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EC schlägt neue europäische Industriestrategie für die Elektronik vor
07.06.2013
Gezieltere Unterstützung der Mobilisierung privater Neuinvestitionen in Höhe von 100 Milliarden EUR

Die Europäische Kommission hat eine Kampagne für koordinierte öffentliche Investitionen in die Mikro- und Nanoelektronik (Halbleiter und Computerchips) gestartet, um die hochentwickelte Fertigung in Europa auszubauen.
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, sagte dazu: "Wenn anderswo massiv in Computerchips investiert wird, darf Europa nicht zurückstehen. Wir müssen unsere Stärken ausbauen und bündeln und neue Stärken entwickeln. Damit dieser Wandlungsprozess funktioniert, brauchen wir eine zügige und enge Koordinierung der öffentlichen Investitionen auf der Ebene der EU, der Mitgliedstaaten und der Regionen."

Die europäische Elektronikbranche stützt die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas insgesamt, weil sie eine Schlüsseltechnologie für alle Wirtschaftszweige darstellt, von der Energieversorgung über die Automobilindustrie bis zur Gesundheitsfürsorge. Ein wachsender Elektroniksektor ist für Wachstum und Beschäftigung in Europa daher unverzichtbar.
Neelie Kroes erklärte hierzu: "Ich möchte, dass sich unsere Chip-Produktion auf etwa 20 % der Weltproduktion verdoppelt. Ich möchte, dass Europa mehr Chips in Europa produziert als die Vereinigten Staaten im eigenen Land. Das ist ein realistisches Ziel, wenn wir unsere Investitionen richtig lenken."

Die wichtigsten Elemente dieser industriepolitischen Strategie

  • Höhere und besser koordinierte Investitionen in die Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) – Maximierung der Wirkung der Investitionen der EU-Mitgliedstaaten durch verstärkte grenzübergreifende Zusammenarbeit (70 % der öffentlichen Investitionen sollen von den Mitgliedstaaten kommen, 30 % von der EU).
  • Ausbau der drei europäischen Weltklasse-Elektronik-Cluster: Dresden (DE), Eindhoven (NL) / Löwen (BE) und Grenoble (FR) sowie bessere Anbindung an andere führende europäische Cluster wie Cambridge (UK), Kärnten (AT), Dublin (IRL) und Mailand (IT).
  • Im Mittelpunkt der Strategie stehen drei sich ergänzende Entwicklungsrichtungen: billigere Chips (Übergang zu 450-mm-Silikon-Wafern, dem Ausgangsmaterial der Chips), schnellere Chips ("Mehr Moore") und intelligentere Chips ("Mehr als Moore").
  • Mobilisierung von 10 Milliarden EUR an privaten, regionalen, nationalen und EU-Mitteln für eine Reihe gemeinsamer Forschungs- und Innovationsziele, davon 5 Milliarden mit Hilfe einer gemeinsamen öffentlich-privaten Partnerschaft. Diese auf sieben Jahre angelegte Partnerschaft soll die gesamte Wertschöpfungs- und Innovationskette im Elektroniksektor abdecken und auch große Innovationsprojekte im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizont 2020 finanzieren.


Neelie Kroes ergänzte: "Mit dieser Strategie wird die europäische Industrie besser aufgestellt, um ingenieurstechnische Innovationen in kommerziell nutzbare Technik zu verwandeln."

Von der erfolgreichen Umsetzung der Strategie wird Folgendes erwartet:

  • größere Verfügbarkeit der Mikro- und Nanoelektronik für europäische Schlüsselindustrien,
  • eine erweiterte Lieferkette und ein größeres Ökosystem mit mehr Chancen für KMU,
  • höhere Investitionen in eine hoch entwickelte Fertigung,
  • Förderung der Innovation in der gesamten Lieferkette, um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas zu erhöhen.


Hinter den ehrgeizigen Zielen der Kommission stehen die ForscherInnen und die Elektronikindustrie, die Ende 2012 dargelegt haben, wie eine Gesamtinvestition in Höhe von 100 Milliarden EUR zwischen 2013 und 2020 zustande gebracht werden könnte.

Hintergrund
Mikro- und nanoelektronische Komponenten und Systeme sind nicht nur für digitale Produkte und Dienste unverzichtbar, sie bilden auch eine wichtige Grundlage für die Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in allen großen Wirtschaftszweigen. Dank ihrer elektronischen Bauteile sind heutige Kraftfahrzeuge, Flugzeuge und Züge sicherer, energieeffizienter und bequemer. Das Gleiche gilt für große Sektoren wie Medizin- und Gesundheitstechnik, Haushaltsgeräte, Energienetze und Sicherheitssysteme.

Deshalb ist die Mikro- und Nanoelektronik eine grundlegende Schlüsseltechnologie (KET), auf die es im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung in der Europäischen Union ganz maßgeblich ankommt.
Nach einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum um 5 % seit 2000 hat die europäische Elektronikindustrie heute 200 000 direkt Beschäftigte, bildet indirekt die Grundlage für eine Million Arbeitsplätze und benötigt weitere qualifizierte Fachkräfte.
In den letzten 15 Jahren wurden beträchtliche Anstrengungen unternommen, um Industrie- und Technologiecluster in Europa aufzubauen. Angesichts der breiten Palette künftiger Möglichkeiten und der Herausforderungen, vor denen die Industrie heute steht, ist es dringend notwendig, alle einschlägigen öffentlichen Maßnahmen europaweit zu verstärken und zu koordinieren.
Diese Strategie wird allen Wirtschaftssektoren in Europa zugute kommen, denn mindestens 10 % des BIP hängen von Elektronikprodukten und  -diensten ab.


Neues Zentrum für globale Navigationssatellitensysteme eröffnet
15.05.2013
Mit einem neuen Servicezentrum will die EU-Kommission Unternehmen den Zugang zu satellitengestützten Daten erleichtern.

Industriekommissar Antonio Tajani eröffnete in Madrid das Loyola de Palacio Global Navigation Satellite System (GNSS) Service Center. Auf präzise Positionsbestimmungen angewiesene Unternehmen aus den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft und Kartierung können dort Daten abrufen, die etwa für die Entwicklung neuer Produkte und Dienste unerlässlich sind.

Die an das Zentrum gelieferten Daten stammen von vier Satelliten aus dem europäischen Navigationssatellitensystem Galileo. Die europäische GNSS-Agentur wird das Zentrum leiten und fungiert als Bindeglied zwischen dem Navigationssystem Galileo und offenen und kommerziellen Nutzergemeinschaften. Galileo zählt zu den Leuchtturmprojekten der Europäischen Union und soll zuverlässiger und um ein mehrfaches genauer sein als GPS (USA) oder GLONASS (Russland).

 


Offener Aufruf des FET-Flagships "Graphene" - bis 31. Mai 2013
02.05.2013
Ende Jänner 2013 hat die Europäische Kommission das "Future Emerging Technology Flagship Graphene" für eine Förderung ausgewählt. Das Konsortium, das diese Initiative durchführen wird, umfasst zur Zeit 76 Einrichtungen in 17 Ländern und soll bei einer 10jährigen Laufzeit mit 10 Mrd. Euro finanziell gefördert werden. Für die ersten 30 Monate ist eine Summe von 54 Millionen Euro vorgesehen, von der 9 Mio. Euro in einem offenen Aufruf für eine erste Erweiterungsstufe verwendet werden sollen.

Der aktuelle Aufruf des FET-Flagships "Graphene" richtet sich an wissenschaftliche und industrielle TeilnehmerInnen. Gefragt sind bei den Themenvorschlägen für die für Ende November geplante Ausschreibung insbesondere die technischen Aspekte - bestimmen Sie die Themen mit und machen Sie Vorschläge!

Geplant ist derzeit ein spezifischer Aufruf mit je einem Thema (topic) zu den elf Bereichen des Graphene Flagships:

  • Materials
  • Health & environment
  • Fundamental science
  • High-frequency electronics
  • Optoelectronics
  • Spintronics
  • Sensors
  • Flexible electronics
  • Energy applications
  • Nanocomposites
  • Production

Das Fördervolumen beträgt ca. 700 000 Euro pro Bereich, ein zusätzlicher "bottom-up"-Aufruf wird auf demselben Niveau veröffentlicht werden.

Die Auswahl der Themen des Aufrufes wird vom Scientific Board kurz nach dem 1. Oktober 2013 entschieden. Daher wird empfohlen, dass der Input gemeinsam von verschiedenen europäischen Stakeholdern abgegeben wird; pro Bereich können bis zu fünf Themen genannt werden.
 
Die Frist für die Einreichung von Vorschlägen endet am 31. Mai 2013.

Die Auswahl neuer Partner für das Flagship wird nach im Ausschreibungstext genannten Kriterien von externen Experten durchgeführt (s. link unten).

 


Cyberkriminalität: ENISA-Agentur bekommt grünes Licht für weitere 7 Jahre
18.04.2013
Die EU-Kommission begrüßt die Abstimmung im Europäischen Parlament, nach der das Mandat der Europäischen Agentur für Netzwerk- und Informationssicherheit um weitere sieben Jahre verlängert wird.

Damit kann die ENISA, mit Sitz auf Kreta, an die erfolgreiche Pilotphase seit 2005 anknüpfen. In den ersten Jahren konnte die Agentur in zahlreichen Projekten und Analysen zu Netzwerksicherheit maßgebliche Benchmarks und Sicherheitsstandards voranbringen. Zudem wurden EU-weite Cybersecurity-Prüfungen und Übungen bei öffentlichen Stellen und Unternehmen durchgeführt. Außerdem sammelt die ENISA laufend Daten zu Netzwerksicherheit und Cyberkriminialität in Europa und der Welt.

Im Rahmen der neuen EU-Cybersecurity-Strategie hat die ENISA damit eine Schlüsselrolle um in Europa höchste Standards für Netzwerksicherheit sicherzustellen und umzusetzen.


Links

"European Union Women Innovators Prize 2014" für Unternehmerinnen - bis 15.10.2013
17.04.2013
Nach dem erfolgreichen ersten Wettbewerb in 2011, schreibt die Europäische Kommission nun zum zweiten Mal im Rahmen der "Innovationsunion" einen Wissenschaftspreis aus, der sich explizit an Unternehmerinnen richtet. Mit dem "European Union Women Innovators Prize 2014" möchte die Europäische Union Frauen auszeichnen, die in einem EU-Forschungsförderungsprogramm unterstützt wurden bzw. werden und sich durch eine Firmengründung in der Wirtschaft etabliert haben.

 

Bewerberinnen müssen u.a. ihren Wohnsitz in einem EU-Mitgliedstaats oder Assoziierten Staat haben und die Gründung eines Unternehmens nachweisen können.

Mit der Ausschreibung können drei innovative Unternehmerinnen geehrt werden; die Preise sind wie folgt dotiert:

1. Preis: 100.000 EUR
2. Preis: 50.000 EUR
3. Preis: 25.000 EUR

Die Gewinnerinnen werden im Frühling 2014 bekanntgegeben. Bewerbungsschluss: 15. Oktober 2013 (17:00 Uhr Brüsseler Zeit)


Gewinnerinnen des ersten Wettbewerbs 2011

  • Dr. Gitte Neubauer - Mitbegründerin und Vizepräsidentin von CELLZOME
  • Fabienne Hermitte - Mitbegründerin von IPSOGEN, leitende Direktorin von Forschung & Entwicklung
  • Ilaria Rosso - Mitbegründerin von ELECTRO POWER SYSTEMS, Vizepräsidentin "IP Policy and Public Funding Programmes"

EC Innovation Union Scorebord 2013: EU wird innovativer, aber Kluft zwischen den Ländern vertieft sich
12.04.2013
Die Innovationsleistung in der EU verbessert sich trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise von Jahr zu Jahr, gleichzeitig jedoch vertieft sich die Innovationskluft zwischen den Mitgliedstaaten. Österreich gehört zu den "Innovationsfolgern".

Dies geht aus dem aktuellen European Commission Innovation Union Scoreboard 2013 (Leistungsanzeiger der Innovationsunion 2013) hervor, einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten Ranking der EU Mitgliedstaaten. Zwar haben die innovativsten Länder ihre Leistung weiter verbessert, andere dagegen machen kaum Fortschritte. Insgesamt hat sich das Ranking innerhalb der EU relativ wenig verändert: Schweden hält die Spitzenposition, gefolgt von Deutschland, Dänemark und Finnland. Estland, Litauen und Lettland haben ihre Leistung im letzten Jahr am stärksten verbessert.

Wichtigste Antriebskräfte für Innovationen in der EU sind u. a. die KMU, die Vermarktung von Innovationen sowie exzellente Forschungssysteme. Der Rückgang der Unternehmens- und Risikokapitalinvestitionen zwischen 2008 und 2012 hat sich jedoch negativ auf die Innovationsleistung ausgewirkt.
Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Industrie und Unternehmertum, erklärte:"„Die diesjährigen Ergebnisse zeigen, dass die Wirtschaftskrise die Innovationstätigkeit in einigen Teilen Europas negativ beeinflusst hat. Wir müssen in Innovation investieren, wenn wir unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt bewahren und das Wachstum in Europa wiederherstellen wollen. Es gilt, das Unternehmertum zu fördern, denn die KMU haben sich als wichtiger Innovationsmotor erwiesen."
Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, sagte dazu: "Innovation sollte nun ganz oben auf der politischen Tagesordnung sämtlicher Mitgliedstaaten stehen. Laut dem jüngsten Bericht über den Stand der Innovationsunion, der auch heute veröffentlicht wurde, haben wir 2012 in besonders wichtigen Fragen einige Fortschritte gemacht, z. B. beim Einheitspatent oder bei den neuen Vorschriften für Risikokapitalfonds. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, wenn wir einen Innovationsgraben in Europa vermeiden wollen."

Ergänzend zum Leistungsanzeiger hat die Europäische Kommission  einen weiteren Bericht veröffentlicht: Der Bericht über den Stand der Innovationsunion belegt, dass die Kommission ihren wichtigsten Selbstverpflichtungen im Rahmen der Innovationsunion großenteils nachgekommen ist.
Eine nach Ländern gegliederte Übersicht über die Innovationsleistung aller 27 Mitgliedstaaten finden Sie hier.

Im Leistungsanzeiger der Innovationsunion 2013 werden die Mitgliedstaaten in vier Ländergruppen eingeteilt:

  • Innovationsführer: Schweden, Deutschland, Dänemark und Finnland zeigen eine Leistung deutlich über dem EU-Durchschnitt.
  • Innovationsfolger: Die Niederlande, Luxemburg, Belgien, das Vereinigte Königreich, Österreich, Irland, Frankreich, Slowenien, Estland und Zypern haben allesamt eine Leistung über dem EU-Durchschnitt.
  • Mäßige Innovatoren: Italien, Spanien, Portugal, die Tschechische Republik, Griechenland, die Slowakei, Ungarn, Malta und Litauen befinden sich unter dem EU-Durchschnitt.
  • Bescheidene Innovatoren: Die Leistung von Polen, Lettland, Rumänien und Bulgarien liegt weit unter dem EU-Durchschnitt.

Was macht die Innovationsführer so erfolgreich?
Die innovativsten Länder in der EU zeichnen sich alle durch starke nationale Forschungs- und Innovationssysteme aus, wobei die Innovationstätigkeit der Unternehmen und des Hochschulsektors eine Schlüsselrolle spielen. Der Unternehmenssektor aller Innovationsführer bringt sehr gute Leistungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung (FuE) und Patentanmeldungen. Darüber hinaus ist ihr Hochschulsektor hoch entwickelt, und es bestehen enge Beziehungen zwischen Industrie und Wissenschaft.
 
Die EU im internationalen Vergleich
Ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern bestätigt die Spitzenposition der Schweiz als Innovationsführer, der alle Staaten der Europäischen Union regelmäßig übertrifft. Die diesjährigen Ergebnisse zeigen außerdem erneut einen Innovationsvorsprung Südkoreas, der USA und Japans vor der EU.
Südkoreas Vorsprung vor der EU nimmt zu; den Rückstand gegenüber den USA und Japan dagegen konnte die EU seit 2008 etwa zur Hälfte aufholen. Sie liegt jedoch noch immer weit hinter den weltweit führenden Ländern, vor allem in den Bereichen FuE Aufwendungen von Unternehmen, öffentlich-private Kopublikationen und Patente sowie in der Hochschulbildung. Die EU ist nach wie vor innovativer als Australien, Kanada, Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Gegenüber China hat die EU ihren Vorsprung eingebüßt. Der Vorsprung vor den anderen BRICS-Staaten ist stabil geblieben, während er sich gegenüber Australien und Kanada vergrößert hat.
Grundlage des Leistungsanzeigers der Innovationsunion 2013 bilden gegenwärtig 24 Indikatoren, die in drei Hauptkategorien und acht Dimensionen unterteilt sind:

  • Grundlagen: grundlegende Bausteine zur Förderung der Innovation (Humanressourcen, offene, hervorragende und attraktive Forschungssysteme und Finanzierung und Förderung);
  • Unternehmenstätigkeiten: Erfassung der Innovationsbemühungen in den europäischen Unternehmen (Unternehmensinvestitionen, Vernetzung und unternehmerische Initiative sowie Intellektuelles Kapital); und
  • Outputs: Vorteile für die Wirtschaft als Ganzes (Innovatoren und wirtschaftliche Auswirkungen, einschließlich Beschäftigung).

Der vollständige Bericht über den Leistungsanzeiger der Innovationsunion 2013 ist abrufbar unter:
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/innovation/facts-figures-analysis/innovation-scoreboard/index_en.htm


EC: Online-Befragung zu "Cloud Computing, Software and Services" - bis 2. April 2013
21.03.2013
Vorbereitungen auf Horizon 2020

Zur Vorbereitung des ersten Arbeitsprogramms in Horizon 2020 - dem nächsten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation - führt die Europäische Kommission eine Online-Befragung im IKT-Bereich "Cloud Computing, Software and Services" durch.

Bis 2. April 2013 können Themenvorschläge eingereicht werden.

Die Ergebnisse der Online-Befragung werden am 17. April 2013 in einem Workshop in Brüssel diskutiert.

 


EC: Öffentliche Konsultation Research Data Infrastructures - bis 27. März 2013
07.03.2013
Ein "Framework for Action" im Hinblick auf H2020

In Vorbereitung auf Horizon (H2020) beschäftigt sich die Europäische Kommission (DG CONNECT) mit dem Themenschwerpunkt "Research Data e-Infrastructures". Konkrete Handlungsfelder sollen als Ergebnis dieses Konsultationsprozesses vorgeschlagen werden. Ein Online-Fragebogen ermöglicht ein einfaches Mitwirken.

Ziel ist die Realisierung einer europäische Vision einer globalen, interoperablen "Data e-infrastructure", die eine offene, digital getriebene ("digital-driven") Wissenschaft unterstützt.


FET: EU-Forschungs-Flaggschiffe "Graphene" und "Human Brain Project" laufen vom Stapel
29.01.2013
Mit dem "Human Brain Project" und dem "Graphene"-Projekt wurden die beiden ersten europäischen Flaggschiff-Projekte in der Forschung präsentiert.

Im Rahmen des groß angelegten Förderprogramms "Future and Emerging Technologies Flagship" (FET-Flaggschiff) sollen im Laufe der nächsten zehn Jahre jeweils etwa eine Milliarde Euro in die beiden Vorhaben fließen, an denen auch österreichische Wissenschafter beteiligt sind. Die Hälfte der Mittel kommt von der EU, den Rest sollen öffentliche Institutionen, Universitäten und die Mitgliedsstaaten stemmen. Wie diese aufgebracht werden sollen, ist aber noch unklar

Als Gewinner werden die Initiativen Graphene und Human Brain Project somit jeweils eine Milliarde Euro erhalten, damit sie zehn Jahre lang weltweite wissenschaftliche Spitzenforschung am Schnittpunkt von Wissenschaft und Technik durchführen können. An jedem der beiden Vorhaben beteiligen sich Forscher aus mindestens 15 EU-Mitgliedstaaten sowie fast 200 Forschungseinrichtungen.

Als erfahrener Forschungsförderungakteur gestaltet die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) diese strategisch wichtige europäische Initiative bereits seit 2009 mit: Der Abschlussbericht der FET Flagship Study ist wichtiger Meilenstein in der FET Flagship Entstehung. Derzeit ist die FFG im Rahmen der FLEET Unterstützungsmaßnahme an der Fortführung der FET-Leitinitiativen beteiligt.

Aus Österreich nehmen mehrere Institutionen (Human Brain: MedUni Innsbruck, TU Graz, IST, OFAI; Graphene: VARTA Micro Innovation, TU Wien, Joanneum Research, Profactor, Uni Leoben, Uni Wien) daran teil. 

Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Dr. Karlheinz Töchterle, meint dazu: "Das Engagement österreichischer Institutionen in diesem Projekt der FET Flagship der EU-Initiative spiegelt auch die in der Regel erfolgreiche Teilnahme von österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen in EU-Programmen und die erfreulich hohe Rücklaufquote wider: Die Rücklaufquote für das laufende 7. Europäische Forschungsrahmenprogramm ist 130%. In anderen Worten, von jedem ausgegebenen Euro für die Forschung in Europa fließt 1.30 EUR nach Österreich zurück."

Graphene bezweckt die Untersuchung und Nutzung der einzigartigen Eigenschaften eines revolutionären, auf Kohlenstoff basierenden Werkstoffs. Graphen weist eine außergewöhnliche Kombination physikalischer und chemischer Eigenschaften auf: Es ist der dünnste Stoff, leitet elektrischen Strom besser als Kupfer, ist 100- bis 300-mal fester als Stahl und hat einzigartige optische Merkmale. Der Einsatz von Graphen wurde 2004 durch europäische Wissenschaftler möglich gemacht. Dieser Stoff könnte zum Wundermaterial des 21. Jahrhunderts werden, wie Plastik im 20. Jahrhundert, und sogar Silikon in IKT-Produkten ersetzen.

Das Human Brain Project wird die weltweit größte Versuchsanlage für die Entwicklung eines äußerst detaillierten Modells des menschlichen Gehirns aufbauen, damit untersucht werden kann, wie das menschliche Gehirn funktioniert, um so letztlich individuell angepasste Behandlungsverfahren für neurologische und ähnliche Erkrankungen zu entwickeln. Diese Forschungsarbeiten schaffen die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für medizinische Fortschritte, die eine gewaltige Steigerung der Lebensqualität von Millionen Europäern bewirken könnten.

