Möglich wurde dies durch Forschungsprojekte, die von der Europäischen Kommission gefördert wurden. Die Autos kommunizieren miteinander und mit der Straßeninfrastruktur (Verkehrsschildern, Ampeln, Verkehrsmanagement-Zentralen), während sie rund um den Flughafen Amsterdam am normalen Straßenverkehr teilnehmen. Die mit den anderen Autos und der Infrastruktur ausgetauschten Informationen sind zusätzliche Hilfen für die Fahrer, die sie z. B. vor verborgenen, für sie nicht sicht- oder hörbaren Gefahren warnen. Dieser Praxistest soll zeigen, dass eine auf die Kommunikation zwischen Fahrzeugen (V2V) sowie zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (V2I) gestützte kooperative Mobilität funktioniert und dazu beitragen kann, den Straßenverkehr sicherer und energieeffizienter zu machen.
Die für die digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte dazu: "Kooperative Systeme und Dienste wie die in unseren "kommunizierenden" Autos stellen eine echte Verbesserung für die Autofahrer in Europa dar. Sie tragen zu einer sicheren und intelligenten Mobilität in Europa bei und helfen, die Zahl der Toten und Verletzten sowie den CO2-Ausstoß zu verringern. Die Projekte im Bereich der "kommunizierenden" Autos sind auch gute Beispiele für Maßnahmen Europas zur Förderung von Forschung und Innovationen im produzierenden Gewerbe, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen und wirtschaftlichen Turbulenzen. Die Projekte fördern die aktive Beteiligung der Unternehmen und tragen dazu bei, das in der Strategie Europa 2020 festgelegte Ziel eines intelligenten, wissens- und innovationsgestützten Wachstums zu erreichen."
Drei europäische Forschungsprojekte, COOPERS, CVIS und SAFESPOT, wurden auf der Konferenz "Cooperative Mobility Showcase 2010" in Amsterdam vorgestellt. Im Rahmen dieser Projekte, die sich mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für den Verkehrsbereich befassen, wurde Forschung zu allen Aspekten der V2V- und V2I-Kommunikation durchgeführt. So konnten wichtige Bausteine einer kooperativen Mobilität entwickelt werden, wie z. B. Kommunikationsnetze zwischen Autos und Infrastruktur oder verbesserte Methoden für die Lokalisierung von sich bewegenden Fahrzeugen. Die Europäische Kommission hat die Projekte COOPERS, CVIS und SAFESPOT seit 2006 mit 52 Mio. EUR aus dem EU-Forschungshaushalt gefördert. COOPERS wird von einem österreichischen Koordinator (AIT) geleitet, zwei weitere österreichische Organisationen sind wesentliche Partner in diesem äußerst erfolgreichen Konsortium (ASFINAG, AustriaTech).
Die kooperative Mobilität soll die Wahrnehmung der Fahrer über das hinaus erweitern, was sie selbst sehen und hören können; dazu tauscht das Auto Informationen mit Fahrzeugen in der Umgebung sowie mit der Straßeninfrastruktur aus. So warnt ein hinter einer Kurve liegen gebliebenes Auto beispielsweise nachfolgende Fahrer, und Geschwindigkeitsbegrenzungen werden auf dem Armaturenbrett angezeigt, auch wenn der Fahrer das Verkehrsschild selbst nicht sehen kann. Für die Fahrer relevante Verkehrsinformationen werden dabei – über spezielle Baken an der Straße – nur ihnen mitgeteilt, ohne dass andere Verkehrsteilnehmer durch irrelevante Nachrichten abgelenkt werden.
Die europäischen Normenorganisationen werden demnächst mit der Entwicklung der erforderlichen V2V- und V2I-Normen beginnen und voraussichtlich bis Ende 2013 einen dauerhaften Normensatz vorlegen. Die Autohersteller und –ausrüster könnten Systeme im Bereich der kooperativen Mobilität bereits ab 2015 flächendeckend auf den Markt bringen.
Hintergrund
Die Praxistests waren Teil des "Cooperative Mobility Showcase 2010", einer weltweit viel beachteten Veranstaltung zu innovativen V2V- und V2I-Technologien, die vom 23. bis 26. März 2010 in Amsterdam stattfand. Neben diesen Praxistests umfasste die Veranstaltung eine dreitägige Konferenz sowie eine Ausstellung zum Thema kooperative Mobilität.
Derzeit wird um die Einreichung von Vorschlägen für Forschungsprojekte zu Systemen im Bereich der kooperativen Mobilität gebeten.
Weitere Informationen
Cooperative Mobility Showcase 2010
eSafety-Website der Kommission
Aktionsplan "Intelligente Verkehrssysteme"