Die Europäische Kommission wird die Projekte Graphene und Human Brain Project zehn Jahre lang als FET-Leitinitiativen im Rahmen ihrer Forschungs- und Innovationsförderprogramme unterstützen. Eine dauerhafte Finanzierung über die gesamte Projektlaufzeit soll durch die EU-Forschungsrahmenprogramme gesichert werden, vor allem durch das Programm Horizon 2020 (2014–2020), über das derzeit im Europäischen Parlament und im Rat verhandelt wird.

Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Kommission, erklärte dazu: "Europas Position als Supermacht des Wissens hängt davon ab, wie es uns gelingt, das Undenkbare zu denken und die besten Ideen zu verwirklichen. Dieser Milliardenwettbewerb belohnt europäische Durchbrüche in der Wissenschaft und zeigt, dass wir – wenn wir ehrgeizig sind – in Europa Spitzenforschung betreiben können. Damit Europa wettbewerbsfähig und eine Heimstätte der wissenschaftlichen Exzellenz bleibt, müssen die Regierungen der EU-Länder in den kommenden Wochen einem ehrgeizigen Haushalt für das Programm Horizon 2020 zustimmen.

Das Projekt Graphene wird von Prof. Jari Kinaret von der schwedischen Chalmers-Universität geleitet. Es beteiligen sich daran über 100 Forschergruppen mit 136 Hauptforschern, darunter vier Nobelpreisträgern. Am Human Brain Project nehmen WissenschaftlerInnen aus 87 Einrichtungen unter der Leitung von Prof. Henry Markram von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne teil.

Die Zukunft der Rechentechnik und der Wissenschaft wird von Zusammenarbeit bestimmt werden. Das Programm der FET-Leitinitiativen ist ein weltweit beispielloser Ansatz in diese Richtung. Dieser Wettbewerb hat die Zusammenarbeit in Bezug auf Ausmaß und Dauer auf eine neue Stufe gehoben. Die zehnjährige Laufzeit (anstatt der sonst üblichen zwei- bis vierjährigen Förderzyklen) wie auch die enormen finanziellen Anreize haben zu einem ganz neuen wissenschaftlichen Niveau in den Projektvorschlägen geführt, wodurch langfristig ein größerer Nutzen für Europa erzielt werden dürfte, auch in Bezug auf neue Technologien und eine beschleunigte Innovation.

Hintergrund
Horizon 2020
ist das neue EU-Programm für Forschung und Innovation, das die Kommission als Teil ihres Vorschlags für den EU-Haushalt 2014–2020 vorgelegt hat. Um neue Impulse für Forschung und Innovation zu setzen und somit Wachstum und Beschäftigung anzukurbeln, hat die Kommission für einen Zeitraum von sieben Jahren ein ehrgeiziges Budget von 80 Mrd. EUR vorgeschlagen, zu dem auch das Programm der FET-Leitinitiativen gehört.

Jeder der beiden Gewinner erhält von der Europäischen Kommission im Rahmen des IKT-Arbeitsprogramms 2013 Fördergelder in Höhe von jeweils bis zu 54 Mio. EUR. Weitere Mittel werden dann aus nachfolgenden EU-Forschungsrahmenprogrammen sowie von privaten Partnern, Universitäten, Mitgliedstaaten und der Industrie kommen.

Graphen: dieser Stoff dürfte langfristig die gleiche Bedeutung erlangen wie heute Stahl oder Plastik. Die Graphen-Forschung ist ein Beispiel für eine neu aufkommende translationale Nanotechnologie, bei der Entdeckungen aus den Universitätslabors schnell in Anwendungen und kommerzielle Produkte umgesetzt werden. Graphen und ähnliche Stoffe könnten die IKT kurz- und langfristig tiefgreifend verändern, indem z. B. Graphen-Komponenten in herkömmliche Silikon-Elektronik integriert werden und diese schrittweise ersetzen, oder dadurch, dass völlig neue Anwendungen möglich werden. Über die IKT hinaus wird sich die Graphen-Forschung auch erheblich auf die Bereiche Energie und Verkehr, aber auch das Gesundheitswesen auswirken.

Human Brain Project: In der Neurowissenschaft und Neuroinformatik wird die als Ergebnis dieser Initiative vorliegende Gehirnsimulation es ermöglichen, experimentelle Daten zu erfassen und zusammenzuführen, um bestehende Wissenslücken zu erkennen und zu schließen. In der Medizin werden die Projektergebnisse eine bessere Diagnostik in Verbindung mit Simulationen des Krankheitsverlaufs und der Wirkung von Arzneimitteln ermöglichen. In der Informatik werden durch den Bedarf an Gehirnsimulationen neue interaktive Hochleistungsrechentechniken vorangetrieben werden, die für zahlreiche Sektoren von Bedeutung sind. Gleichzeitig werden neue, dem Gehirn nachempfundene Geräte und Systeme die grundlegenden Beschränkungen heutiger Technik in Bezug auf Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und Programmierbarkeit aufheben und den Weg für Systeme mit gehirnartiger Intellizenz ebnen.


eHealth action plan 2012-2020: A digital future for healthcare
11.01.2013
Eine digitale Zukunft für das Gesundheitswesen: Durch den neuen "eHealth Action Plan" werden die bisherigen eHealth-Maßnahmen der EU-Mitgliedstaaten gebündelt und weitergeführt. Es werden die betroffenen Politikbereiche verdeutlicht und die mit dem Aufbau elektronischer Gesundheitsdienste in Europa verbundenen Zielvorstellungen, die im Einklang mit den Zielen der Strategie "Europa 2020" und der "Digitalen Agenda für Europa" stehen, dargelegt.

Die Europäische Kommission hat einen Aktionsplan vorgestellt, mit dem die Hindernisse angegangen werden sollen, die den vollen Einsatz digitaler Lösungen in den europäischen Gesundheitssystemen behindern. Der Action-Plan präsentiert und konsolidiert die Maßnahmen zur Ergreifung der Chancen, die elektronische Gesundheitsdienste zu bieten haben, erläutert die Rolle der EU und hält die Mitgliedstaaten und die Interessenträger zur Zusammenarbeit an.

Ziel ist es, PatientInnen medizinisch besser zu versorgen, ihnen mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsfürsorge zu geben und die Kosten zu verringern. Auch wenn PatientInnen und MedizinerInnen mit Begeisterung auf telemedizinische Lösungen zurückgreifen und Millionen EuropäerInnen Smartphone-Apps herunterladen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden im Blick zu haben, muss die digitale Gesundheitsfürsorge ihr großes Potenzial, die medizinische Versorgung zu verbessern und Effizienzgewinne zu erzielen, erst noch ausschöpfen.

Der Aktionsplan  soll dazu beitragen, den Wandel und Verbesserungen im Gesundheitssystem durch folgende Maßnahmen zu beschleunigen: 

  • Klärung der Gebiete, auf denen Rechtsunsicherheit besteht;
  • Verbesserung der Interoperabilität zwischen Systemen;
  • Verbesserung der Aufklärung und Kompetenzen der Patienten und der Angehörigen der Gesundheitsberufe;
  • Ergreifung von Initiativen im Zusammenhang mit dem individuellen Gesundheitsmanagement, die den Patienten in den Mittelpunkt stellen, sowie die Förderung von Forschungsvorhaben zu personenbezogenen Arzneimitteln;
  • Gewährleistung kostenfreier Rechtsberatung für Firmengründungen im Bereich des elektronischen Gesundheitswesens.

Außerdem plant die Kommission für 2014 die Veröffentlichung eines Grünbuchs zur mobilen Gesundheitsfürsorge, das sich mit Qualitäts- und Transparenzfragen befassen wird.
 
In einem begleitenden Arbeitspapier der Kommissionsdienststellen wird ein Überblick darüber gegeben, wie das derzeit geltende EU-Recht auf die grenzüberschreitenden telemedizinischen Dienste Anwendung findet (etwa Teleradiologie, Fernberatung oder Fernüberwachung). Derzeit fällt die Telemedizin unter den Anwendungsbereich mehrerer Rechtsinstrumente. Das Papier befasst sich mit den Problemen, mit denen Mediziner konfrontiert sind, wenn sie elektronische Gesundheitsdienste grenzüberschreitend anbieten wollen, wobei sich beispielsweise folgende Fragen stellen:

  • Benötigen sie eine Lizenz bzw. Registrierung in dem Mitgliedstaat des Patienten?
  • Wie sollten Gesundheitsdaten verarbeitet werden? Ist eine bestimmte Dienstleistung erstattungsfähig?
  • Welche Haftungsregelung gilt im Falle eines Rechtsstreits?


Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für die Digitale Agenda, hierzu: "Die Gesundheitssysteme Europas halten noch, aber sie beginnen schon erste Risse zu zeigen. Es ist an der Zeit, dieses Modell aus dem 20. Jahrhundert einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Der neue europäische Aktionsplan für elektronische Gesundheitsdienste zeigt auf, wie wir die Vorteile des digitalen Fortschritts im Gesundheitswesen nutzbar machen und die Hindernisse für neue Gesundheitsdienste überwinden können, die nicht nur intelligenter und sicherer sind, sondern auch den Patienten in den Mittelpunkt stellen."
Tonio Borg, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, sagte dazu: "Lösungen der elektronischen Gesundheitsdienste können unseren Bürgern eine qualitativ hochwertige und patientenorientierte Gesundheitsversorgung bieten. Sie bringt die medizinische Versorgung näher an die Menschen und verbessert die Effizienz der Gesundheitssysteme. Der heute auf den Weg gebrachte Aktionsplan wird dazu beitragen, das Potenzial der elektronischen Gesundheitsdienste für eine bessere Gesundheitsfürsorge für unsere Bürger nutzbar zu machen. Das im Rahmen der Richtlinie über die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung eingerichtete Netz für elektronische Gesundheitsdienste kanalisiert unser gemeinsames Engagement, interoperable Lösungen auf EU-Ebene zu finden."

Die Mitglieder des neuen Netzes für elektronische Gesundheitsdienste, das mit der Richtlinie über die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung eingerichtet wurde, werden die Umsetzung des Aktionsplans unterstützen und eine direkte Anbindung an die nationalen Gesundheitsbehörden und Ministerien sicherstellen.

Hintergrund
Mit dem neuen Aktionsplan für das elektronische Gesundheitswesen wird einer Aufforderung der Mitgliedstaaten aus dem Jahr 2009 entsprochen. Für die Ausarbeitung des neuen Plans hat die Kommission 2011 eine öffentliche Konsultation durchgeführt.
Die Digitale Agenda für Europa umfasst drei Einzelmaßnahmen zum elektronischen Gesundheitswesen, mit denen ein weit verbreiteter Einsatz der Telemedizin, des Zugangs der Patienten zu ihren Gesundheitsdaten und der Interoperabilität angestrebt werden.
Trotz der Wirtschaftskrise wuchs der weltweite Markt für Telemedizin von 9,8 Mrd. USD 2010 auf 11,6 Mrd. USD 2011 und bis 2017 dürfte der globale Markt für mobilie Gesundheitsdienste auf 17,5 Mrd. USD pro Jahr steigen.
Einige EU-Regierungen geben bis zu 15 % ihres Haushalts für das Gesundheitswesen aus.
Diese Zahlen verdeutlichen die rasante Entwicklung, auf die der Aktionsplan für elektronische Gesundheitsdienste flexibel reagieren muss.


Digitale Aufgabenliste: Neue digitale Prioritäten für 2013-2014
11.01.2013
Die Europäische Kommission hat sieben neue Prioritäten für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft verabschiedet. Die digitale Wirtschaft wächst siebenmal so schnell wie die übrige Wirtschaft, aber dieses Potenzial wird derzeit aufgrund des lückenhaften gesamteuropäischen politischen Rahmens nur mangelhaft ausgeschöpft

Diese Prioritäten sind das Ergebnis einer umfassenden Überprüfung der Politik und legen den Schwerpunkt nun auf die Elemente der ursprünglichen Digitalen Agenda für Europa aus dem Jahr 2010, von denen eine besondere Umgestaltungswirkung ausgeht.
Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes sagte hierzu: "2013 wird das bislang arbeitsintensivste Jahr für die Digitale Agenda. Zu meinen obersten Prioritäten zählen die Erhöhung der Breitbandinvestitionen und die Maximierung des Beitrags der Digitalbranche zur wirtschaftlichen Erholung Europas."
 
Durch die vollständige Umsetzung dieser aktualisierten Digitalen Agenda würde das BIP der EU in den kommenden acht Jahren um 5 % oder 1500 EUR pro Person gesteigert, indem die IKT-Investitionen erhöht, die IKT-Kompetenzen der Arbeitskräfte verbessert, Innovationen im öffentlichen Sektor ermöglicht und die Rahmenbedingungen für die Internetwirtschaft reformiert werden. Ohne europaweite Maßnahmen drohen bis 2015 bis zu einer Million IKT-Arbeitsplätze unbesetzt zu bleiben, während durch den Bau von Infrastrukturen 1,2 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Auf lange Sicht würde sich diese Zahl auf 3,8 Millionen neue Arbeitsplätze in der gesamten Wirtschaft erhöhen.

Neue Prioritäten

  • Schaffung eines neuen und stabilen regulatorischen Umfelds für Breitbandnetze
    Mehr private Investitionen in Breitband-Festnetze und Mobilfunk-Hochgeschwindigkeitsnetze sind vonnöten. Oberste digitale Priorität der Kommission für 2013 ist daher die Vollendung eines neuen und stabilen regulatorischen Umfelds für Breitbandnetze. Ein Paket von zehn Maßnahmen für 2013 umfasst Empfehlungen für einen diskriminierungsfreien Netzzugang und eine neue Kostenzuordnungsmethode beim Zugang zu Breitbandnetzen auf der Vorleistungsebene, Netzneutralität, Universaldienst sowie Mechanismen zur Senkung der Baukosten des Breitbandausbaus. Sie beruhen auf neuen Leitlinien für staatliche Beihilfen für Breitbandnetze und Darlehen aus der vorgeschlagenen Fazilität "Connecting Europe".
  • Neue öffentliche Infrastrukturen für digitale Dienste durch die Fazilität "Connecting Europe" 
    Mit Unterstützung des Rates wird die Kommission die Einführung digitaler Dienste (insbesondere deren grenzüberschreitende Interoperabilität) in Bezug auf elektronische Identitätsnachweise und Signaturen, Unternehmensmobilität, eJustiz, elektronische Patientenakten und kulturelle Plattformen wie Europeana beschleunigen.  Allein durch die elektronische Beschaffung könnten 100 Mrd. EUR jährlich eingespart und durch elektronische Behördendienste die Verwaltungskosten um 15-20 % gesenkt werden.
  • Startschuss für die große Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze
    Eine Koalition muss geschmiedet werden, die praktische Schritte unternimmt, um zu verhindern, dass aus Mangel an qualifiziertem Personal bis 2015 eine Million IKT-Arbeitsplätze unbesetzt bleiben. Diese vermeidbare Entwicklung wäre angesichts der hohen allgemeinen Arbeitslosigkeit unvertretbar. Die Kommission wird die Maßnahmen des öffentlichen und des privaten Sektors koordinieren, die dazu dienen mehr IT-Ausbildungsplätze zu schaffen, mehr direkte Verbindungen zwischen Bildung und Wirtschaft aufzubauen, Standardberufsprofile zu vereinbaren und Qualifikationen zu zertifizieren, um die berufliche Mobilität zu unterstützen. Die Kommission wird ferner einen Aktionsplan vorlegen, um Web-Unternehmer zu fördern und Europa "unternehmensgründerfreundlicher" zu machen.
  • Vorschläge für eine Strategie und eine Richtlinie zur Cybersicherheit
    Sicherheit und Freiheit im Internet gehen Hand in Hand. Die EU sollte das weltweit sicherste Online-Umfeld bieten, unter Wahrung der Freiheit und Privatsphäre der Nutzer. Hierzu wird die Kommission eine Strategie und einen Richtlinienvorschlag zur Schaffung eines einheitlichen Mindestniveaus für die Abwehrbereitschaft auf nationaler Ebene vorlegen. Dazu gehören auch eine Online-Plattform zur Verhütung und Bekämpfung grenzüberschreitender Netzstörungen und Vorschriften für die Meldung von Vorfällen. Dadurch wird ein größerer europäischer Markt für Produkte mit eingebauter Sicherheit und  eingebautem Datenschutz gefördert.
  • Aktualisierung der EU-Rahmenvorschriften zum Urheberrecht
    Die Modernisierung des Urheberrechts ist ein entscheidender Faktor für die Verwirklichung des digitalen Binnenmarkts. Die Kommission strebt daher im Wege eines strukturierten Dialogs mit den Interessengruppen im Jahr 2013 eine Lösung für mit dem Urheberrecht verwandte Themen an, bei denen rasch Fortschritte erzielt werden müssen. Parallel dazu wird die Kommission die laufenden Arbeiten zur Überarbeitung und Modernisierung des Urheberrechtsrahmens der EU fortsetzen. 2014 soll darüber entschieden werden, ob daraus legislative Reformvorschläge hervorgehen.
  • Beschleunigung des Cloud-Computing durch die Nachfragemacht des öffentlichen Sektors
    Die Kommission wird im Rahmen der Europäischen Cloud-Partnerschaft Pilotprojekte starten, die die Nachfragemacht des öffentlichen Sektors dazu nutzen, den Aufbau des weltweit größten Cloud-gestützten IKT-Marktes zu unterstützen und somit die derzeitigen nationalen "Festungsmauern" und die negative Wahrnehmung durch die Verbraucher zu überwinden.
  • Einführung einer neuen Strategie für die Elektronikindustrie
    Die Kommission wird eine industriepolitische Strategie für die Mikro- und Nanoelektronik vorschlagen, um die Attraktivität Europas für Investitionen in Entwurf und Produktion zu erhöhen und seinen globalen Marktanteil zu steigern.


Hintergrund
Die Digitale Agenda für Europa wurde 2010 als fester Bestandteil der Strategie Europa 2020 zur Förderung der digitalen Wirtschaft und Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen mit Hilfe von IKT verabschiedet. Der Europäische Rat und das Europäische Parlament haben sich seither für eine weitere Stärkung der digitalen Führungsrolle Europas und die Vollendung des digitalen Binnenmarktes bis 2015 ausgesprochen. 
Viele Ziele der Digitalen Agenda wurden bereits erreicht und zahlreiche weitere werden noch folgen. Die regelmäßige Internetnutzung steigt beständig, vor allem auch in benachteiligten Personengruppen. Die Zahl der Bürger, die noch nie das Internet genutzt haben, nimmt dagegen ab. In ähnlicher Weise nimmt auch der Online-Einkauf zu, wenngleich die Wachstumsrate des grenzüberschreitenden elektronischen Handels noch zu niedrig ist. Zudem gibt es erste Anzeichen für eine beginnende Verbreitung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen, darunter auch von ultraschnellen Anschlüssen mit mehr als 100 Mbit/s. Allerdings bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten. Aktive Maßnahmen von Seiten der europäischen Politik sind erforderlich, um diese Unterschiede auf ein Mindestmaß zu beschränken und schließlich ganz zu beseitigen.


Teilnehmerportal: Elektronische Unterschrift des Form C und geplante Änderungen des Grant Management Systems
03.12.2012
In der letzten Woche diskutierten Vertreter der GD Forschung und Innovation mit einer Externen Nutzergruppe über die für 2013 feststehenden und für Horizon 2020 geplanten Änderungen des Teilnehmerportals. Die wichtigsten Veränderungen betreffen die elektronische Unterschrift der Finanzvereinbarung und die zunehmende Digitalisierung des Managements.

Ab dem 1. Januar 2013 kann die Finanzabrechnung im Form C für alle Finanzhilfevereinbarungen (Grant Agreements), die ab diesem Zeitpunkt abgeschlossen werden, nur noch elektronisch unterzeichnet und eingereicht werden. Der LEAR (legal entity appointed representative) jeder Organisation autorisiert zu diesem Zweck einen oder mehrere "Form C Signatories" (FSIGN), das Form C zu unterzeichnen. Eingeschränkte Zuständigkeiten der einzelnen FSIGN für bestimmte Abteilungen, Institute oder Fakultäten können vom LEAR vermerkt werden.

Für Finanzhilfevereinbarungen, die vor dem 1. Januar 2013 geschlossen wurden, werden die bisher bestehenden Regelungen auch weiterhin gelten. Die EU-Kommission lädt allerdings alle Konsortien ein, auch für diese Projekte ab 2013 das elektronische System zu verwenden. Dazu wird die Unterzeichnung eines vereinfachten Amendments nötig, mit dem die revidierte Version des Grant Management Systems akzeptiert wird.

Für das kommende Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 ist zudem ein komplett integriertes elektronisches Grant Management System vorgesehen. Geplant sind u.a. ein Farbkonzept für die Dringlichkeit der anstehenden Aufgaben sowie verbesserte Funktionen für Amendments und Berichte. Das System befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase, die GD Forschung und Innovation lädt daher alle Projektteilnehmer zu einem Feedback ein, das bis Ende des Jahres auf einem Forum gesammelt wird und dort einsehbar ist (s. Links: Forum: EC eFP7 Participant Portal User Group). Die Aufzeichnung der Veranstaltung (Webstream: Research and Innovation Participant Portal - Improvements in the next release, 12.11.2012)  kann ebenfalls abgerufen werden.

Die Präsentationen stehen im Diskussionsforums zum Download zur Verfügung. Darüber hinaus stellen wir Ihnen auch die FP7 Quick info for National Contactpoints "No more signed paper financial statments" ("forms C") mit interessanten FAQs als Download zur Verfügung.

Die Europäische Kommission wird in Kürze zusätzliches Informationsmaterial für alle an FP7 beteiligten Einrichtungen veröffentlichen.


The Networked and Electronic Media Platform (NEM)
19.11.2012
Ergebnisse der General Assembly in Istanbul + Nutzen Sie Ihre Chance und informieren Sie sich über die neuesten EoI!

NEM stellt den Zusammenschluss der Medienindustrie Europas dar und besteht derzeit aus zahlreichen Arbeitsgruppen und Clustern. Aktuelle NEM Aktivitäten finden insbesondere in den Themengebieten "International MSc", "Future Internet", GlobalNEM" und "Regulatory Affairs".

Im Oktober 2012 fand die 14th NEM General Assembly statt.

Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden soeben veröffentlicht. Darunter finden sich folgende Themen

  • NEM topics in upcoming FP7 Call 10
  • Research on NEMinTurkey
  • Celtic Plus R&D programme
  • NeSoc project: NEM and Networked Society activities
  • NEM position paper on 3D


Besonders interessant sind die Expressions of interest für Call10 in den relevanten NEM-Themenbereichen. Folgende Projektideen wurden vorgestellt:

  • Media holodecks for hyperlocal communities
  • Remote Collaboration between Professionals
  • Research interests and prospective contributions of international multimedia content provider Deutsche Welle
  • Madrid ICT-Audiovisual Cluster looking for partner
  • Game developers in FP7 projects
  • Social-TV and Cross-media Experiences
  • Projects and partners needs for call 10
  • Complement NEM Projects with Social and Human Sciences Research

Für die meisten dieser Projekte werden noch PartnerInnen gesucht - nutzen Sie diese Gelegenheit und informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten!


ICT Stakeholder Survey - bis 2.12.2012
19.11.2012
Europe's Digital Future: Help us deliver it. Help us do better.

Kein "Survey" wie alle anderen: Die Europäische Kommission, "Directorate-General for Communications Networks, Content and Technology" (DG CONNECT), befasst mit Strategien, Programmen und Projekten mit dem Ziel, die Digitale Agenda für Europa zu implementieren.

Bis 2. Dezember 2012 sind alle europäischen Akteure im Bereich IKT ausgerufen, ihre Meinung mittels Online-Fragebogen zu äußern und dadurch Europas "Digitale Zukunft" mitzugestalten.

Folgende Ziele sollen erreicht werden:

  • Get a better understanding of who DG CONNECT's stakeholders are
  • Get an overview of how DG CONNECT is perceived
  • Identify areas of improvement
  • Establish a baseline scenario to measure progress

Der zeitliche Aufwand für den Online-Fragebogen beträgt ca. 5-10 Minuten, Anonymität ist gewährleistet.
Im Jänner 2013 wird ein "Summary of the results of the survey" veröffentlicht werden.

DG CONNECT legt gerade auf IHRE Meinung sehr viel wert!

Durch die Beantwortung der Fragen „Wer sind die Kunden und was sind ihre Erwartungen“ helfen Sie der DG CONNECT, ihr Angebot und die Services nach Ihren persönlichen Wünschen zu gestalten!


Online-Konsultation im Bereich FET gestartet - Einreichfrist: 30.11.2012
29.10.2012
Die Generaldirektion Communications Networks, Content and Technology (GD CNCT) hat eine öffentliche Online-Konsultation im Bereich Future Emerging Technologies (FET) gestartet.

Leitfragen sind:

  • What will be the game-changing technologies of the next decades?
  • Which areas of science and technology hold the keys to the future prosperity of our citizens and our societies?
  • What are the questions and challenges around which science and technology should be mobilised to create a better future for all of us?
  • What are the big new ideas and paradigms that will put Europe on a new road towards future technological competitiveness?


Die Online Konsultation ist bereits aufrufbar.
Beiträge sind bis zum 30. November 2012 möglich.

Tipp: Beispiele früherer FET Proactive Initiativen können eingesehen werden.


Digitale Agenda: Cloud-Computing
22.10.2012
EU plant gemeinsame Strategie zur Nutzung der "digitalen Wolke"

Die neue Strategie der Europäischen Kommission zur Freisetzung des Cloud-Computing-Potenzials in Europa sieht Maßnahmen vor, die bis 2020 einen Nettonutzen in einer Größenordnung von 2,5 Millionen neuen Arbeitsplätzen in Europa und eine jährliche Steigerung des BIP der EU in Höhe von 160 Milliarden EUR (ca. 1 %) bewirken sollen.
Die Strategie dient dem beschleunigten und verstärkten Einsatz des Cloud-Computing in allen Bereichen der Wirtschaft.

Unter "Cloud-Computing" versteht man die Speicherung von Daten (z. B Textdateien, Bilder und Videos) und Software auf entfernten Computern, auf die der Benutzer dann über das Internet mit dem Gerät seiner Wahl zugreifen kann. Das ist schneller, billiger, flexibler und potenziell auch sicherer als vor Ort installierte IT-Lösungen. Viele beliebte Dienste wie Facebook, Spotify und Web-gestützte E-Mail nutzen das Cloud-Computing schon heute, aber die wirklichen volkswirtschaftlichen Vorteile kommen erst bei einem breiten Einsatz von Cloud-Lösungen durch die Unternehmen und den öffentlichen Sektor zum Tragen.

Schlüsselaktionen der Strategie

  • Lichten des Dschungels aus technischen Normen, damit Cloud-Nutzer in den Genuss von Interoperabilität sowie Datenübertragbarkeit und  umkehrbarkeit kommen; die notwendigen Normen sollten bis 2013 festgelegt werden;
  • Unterstützung EU-weiter Zertifizierungsprogramme für vertrauenswürdige Cloud-Anbieter;
  • Ausarbeitung sicherer und fairer Muster-Vertragsbedingungen für das Cloud-Computing, einschließlich Leistungsvereinbarungen (SLA);
  • Schaffung einer Europäischen Cloud-Partnerschaft mit den Mitgliedstaaten und der Branche, um die Nachfragemacht des öffentlichen Sektors (20 % aller IT-Ausgaben) nutzbar zu machen; Ziele sind die Gestaltung des europäischen Cloud-Markts, bessere Chancen europäischer Cloud-Anbieter, eine wettbewerbsfähige Größe zu erreichen, sowie die Bereitstellung billigerer und besserer elektronischer Behördendienste.
     

Vizepräsidentin Neelie Kroes sagte hierzu: "Das Cloud-Computing ändert die Spielregeln in unserer Wirtschaft. Ohne Eingreifen der EU werden wir in starren nationalen Systemen verharren und wirtschaftliche Vorteile in vielfacher Milliardenhöhe verschenken. Wir müssen eine kritische Masse erreichen und brauchen ein einheitliches Regelwerk für ganz Europa. Deshalb müssen wir nun gezielt die vermeintlichen Risiken des Cloud-Computing angehen."

Vizepräsidentin Viviane Reding erklärte: "Europa muss jetzt ehrgeizig sein. Die Cloud-Strategie wird das Vertrauen in innovative Rechentechnik stärken und einen vom Wettbewerb bestimmten digitalen Binnenmarkt fördern, in dem sich die Europäer sicher fühlen. Dies erfordert nun eine zügige Verabschiedung des von der Kommission zu Anfang des Jahres vorgeschlagenen neuen Datenschutzrahmens und die Ausarbeitung sicherer und fairer Vertragsbedingungen."

Hintergrund
Die angekündigte Strategie steht in der Folge des Kommissionsvorschlags von 2012 zur Überarbeitung des Datenschutzrechts und geht einem Vorschlag für eine europäische Strategie zur Cybersicherheit voraus, der in den kommenden Monaten vorgelegt werden soll. Die Ausarbeitung europäischer Cloud-Vorschriften ist eine Voraussetzung für einen einheitlichen digitalen Raum, der einen echten digitalen Binnenmarkt erst ermöglichen wird. Alle diese Maßnahmen bilden zusammen ein umfassendes Konzept zur Schaffung eines dynamischen und vertrauenswürdigen Internet-Umfelds in Europa.
Die Vorteile der Cloud liegen in den dadurch ermöglichten Skaleneffekten. 80 % der Organisationen, die das Cloud-Computing einführen, erreichen Kosteneinsparungen von mindestens 10–20 %. Darüber hinaus sind beträchtliche Produktivitätssteigerungen zu erwarten, wenn es zu einer breiten Cloud-Übernahme in allen Wirtschaftssektoren kommt.
Wegen fehlender gemeinsamer Normen und unklarer Verträge schrecken heute viele potenzielle Nutzer vor der Übernahme von Cloud-Lösungen zurück. Sie wissen nicht mit Sicherheit, welche Normen und Zertifizierungen sie überhaupt brauchen, um ihre Anforderungen und Rechtspflichten zu erfüllen, zum Beispiel in Bezug auf die Sicherung ihre eigenen Daten und der Daten ihrer Kunden oder die Interoperabilität der Anwendungen. Ferner benötigen sowohl Cloud-Anbieter als auch Nutzer klarere Regeln für die Bereitstellung von Cloud-Diensten, beispielsweise im Hinblick darauf, wo Streitfälle beigelegt werden und wie dafür gesorgt wird, dass Daten und Software einfach zwischen unterschiedlichen Cloud-Anbietern verschoben werden können.


EC setzt zur Bewältigung globaler Herausforderungen auf internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit
08.10.2012
Exkurs: Koordinierte EU-Brasilien IKT-Ausschreibung - Deadline 12.12.2012

Die globale Forschungslandschaft ist in einem schnellen Wandel begriffen. Der Anteil der BRIC-Länder an den weltweiten Forschungs- und Entwicklungsausgaben hat sich zwischen 2000 und 2009 verdoppelt. Fragen wie Klimawandel, Ernährungssicherheit oder Krankheitsbekämpfung machen zunehmend eine abgestimmte internationale Forschung erforderlich. Europa kann das Potenzial seiner ausgezeichneten Wissenschaftsbasis und seiner innovativen Industrie nur dann ausschöpfen, wenn es für die internationale Zusammenarbeit und die besten Köpfe in der Welt offen ist. Deshalb hat die Europäische Kommission heute eine neue Strategie für die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Forschung und Innovation vorgestellt. Darin schlägt sie vor, unter Beibehaltung der traditionellen Offenheit für die Teilnahme von Drittländern an der EU-Forschung nunmehr die strategischen Prioritäten der EU verstärkt in den Mittelpunkt der Zusammenarbeit zu stellen. Das bedeutet, dass es neben der Bewältigung globaler Herausforderungen auch darum geht, Europa zu einem attraktiven Standort für Forschung und Innovation zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu steigern.

Schon heute ist an jedem fünften EU-Forschungsprojekt mindestens ein Partner von außerhalb der EU beteiligt.

Die Umsetzung der neuen Strategie wird hauptsächlich im Zuge des ab 2014 geltenden EU-Finanzierungsprogramms für Forschung und Innovation Horizon 2020 erfolgen, es wird aber auch gemeinsame Initiativen mit den EU-Mitgliedstaaten geben. Zusätzlich zur völligen Öffnung von Horizont 2020 für die internationale Beteiligung werden mit wichtigen Partnern und Regionen gezielte Maßnahmen in Angriff genommen, die sich auf gesellschaftliche Herausforderungen sowie auf grundlegende und industrielle Technologien konzentrieren werden.

Exkurs-FP7: Koordinierte EU-Brasilien IKT-Ausschreibung im Spezifischen Programm "Kooperation"

Die Europäische Kommission hat am 12. September 2012 einen koordinierten Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen mit Brasilien  veröffentlicht. Projektvorschläge ohne die Koordinierung mit brasilianischen Partnern sind in diesem speziellen Aufruf ausgeschlossen.
Die Ausschreibung (FP7-ICT-2013-EU-Brazil) adressiert folgende Themenbereiche:

  • Cloud Computing for Science
  • Sustainable technologies for a smarter society
  • Smart services and applications for a smarter society
  • hybrid broadcast-broadband TV applications and services

Antragsverfahren: einstufig.
Einreichfrist: 12. Dezember 2012, 17:00 Ortszeit Brüssel (sowie 12. Dezember 2012, 18:00 Ortszeit Brasilien für Projektvorschläge an die brasilianischen Behörden)

Budget
Für EU-Projektvorschläge stehen insgesamt 5 Mio. EUR zur Verfügung; für die Förderung der koordinierten Projekte durch das brasilianische Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation ist ein ähnliches Budget zu erwarten.

Der beantragte EU-Zuschuss darf nicht den Betrag von 1,5 Mio. EUR überschreiten. Die Dauer des vorgeschlagenen Projektes soll nicht länger als 36 Monate sein. Projektvorschläge werden nur von der EU gefördert werden, wenn das korrespondierende brasilianische Projekt gefördert wird.

EU-Projektvorschläge ohne Koordination mit einem brasilianischen Projekt sind nicht zuschussfähig. Detaillierte Referenzen zum brasilianischen koordinierten Projekt werden vom Projektvorschlag erwartet; ein Forschungsplan, der die koordinierten Forschungsaktivitäten einbezieht, soll eine EU-Brasilien Kooperation mit Mehrwert stützen.

 


Koordinierte EU-Japan IKT-Ausschreibung
02.10.2012
Die Europäische Kommission hat am 2. Oktober 2012 einen koordinierten Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen mit Japan veröffentlicht. Deadline: 29.11.2012

Projektvorschläge ohne die Koordnierung mit japanischen Partnern sind in diesem speziellen Aufruf ausgeschlossen.

Ausschreibung mit dem "Call Identifier" FP7-ICT-2013-EU-Japan adressiert folgende Themenbereiche:

  • Optical communications
  • Wireless communications
  • Cybersecurity for improved resilience against cyber threats
  • Extending the cloud paradigm to the Internet of Things - connected object and sensor clouds within the service perspective
  • Federation of testbeds: Control, tools and experiments
  • Green and content centric networks

Pro Topic wird jeweils ein Verbundforschungsprojekt (STReP) gefördert werden.

Antragsverfahren: einstufig.
Einreichfrist: 29. November 2012, 17:00 Ortszeit Brüssel (sowie 29. November 2012, 17:00 Ortszeit Tokio für Projektvorschläge an die japanischen Behörden)

Budget
Für EU-Projektvorschläge stehen insgesamt 9 Mio. EUR zur Verfügung; für die Förderung der koordinierten Projekte durch das japanische Ministery of Internal Affairs and Communications (MIC) und das 'National Institute of Information and Communication Technology (NICT) ist ein ähnliches Budget zu erwarten.

Projektvorschläge werden nur von der EU gefördert werden, wenn das korrespondierende japanische Projekt gefördert wird.

 


Digitale Agenda: PPP Robotics
24.09.2012
Kommission und europäische Industrie setzen sich für größeren und besseren Robotik-Sektor ein.

Die Europäische Kommission sowie Industrie- und Hochschulvertreter haben sich auf die Gründung einer Public-Private-Partnership (PPP, öffentlich-privaten Partnerschaft) auf dem Gebiet der Robotik geeinigt, um die in Europa ansässigen Unternehmen bei der Vergrößerung ihres Anteils am weltweiten 15,5-Milliarden-Euro-Robotik-Markt zu unterstützen. Vertreter europäischer Robotik-Hersteller und Forschungsinstitute haben gemeinsam mit Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, eine entsprechende Vereinbarung als ersten Schritt zur Gründung einer öffentlich-privaten Partnerschaft im Jahr 2013 unterzeichnet. Die Kommission ist davon überzeugt, dass die künftige Partnerschaft den Robotik-Sektor in der EU stärken wird.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte dazu: "Eine starke Robotik-Branche ist der Schlüssel für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Europas. Wachstum in der Robotik-Branche bedeutet neue Arbeitsplätze und einen starken europäischen Fertigungssektor."

Die Robotik ist eine Schlüsseltechnologie für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Dank des Einsatzes von einer Million Industrierobotern werden weltweit drei Millionen Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten. Die europäische Robotik ist äußerst erfolgreich. Sie steht für etwa ein Viertel der weltweiten Industrieroboterproduktion und hält einen Marktanteil von 50 % bei den gewerblichen Service-Robotern. Der Markt der häuslichen und gewerblichen Service-Roboter wird in den kommenden Jahren voraussichtlich um 40 % wachsen, hauptsächlich für Rettungs-, Sicherheits- und gewerbliche Reinigungsanwendungen. Bis 2020 könnte die Service-Robotik ein Marktvolumen von über 100 Milliarden Euro pro Jahr erreichen.

Mit der öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) für Robotik werden folgende Ziele verfolgt:

  1. Aufstellung strategischer Ziele für die europäische Robotik und Förderung ihrer Umsetzung;
  2. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie durch innovative Robotertechnik;
  3. Bereitstellung von Roboterprodukten und  -diensten als Grundlage für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen in Europa;
  4. Verstärkte Vernetzung innerhalb der europäischen Robotik-Gemeinde;
  5. Förderung der europäischen Robotik;
  6. Einbeziehung bestehender wie neuer Nutzer und Märkte;
  7. Beitrag zur Politikentwicklung und zur Lösung ethischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Probleme.


Die privaten Partner aus Forschung und Industrie werden nun einen Vorschlag für die öffentlich-private Partnerschaft ausarbeiten, den die Kommission dann prüfen und förmlich billigen wird.

Hintergrund
Die Europäische Kommission hat in den letzten fünf Jahren mehr als 120 Robotik-Forschungsprojekte mit Haushaltsmittel in Höhe von etwa 600 Millionen EUR gefördert. Diese Projekte befassen sich mit Themen wie Verstehen von Umfeldern und Situationen, Wahrnehmung der Welt mit künstlichen Sensoren (Computersicht und  -haptik) und physisches Verhalten, z. B. Ergreifen von Gegenständen oder Bewegen im Alltagsraum. Die weltweite Nachfrage nach Robotern und Roboterprodukten belief sich 2010 auf ungefähr 15,5 Milliarden EUR, darunter ca. 3 Milliarden EUR in Europa.

Eine kürzlich durchgeführte Eurobarometer-Erhebung über die Robotik hat ergeben, dass mehr als zwei Drittel der EU-Bürger (70 %) eine positive Meinung von Robotern haben. Die Mehrheit der Europäer glaubt, dass sie notwendig sind, weil sie Arbeiten ausführen können, die für Menschen zu schwer oder zu gefährlich sind (88 %), und dass sie gut für die Gesellschaft sind, weil sie Menschen helfen (76 %).

Außerdem unterstützt die Kommission die Robotik-Forschung über die Fördermaßnahmen ihres Rahmenprogramms für Forschung und Innovation. Das Europäische Parlament und der Rat beraten gegenwärtig über den Kommissionsvorschlag für Horizon 2020. Dieses Programm läuft von 2014 bis 2020 und ist mit 80 Milliarden EUR ausgestattet. Es ist Teil der Bemühungen für Wachstum und Beschäftigung in Europa. Die Verstärkung und zielgenaue Ausrichtung der Anstrengungen der EU im Bereich der Forschung, Entwicklung und Innovation ist einer der zentralen Aspekte der Digitalen Agenda für Europa.


EC: Öffentliche Konsultation "Die Zukunft von ARTEMIS & ENIAC" - bis 12.10.2012
10.09.2012
"Future Joint Technology Initiative(s) on electronic components and embedded systems"

Wie sollen künftige gemeinsame Technologieinitiative(n) betreffend elektronische Bauteile und eingebettete Systeme beschaffen sein?
Ihre Meinung zum Thema "Future Joint Technology Initiative(s) on electronic components and embedded systems"  ist gefragt: Bis 12. Oktober 2012 ist Gelegenheit dazu!

Hintergrund
Die JTI (Joint Technology Initiative) ARTEMIS ist eine wichtige Initiative im Bereich "Advanced Research and Technology for Embedded Intelligence and Systems", das ein "Public-Private-Partnership" (PPP) von Europäischer Kommission, teilnehmenden Mitgliedsstaaten und ARTEMISIA (Verband der "Embedded Systems" -Industrie) darstellt.

Bei ARTEMIS geht es um unsichtbare Computer (d. h. eingebettete Systeme), mit deren Hilfe heute Maschinen aller Art betrieben werden, von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Telefonen bis hin zu Energienetzen, Fabrikanlagen, Waschmaschinen und Fernsehgeräten. ARTEMIS könnte daher für die Wirtschaft der EU in den nächsten zehn Jahren Gewinne in Höhe von über 100 Mrd. Euro bringen


Die JTI (Joint Technology Initiative) ENIAC ist eine Initiative im Bereich "Nanoelectronics", das ein "Public-Private-Partnership (PPP)" von Europäischer Kommission, teilnehmenden Mitgliedsstaaten und AENEAS (Verband der "Nanoelectronics"-Industrie) darstellt.

Das Ziel von ENIAC lautet:"...to ensure that Europe realises its potential in the new markets for intelligent products, processses and services by achieving world leadership in Nanoelectronics."

Gegenstand von ENIAC ist der sehr hohe Miniaturisierungsgrad, der für die künftigen Generationen nanoelektronischer Komponenten erforderlich ist. Mit ENIAC will Europa seine eigenen nanoelektronischen Forschungsarbeiten ausweiten und konzentrieren, um einen größeren Anteil am Halbleitermarkt (200 Mrd. Euro) und am Markt für innovative Elektronikprodukte (fünffaches Volumen des Halbleitermarktes) zu erhalten. Ergebnis werden neue Anwendungen in den Bereichen Kommunikation und Datenverarbeitung, Verkehr, Gesundheitsfürsorge und Wellness, Energie und Umweltmanagement, Sicherheit und Unterhaltung sein.


EC: Öffentliche Konsulation zu FIRE in "Horizon 2020" - bis 14.9.2012
27.08.2012
Das übergeordnete Ziel von "Future Internet Research and Experimentation Initative" (FIRE) im 7. Forschungsrahmenprogramm (ICT 1.7) ist die Kombination technologischer und sozialer Innovationen durch die Untersuchung und Erprobung neuer Paradigmen im Zusammenhang mit dem Internet, im Hinblick auf zukünftige Internet-Architekturen und einem ganzheitlichen und multidisziplinären Verständnis von Internet-Entwicklungen.

Die Generaldirektion CONNECT (vormals DG INFSO) hat nun in Vorbereitung von Horizon 2020 eine öffentliche Konsultation zu "Future Internet Research and Experimentation" (FIRE) gestartet.

Ziel der nächsten Phase von FIRE ist es, eine eine vielseitige, integrierte und nachhaltige experimentelle Infrastruktur von Weltklasseformat in Europa zu schaffen. Sie sollte offen sein für alle interessierten Parteien und in der Lage, sich responsiv auf technologische Entwicklungen und neue Nutzungsformen zu entwickeln.

Die Konsultation wird in zwei Stufen durchgeführt.

  • Bis zum 14. September 2012 können schriftliche Beiträge eingereicht werden.
  • Am 21. September 2012 wird in  Brüssel ein abschließender Konsultations-Workshop stattfinden, um eine gemeinsame Position abzustimmen und konkrete Ziele, Mechanismen und die erwarteten Auswirkungen zu identifizieren.

Ein Positionspapier des FIRE Architecture Board und weitere Informationen können unter "Links" abgerufen werden.


ERA: EC beseitigt Hindernisse für den F&E-Binnenmarkt
27.08.2012
Die Europäische Kommission hat konkrete Schritte festgelegt, die die Mitgliedstaaten zur Vollendung des Europäischen Forschungsraums (EFR)– eines Binnenmarktes für Forschung und Innovation in Europa – ergreifen sollten. Ziel dabei ist, es Forscherinnen und Forschern, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu ermöglichen, leichter in andere Staaten zu wechseln und über Grenzen hinweg in Wettbewerb zu treten und zusammenzuarbeiten.

Dadurch werden die Forschungsgrundlagen der Mitgliedstaaten gestärkt, ihre Wettbewerbsfähigkeit wird erhöht und es wird ihnen ermöglicht, effektiver die großen gesellschaftlichen Herausforderungen – wie Klimawandel, Ernährungs- und Energieversorgungssicherheit sowie Gesundheit der Bevölkerung – gemeinsam anzugehen. Um zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums beizutragen, hat die Kommission eine gemeinsame Erklärung und Vereinbarungen (MoUs) mit Organisationen geschlossen, die wichtige Forschungs- und entsprechende Fördereinrichtungen vertreten. Damit soll die Vorgabe der Staats- und Regierungschefs der EU, den Europäischen Forschungsraum bis 2014 zu verwirklichen, erfüllt werden.

Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: "Wir können nicht so weitermachen wie bisher, denn die Forschungsmittel werden nicht durchgängig im Wettbewerb vergeben, die Stellen werden nicht immer leistungsbezogen besetzt, Forscherinnen und Forscher können ihre Stipendien nur selten in andere Länder mitnehmen und haben kaum Zugang zu den dortigen Forschungsprogrammen und große Teile Europas sind noch völlig außen vor. Gleichgültig, mit welchem Unternehmer Sie sprechen, Sie werden stets hören, dass bei Investitionsentscheidungen die Qualität der Forschungsgrundlage ein ausschlaggebender Faktor ist. Unter den heutigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann es sich kein Mitgliedstaat und keine Region leisten, die eigene Wissensbasis zu vernachlässigen."

Auf Nachfrage gaben fast 80 % der ForschungsvertreterInnen an, dass der Mangel an Offenheit und Transparenz bei den Einstellungsverfahren die internationale Mobilität behindert. Daher werden die Mitgliedstaaten ersucht, die Hindernisse abzubauen, die grenzüberschreitenden Forschungslaufbahnen in Europa entgegenstehen, gemeinsame Forschungspläne intensiver zu verfolgen, die wettbewerbsgestützte Vergabe von Finanzmitteln für Einrichtungen und Projekte auszubauen und effizient in Anlagen von Weltklasse zu investieren.

Die Organisationen der Forschungsakteure werden nachdrücklich aufgefordert, Grundsätze für die Zugänglichkeit und Übertragbarkeit staatlicher Stipendien festzulegen und umzusetzen, Stellenausschreibungen auf einem gemeinsamen Internetportal zu veröffentlichen, Forschungsposten nach transparenten, offenen und leistungsbezogenen Einstellungsverfahren zu besetzen und die Querverbindungen zwischen der Industrie und den Hochschulen zu stärken.

In Ergänzung der Vorschläge stellte die Kommission außerdem eine Initiative zur Förderung des Zugangs und der Bewahrung wissenschaftlicher Erkenntnisse vor. Damit soll der freie Zugang zu Forschungsveröffentlichungen gefördert werden, die aus von der EU finanzierten Projekten sowie aus von den einzelnen Mitgliedstaaten geförderter Forschung entstanden sind.

Hintergrund
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben wiederholt betont, wie wichtig die Vollendung des Europäischen Forschungsraums ist, und in ihren Schlussfolgerungen anlässlich des Europäischen Rates im Februar 2011 und März 2012 dafür eine Frist bis zum Jahr 2014 gesetzt. Die Rolle des Europäischen Forschungsraums bei Europas Streben nach Wettbewerbsfähigkeit wird auch im Pakt für Wachstum und Beschäftigung hervorgehoben, auf den sich der Europäische Rat am 28./29. Juni geeinigt hat.
Die Vorschläge der Kommission zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums heben auf fünf Schwerpunktbereiche ab, in denen Fortschritte erzielt werden müssen:

  • eine erhöhte Effektivität nationaler Forschungssysteme
  • verbesserte länderübergreifende Zusammenarbeit und entsprechender Wettbewerb, einschließlich der Errichtung und des effektiven Betriebs wichtiger Forschungsinfrastrukturen;
  • ein offenerer Arbeitsmarkt für Forscherinnen und Forscher;
  • Gleichstellung der Geschlechter und Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts in Einrichtungen, die Forschungsprojekte durchführen bzw. diese auswählen,
  • optimaler Austausch und Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse, auch über digitale Mittel, sowie ein breiterer und schnellerer Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Daten.


Für jeden Schwerpunktbereich werden in der Mitteilung konkrete Schritte genannt, die die Mitgliedstaaten, die Organisationen der Forschungsakteure und die Europäische Kommission ergreifen sollten. Ihre Zusammenarbeit sollte künftig von einer verstärkten Partnerschaft geprägt sein.
Der Europäische Forschungsraum ist ein wichtiger Bestandteil des Bestrebens, die Europäische Union in eine wahre Innovationsunion zu verwandeln. Die Steigerung der Forschungsinvestitionen wie auch die Erhöhung wissenschaftlicher Qualität und Relevanz sind für die Entwicklung neuer wissensintensiver Produkte und Dienstleistungen entscheidend – und ohne diese wird es weder Wachstum noch Beschäftigung geben.


EC: Innovationspartnerschaft "Intelligente Städte und Gemeinschaften"
30.07.2012
Eine der größten Herausforderungen der EU ist es, bestmögliche Wege zur Entwicklung von Städten zu intelligenten und nachhaltigen Lebensräumen zu ermitteln.

Fast drei Viertel der Menschen in Europa leben in Städten, und auch 70 % des Energieverbrauchs in der EU fällt dort an. Staus verursachen in Europa jährlich Kosten in Höhe von ca. 1 % des BIP, und auch davon sind vor allem städtische Gebiete betroffen. Intelligente städtische Technologien können einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung vieler dieser Herausforderungen leisten.
Mit der Gründung einer Europäischen Innovationspartnerschaft für Intelligente Städte und Gemeinschaften („Smart Cities and Communities“, SCC) möchte die Europäische Kommission die Entwicklung intelligenter städtischer Technologien vorantreiben. Dazu sollen Forschungsressourcen in den Bereichen Energie, Verkehr und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gebündelt und auf eine begrenzte Zahl von Demonstrationsprojekten konzentriert werden, die in Partnerschaften mit Städten umgesetzt werden. Allein im Jahr 2013 sind EU-Mittel in Höhe von 365 Mio. EUR für Demonstrationsprojekte zu solchen technischen Lösungen vorgesehen.

Die Erschließung des Potenzials innovativer, intelligenter Technologien wird derzeit durch zahlreiche Hindernisse erschwert, darunter ein hohes technisches Risiko, unsichere Investitionsrenditen oder aufsichtsrechtliche Schwierigkeiten. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten schrecken viele Unternehmen und Städte zudem vor einem umfassenden und raschen Einsatz innovativer Technologien zurück, auch wenn sie dadurch möglicherweise Kosten sparen und langfristig Emissionen senken könnten.

Darüber hinaus nähern sich die Dienstleistungs- und Wertschöpfungsketten in den Bereichen Verkehr, Energie und IKT einander immer mehr an. Die EU engagiert sich bereits seit vielen Jahren für die Förderung und Umsetzung städtischer Projekte in diesen Bereichen. Diese Bemühungen sollen nun ebenfalls miteinander gebündelt werden, um in allen Sektoren ein "neues Denken" zu fördern.
 

Vizepräsidentin Neelie Kroes - Digitale Agenda - sagte: "Erst durch Informations- und Kommunikationstechnologien werden Städte ‚intelligent’. Diese Technologien können etablierte Industrien dazu bewegen, neue Wege zur Vermeidung von Staus und zur Verbesserung der Energieeffizienz in städtischen Gebieten zu gehen. Gleichzeitig eröffnen sie neue Geschäftsmöglichkeiten und versetzen die Menschen in die Lage, sich bewusst für bestimmte Lösungen zu entscheiden."

Dazu Energiekommissar Günther Oettinger: "Innovationen sind die Triebkräfte der Wettbewerbsfähigkeit Europas und der beste Weg zur Verbesserung der Energieeffizienz. Diese Partnerschaft wird dazu beitragen, dass sich hocheffiziente Heiz- und Kühlsysteme, intelligente Messsysteme, das Echtzeit-Energiemanagement oder Lösungen zum Aufbau ganzer Stadtviertel mit Passivhäusern in immer mehr europäischen Städten durchsetzen."

Der für Verkehrsfragen zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Siim Kallas, erklärte: "Verkehr ist das Lebenselixier jeder Stadt und unverzichtbar für Menschen und Unternehmen. Doch Verkehrsunfälle, Staus, schlechte Luftqualität und Lärm belasten vor allem die Städte in Europa. Wir müssen Forschung und Innovationen vorantreiben, die uns unserem Ziel näher bringen können, den CO2-Ausstoß in Städten zu minimieren. Dazu müssen wir mit konventionellen Brennstoffen betriebene Autos schrittweise aus unseren Stadtzentren verbannen und intelligente Wege für das Laden von Elektrofahrzeugen und für den Einsatz abgasfreier, geräuscharmer Busse entwickeln."

Tipp: Derzeit ist eine themenverwandte Ausschreibung der "Joint Programming Initiative (JPI) Urban Europe" geöffnet! Mehr Informationen dazu unter http://www.ffg.at/JPIUrbanEurope/1st-call-2012

Hintergrund
Die Initiative "Intelligente Städte und Gemeinschaften" wurde 2011 eingeleitet. Für das erste Jahr (2012) wurden ihr Mittel in Höhe von 81 Mio. EUR zugewiesen, die ausschließlich für die Bereiche Verkehr und Energie bestimmt sind. Gefördert werden Demonstrationsprojekte in einem dieser beiden Sektoren, Kombinationen der beiden Bereiche sind jedoch bislang nicht vorgesehen.
Ab 2013 werden die Mittel von 81 Mio. EUR auf 365 Mio. EUR erhöht, und das Programm deckt nun nicht nur die Bereiche Energie und Verkehr, sondern auch die Informations- und Kommunikationstechnologien ab. Alle geförderten Demonstrationsprojekte müssen nun einen Zusammenhang mit allen drei Bereichen aufweisen. Durch die Bündelung der Ressourcen werden auch Synergien geschaffen.

Mit der Partnerschaft "Intelligente Städte" trägt die EU dazu bei, strategische Partnerschaften zwischen den relevanten Branchen und europäischen Städten aufzubauen, um städtische Systeme und Infrastrukturen von morgen zu entwickeln und umzusetzen.
Die erfolgreiche Durchführung der Initiative soll zudem durch eine Gruppe hochrangiger Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft – darunter Unternehmensleiter aus FuE-intensiven Branchen, Oberbürgermeister, Vertreter von Regulierungsbehörden und öffentlichen Finanzierungsträgern – unterstützt werden.


Open data: Freier Zugang zu Forschungsergebnissen wird Innovationskapazität der EU stärken
30.07.2012
Die Europäische Kommission legte die Maßnahmen vor, die sie zur Verbesserung des Zugangs zu in Europa gewonnenen wissenschaftlichen Informationen plant.

Ein umfassenderer und rascherer Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln und Daten soll es für Forscher und Unternehmen leichter machen, die Ergebnisse öffentlich geförderter Forschung zu nutzen. So wird die Innovationskapazität der EU gestärkt, und die BürgerInnen kommen rascher in den Genuss der Vorteile wissenschaftlicher Entdeckungen. Die jährlichen Forschungsinvestitionen in Höhe von 87 Mrd. EUR werden auf diese Weise für Europa rentabler. Die Maßnahmen ergänzen die ebenfalls verabschiedete Mitteilung der Kommission zur Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (EFR).

In einem ersten Schritt wird die Kommission den freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen als allgemeinen Grundsatz im Programm "Horizon 2020", dem Forschungs- und Innovationsförderprogramm der EU für den Zeitraum 2014-2020, verankern.
Ab 2014 müssen alle Artikel, die mit Hilfe der Förderung durch Horizon 2020 zustande gekommen sind, zugänglich sein:

  • Sie werden entweder von den Veröffentlichern unmittelbar online zur Verfügung gestellt ("goldener" freier Zugang), wobei die Veröffentlichungskosten gegebenenfalls von der Europäischen Kommission erstattet werden können, oder
  • die Forscher stellen ihre Artikel spätestens sechs Monate nach der Veröffentlichung (zwölf Monate im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften) über ein frei zugängliches Archiv zur Verfügung ("grüner" freier Zugang).


Die Kommission hat ferner den Mitgliedstaaten empfohlen, bei den Ergebnissen der Forschung, die sie im Rahmen ihrer nationalen Programme fördern, ähnlich vorzugehen. So sollen bis 2016 von den veröffentlichten Ergebnissen der in Europa öffentlich geförderten Forschung 60 % frei zugänglich sein.

Die Kommission wird außerdem mit Möglichkeiten des freien Zugangs zu Daten experimentieren, die im Rahmen öffentlich finanzierter Forschungsarbeiten gewonnen wurden (z. B. numerische Ergebnisse von Versuchen). Hierbei werden die legitimen Interessen des Empfängers (Geschäftsinteressen und Schutz der Privatsphäre) berücksichtigt.
 
In 84 % der Antworten zu einer öffentlichen Konsultation im Jahr 2011 wurde angegeben, dass der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur nicht optimal sei. Studien haben ergeben, dass kleine und mittlere Unternehmen ohne raschen Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichungen bis zu zwei Jahre länger brauchen, um innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Aus einer von der EU finanzierten Studie geht hervor, dass derzeit nur 25 % der Forscher kostenlosen Zugang zu ihren Daten gewähren.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Die Steuerzahler sollten nicht zweimal für Forschungsergebnisse zahlen müssen, und sie müssen problemlos auf Rohdaten zugreifen können. Wir wollen bei der Verbreitung und Nutzung von Forschungsergebnissen die nächste Stufe erreichen. Daten sind das neue Erdöl."

Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, äußerte sich wie folgt: "Die Steuerzahler müssen mehr für ihr Geld bekommen. Durch einen freien Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln und Daten werden Forscher und Unternehmen in Europa wichtige Durchbrüche schneller erreichen, wodurch unser Kenntnisstand erweitert und unsere Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden."

Hintergrund
Bei "freiem Zugang" sind Forschungsergebnisse über das Internet kostenlos zugänglich. Die Kommission verabschiedete eine Mitteilung, in der strategische Ziele für den freien Zugang zu Ergebnissen von Forschungsarbeiten formuliert werden, die von der Kommission im Rahmen des Programms Horizon 2020 Mittel erhalten. In der dazugehörigen Empfehlung der Kommission wird ein umfassender strategischer Rahmen für die Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen und deren Bewahrung dargelegt. Beide Initiativen sind in dem umfassenderen Kontext der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums zu sehen.

Die Kommission wird

  • den freien Zugang zu begutachteten Publikationen – in Form der Veröffentlichung mit freiem Zugang ("goldener" freier Zugang) oder in Form von Selbstarchivierung ("grüner" freier Zugang) – als allgemeinen Grundsatz für das Programm Horizon 2020 festlegen;
  • den freien Zugang zu Forschungsdaten (Versuchsergebnissen, Beobachtungen und rechnergenerierten Informationen) fördern und eine Pilotregelung im Rahmen von Horizon 2020 einführen, wobei legitime Anliegen im Zusammenhang mit dem Schutz der Privatsphäre, Geschäftsinteressen und großen Datenmengen berücksichtigt werden,
  • e-Infrastrukturen zur Aufnahme und gemeinsamen Nutzung wissenschaftlicher Informationen (Veröffentlichungen und Daten) entwickeln und unterstützen, die auf europäischer und internationaler Ebene interoperabel sind,
  • die Forscher bei der Einhaltung der Verpflichtungen bezüglich des freien Zugangs unterstützen und eine Kultur des Austauschs fördern.

In der Digitalen Agenda für Europa wird eine ehrgeizige Politik für offene Daten postuliert, die das gesamte Spektrum von Informationen abdeckt, die öffentliche Einrichtungen in der Europäischen Union produzieren, sammeln oder bezahlen. Die Leitinitiative der EU zur Innovationsunion unterstützt explizit den freien Zugang als wichtige Komponente bei der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (EFR). Die Mitteilung und die Empfehlung zu wissenschaftlichen Informationen ergänzen die Mitteilung "Eine verstärkte Partnerschaft im Europäischen Forschungsraum im Zeichen von Exzellenz und Wandel", in der die zentralen Prioritäten für die Vollendung des Europäischen Forschungsraums dargelegt werden, zu denen auch die Optimierung des Austauschs, der Zugänglichkeit und des Transfers wissenschaftlicher Kenntnisse gehören.

Die Europäische Kommission wird weiterhin mit dem freien Zugang verbundene Projekte finanzieren. 2012–2013 wird sie 45 Mio. EUR für Dateninfrastrukturen und die Forschung zur digitalen Bewahrung aufwenden. Die Finanzierung wird im Rahmen des Programms Horizon 2020 fortgesetzt. Im gleichen Zeitraum wird die Kommission Experimente mit neuen Formen des Umgangs mit wissenschaftlichen Informationen fördern (z. B. neue Methoden der Begutachtung und der Messung der Wirkung von Veröffentlichungen).


EC: Öffentliche Konsultation zu PPP "Factories of the Future" und PPP "Green Cars" - bis 1.10.2012
17.07.2012
Strategische Roadmaps 2014 - 2020

Die European Factories of the Future Research Association (EFFRA) hat ihre strategische Roadmap 2014 - 2020 für die Public-Private Partnership "Factories of the Future"  veröffentlicht und lädt zu einer öffentlichen Anhörung (Public consultation) ihrer Strategie ein.

Bis 1. Oktober 2012 wird der interessierten Öffentlichkeit somit die Chance geboten, Meinungen, Stellungnahmen oder Positionen zu der Roadmap "Factories of the Future 2020" mitzuteilen. Das Feedback-Formular steht bereits für Sie zur Verfügung.

Dr. Massimo Mattucci, Vorsitzender der European "Factories of the Future Research Association" (EFFRA), stellte in Brüssel im Rahmen der "PPP Informationstage" die Partnerschaft aus Sicht der Industriepartner vor und wies auf die öffentliche Konsultation zu der neuen Strategic Research Roadmap für die "Factories of the Future" hin. Die Roadmap "Factories of the Future 2020" soll die  Grundlage für die Themen der "Factories of the Future"-Aufrufe unter Horizon 2020 sein, und ist daher von zentraler Bedeutung.

EFFRA wurde von der MANUFUTURE Technology Platform gegründet, um die Umsetzung der öffentlich-privaten Partnerschaft "Factories of the Future" gemeinsam mit der Europäischen Kommission durchzuführen. EFFRA ist eine von der Industrie betriebene (industry-driven), Non-Profit-Vereinigung, die die Entwicklung von neuen und innovativen Produktionstechnologien vorantreibt.

Das elektronische Feedback-Formular und das Konsultationsdokument zur Strategic Research Roadmap "Factories of the Future 2020" finden Sie unter folgendem Link:
http://www.effra.eu/research-a-innovation/fof-beyond-2013.html
Weitere Informationen zu EFFRA:
http://www.effra.eu/

Auch die öffentlich-privaten Partnerschaften  "Energy-efficient Bulidings" (EeB) und "European Green Cars Initiative" haben ihre strategischen Roadmaps im Rahmen der "PPP Informationstage" vorgestellt und öffentliche Konsultationen angekündigt.

Die  "European Green Cars Initiative" hat auf ihrer Webseite die "European Roadmap Electrification of Road Transport - 2nd Edition" veröffentlicht:
http://www.green-cars-initiative.eu/public/documents


RP7: Start der neuen Ausschreibungsrunde - Brückenschlag zu Horizon 2020
09.07.2012
8,1 Mrd. EUR für Forschung und Innovation, um Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen

Die Europäische Kommission kündigte den Start der letzten und zugleich umfangreichste Runde von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen innerhalb des Siebten Forschungsrahmenprogramms (RP7) an. Insgesamt 8,1 Mrd. EUR werden für Projekte und Ideen bereitgestellt, mit denen Europas Wettbewerbsfähigkeit gesteigert wird, Fragen wie die menschliche Gesundheit und der Umweltschutz angegangen werden und neue Lösungen für die zunehmenden Herausforderungen der Verstädterung und der Abfallbewirtschaftung gesucht werden. Diese Förderung – die Organisationen und Unternehmen in allen EU-Mitgliedstaaten und Partnerländern offensteht – stellt den Löwenanteil des vorgeschlagenen Forschungshaushalts der EU für 2013 dar, der insgesamt 10,8 Mrd. EUR beträgt. Diese Ankündigung erfolgte nur wenige Tage, nachdem die führenden Köpfe der EU im Pakt für Wachstum und Beschäftigung die Bedeutung von Forschung und Innovation hervorgehoben hatten.

Hierzu die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn: "Wissen ist das, was in der globalen Wirtschaft zählt. Wenn Europa im 21. Jahrhundert wettbewerbsfähig bleiben will, müssen wir die Forschungs- und Innovationsprojekte unterstützen, die jetzt und in Zukunft Wachstum und Arbeitsplätze sichern. Die starke Konkurrenz bei der Beantragung von EU-Fördermitteln stellt sicher, dass das Geld der Steuerzahler für die besten Projekte verwendet wird, die sich mit Fragen befassen, die uns alle betreffen."

Die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen sind sowohl auf Innovationen als auch auf eine Reihe gesellschaftlicher Herausforderungen ausgerichtet und schaffen somit einen Übergang zu Horizon 2020, dem nächsten Forschungsförderungsprogramm der EU von 2014-2020. Insgesamt sind 4,8 Mrd. EUR für bestimmte thematische Forschungsprioritäten ausgewiesen. Industrielle Innovationen werden durch marktnahe Maßnahmen wie Pilot- und Demonstrationsprojekte, Standardisierung und Technologietransfer gefördert.
Besonderes Augenmerk gilt den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), für die Fördermittel von bis zu 1,2 Mrd. EUR vorgesehen sind. Rund 2,7 Mrd. EUR werden dazu beitragen, Europas Reputation als Standort allererster Klasse in der Forschung zu festigen, hauptsächlich durch Einzelzuschüsse des Europäischen Forschungsrats (1,75 Mrd. EUR) und durch Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (963 Mio. EUR) für Ausbildung und Mobilität in der Forschung.
 
Damit die Spitzenforschung gleichmäßiger über Europa verteilt wird, wird eine neue Initiative für "Lehrstühle im Europäischen Forschungsraum (EFR)" ausgearbeitet. Bei einer 12 Mio. EUR umfassenden Pilot-Aufforderung werden insgesamt fünf EFR-Lehrstühle ausgewählt, die an Universitäten oder anderen förderfähigen Forschungsinstitutionen in weniger entwickelten Regionen in fünf verschiedenen EU-Ländern ansässig sein müssen. Um den Zuschlag für einen EFR-Lehrstuhl zu erhalten, müssen die betreffenden Institutionen ihre Fähigkeit zur Beherbergung von Spitzenforschung unter Beweis stellen; das heißt, dass sie über die notwendigen Einrichtungen verfügen und Grundsätze des Europäischen Forschungsraums wie z. B. offene Einstellungsverfahren beachten müssen.

Die meisten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen (Ausschreibungen zur Beantragung von Geldern) werden am 10. Juli 2012 veröffentlicht. Weitere spezifische Aufforderungen folgen noch im Herbst.

Hintergrund
Zu den thematischen Forschungsprioritäten des RP7 im Bereich der Innovation gehören: "Der Ozean von morgen" mit etwa 155 Mio. EUR zur Unterstützung des nachhaltigen Wachstums in der Meereswirtschaft; "Intelligente Städte und Gemeinden" mit etwa 365 Mio. EUR für Technologien zur Förderung der Nachhaltigkeit städtischer Gebiete; die Bekämpfung der Zunahme antibiotikaresistenter Bakterien mit etwa 147 Mio. EUR und innovative Lösungen zur Bewirtschaftung der Süßwasserressourcen mit nahezu 100 Mio. EUR.

Ein Teil der Aufforderungen ist auf die Förderungsziele der digitalen Agenda für die IKT Forschung ausgerichtet: Fast 1,5 Mrd. EUR sind für den Themenbereich Informations- und Kommunikationstechnologie vorgesehen. Diese werden im Zuge mehrerer Ausschreibungen bis Mitte 2013 ausgeschüttet.

Für KMU stehen im Rahmen der thematischen Forschungsprioritäten etwa 970 Mio. EUR zur Verfügung. Außerdem werden unter anderem weitere 150 Mio. EUR für Bürgschaften bereitgestellt, mit deren Hilfe über eine Hebelwirkung Kredite für KMU und mittelgroße Unternehmen (mit bis zu 500 Beschäftigten) in Höhe von insgesamt 1 Mrd. EUR verfügbar werden.
Es wird erwartet, dass die am 9.7. angekündigten 8,1 Mrd. EUR weitere 6 Mrd. EUR öffentlicher und privater Forschungsinvestitionen nach sich ziehen. Außerdem wird kurzfristig eine Beschäftigungszunahme von 210 000 Arbeitsplätzen angenommen und langfristig – über einen Zeitraum von 15 Jahren – eine Steigerung des Wachstums um 75 Mrd. EUR.

Das seit 2007 laufende Rahmenprogramm RP7 ist mit insgesamt 55 Mrd. EUR für Forschung und Innovation ausgestattet. Bisher wurden mit ihm 19 000 Projekte mit insgesamt über 79 000 Beteiligten (Universitäten, Forschungsorganisationen und Unternehmen) in allen EU-Mitgliedstaaten gefördert. Alles in allem hat die EU auf diesem Weg bis jetzt 25,3 Mrd. EUR beigetragen. Schätzungen zufolge werden mit dem Programm bis 2013 etwa 55 000 berufliche Laufbahnen einzelner Forscherinnen und Forscher unmittelbar unterstützt worden sein.
 
Der gesamte Forschungshaushalt der EU enthält darüber hinaus Mittel, die nicht in den heute angekündigten Aufforderungen enthalten sind. Hierzu gehören die Förderung gemäß dem Euratom-Vertrag im Bereich der Kernenergieforschung (993 Mio. EUR) sowie die Unterstützung gemeinsamer Technologieinitiativen mit der Industrie (751 Mio. EUR) oder gemeinsamer Programme der Mitgliedstaaten. Außerdem fließen in den Haushalt Mittel für die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission und der Beitrag der Kommission zur Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) ein, die von der Gruppe der Europäischen Investitionsbank verwaltet wird.
 


Digital Agenda Scoreboard: Jahresbericht zumTelekommunikationsmarkt
25.06.2012
Jahresresümee zeigt Notwendigkeit einer strukturellen Wirtschaftsreform in ganz Europa und steigenden Arbeitskräftebedarf im IKT-Bereich; eindeutiger Trend zu mobilen Diensten und Technologien

Die von den Bürgern, Unternehmen und Neuerern in Europa ausgehende Nachfrage im Bereich der Digitaltechnik würde genügen, um Europa ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu bescheren, aber der Mangel an schnellen Internetanschlüssen, Online-Inhalten, Forschungsaktivitäten und einschlägigen Fähigkeiten und Qualifikationen untergräbt dieses Potenzial. Eine intensivere Datennutzung und eine Verschiebung hin zu mobilen Technologien (wie Smartphones) und mobilen Diensten (wie Internet der dritten Generation, Musik-Streaming und Webmail) sind die bedeutendsten Trends im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), auf den inzwischen 8 Millionen Arbeitsplätze und 6 % des BIP der EU entfallen.

Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, sagte hierzu: "Die EuropäerInnen hungern nach Digitaltechnologien und mehr Auswahl in diesem Bereich, aber die Regierungen und die Branche halten nicht Schritt. Das Festhalten an politischen Denkmustern und Geschäftsmodellen des 20. Jahrhunderts schadet der europäischen Wirtschaft. Das ist sehr bedauerlich. Fehlende Investitionen sind ein Schuss ins eigene Knie. Europa wird von seinen weltweiten Wettbewerbern an den Rand gedrängt, wenn wir weiter die Augen davor verschließen."
Die Europäische Kommission kommt in ihrem Fortschrittsanzeiger (Scoreboard) zur Digitalen Agenda für Europa (DAE) unter anderem zu folgenden Ergebnissen:
 
Positive Entwicklungen

  • Breitbandverbindungen stehen europaweit fast flächendeckend zur Verfügung. 95 % aller Europäer haben Zugang zu einem Breitband-Festnetzanschluss.
  • Verbraucher und Unternehmen steigen schnell auf Mobilfunktechnik um. Die Nutzung des mobilen Internets stieg um 62 % auf 217 Millionen Breitband-Mobilfunkverträge.
  • 15 Millionen Europäer sind 2011 zum ersten Mal ins Internet gegangen, mittlerweile sind 68 % der Europäer regelmäßig online und 170 Milllionen nutzen soziale Netze. Zum ersten Mal hat die Mehrheit der wirtschaftlich benachteiligten Europäer das Internet genutzt, aber weiterhin war einer von vier Europäern noch nie im Netz.
  • Griechenland, Portugal und Irland haben sich dem eGovernment zugewandt, um hochwertige öffentliche Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Neben der Tschechischen Republik sind die größten Steigerungen bei der Bereitstellung und Nutzung von eGovernment-Angeboten in finanziell angespannten Volkswirtschaften zu verzeichnen, was die wertvolle Funktion von eGovernment für erfolgreiche Strukturreformen unterstreicht.


Problemfelder
Die Hälfte der europäischen ArbeitnehmerInnen verfügt nicht über ausreichende IKT-Fähigkeiten, die ihnen beim Arbeitsplatzwechsel oder bei der Jobsuche helfen würden. Während 43 % der EU-Bevölkerung mittel bis hoch einzustufende Internet-Fähigkeiten besitzen und beispielsweise in der Lage sind, das Internet für Telefongespräche zu nutzen oder eine Internetseite anzulegen, ist sich fast die Hälfte der Arbeitnehmer nicht sicher, ob sie über die auf dem Arbeitsmarkt erforderlichen Computer- und Internetkenntnisse verfügen. Fast 25 % haben gar keine IKT-Kenntnisse. Dies macht es schwer, leere Stellen im IKT-Bereich zu besetzen, die sich bis 2015 auf 700 000 summieren dürften.

Online-Einkäufe machen immer noch an Ländergrenzen halt. Zwar machen 58 % aller Internetnutzer in der EU Online-Einkäufe, aber nur einer von zehn hat schon einmal von einer Webseite in einem anderen EU-Mitgliedstaat gekauft. Sprachhindernisse und eine schwierige Abwicklung (etwa Lieferausschlüsse und urheberrechtliche Beschränkungen) sind die größten Probleme.

Die Nutzung des elektronischen Handels durch KMU kommt nicht voran. Die Mehrzahl der KMU nutzt das Internet weder für den Einkauf noch für den Verkauf, was ihr Export- und Umsatzpotenzial beschränkt.

Die Forschungsinvestitionen fallen weiter hinter die unserer Wettbewerber zurück. Der Bereich der öffentlichen Forschung ist zwar von Sparmaßnahmen verschont geblieben, doch wachsen die Ausgaben weit weniger stark als 6 %, was für eine Verdoppelung der öffentlichen Investitionen bis 2020 erforderlich wäre. Die privaten Forschungsinvestitionen gehen zurück. Die FuE-Intensität des IKT-Bereichs ist in der EU inzwischen weniger als halb so hoch wie in den USA.

Die Telekommunikationsunternehmen berechnen ihren Mobilfunkkunden immer noch überzogene Roaming-Entgelte. Im Zeitraum 2011-2012 sind mehr Unternehmen aus den Abzockpraktiken ausgeschert und bieten Preispakete oder Roaming-Entgelte an, die den Inlandsentgelten entsprechen. Für die Verbraucher sind Roaming-Anrufe aber immer noch durchschnittlich dreieinhalbmal so teuer wie Inlandsgespräche.
 
Von den 101 Aktionen der Digitalen Agenda wurden 34 abgeschlossen. 52 verlaufen planmäßig und bei 15 sind Verzögerungen aufgetreten oder wahrscheinlich. Beim Fortschrittsanzeiger (Scoreboard) für die Digitale Agenda werden auch der Zustand des EU-Telekommunikationsmarkts und Europas Wettbewerbsfähigkeit im Digitalbereich analysiert.

Hintergrund
Die Europäische Kommission ist für die Schaffung eines Regulierungs- und Geschäftsklimas verantwortlich, das dem Wettbewerb und der Investitionstätigkeit in den europäischen Märkten für Digitaltechnologie förderlich ist.
Mit dem Resümee der Digitalen Agenda für 2012 wird der Fortschritt bei der Schaffung dieses Klimas auf EU-Ebene und der nationalen Ebene bewertet, wobei die 78 Aktionen der Digitalen Agenda für die Kommission und die 23 Aktionen für die Mitgliedstaaten die Messlatte bilden.
Im Zeitraum 2011-2012 wurden maßgebende Regulierungsvorschläge zur Erreichung der Ziele vorgelegt, unter anderem:

  • Eine neue Roaming-Verordnung, mit der Preisobergrenzen jetzt auch für den Datenverkehr festgelegt und neue Wettbewerbsmöglichkeiten eingeführt wurden.
  • Die EU-Minister haben eine vorläufige Einigung bezüglich der Fazilität "Connecting Europe" erreicht, die mehr als 7 Mio. EUR an EU-Unterstützung für die Ankurbelung von Privatinvestitionen in Breitbandnetze der nächsten Generation und für die Entwicklung grundlegender Onlinedienste wie eBeschaffung, eGesundheit, eJustiz und Europeana umfasst.
  • Im Rahmen von Horizon 2020, dem nächsten EU-Programm zur Forschungs- und Innovationsförderung, schlägt die Kommission eine Investition von 80 Mrd. EUR vor, die hauptsächlich dem IKT-Sektor zugute kommen soll.
  • Eine Verordnung zur Harmonisierung von eSignaturen und anderen Vertrauensdiensten, die wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung der Einsparmöglichkeiten des elektronischen Beschaffungswesens sind, und für die gegenseitige Anerkennung der elektronischen Identifizierung unter den EU-Mitgliedstaaten.
  • Ein Aktionsplan für den elektronischen Handel, um den grenzübergreifenden Zugang zu Online-Produkten und –Inhalten zu erleichtern und letztlich auch Probleme in Bezug auf Zahlung, Lieferung, Verbraucherschutz und Verbraucherinformation zu lösen.


Die Mitgliedstaaten wurden von Präsident Barroso auch ersucht, einen "Digitalen Champion" zu ernennen als Brückenbauer und Persönlichkeit, die der Wertschätzung des Internets ein Gesicht in der Öffentlichkeit gibt, und Neelie Kroes hat die Branche, das Bildungswesen und andere Gruppen dazu aufgerufen, eine große Koalition für IKT-Arbeitsplätze, einschließlich besserer Chancen für die informationstechnische Ausbildung, zu bilden.
EU-Strategien für das Cloud-Computing und die Internetsicherheit werden 2012 vorgelegt.


Digitale Agenda: Elektronische Signaturen
25.06.2012
Neue Verordnung ermöglicht grenzüberschreitende Verwendung elektronischer Signaturen für eine effektivere elektronische Identifizierung im digitalen Binnenmarkt.

Die Europäische Kommission hat neue Vorschriften vorgeschlagen, um grenzüberschreitende und sichere elektronische Transaktionen in Europa zu ermöglichen. Die vorgeschlagene Verordnung wird dafür sorgen, dass Personen und Unternehmen mit ihren eigenen nationalen elektronischen Identifizierungssystemen (eID-Systeme) öffentliche Dienste in anderen EU-Ländern benutzen können, sofern dort eine elektronische Identifizierung verwendet wird. Außerdem schafft sie einen Binnenmarkt für die grenzüberschreitende Verwendung elektronischer Signaturen (e-Signaturen) und einschlägiger Vertrauensdienste, indem sie dafür sorgt, dass diese Dienste grenzübergreifend funktionieren und den gleichen Rechtsstatus haben werden wie herkömmliche papiergestützte Verfahren. Erst dadurch wird das große Potenzial der elektronischen Auftragsvergabe ("eBeschaffung") voll zum Tragen kommen.

Der Vorschlag respektiert sowohl vorhandene nationale Identifizierungssysteme als auch die Präferenzen jener Mitgliedstaaten, die keine nationalen Identifizierungssysteme haben. Länder mit eigenem eID-System haben die Wahl, ob sie sich am europäischen System beteiligen oder nicht. Sobald ein Mitgliedstaat mitteilt, dass er sich am europaweiten System beteiligen möchte, muss er zu seinen öffentlichen Diensten den gleichen Zugang per elektronischer Identifizierung anbieten, wie ihn seine eigenen Bürger genießen.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes sagte hierzu: "Menschen und Unternehmen sollten in einem grenzenlosen digitalen Binnenmarkt auch grenzüberschreitende Transaktionen durchführen können, denn das ist ja der große Vorteil des Internets. Dabei kommt es auf Rechtssicherheit und Vertrauen an, und deshalb brauchen wir weiter reichende Vorschriften für elektronische Signaturen und die elektronische Identifizierung."

"Dank dieses Vorschlags werden die Bürger ihre elektronische Identität bestmöglich einsetzen können, sofern sie eine haben. Durch die gegenseitige Anerkennung nationaler eIDs und gemeinsame Normen für Vertrauensdienste und e-Signaturen können wir eine nationale Zerstückelung des Internets und öffentlicher Online-Dienste verhindern und Millionen von Unternehmen und noch mehr Bürgern das Leben erleichtern."

Die vorgeschlagene Verordnung wird jedoch

  • weder EU-Mitgliedstaaten zur Einführung noch deren Bürger zur Nutzung nationaler Personalausweise, elektronischer Personalausweise oder anderer eID-Lösungen verpflichten,
  • kein europäisches eID-System und keine europäischen Datenbanken einführen,
  • keine Zugänglichmachung persönlicher Daten für Dritte ermöglichen oder vorschreiben.
     

Die größten Vorteile bringt die Verordnung für

  • Studierende, die sich online an einer ausländischen Universität einschreiben können, anstatt ins Ausland zu reisen, um die Formalitäten persönlich zu erledigen;
  • Bürger, die den Umzug in ein anderes EU-Land organisieren, im Ausland heiraten wollen oder mehrere Steuererklärungen abgeben müssen;
  • Patienten, die im Ausland behandelt werden müssen, denn sie können dort sicher ihre Patientendaten einsehen oder einem Arzt den Zugriff darauf erlauben;
  • Unternehmen, die sich online an öffentlichen Ausschreibungen überall in der EU beteiligen können; sie können ihre Angebote elektronisch unterzeichnen sowie mit Zeitstempel und Siegel versehen, anstatt sie auszudrucken und mehrere Papierexemplare per Kurierdienst zu verschicken;
  • Personen, die Geschäfte in einem anderen EU-Land machen wollen, können leicht über das Internet ein Unternehmen gründen und ihre Jahresberichte online abgeben;
  • Behörden können ihren Verwaltungsaufwand verringern und effizienter arbeiten, um bessere Dienstleistungen für ihre Bürger zu erbringen und Steuergelder einzusparen.

Hintergrund
Die beiden Bestandteile der neuen Verordnung – eID und e-Signatur – werden verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, um sichere und nahtlose elektronische Transaktionen zwischen Unternehmen, Bürgern und öffentlichen Verwaltungen zu ermöglichen. Dadurch wird die Effektivität öffentlicher und privater Online-Dienstleistungen, des elektronischen Geschäftsverkehrs und des elektronischen Handels in der EU erhöht.
Das Konzept der elektronischen Signatur, das auf der derzeit geltenden e-Signatur-Richtlinie beruht, hat schon zu einer gewissen Harmonisierung der Verwaltungspraxis in Europa geführt. So haben alle Länder in der EU einen eigenen Rechtsrahmen für e-Signaturen, diese Rahmen unterscheiden sich jedoch voneinander, was grenzüberschreitende elektronische Transaktionen praktisch unmöglich macht. Das gleiche gilt für Vertrauensdienste wie elektronische Zeitstempel, elektronische Siegel, elektronische Zustellung und Website-Authentifizierung, bei denen es an europaweiter Interoperabilität mangelt. Deshalb sollen mit der Verordnung gemeinsame Vorschriften und Verfahren für diese Dienste eingeführt werden.
In Bezug auf die elektronische Identifizierung sorgt die Verordnung dank des Grundsatzes der gegenseitigen Anerkennung und Akzeptierung für Rechtssicherheit. Das bedeutet, dass die Mitgliedstaaten alle nationalen elektronischen Identifizierungsmittel akzeptieren, die einem System unterliegen, das der Kommission offiziell notifiziert wurde. Die Mitgliedstaaten sind nicht verpflichtet, ihre nationalen eID-Systeme registrieren zu lassen, aber die Kommission hofft, dass sich viele Mitgliedstaaten dafür entscheiden werden.
Kommission und EU-Mitgliedstaaten haben bereits nachgewiesen, dass die grenzübergreifende Anerkennung der elektronischen Identifizierung funktioniert, und zwar im Rahmen des Projekts STORK, an dem sich 17 Mitgliedstaaten, darunter auch österreichische Organisationen wie das Bundeskanzleramt oder die TU Graz, beteiligt haben.

Der Verordnungsvorschlag ist die letzte der 12 Schlüsselaktionen, die in der Binnenmarktakte vorgesehen waren. Angekündigt waren diese Vorschläge auch im eGovernment-Aktionsplan 2011–2015, im Fahrplan für Stabilität und Wachstum und in der Digitalen Agenda für Europa.
 


e-Procurement: Elektronische Auftragsvergabe soll Standard werden
11.06.2012
Einsparpotenzial für Europa: Volle Umstellung der öffentlichen Beschaffung auf „e-Vergabe“ bis 2016

"e-Procurement" bzw. Elektronische Auftragsvergabe ("e-Vergabe") bedeutet, dass sich Organisationen des öffentlichen Sektors bei der Beschaffung von Lieferungen und Leistungen oder der Ausschreibung von Bauarbeiten elektronischer Kommunikationsmittel bedienen. Eine stärkere Nutzung von e-Vergabe-Systemen in Europa kann erhebliche Einsparungen für die europäischen SteuerzahlerInnen bewirken. Öffentliche Stellen, die die e-Vergabe bereits eingeführt haben, berichten über Einsparungen in einer Größenordnung von 5 bis 20 % ihrer Beschaffungsausgaben. Der Gesamtumfang des Beschaffungsmarktes in der EU wird auf über 2 Billionen Euro geschätzt. Einsparungen in Höhe von 5 % entsprächen somit einem Betrag von jährlich etwa 100 Mrd. EUR. Damit könnte man den Bau von über 150 großen Krankenhäusern finanzieren.

Durch die Einsparungen ließe sich – vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltszwänge – die Effizienz der öffentlichen Ausgaben optimieren.Darüber hinaus kann die elektronische Auftragsvergabe dazu beitragen, neue Quellen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu erschließen. Die e-Vergabe kann Unternehmen, insbesondere KMU, das Leben erheblich erleichtern, indem sie bei Ausschreibungen für mehr Transparenz und einen besseren Zugang sorgt und die Kosten der Teilnahme an Ausschreibungen (etwa für die Übermittlung oder den Ausdruck von Unterlagen) reduziert. Die innerhalb und außerhalb der EU gemachten Erfahrungen zeigen, dass sich bei Nutzung elektronischer Vergabeverfahren die Teilnahme von KMU an öffentlichen Ausschreibungsverfahren erhöht.

Ungeachtet dieser unbestreitbaren Vorteile macht die EU sowohl im Hinblick auf ihre eigenen Ziele als auch im internationalen Vergleich nur unzureichende Fortschritte. Nach wie vor kommt die e-Vergabe trotz ehrgeiziger politischer Ziele erst bei lediglich 5 bis 10 % aller in der EU durchgeführten Vergabeverfahren zum Einsatz.

In der Digitalen Agenda für Europa und im eGovernment-Aktionsplan 2011-2015 wurde hervorgehoben, wie wichtig die Vernetzung der e-Vergabe-Kapazitäten im gesamten Binnenmarkt ist. Im Rahmen der im Dezember 2011 beschlossenen Modernisierung der europäischen Vergaberichtlinien hat die Kommission vorgeschlagen, dafür zu sorgen, dass die elektronische Auftragsvergabe eher zur Regel als zur Ausnahme und bis Mitte 2016 zum Standardvergabeverfahren wird.

Dazu EU-Kommissar Barnier: "Es ist Zeit zu handeln. Durch die elektronische Auftragsvergabe lässt sich ein beträchtliches bisher noch ungenutztes Potenzial für die EU-Wirtschaft erschließen. Die Beschaffungsverfahren würden erleichtert, Verwaltungsaufwand und Kosten reduziert, die Beteiligung von KMU erhöht, die Qualität gesteigert und die Preise gesenkt. Je früher der Übergang in die Wege geleitet wird, desto eher können wir die Vorteile der e-Vergabe nutzen."
 
In der kürzlich vorgelegten Mitteilung stellt die Kommission eine Strategie vor, mit der dieses ehrgeizige Ziel verwirklicht und die Umstellung auf e-Vergabe vollzogen werden soll. Die Kommission schlägt eine Reihe flankierender Maßnahmen vor, um die beteiligten Akteure, einschließlich KMU, dabei zu unterstützen, den Übergang rechtzeitig zu bewerkstelligen:

  • finanzielle und technische Unterstützung bei der Schaffung der Infrastrukturen für die e-Vergabe durch EU-Programme und EU-Fördermittel;
  • Ermittlung und Weitergabe von bewährten Praktiken im Bereich der e-Vergabe;
  • Überwachung der Einführung der e-Vergabe und des erzielten Nutzens;
  • Umsetzung einer umfassenden Verbreitungsstrategie mit dem Ziel, die Akteure über Chancen und Nutzen der e-Vergabe zu informieren.

Außerdem wird in der Mitteilung angekündigt, dass die Europäische Kommission selbst bis Mitte 2015 – also bereits ein Jahr vor Ablauf der den Mitgliedstaaten gesetzten Frist – auf eine vollständige elektronische Auftragsvergabe umstellen und ihre e-Vergabe-Lösungen den Mitgliedstaaten zur Verfügung stellen wird.

Nächste Schritte
Die Kommmission wird eine Konferenz über die elektronische Auftragsvergabe veranstalten, die Gelegenheit bieten wird, die Vorteile der e-Vergabe und die Herausforderungen im Hinblick auf die Umsetzung zu erörtern. Die Konferenz mit dem Titel "Elektronisches Vergabeverfahren – Herausforderung und Chance" wird am 26. Juni 2012 stattfinden.


FI Call 2012: PPP-Ausschreibung Future Internet gestartet
11.06.2012
Ende der Einreichfrist: 24.10.2012

Am 17. Mai 2012 wurde die Ausschreibung zur "Public-Private Partnership Future Internet" (PPP-FI) veröffentlicht.
Die PPP-FI-Ausschreibung (FP7-2012-ICT-FI) hat ein IKT-Budget von 80 Mio. Euro.

Die Einreichfrist endet am 24. Oktober 2012 (17 Uhr Ortszeit Brüssel), das Einreichverfahren ist einstufig.

Auch in dieser Ausschreibung findet die Antragseinreichung nicht über das sogenante "Electronic Proposal Submission System (EPSS)", sondern über den "Participant Portal Submission Service" statt.
Außerdem ist ab sofort ein "Participant Identification Code (PIC)" für die Antragseinreichung zwingend erforderlich.

Die Forschungsthemen ("Objectives") sind, wie im IKT-Arbeitsprogramm 2011-2012 beschrieben, folgende:

1.8 Use Case scenarios and early trials (Phase 2)
1.9 Capacity Building and Infrastructure Support (Phase 2)

Antragsteller können alle relevanten Unterlagen und Informationen zur Antragstellung sowie das IKT-Arbeitsprogramm 2011-2012 unter nachstehendem Link abrufen.


Umstrukturierung der DG INFSO
29.05.2012
Aus DG INFSO wird DG CONNECT

Ab dem 1. Juli 2012 wird die DG Information Society and Media (DG INFSO) den neuen Namen DG for Communications Networks, Content and Technology tragen, kurz DG CONNECT.

Weitere Informationen zum Mission Statement und zur Aufgabenverteilung finden sich hier.


Digitale Agenda: „Internet der Dinge“ - Regeln für vernetzte intelligente Geräte
14.05.2012
Öffentliche Konsultation - Einreichfrist 12. Juli 2012

Das Internet der Dinge bezeichnet eine Zukunft, in der Alltagsgegenstände wie Telefone, Autos, Haushaltsgeräte, Kleidungsstücke und sogar Lebensmittel mittels intelligenter Chips drahtlos mit dem Internet verbunden sind und Daten erfassen und austauschen können. Die Europäische Kommission möchte erkunden, welcher Rahmen gesetzt werden muss, damit das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial des Internets der Dinge ausgeschöpft werden kann, und wie gleichzeitig ein ausreichendes Maß an Kontrolle über die Geräte zu gewährleisten ist, die Informationen erfassen, verarbeiten und speichern.
Zu diesen Informationen gehören Verhaltensmuster der Nutzer, ihre Aufenthaltsorte und Präferenzen. Die Kommission will sicherstellen, dass die Rechte von Privatpersonen respektiert werden, und leitet vor diesem Hintergrund eine öffentliche Konsultation ein, zu der bis zum 12. Juli 2012 beigetragen werden kann.

Heutzutage besitzt der Durchschnittsbürger zwei Gegenstände, die mit dem Internet verbunden sind. Bis 2015 dürften es sieben sein, weltweit werden dann 25 Mrd. Geräte über Drahtlosverbindungen verfügen. Diese Zahl könnte sich bis 2020 auf 50 Mrd. verdoppeln. In Zukunft werden also möglicherweise viele Alltagsgegenstände mit dem Internet verbunden sein. Ein Beispiel: Wenn an der Universität eine Vorlesung am frühen Morgen wegen Erkrankung des Dozenten ausfällt, könnten die Wecker und Kaffeemaschinen der Studierenden automatisch so gestellt werden, dass sie eine Stunde länger schlafen können. Vergisst ein älterer Mensch, eine wichtige Arznei einzunehmen, könnte einem anderen Familienmitglied oder einer lokalen Notrufzentrale eine Warnmeldung übermittelt werden, so dass jemand vorbeigeschickt werden kann, der nach dem Rechten schaut.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Ein Internet der Dinge, bei dem Alltagsgegenstände mit intelligenten Funktionen ausgestattet sind, ist der nächste große Entwicklungsschritt. Ich möchte ein Internet der Dinge fördern, das unseren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielen dient, und bei dem die Sicherheit und der Schutz der Privatsphäre gewährleistet sind und ethische Werte beachtet werden." 
 
Zur Realisierung des enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenzials des Internets der Dinge sind faire Wettbewerbsverhältnisse nötig, damit alle Akteure unter gleichen Bedingungen miteinander konkurrieren können, ohne dass einzelne den Zugang kontrollieren oder den Anbieterwechsel von Nutzern behindern. Voraussetzung für die gesellschaftliche Akzeptanz ist die Festlegung eines ethischen und rechtlichen Rahmens mit Unterstützung durch technische Mittel, der Eigenbestimmung und Sicherheit der Nutzer gewährleistet. Im Wege der Konsultation möchte die Kommission Meinungsäußerungen zu den Themen Schutz der Privatsphäre, Sicherheit, Gefahrenabwehr in kritischen, auf das Internet der Dinge gestützten Infrastrukturen, Ethik, Interoperabilität, Leitungs- und Aufsichtsmechanismen und Standards einholen. Die Ergebnisse der Konsultation werden in die Empfehlung der Kommission zum Internet der Dinge einfließen, die bis Sommer 2013 vorgelegt wird. Die Förderung des Internets der Dinge ist ein vorrangiges Ziel der Digitalen Agenda für Europa.

Hintergrund
Das heutige Internet bietet Zugang zu Inhalten und Informationen durch die Verbindung vielfältiger Endgeräte, wie PCs, Smartphones oder Fernsehgeräte, mit Internetseiten. In der nächsten Entwicklungsstufe werden Informationen zum physischen Umfeld durch angeschlossene Gegenstände bereitgestellt werden können, die mit Sensoren für ihr Umfeld ausgestattet sind und über Smartchips mittels RFID-Technik mit oder ohne menschliches Dazutun kommunizieren.
Für diese Weiterentwicklung vernetzter Geräte gibt es zahllose Beispiele: Ein Pkw könnte den Zustand verschiedener Fahrzeugsysteme mittels eingebetteter Sensoren zum Zweck der Ferndiagnose und Wartung melden; unterwegs ließen sich auf dem Smartphone Informationen über den Zustand von Haustüren und Fensterläden oder sogar von Lebensmitteln im Kühlschrank empfangen, die von Sensoren daheim übermittelt werden; Autofahrer könnten von ihrem Fahrzeug um mögliche Verkehrsstaus herumgelotst werden;  persönliche Geräte könnten Informationen zum aktuellen Gesundheitszustand von daheim versorgten Patienten an eine zentrale Stelle senden.

Die öffentliche Konsultation wird in eine neue Empfehlung zum Internet der Dinge Eingang finden. Diese Empfehlung stellt eine Folgemaßnahme zur Mitteilung der Kommission zum Internet der Dinge aus dem Jahr 2009 dar, in der 14 Maßnahmen dargelegt wurden, mit denen Europa befähigt werden soll, Technologien und Systeme für das Internet der Dinge zu entwickeln, die mit den zentralen Werten Europas, wie Schutz der Privatsphäre und personenbezogener Daten, vereinbar sind.
 


eHealth Award to seek African ICT health solutions
10.05.2012

The International Society for Telemedicine & eHealth (ISfTeH) is pleased to announce that the African Development Bank (AfDB) launched a competition for innovative and sustainable information and communication technology (ICT) solutions for the health sector in Africa.

Initiated by the AfDB's Human Development Department, the eHealth Award aims to discover current work being done in the fields of eHealth and mHealth in Africa, to encourage the production and sharing of knowledge on eHealth solutions, and provide added value through the sharing of lessons learnt in eHealth and mHealth.

The award targets a range of participants, including individuals, NGOs, development organizations, companies, academic institutions and research facilities. The criteria and focus of the award are centered on

  1. using ICT to increase access to health services, particularly for the poor and marginalized,
  2. using ICT to increase the utilization of essential health services and/or
  3. the evaluation of eHealth solutions to improve efficiency in the delivery of health services.

The deadline for submissions from participants is 30 May 2012. Submissions should be an abstract of 500 words from their projects, after which the shortlisted candidates will need to produce an evaluation report.

The winning projects will be presented in an AfDB publication and winners will be given a prize.


EC: Zugang zu Interoperabilitätsinformationen von digitalen Produkten und Dienstleistungen
10.04.2012
Öffentliche Konsultation - Einreichfrist 20. Juni 2012

Der Zweck dieser Konsultation ist es, strukturierte Beiträge seitens der Beteiligten und interessierten Parteien über die Bedürfnisse, Barrieren und Chancen für Maßnahmen zu erhalten, welche die führenden Marktakteure veranlassen könnten, Lizenzen für Interoperabilitätsinformationen, die nicht durch Normen abgedeckt sind, zu vergeben, wie in der Mitteilung Digitale Agenda für Europa vorgeschlagen.

Für den Aufbau einer wirklich digitalen Gesellschaft brauchen wir die effektive Interoperabilität aller IT-Produkte und –Dienste.

Im Rahmen dieser Konsultation wird als Interoperabilität allgemein als die Fähigkeit von Hard- oder Softwareprodukten oder Dienstleistungen bezeichnet, Informationen untereinander auszutauschen und zu nutzen

Das beste Beispiel dafür, was die technische Interoperabilität leisten kann, ist das Internet. Seine offene Architektur machte Milliarden Nutzern in aller Welt interoperable Geräte und Anwendungen zugänglich. Um aber die Vorteile der IKT uneingeschränkt nutzen zu können, muss die Interoperabilität von Geräten, Anwendungen, Datensammlungen, Diensten und Netzen weiter erhöht werden. 


EC: Future Network Technologies Research and Innovation in HORIZON2020
10.04.2012
Öffentliche Konsultation - Einreichfrist 15. Mai 2012

ForscherInnen aus Wissenschaft und Wirtschaft, Industrie aber auch aktuelle und zukünftige NutzerInnen sind aktuell aufgefordert, ihre Meinung, Ratschäge oder Kommentare abzugeben und um den Fokus und die Inhalte zum Schwerpunktthema Future Network Technologies mitzubestimmen.

Das neue Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 (2014-2020) wird voraussichtlich ein Gesamtbudget von 80 Mrd. Euro umfassen. Der Themenbereich Future Network Technologies wird dabei in der Säule "Industrial Leadership" abgehandelt.

Der Konsultationsprozess "Call for public consultation on Future Network Technologies Research and Innovation in HORIZON2020" endet am 15. Maii 2012, die wichtigsten Beiträge sowie etwaige Ergebnisse werden im Rahmen eines Open Workshops am 29. Juni 2012 in Brüssel präsentiert.

Nutzen Sie diese interessante Möglichkeit und erfinden Sie eine globale Industrie "neu"!


e-Inclusion Awards 2012 - Einreichfrist: 4. Mai 2012
26.03.2012
Mehr Europäer sollen online gehen

Das Internet bietet heute so viele Möglichkeiten, dass es fast unmöglich erscheint, auf einen Anschluss an die digitale Informationswelt zu verzichten. Aber fast ein Viertel aller EU-Bürger über 16 Jahren war laut EU-Kommission noch nie online.

Damit auch diese Menschen von den Vorteilen des Internets profitieren können, hat die Europäische Kommission einen Wettbewerb ausgeschrieben. Mit den e-Inclusion Awards sollen sowohl Personen ausgezeichnet werden, die eindrucksvoll schildern, was ihnen der Schritt ins weltweite Netz gebracht hat, als auch Organisationen, die bei diesem Schritt helfen. Erfolgsgeschichten können etwa von einer erfolgreichen Online-Fortbildung handeln, vom Finden eines neuen Arbeitsplatzes oder davon, wie das Internet die eigene Lebenssituation sonst verbessert hat.

Die Einreichfrist endet am der 4. Mai 2012.

Exkurs: Digitale Agenda
Die "Verbesserung der digitalen Kompetenzen, Qualifikationen und Integration" ist eine der Säulen der Digitalen Agenda für Europa, die die politische Grundlage für alle Forschungsaktivitäten im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien bildet.

Im Mittelpunkt des digitalen Zeitalters sollten die Befähigung zur Teilhabe und Gleichberechtigung stehen; soziale Herkunft oder Wissensstand sollten der Nutzung dieses Potenzials nicht im Wege stehen.
Da immer mehr alltägliche Aufgaben online erledigt werden, von der Stellenbewerbung über die Steuerzahlung bis zur Ticketbuchung, ist die Internetnutzung für viele Europäer zum festen Bestandteil ihres Alltags geworden. Über die Hälfte der Europäer (250 Mio.) ist täglich online, wogegen jedoch 150 Mio. Europäer, ca. 30 %, das Internet noch nie genutzt haben. Diese Gruppe sagt häufig, dass sie das Internet nicht braucht oder es zu teuer ist. Überwiegend finden sich in dieser Gruppe Personen im Alter von 65 bis 74 Jahren, Personen mit niedrigem Einkommen, Arbeitslose und Personen mit geringerem Bildungsstand.

Dies führt dazu, dass zahlreiche BürgerInnwn aus der digitalen Gesellschaft und Wirtschaft ausgeschlossen und die positiven Auswirkungen der Informations- und Kommunikationstechnologie auf die Produktivitätssteigerung zurückgehalten werden.

Zur Bewältigung dieser Probleme soll die Digitale Agenda eine Schließung der digitalen Qualifikationslücke durch die Förderung einer besseren Koordinierung von IKT-Qualifikationsinitiativen auf der Ebene der Mitgliedstaaten bewirken.


Europäische Kommission: e-Skills Week 2012
26.03.2012
Ein Arbeitsplatz wartet!

Praktisch alle jungen Menschen sind mit Videospielen und sozialen Netzwerken im Internet vertraut, so dass man von einer digitalen Generation sprechen kann. Doch sie verfügen nicht über echte digitale Kompetenz, da sie nicht ausreichend gelernt haben, wie sie die Errungenschaften des digitalen Zeitalters bei der Arbeit nutzen können. Die Europäische Kommission hat daher die europäische e-Skills Week 2012 gestartet: Institutionen und Unternehmen sollen dazu mobilisiert werden, junge Menschen darüber zu informieren, wie sie digitale Kompetenz erlangen und in der digitalen Wirtschaft Arbeit finden können.

2015 wird für 90 % aller Arbeitsplätze digitale Kompetenz erforderlich sein. 2007 gab es in Europa in der Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) 4,7 Mio. Beschäftigte, bis 2015 wird diese Zahl wahrscheinlich auf 5,26 Mio. steigen. Allgemeiner gesagt soll die Zahl der Arbeitsplätze für hochqualifizierte Personen bis zum Jahr 2020 um 16 Millionen ansteigen, die der Arbeitsplätze für Geringqualifizierte um ca. 12 Millionen abnehmen. Diesem äußerst hohen Qualifizierungsbedarf kann nur mit digitaler Kompetenz entsprochen werden. Sie ist Voraussetzung für Beschäftigung, Weiterbildung und die Internet-Suche nach einem Arbeitsplatz.

Der für Industrie und Unternehmertum zuständige Vizepräsident der Kommission Antonio Tajani erklärte: "Junge Menschen müssen die Bedeutung des digitalen Zeitalters für ihr Berufsleben anerkennen. Ich bin besorgt über den Angebotsengpass, der im Technologiebereich entstanden ist und das Wachstum hemmt. Dadurch versickert viel Potenzial, und die Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Welt werden gefährdet. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage ist das bedeutender als jemals zuvor. Es kommt darauf an, die Kreativität und somit den Unternehmergeist und neue Unternehmensgründungen zu fördern."

Während der e-Skills Week finden in Europa zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen statt. Weitere Informationen und aktuelle Hinweise finden Sie auf unten stehender Website.


Digitale Agenda: "Digitaler Wachstumsbonus"
12.03.2012
Vollendung des Binnenmarktes für die elektronische Kommunikation verspricht „Bonus” von 110 Mrd. EUR

Die Suche Europas nach neuem Wachstum ist vielleicht einer Lösung näher als erwartet. Aus einer von der Europäischen Kommission herausgegebenen Studie geht hervor, dass bei Vollendung des Binnenmarktes für die elektronische Kommunikation das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU jährlich um bis zu 110 Mrd. EUR (oder um über 0,8 % des BIP) wachsen könnte. Der elektronischen Kommunikation kommt bei der Schaffung eines digitalen Binnenmarktes eine Schlüsselrolle zu. Dieser "digitale Wachstumsbonus" könnte durch mehr Wettbewerb, stärkere Grössenvorteile für Telekom-Betreiber und die Möglichkeit des Zugriffs auf alle Online-Inhalte und -dienste in der EU (z. B. Musik, Filme und Video-Spiele) für jeden Europäer entstehen. So könnten sich zum Beispiel neue und effizientere Wirtschaftstätigkeiten entwickeln, wenn Bürger auch bei Auslandsaufenthalten das Fernsehprogramm ihres Heimatlandes empfangen oder während der Urlaubsreise ihre Gesundheit durch den Hausarzt überwachen lassen könnten oder Unternehmen in der Lage wären, mit Hilfe eines einzigen Cloud-Computing-Anbieters Büros in vielen EU-Ländern einzubinden.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes sagte hierzu: "Unser Binnenmarkt hat uns wohlhabender und wettbewerbsfähiger gemacht. Aber ohne das Internet und andere Telekom-Bereiche ist es kein echter Binnenmarkt. Der digitale Binnenmarkt ist wie Kaffee für die Wirtschaft, und wir wären dumm, wenn wir ihn nicht trinken würden."

In der von einem internationalen Team aus Experten und Wissenschaftlern durchgeführten Studie werden zur Überwindung der Hindernisse politische Maßnahmen in drei Hauptkategorien vorgeschlagen:

  • weniger Fragmentierung bei der Regulierung (z. B. gemeinsame Vorschriften über die Dauer von Verträgen und die Transparenz von Rechnungen);
  • mehr europäische Normung (um gesamteuropäische Dienstleistungen garantierter Qualität in Bereichen wie e-Gesundheit, e-Energie und e-Mobilität zu fördern);
  • bessere Koordinierung der Tätigkeiten der nationalen Telekom-Regulierer auf EU-Ebene.

Die Ermittlung der Kosten eines Nicht-Europa im Telekommunikationsmarkt ist eines der wichtigsten Ziele der Digitalen Agenda für Europa. Die Kommission wird im Mai einen öffentlichen Workshop veranstalten, um Vorschläge der beteiligten Akteure für Maßnahmen zu den in dieser Studie (Titel: "Steps towards a truly Internal Market for e-Communications") angesprochenen Themen zu sammeln.

Hintergrund
In der Studie wird insbesondere untersucht, warum viele europäische Telekom-Betreiber nicht auf anderen europäischen Märkten aktiv werden, obwohl dort die Endkundenpreise höher sind als auf ihren heimischen Märkten. Hierfür werden verschiedene Gründe angeführt:

  1. Mangel an EU-Normen (z. B. ist es schwierig für Telekom-Betreiber, das gleiche Vorleistungszugangsprodukt in einem anderen Mitgliedstaat zu erhalten und so Telekom-Dienste europaweit anzubieten);
  2. Unterschiede bei der Umsetzung des europäischen Rechtsrahmens (z. B. können Verbraucher jetzt den Telekom-Betreiber wechseln und ihre Nummer beibehalten, allerdings kann das Verfahren für einen solchen Wechsel in jedem Mitgliedstaat ein anderes sein);
  3. mangelnde Koordinierung der nationalen Frequenzpolitiken, was zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei der Einführung von 4G-Netzen (Hochgeschwindigkeits-Mobilfunk-Breitband) führt.

Der Nutzen der vorgeschlagenen Maßnahmen kann beträchtlich sein. Die Studie verweist darauf, dass die Breitbandnachfrage in den kommenden Jahren weiterhin zunehmen wird. Online-Angebote wie Filme und Spiele (die sich von der Hochdefinitionsebene in Richtung 3D, e-Gesundheit oder e-Lernen weiterentwickeln werden) werden die Wachstumsmotoren sein. Diese Dienste müssen in einer garantierten Qualität angeboten werden. Das verlangt gesamteuropäische Normen, da Dinge, die in einem Mitgliedstaat funktionieren, in einem anderen vielleicht unmöglich sind.

Jede größere Überarbeitung der EU-Telekomvorschriften ist eine Gelegenheit für die Kommission, die tatsächliche Wirkung der EU-Politik im Hinblick auf ihre ursprünglichen Ziele zu überprüfen. Die Liberalisierung dieses Bereichs war bereits ein großer Erfolg, aber die Entwicklung des Binnenmarktes für die Telekommunikation bietet noch viel mehr Raum für weitere Fortschritte.

Die überarbeiteten Telekom-Vorschriften der EU, die seit Mai 2011 in Kraft sind, dienten als Grundlage für die Studie, und die Berater haben eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, die die Kommission in den kommenden Jahren durchführen könnte, um einen echten Binnenmarkt für die elektronische Kommunikation zu schaffen.


Geändertes Identitäts- und Zugangsmanagement im Teilnehmerportal
07.03.2012
Eine neue Version des Teilnehmerportals ist am 20. Februar 2012 von der Europäischen Kommission freigeschaltet worden. Neben Neuerungen betreffend Identitäts- und Zugangsmanagement beinhaltet dies insbesondere ein neues System zur Einreichung von Proposals.

Die Neuerungen betreffen insbesondere umfassende Änderungen beim Identitäts- und Zugangsmanagement und sollen künftig größere Flexibilität bei der Zuweisung von Rollen im Rahmen des Projektmanagements gewährleisten.
Betroffen von den Änderungen sind sowohl neue als auch alle laufenden Projekte. So können nun mehrere Personen je Zuwendungsempfänger die Rolle des "Coordinator Contact" bzw. des "Partner Contact" mit den entsprechenden Zugangsrechten einnehmen. Darüber hinaus gibt es ab sofort nur noch zwei weitere Ebenen im Zugangsmanagement: "Task Manager" und "Team Member", wobei letztere nur Leserechte erhalten. 

Personen, die bislang in einem Projekt die Rolle des "scientific" bzw. "financial representative" oder "authorized signatory" einnahmen, wurden durch die Umstellung nun automatisch als "Partner Contact" gelistet. Diese automatische Zuordnung kann jedoch wie bisher nach Bedarf im Projekt geändert werden. Projektverantwortliche sollten daher die neue Rollenverteilung in ihren Projekten prüfen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen.

Die Europäische Kommission hat eine Kurzinformation über die wichtigsten Änderungen, eine aktualisierte Version des Nutzerleitfadens für das Teilnehmerportal sowie einen "Guide" für das neue System zur Proposaleinreichung herausgegeben.


Informationsblatt zum Thema „Datenschutz“
05.03.2012

Bei manchen Forschungsprojekten des 7. EU-Rahmenprogramms, in denen Daten verarbeitet werden, verlangt die Europäische Kommission von den ProjektteilnehmerInnen die Beibringung einer Bestätigung über die rechtmäßige Verwendung der Daten im Zuge des Projekts.

Daher ist es sinnvoll, sich bereits in der Antragsphase Gedanken über Datenschutzbelange zu machen (z.B. welche Daten werden erfasst, sind diese öffentlich zugänglich, wie werden diese verarbeitet und von wem, welche nationalen Regelungen gibt es), um entsprechend vorbereitet zu sein.

Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzgesetzes zuständig ist. Die DSK ist jedoch nur in bestimmten, im Gesetz klar definierten Fällen, zuständig.


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Digitale Agenda: Supercomputer in Europa
27.02.2012
EU soll Weltführung beim Hochleistungsrechnen übernehmen.

Das Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC) ist unverzichtbar für alle Wirtschaftszweige, in denen es auf größte Präzision und schnelle Entscheidungen ankommt, wie z. B. die Automobilindustrie und die Luftfahrt, aber auch das Gesundheitswesen. Eine schnelle Verfügbarkeit von Simulationen, die von immer besseren Hochleistungsrechnern ausgeführt werden, kann den Unterschied zwischen Leben und Tod oder zwischen neuen Arbeitsplätzen und Gewinnen oder aber Bankrott bedeuten. So setzen Kliniken in Deutschland Hochleistungsrechner ein, um bei Geburten Komplikationen in letzter Minute zu vermeiden, während die HPC-Analyse von 3D-Gehirnbildern eine frühzeitige Krankheitsdiagnose erlaubt. Dank HPC können Fahrzeughersteller statt im Fünfjahresrhythmus alle zwei Jahre eine neue Fahrzeugplattform einführen, wodurch die europäische Automobilindustrie bis zu 40 Mrd. EUR einspart. 97 % der Industrieunternehmen, die HPC einsetzen, halten es für unverzichtbar, wenn es um ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sowie um ihr unternehmerisches Überleben geht.
Aus diesen Gründen stellt die Europäische Kommission einen Plan vor, mit dem die EU ihren relativen Rückstand bei der Nutzung und Bereitstellung von Hochleistungsrechenkapazitäten aufholen kann. Dieser Plan sieht vor, dass die EU ihre HPC-Investitionen verdoppelt (von 630 Mio. EUR auf 1,2 Mrd. EUR) und Supercomputer einsetzt, die noch vor 2020 bis zu 1 000 000 000 000 000 000 (d. h. 1018) Rechenoperationen pro Sekunde („Exa-Maßstab“) ausführen können. Die Hälfte der Investitionen soll dabei in die Entwicklung und die Ausbildung sowie in neue Exzellenzzentren fließen und Tausende neue Arbeitsplätze schaffen.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "High Performance Computing ist eine entscheidende Grundlage für die europäische Industrie und für die Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa. Investitionen wie diese in das Hochleistungsrechnen bringen Innovationen, die unseren Lebensalltag verbessern. Wir müssen auf diesem Gebiet intelligent investieren, weil wir es uns nicht leisten können, unseren Konkurrenten das Feld zu überlassen."
 
Der Plan der Kommission sieht zur Stärkung des Hochleistungsrechnens in Europa insbesondere Folgendes vor:

  • Ausbau von PRACE als führende europaweite eInfrastruktur für das Hochleistungsrechnen sowie Bündelung von nationalen und EU-Mitteln im Dienste der akademischen und industriellen Forschung;
  • Ausbildung gut geschulter HPC-Fachkräfte;
  • Stimulierung des HPC-Marktes in Europa durch vermehrte Beschaffung von HPC-Systemen und  Diensten und deren schnellere Übernahme in Industrie und KMU;
  • Ermunterung der Mitgliedstaaten zur gemeinsamen Beschaffung von HPC-Systemen der Spitzenklasse, um Kosten zu sparen;
  • Einrichtung von Exzellenzzentren für Software auf Wissenschaftsgebieten wie Energie, Lebenswissenschaften und Klima;
  • Unterstützung der HPC-Industrie und der HPC-Forschung durch Forschungs- und Innovationsförderung und vorkommerzielle Auftragsvergabe, um eine unabhängige und dem Stand der Technik entsprechende EU-Lieferkette zu erhalten;
  • Maßnahmen, die der HPC-Branche in der EU einen fairen Zugang zu den Weltmärkten sichern.


Interessante Fakten
Die Anschaffung eines Supercomputers kann mehr als 100 Mio. EUR und sein Unterhalt noch einmal jährlich 20 Mio. EUR kosten.
Die weltweit größten Supercomputer haben die Rechenleistung von mehr als 130 000 Laptops.
Der größte Supercomputer der Welt kann eine Fläche von bis zu 1 000 m² einnehmen. Darüber hinaus werden zur Unterbringung des weltweit schnellsten HPC-Systems 10 500 m² benötigt, zu denen noch einem 2 100 m² für Kühlaggregate hinzukommen.
Die leistungsstärksten Hochleistungsrechner in Europa sind das französische HPC-System CURIE (Nr. 9 in der Rangliste der 500 besten Supercomputer) und das deutsche HPC-System HERMES (Nr. 13 der „Top 500“).

Hintergrund
Dass Europa ausreichende IKT-Infrastrukturen zur Unterstützung der Innovation unterhält, ist eine der Prioritäten der Digitalen Agenda für Europa. Makroökonomisch betrachtet zeigt sich, dass Investitionen in HPC eine sehr hohe Rendite ermöglichen und dass die Unternehmen und Länder, die am meisten in HPC investieren, auf wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Gebiet am erfolgreichsten sind. HPC-Fortschritte, wie neue Rechentechnologien, Software, Energieeffizienz, Speicheranwendungen usw., fließen in die weitere IKT-Industrie und den Massenmarkt ein, wo sie innerhalb von fünf Jahren nach Einführung im HPC-Bereich den privaten Verbrauchern zur Verfügung stehen. Umgekehrt findet auch fortgeschrittene Computertechnik, die für den Verbraucherbereich konzipiert wurde (z. B. energieeffiziente Chips, Grafikkartenprozessoren) verstärkt Eingang in die Hochleistungsrechentechnik.
 
Zur Sicherung hochwertiger Arbeitsplätze und eines weiteren Wachstums in Europa ist es notwendig, aufbauend auf den mit PRACE erreichten Erfolgen die Koordinierung zwischen den Beteiligten bei den Entscheidungsstrukturen im Bereich der Hochleistungsrechenkapazitäten und beim Erwerb solcher Kapazitäten weiter zu verstärken.


Für modernen Datenschutz: Kommission startet Reform
13.02.2012
Kommission schlägt umfassende Reform des Datenschutzrechts vor, um Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten zu geben und die Kosten für Unternehmen zu verringern.

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Reform der aus dem Jahr 1995 stammenden EU-Datenschutzvorschriften vorgeschlagen, um Online-Rechte des Einzelnen auf Wahrung der Privatsphäre zu stärken und die digitale Wirtschaft Europas anzukurbeln. Der technische Fortschritt und die Globalisierung haben die Art und Weise, wie Daten erhoben, abgerufen und verwendet werden, grundlegend verändert. Außerdem haben die 27 Mitgliedstaaten der EU die Vorschriften von 1995 unterschiedlich umgesetzt, was zu Unterschieden bei ihrer Durchsetzung geführt hat. Eine einheitliche Regelung soll daher jetzt der bestehenden Fragmentierung und dem hohen Verwaltungsaufwand ein Ende bereiten und den Unternehmen auf diese Weise Einsparungen von etwa 2,3 Mrd. EUR jährlich ermöglichen. Zudem sollen das Vertrauen der Verbraucher in Onlinedienste gestärkt und so dringend benötigte Impulse für mehr Wachstum, Arbeitsplätze und Innovationen in Europa gegeben werden. 
 
"Noch vor 17 Jahren nutzten weniger als 1 % aller Europäer das Internet. Heute werden in Bruchteilen einer Sekunde riesige Mengen von personenbezogenen Daten über Kontinente hinweg rund um den Globus verschickt," so EU-Justizkommissarin und Kommissionsvizepräsidentin Viviane Reding. "Der Schutz personenbezogener Daten ist zwar ein Grundrecht aller Europäer, aber die EU-Bürger haben nicht immer das Gefühl, dass sie vollständige Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten haben. Die heute vorgeschlagenen Änderungen werden das Vertrauen in Onlinedienste stärken, weil die Bürger künftig besser über ihre Rechte informiert sein und größere Kontrolle über ihre Daten haben werden. Die Reform wird zudem die Geschäftstätigkeit der Unternehmen einfacher und kostengünstiger machen. Eine straffe, eindeutige und einheitliche Regelung auf EU-Ebene wird dazu beitragen, das Potenzial des digitalen Binnenmarkts freizusetzen und Wirtschaftswachstum, Innovation und Beschäftigung zu fördern."

Die Grundsätze der Datenschutzrichtlinie von 1995 sollen durch die Vorschläge der Kommission aktualisiert und modernisiert werden, damit der Schutz personenbezogener Daten auch in Zukunft garantiert ist. Die Vorschläge der Kommission bestehen aus einer Mitteilung über die politischen Ziele der Kommission und zwei Legislativvorschlägen; dabei handelt es sich um eine Verordnung zur Festlegung eines allgemeinen Datenschutz-Rechtsrahmens der EU und eine Richtlinie zum Schutz personenbezogener Daten, die zum Zweck der Verhütung, Aufdeckung, Untersuchung oder Verfolgung von Straftaten und für damit verbundene justizielle Tätigkeiten verarbeitet werden.

Wichtigste Änderungen im Zuge der Reform:

  • Künftig wird es ein EU-weit geltendes Gesamtregelwerk für den Datenschutz geben. Unnötige administrative Anforderungen wie bestimmte Meldepflichten für Unternehmen werden beseitigt. Dadurch werden Unternehmen Kosten in Höhe von etwa 2,3 Mrd. EUR jährlich einsparen.
  • Anstelle der bisher den Unternehmen obliegenden Pflicht, den Datenschutzbeauftragten sämtliche datenschutzrelevanten Tätigkeiten zu melden (was den Unternehmen unnötigen Verwaltungsaufwand sowie Kosten in Höhen von 130 Mio. EUR jährlich verursacht hat), sieht die vorgeschlagene Datenschutzverordnung künftig mehr Verantwortung sowie eine verschärfte Rechenschaftspflicht sämtlicher Verarbeiter personenbezogener Daten vor.
  • Unternehmen und Organisationen sollen beispielsweise bei einer schweren Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten künftig die nationale Aufsichtsbehörde unverzüglich (d. h. nach Möglichkeit binnen 24 Stunden) benachrichtigen müssen.
  • Alleiniger Ansprechpartner für Organisationen wird künftig die nationale Datenschutzbehörde des EU-Landes sein, in dem sie ihre Hauptniederlassung haben. Ebenso sollen sich Bürger künftig auch dann an die Datenschutzbehörde ihres Landes wenden können, wenn ihre Daten von einem außerhalb der EU niedergelassenen Unternehmen verarbeitet werden. In Bezug auf Datenverarbeitungen, die der vorherigen Genehmigung bedürfen, wird nunmehr klargestellt, dass die Genehmigung ausdrücklich erteilt werden muss und nicht stillschweigend vorausgesetzt werden darf.
  • Die Bürger sollen leichter auf ihre eigenen Daten zugreifen und diese bei einem Wechsel zu einem anderen Dienstleistungsanbieter "mitnehmen" können (Recht auf Datenportabilität). Dadurch wird der Wettbewerb unter den Anbietern derartiger Dienste zunehmen.
  • Das "Recht auf Vergessenwerden" soll eine bessere Beherrschung der bei Onlinediensten bestehenden Datenschutzrisiken ermöglichen. Alle Bürger sollen das Recht erhalten, ihre eigenen Daten zu löschen, wenn keine legitimen Gründe für deren Vorhaltung bestehen.
  • Jedwede außerhalb der EU erfolgende Bearbeitung von personenbezogenen Daten durch auf dem EU-Markt aktive Unternehmen, die ihre Dienste den EU-Bürgern anbieten, soll künftig den EU-Vorschriften unterliegen. 
  • Die Unabhängigkeit der nationalen Datenschutzbehörden soll gestärkt werden, damit diese die EU-Vorschriften in ihren Ländern besser durchsetzen können. Beispielsweise sollen die nationalen Datenschutzbehörden künftig Geldbußen gegen Unternehmen verhängen können, die gegen die Datenschutzbestimmungen der EU verstoßen. Die Höhe der Geldbuße soll bis zu 1 Mio. EUR oder 2 % des Jahresumsatzes eines Unternehmens betragen können.
  • Durch eine neue Datenschutzrichtlinie sollen allgemeine Datenschutzgrundsätze und –regeln für die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen eingeführt werden. Die Bestimmungen sollen sowohl für inländische als auch für grenzüberschreitende Datenübermittlungen gelten.
    Die Vorschläge der Kommission werden nun dem Europäische Parlament und den EU-Mitgliedstaaten (d. h. dem EU-Ministerrat) zur weiteren Erörterung übermittelt. Sie sollen zwei Jahre nach ihrer Annahme in Kraft treten.


Hintergrund
"Personenbezogene Daten" sind alle Informationen über das Privat-, Berufs- oder öffentliche Leben einer Person. Personenbezogene Daten können zum Beispiel der Name, ein Foto, eine E-Mail-Adresse, Bankdaten, Posts auf den Webseiten sozialer Netzwerke, medizinische Daten oder die IP-Adresse eines Computers sein. Nach der Charta der Grundrechte der Europäischen Union hat jede Person das Recht auf Schutz der sie betreffenden personenbezogenen Daten, und zwar in allen Bereichen ihres Lebens, d. h. zuhause, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, beim Arzt, bei der Polizei oder im Internet.

Die Erhebung und Speicherung von personenbezogenen Daten ist im digitalen Zeitalter von wesentlicher Bedeutung. Alle Unternehmen, angefangen bei Versicherungen und Banken bis hin zu Websites sozialer Medien und Suchmaschinen, verwenden derartige Daten. In der globalisierten Welt von heute ist die Übermittlung von Daten an Länder außerhalb der EU zu einem wichtigen Aspekt des täglichen Lebens geworden. In der Online-Welt gibt es keine Grenzen, und das Cloud computing macht es beispielsweise möglich, dass Daten von Berlin zu Verarbeitungszwecken nach Boston geschickt und dann in Bangalore gespeichert werden.

Am 4. November 2010 hat die Kommission eine neue Strategie zur Stärkung des EU-Datenschutzrechts vorgestellt . Danach sollen die Daten des Einzelnen in allen Bereichen einschließlich der Strafverfolgung geschützt, der bürokratische Aufwand für Unternehmen vermindert und der freie Verkehr von Daten in der EU gewährleistet werden. Die Kommission hatte um Rückmeldung zu ihrer Strategie gebeten und eine öffentliche Anhörung zu der von ihr vorgeschlagenen Überarbeitung der EU-Datenschutzrichtlinie von 1995 durchgeführt.
 
Die EU-Datenschutzvorschriften sind auf den Schutz der Grundrechte und -freiheiten des Einzelnen, insbesondere auf das Recht auf Datenschutz, sowie auf den freien Datenverkehr gerichtet. Die allgemeine Datenschutzrichtlinie wurde durch andere Rechtsinstrumente wie die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation ergänzt. Überdies bestehen spezielle Regeln für den Schutz personenbezogener Daten bei der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen.
Das Recht auf Schutz personenbezogener Daten findet ausdrücklich Anerkennung in Artikel 8 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union und im Vertrag von Lissabon. Artikel 16 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union bietet die Rechtsgrundlage für datenschutzrechtliche Vorschriften überall dort, wo EU-Recht angewendet wird.


Digitale Agenda: Konsultation zur massiven Verbreitung der LED-Beleuchtung in Europa - bis 29.2.2012
30.01.2012
Die Europäische Kommission nahm ein Grünbuch zur Zukunft der LED-Beleuchtung an und leitete hierzu eine öffentliche Konsultation ein.

Die LED-Beleuchtung ist eine der energieeffizientesten und vielseitigsten Beleuchtungsarten. Im Vergleich zu anderer Beleuchtungstechnik lassen sich damit bis zu 70 % an Energie und Geld einsparen. Durch eine schnellere LED-Verbreitung wird die europäische Beleuchtungsindustrie ihren Erfolg sichern und bis 2020 zur Senkung des Energieverbrauchs zu Beleuchtungszwecken um 20 % beitragen.
Die LED-Beleuchtung steht auf dem Markt aber vor einer Reihe von Problemen: hoher Anschaffungspreis, weil es sich im Vergleich zu den Alternativen um hochmoderne Technik handelt, mangelnde Vertrautheit potenzieller Nutzer mit dieser Technik und fehlende gemeinsame Normen. Daher führt die Kommission bis zum 29. Februar 2012 eine Konsultation durch, um Meinungen zu ihren Ideen einzuholen.
Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, sagte hierzu: "Die Ausbreitung der LED-Beleuchtung ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Sie bringt uns mehr Geld ins Portemonnaie und einen gesünderen Planeten. Teilen Sie uns Ihre Ideen darüber mit, wie sie schneller verbreitet werden kann und wie Europa mit Hilfe einer verstärkten LED-Beleuchtung mehr Arbeitsplätze schaffen und Energie sparen kann."

Wichtige Fragen in dieser öffentlichen Konsultation:

  • Welche Maßnahmen können helfen, bestehende Hindernisse zu überwinden und die LED-Einführung in Europa zu beschleunigen?
  • Wie kann auf dem europäischen LED-Beleuchtungsmarkt eine hohe Qualität und Produktsicherheit garantiert werden, die den Erwartungen der Verbraucher entspricht?
  • Wie kann im Beleuchtungssektor die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Beleuchtungsplanern und Elektroinstallateuren sowie mit Bausektor und Gebäudewirtschaft verstärkt werden?
  • Wie kann die EU Unternehmertum und Wettbewerbsfähigkeit im Beleuchtungssektor am besten unterstützen?


Größere Energieeinsparungen dank LED-Beleuchtung sind ein wichtiges Ziel der Digitalen Agenda für Europa.


Digitale Agenda: Nutzung öffentlicher Daten als Goldmine
16.01.2012
Die Europäische Kommission hat eine Strategie für offene Daten in Europa vorgestellt, die der EU-Wirtschaft einen erwarteten 40-Milliarden-Euro-Wachstumsschub pro Jahr bescheren soll.

Europäische öffentliche Verwaltungen sitzen auf einer Goldmine, die ein bislang unerschlossenes wirtschaftliches Potenzial birgt: nämlich auf großen Mengen von Informationen, die von zahlreichen Behörden und Dienststellen angehäuft werden. In einigen Mitgliedstaaten wie dem Vereinigten Königreich und Frankreich wird bereits deutlich, welche Werte hier noch schlummern. Die Strategie zu ihrer EU-weiten Erschließung besteht aus drei Teilen:

  • Erstens wird die Kommission mit gutem Beispiel vorangehen und der Öffentlichkeit ihre Informationsschätze kostenlos über ein neues Datenportal zugänglich machen.
  • Zweitens werden überall in der EU gleiche Wettbewerbsbedingungen in Bezug auf offene Daten geschaffen.
  • Drittens werden für diese neuen Maßnahmen 100 Millionen EUR bereitgestellt, die im Zeitraum 2011–2013 für Forschungsarbeiten über bessere Technologien für den Umgang mit diesen Daten ausgegeben werden sollen.


Mit diesen Maßnahmen positioniert sich die EU als weltweiter Akteur auf dem Gebiet der Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors. Ziel ist die Förderung einer dynamischen Branche, die Rohdaten in Material verwandelt, das Hunderte Millionen IKT-Nutzer dringend benötigen, beispielsweise in Smartphone-Apps für Landkarten, Echtzeit-Verkehrs- und Wetterinformationen, Preisvergleichen und vielen andere Anwendungen. Andere wichtige Nutznießer werden Journalisten und Wissenschaftler sein.

Die Vizepräsidentin der Kommission, Neelie Kroes, sagte hierzu: "Wir senden heute ein deutliches Signal an alle öffentlichen Verwaltungen. Ihre Daten sind viel mehr wert, wenn Sie sie weggeben. Geben Sie Ihre Daten jetzt frei. Nutzen Sie diesen Rahmen, um zu den intelligenten Vorreitern aufzuschließen, die bereits von den Vorteilen offener Daten profitieren. Für diese Informationen haben die Steuerzahler ohnehin schon bezahlt. Nun sollten wir sie wenigstens all jenen zurückgeben, die sie auf neue Art verwenden wollen, um den Menschen zu helfen und um Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen."

Die Kommission schlägt vor, die Richtlinie von 2003 über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors wie folgt zu ändern:

  • Grundsätzlich sollen alle Dokumente, die von öffentlichen Stellen zugänglich gemacht werden, auch zu beliebigen – gewerblichen wie nicht-gewerblichen – Zwecken weiterverwendet werden können, soweit sie nicht durch Urheberrechte Dritter geschützt sind.
  • Festlegung des Grundsatzes, dass öffentliche Stellen dafür keine Gebühren verlangen dürfen, die über den durch die jeweilige Einzelanforderung verursachten Mehrkosten ("Zusatzkosten")  liegen; in der Praxis bedeutet dies, dass die meisten Daten kostenlos oder so gut wie kostenlos bereitgestellt werden, soweit die Erhebung von Gebühren nicht ordnungsgemäß begründet wird.
  • Einführung einer Verpflichtung zur Bereitstellung der Daten in üblichen, maschinenlesbaren Formaten, damit die Daten effektiv weiterverwendet werden können.
  • Schaffung einer behördlichen Aufsicht zur Durchsetzung dieser Grundsätze.
  • Massive Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Richtlinie, nämlich zum ersten Mal auch auf Bibliotheken, Museen und Archive; die bestehenden Vorschriften von 2003 werden dann auch für Daten aus solchen Einrichtungen gelten.


Darüber hinaus wird die Kommission ihre eigenen Daten über ein neues Datenportal öffentlich zugänglich machen. Hierfür hat sie bereits einen Vertrag geschlossen. Dieses Portal befindet sich gegenwärtig noch in der "Beta-Version" (Entwicklungs- und Testphase) und soll im Frühjahr 2012 an den Start gehen. Damit wird es rechtzeitig als einheitlicher Zugangspunkt für weiterverwendbare Daten aus allen Organen, Einrichtungen, Ämtern und Agenturen der EU und aus nationalen Behörden dienen.

Hintergrund
Offene Daten sind allgemeine Informationen, die frei verwendet, weiterverwendet und weiterverbreitet werden dürfen, entweder kostenlos oder nur zu den anfallenden Zusatzkosten.
Der Kommissionsvorschlag steht in vollem Einklang mit den Vorschriften für die Verarbeitung personenbezogener Daten.
Wie im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführte Studien belegen, bereitet das Auffinden und Weiterverwenden von Informationen des öffentlichen Sektors den Unternehmen und Bürgern noch immer Schwierigkeiten. Das bedeutet, dass bei offenen Daten in Europa ein großer Entwicklungsrückstand besteht.

Bei Umfragen der Kommission zu dem wichtigen Gebiet der geografischen Informationen gaben fast 80 % der Befragten an, dass sie Informationen im Besitz öffentlicher Stellen nicht voll für sich nutzen könnten. Gründe dafür sind hohe Gebühren, undurchsichtige Weiterverwendungsvorschriften und  praktiken, mangelnde Transparenz in Bezug darauf, wer welche Daten besitzt, wie auch exklusive Lizenzvereinbarungen, die den Wettbewerb untergraben.
In ihrer Digitalen Agenda für Europa nannte die Kommission die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors neben dem schnellen und ultraschnellen Internetzugang als Schlüsselvoraussetzungen für die Schaffung eines digitalen Binnenmarkts.

Mit der Richtlinie 2003/98/EG über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors wurde eine Reihe erster Maßnahmen eingeführt, um Unternehmen den Zugang zu behördlichen Informationen und die Erlangung entsprechender Genehmigungen zu ihrer Weiterverwendung zu erleichtern. Außerdem setzte die Richtlinie einen Prozess in Gang, in dessen Verlauf viele öffentliche Stellen die Gebühren für die Abfrage solcher Informationen gesenkt haben. Der heutige Vorschlag soll den Zugang weiter verbessern und den Anwendungsbereich der Richtlinie ausweiten.


Österreichweite AAL Umfrage der TU Wien - bis 8.1.2012!
19.12.2011
Eine alternde Bevölkerung und die sinkende Geburtenrate stellen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vor zunehmende Herausforderungen.

Sowohl die EU als auch die österreichische Bundesregierung hat den "Demographischen Wandel" als eine der drei "Grand Challenges" für die kommenden Jahre bezeichnet.

Technologien, die es älteren Menschen ermöglichen, länger selbständig zu leben, können einen wichtigen Beitrag bei der Bewältigung dieser Herausforderungen leisten. Ebenso spielen Technologien eine zunehmend wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Selbständigkeit behinderter oder chronisch kranker Menschen zu erhöhen. Diese Technologien werden seit einigen Jahren unter dem Begriff Ambient Assisted Living - AAL zusammengefasst.

Ausgehend von Deutschland und mit kräftiger Unterstützung der europäischen und österreichischen Forschungsförderung ist AAL auch in Österreich zu einem vielerorts beachteten Thema geworden. An vielen Stellen sind Arbeitsgruppen und Projekte entstanden, die sich mit AAL befassen. Es ist allerdings zu befürchten, dass zur Zeit Vieles zu sehr im Verborgenen und ohne ausreichende Koordination und Vernetzung geschieht. Angesichts der Größe der Herausforderung, vor der wir stehen, sollten Mehrgleisigkeiten tunlichst vermieden und Kräfte möglichst gebündelt werden.

Die Technische Universität Wien (TU Wien, Forschungsgruppe für Rehabilitationstechnik) unternimmt nun in Kooperation mit der Industriellenvereinigung Wien (IV Wien) den Versuch, die österreichische AAL-Landschaft flächendeckend zu erkunden und lädt Sie ein, sich an einer großangelegten Umfrage zu beteiligen.

Ziel der Internet-Umfrage ist es, einen österreichweiten Überblick über möglichst viele Aktivitäten, Projekte, Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen zu erhalten, die in Zusammenhang mit AAL-Technologien stehen. Aufbauend auf diese erste umfassende Erhebung ist geplant, eine Online-Austauschplattform für Technologieanbieter/-innen, Forschungseinrichtungen, Dienstleister/-innen sowie weitere Akteure/-innen in diesem Bereich einzurichten.

Alle, die zwar selbst in AAL noch nicht aktiv sind, aber Interesse am Thema und einer Vernetzung haben, laden wir ein, den ersten Teil des Fragebogens mit den Kontaktdaten auszufüllen und die späteren Detailfragen mit "nicht zutreffend" oder "k.A." zu beantworten.

Die Beantwortung eines Fragebogens dauert nicht länger als 10 Minuten. Sollten sich  allerdings mehrere Projekte, Produkte oder Anwendungen in Ihrem Portfolio befinden, wären wir dankbar, wenn Sie dafür weitere einzelne Zusatz-Fragebögen ausfüllen. Ihre Kontaktdaten werden automatisch übernommen und brauchen daher nur einmal ausgefüllt zu werden. Universitäten und Fachhochschulen bitten wir, auch einschlägige Diplomarbeiten und Dissertationen einzutragen.

Am Ende jedes Fragebogens können Sie selbst entscheiden, ob Ihre Angaben durch die TU-Wien und die IV-Wien nur anonymisiert ausgewertet und vertraulich behandelt werden sollen oder ob Sie sie auf einer geplanten Vernetzungsplattform öffentlich zugänglich machen wollen.

 


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Alter als Chance
21.11.2011
Europäische Innovationspartnerschaft AHA einigt sich auf neue Maßnahmen

Die Lenkungsgruppe der Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter (Pilot "European Innovation Partnership on Active and Healthy Ageing" - AHA) einigte sich auf gemeinsame Maßnahmen im Zuge des gesellschaftlichen Wandels durch eine alternde Bevölkerung in Europa. Die Pilotgruppe besteht aus Vertretern des Gesundheitswesens und des sozialen Bereichs, von Unternehmen, der Zivilgesellschaft und Behörden. Im strategischen Durchführungsplan hat die Gruppe vorrangige Maßnahmen dargelegt, mit denen auf die Herausforderung des Alterns mit Innovation reagiert werden soll. Übergeordnetes Ziel ist dabei, zu gewährleisten, dass die EU-Bürgerinnen und Bürger bis 2020 im Durchschnitt zwei Jahre länger aktiv und gesund leben können. Der Durchführungsplan ist der erste Schritt in Richtung auf dieses Ziel; er konzentriert sich auf drei Hauptbereiche: Vorbeugung, Versorgung und Behandlung sowie unabhängiges Leben.
Es wurden fünf Einzelmaßnahmen festgelegt, die im nächsten Jahr eingeleitet werden sollen:

  • innovative Wege, um dafür zu sorgen, dass Patienten die ihnen verschriebenen Arzneimittel auch einnehmen – eine konzertierte Aktion in mindestens 30 europäischen Regionen,
  • innovative Lösungen, um bei älteren Menschen Stürzen vorzubeugen und  Frühdiagnosen zu fördern,
  • Zusammenarbeit, um altersbedingten funktionellen Defiziten und Gebrechlichkeit vorzubeugen, unter besonderer Berücksichtigung von Mangelernährung,
  • Verbreitung und Förderung erfolgreicher innovativer Modelle für die integrierte Versorgung älterer Menschen, die unter chronischen Erkrankungen leiden, beispielsweise durch Fernüberwachung. Die Maßnahmen sollen in einer ganzen Reihe von EU-Regionen getroffen werden;
  • Verbesserung der Übernahme von miteinander kompatiblen IKT-Lösungen für unabhängiges Leben durch globale Standards, damit ältere Menschen länger unabhängig, mobil und aktiv bleiben können.

Darüber hinaus werden die Vernetzung und der Know-how-Transfer zum Thema Innovation für altersgerechte Gebäude, Städte und Umgebungen fortgesetzt.

Die Lenkungsgruppe ruft die Europäische Kommission dazu auf, Hindernisse für die Innovation im Bereich Aktivität und Gesundheit im Alter abzubauen und für einen wirksameren Einsatz der EU-Fördermittel zu sorgen.
 
Die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Neelie Kroes, der für Gesundheit und Verbraucherpolitik zuständige Kommissar John Dalli und die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn teilen sich die Federführung der Partnerschaft.
In einer gemeinsamen Erklärung sagten sie: "Wir möchten das Leben der älteren Menschen in Europa wirklich verändern, und genau das ist es, was dieser Plan vorsieht. Angesichts der Herausforderungen, vor denen Europa heute steht, sind wir sehr froh, dass sich so viele Beteiligte mit vereinten Kräften engagieren. Nur durch ihre innovativen Konzepte können wir die Herausforderung der demografischen Entwicklung in eine große Chance für die Menschen, für die Pflegeleistenden und für die Unternehmen verwandeln. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, zum Beispiel durch Regulierung und Finanzierung, und wir werden mit Regierungsverantwortlichen und Interessenträgern sprechen, damit sich dieser Plan in die Realität umsetzen lässt."

Hintergrund
Die Europäische Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter ist ein integraler Bestandteil der Innovationsunion, einer der sieben Leitinitiativen der Strategie Europa 2020. Ihr Ziel ist es, bis zum Ende dieses Jahrzehnts intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum zu ermöglichen. Die Innovationsunion sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, die Europa in die Weltklasse der Wissenschaft aufrücken lassen, Hindernisse für Innovationen beseitigen und die Art der Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor revolutionieren sollen, vor allem durch  Innovationspartnerschaften zwischen den EU-Organen, einzelstaatlichen und regionalen Behörden sowie Unternehmen.

Ihre Lenkungsgruppe wurde im Mai 2011 eingesetzt und besteht aus mehr als 30 Interessenträgern aus der gesamten Innovationskette für Gesundheit im Alter, einschließlich der Mitgliedstaaten und Regionen, Organisationen, die ältere Patienten, Kranken- und Altenpflegepersonal sowie Ärzte vertreten, Wissenschaftlern, Vertretern von Krankenhäusern, Hochschulen, Industrie und Risikokapitalorganisationen. Den Vorsitz führen die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes und der für Gesundheit und Verbraucherpolitik zuständige Kommissar John Dalli.

Die Lenkungsgruppe hat eine erste Reihe von fünf Maßnahmen ausgewählt, die als Pilotmaßnahmen die Vision der Europäischen Innovationspartnerschaft umsetzen sollen. Längerfristig wird diese erste Reihe von Maßnahmen durch weitere ergänzt, mit Prioritäten wie Gesundheitskompetenz, Entscheidungsfähigkeit der Patienten, personalisiertes Gesundheitsmanagement, Prävention und Frühdiagnose funktioneller und kognitiver altersbedingter Defizite sowie die Ausweitung des aktiven und unabhängigen Lebens durch offene und personalisierte Lösungen.

Indem das Potenzial aller Arten von Innovationen – von technologischen, verfahrenstechnischen und organisatorischen bis hin zu sozialen – genutzt wird, regt die Partnerschaft die Interessenträger dazu an, Pflegelösungen zu entwickeln, die den älteren Menschen in den Mittelpunkt stellen.
 
Das übergeordnete Ziel der Partnerschaft besteht darin, in der EU bis 2020 die Anzahl der gesunden Lebensjahre um zwei zu erhöhen. Damit sollen drei Ergebnisse erreicht werden:

  • Verbesserung des Gesundheitszustands und der Lebensqualität der Europäer, insbesondere älterer Menschen,
  • Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Leistungsfähigkeit von Gesundheits- und Sozialsystemen,
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU durch ein verbessertes unternehmerisches Umfeld für Innovation.


Verfahren / Was sind die nächsten Schritte?
Die Europäische Kommission wird eng mit einzelstaatlichen Regierungen und einem breiten Spektrum von Interessenträgern zusammenarbeiten, um den Strategischen Durchführungsplan voranzutreiben. Im kommenden Jahr wird sie Aufforderungen veröffentlichen, damit noch andere Interessenträger als die an der Lenkungsgruppe beteiligten daran mitwirken können, gemeinsam die im Strategischen Durchführungsplan festgelegten Prioritäten und Maßnahmen umzusetzen.


EU und Brasilien - IKT-Feldforschungsprogramm
21.11.2011
Vertiefung der Beziehungen durch ein mit 10 Mio. EUR dotiertes gemeinsames IKT-Feldforschungsprogramm

Die Europäische Kommission und die brasilianische Regierung haben auf ihrer jährlichen Tagung in Brasilia im Rahmen des Dialogs über Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) vereinbart, eine neue koordinierte Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich IKT zu veröffentlichen, für die Mittel in Höhe von 10 Mio. EUR bereitgestellt werden. Diese Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen wird es Forschern und Unternehmen in beiden Regionen ermöglichen, ihre Arbeit auf Gebiete wie "Cloud Computing" für die Wissenschaft, nachhaltige Technologien für "intelligente" Städte, "intelligente"“ Plattformen für eine "intelligentere" Gesellschaft sowie HbbTV-Anwendungen und  Dienste (Rundfunk-Breitband-Verbund-Fernsehen) auszudehnen.  Ferner haben die Kommission und die brasilianischen Behörden einen Erfahrungs- und Informationsaustausch über politische und rechtliche Aspekte der Informations- und Kommunikationstechnologien vereinbart, z. B. Entwicklung der Breitbandtechnik, Regulierung und Sicherheit des Internet, Cloud Computing sowie Digitalrundfunk und zugehörige Inhalte.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission erklärte hierzu: "Dieses neue Projekt zur Förderung der Forschung ist ein erneuter großer Fortschritt bei der Zusammenarbeit zwischen der EU und Brasilien.  Die weitere Vertiefung der Kooperation auf diesem Gebiet verspricht für beide Seiten großen Nutzen."

Dank der Vereinbarung können europäische und brasilianische Forscher mit vereinten Kräften Cloud-Computing-Lösungen für wissenschaftliche Herausforderungen in Bereichen wie Umweltmodellierung, biologische Vielfalt und Biowissenschaften entwickeln.
Daneben werden sie gemeinsam an der Nutzung der von nachhaltigen Technologien eröffneten Möglichkeiten (z. B. Mikrosysteme und Mikroelektronik) für "intelligente" Städte arbeiten und interoperable Internet-Infrastrukturen einrichten, um zu untersuchen, wie neue Trends bei der Datenerhebung (z. B. mittels Sensoren) und der Nutzung sozialer Netzwerke etwa für organisatorische Zwecke und zur Sicherheitsaufsicht bei Großveranstaltungen mit sehr vielen Teilnehmern, in Notfällen oder im Bereich der Mobilität genutzt werden können.
Außerdem haben Europa und Brasilien vereinbart, gemeinsam die Entwicklung einer neuen Generation von HbbTV-Anwendungen und  Diensten voranzutreiben, bei denen die zunehmende Kombinationsfähigkeit von Internet und Fernsehen sowohl für gewerbliche als auch für pädagogische oder öffentliche Zwecke genutzt wird.
 
Hintergrund
Die Vereinbarung beruht auf der mehr als zehnjährigen Beteiligung Brasiliens an den Forschungsrahmenprogrammen der EU, in deren Verlauf brasilianische Organisationen einen EU-Beitrag von insgesamt mehr als 7 Mio. EUR erhalten haben. Im Zuge des 7. Rahmenprogramms (2007–2013) beteiligen sich bereits 48 brasilianische Forschungseinrichtungen als Partner an Projekten, die aus Mitteln der EU-Programme für die IKT-Forschung und  Entwicklung und für e Infrastrukturen gefördert werden. Damit stellen sie mehr als ein Viertel aller lateinamerikanischen Teilnehmer an den EU-Forschungsprogrammen, und ihr Anteil dürfte dank neuer Fördermöglichkeiten für die Zusammenarbeit mit Drittländern künftig noch zunehmen.

Diese Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen knüpft an die im September 2010 bei der Konferenz ICT 2010: Digitally Driven in Brüssel veröffentlichte erste koordinierte Aufforderung an, für die gemeinsam insgesamt 10 Mio. EUR zur Förderung von Projekten bereitgestellt wurden, die künftige Internet-Versuchsanlagen und Internetsicherheit, Mikroelektronik und Mikrosysteme, vernetzte Beaufsichtigung und Überwachung sowie e-Infrastrukturen betrafen.

Dies war die letzte Tagung des jährlichen Dialogs, den die Kommission und die brasilianische Regierung im IKT-Bereich eingerichtet haben und der sich auf politische und rechtliche Aspekte sowie die Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung im Rahmen der 2007 aufgenommenen strategischen Partnerschaft EU-Brasilien erstreckt.

Brasilien spielt auch eine zentrale Rolle in dem lateinamerikanischen Netzwerk RedCLARA, der ersten regionalen lateinamerikanischen Forschungs- und Bildungsorganisation, der 12 Länder angehören und die derzeit durch das EU-Kooperationsprogramm @LIS2 bis 2012 mit 12 Mio. EUR gefördert wird. Dank der Hochgeschwindigkeitsanbindung von RedCLARA an das europaweite GEANT2-Netz hat sich daraus eine hochkarätige Zusammenarbeit zwischen Forschern aus der EU und Lateinamerika entwickelt. Über diese leistungsfähige interkontinentale Infrastruktur können beispielsweise europäische Astronomen auf Daten eines einzigartigen Radioteleskops in Chile zugreifen und mit ihren Kollegen in Brasilien oder den USA zusammenarbeiten, wodurch sich die astronomische Beobachtung gewaltig verbessert hat.


Digitale Agenda: Kommission schlägt Investitionen von über 9 Mrd. EUR für Breitbandvorhaben vor
07.11.2011
Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, zwischen 2014 und 2020 knapp 9,2 Mrd. EUR für Breitbandvorhaben in ganz Europa aufzuwenden, um Bürgern und Unternehmen in der EU den Zugang zu Hochleistungsnetzen und entsprechenden Breitbanddiensten zu ermöglichen.

Die Finanzierung soll im Rahmen der von der Kommission vorgeschlagenen Fazilität Connecting Europe (CEF) sowohl in Form von Eigenkapital  und Schuldinstrumenten als auch in Form von Zuschüssen erfolgen. Dadurch würden Privatinvestitionen, kommunale, regionale und nationale öffentliche Mittel sowie die Mittel aus den Strukturfonds und dem Kohäsionsfonds der EU ergänzt.

Für Investitionen in Hochleistungsnetze würden mindestens 7 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt. Die Kommission ist der Auffassung, dass diese Mittel öffentliche und private Investitionen von insgesamt 50 bis 100 Mrd. EUR und damit einen wesentlichen Teil der rund 270 Mrd. EUR mobilisieren könnten, die benötigt werden, um die Breitbandziele der Digitalen Agenda zu verwirklichen. Mit den verbleibenden CEF-Mitteln für die digitale Infrastruktur könnte die Infrastruktur für digitale Dienste im öffentlichen Interesse (z. B. elektronische Gesundheitsdaten, elektronischer Identitätsnachweis, elektronisches Beschaffungswesen) gefördert werden. Ergänzt wird die geplante finanzielle Förderung durch den Entwurf der neuen Leitlinien für transeuropäische Telekommunikationsnetze und  dienste, in denen neue Ziele, Prioritäten und Projekte von gemeinsamem Interesse sowie Kriterien für künftige derartige Projekte festgelegt werden.

Mittel für die Breitbandinfrastruktur
EU-Mittel aus der Fazilität Connecting Europe dürften zusätzliche private und öffentliche Gelder für Breitbandinfrastrukturvorhaben mobilisieren, da sie die Glaubwürdigkeit der Projekte steigern und deren Risikoprofil verbessern würden. Bereitgestellt würden die Mittel größtenteils in Form von Eigenkapital, Schuldtiteln oder Garantien. Dadurch würde das Interesse der Kapitalmarktanleger geweckt, und die Kommission würde zusammen mit internationalen Finanzinstitutionen wie der Europäischen Investitionsbank einen Teil des Risikos absorbieren und zu einem besseren Projekt-Rating beitragen.

Die Vorhaben werden voraussichtlich von den etablierten Telekommunikationsgesellschaften sowie neuerdings von anderen Marktteilnehmern wie Wasserversorgungsunternehmen, Abwassergesellschaften, Stromversorgern, Investitionsgemeinschaften und Bauunternehmen vorgestellt. In vielen Fällen dürften sich mehrere dieser Investoren für ein Vorhaben zusammenschließen. Die Kommission geht auch davon aus, dass sich staatliche Stellen im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften an den Vorhaben beteiligen werden.
 
Ziel ist es, Investitionen in Breitbandinfrastrukturprojekte – insbesondere in Gebieten jenseits der Städte und Ballungsgebiete – zu fördern, die zunächst weniger attraktiv erscheinen.
Der Zugang zu einer Finanzierung im Rahmen der CEF würde Investitionen ankurbeln und den Wettbewerbsdruck erhöhen, was Netzbetreiber dazu bewegen würde, stärker in ihre eigenen Netze zu investieren.
Die CEF würde auch Mittel für technische Hilfe und horizontale Unterstützung z. B. für die Erstellung von Breitbandkarten der bestehenden sowie künftiger Netze bereitstellen.

Mittel für den Ausbau der Infrastruktur für digitale Dienste
Projekte für den Ausbau der Infrastruktur für digitale Dienste, die für CEF-Zuschüsse in Betracht kommen, würden von der Kommission aus Projektanträgen in den folgenden Bereichen ausgewählt:

  • bandbreitenstarke Backbone-Anbindungen für öffentliche Verwaltungen überall in Europa
  • grenzüberschreitende E-Government- und E-Health-Dienste
  • Lösungen für den Zugang zu Informationen des öffentlichen Sektors und mehrsprachigen Diensten
  • EU-weite Authentisierung des elektronischen Identitätsnachweises (eID), damit Bürger und Unternehmen digitale Dienste in allen Mitgliedstaaten nutzen können
  • elektronisches Beschaffungswesen
  • Vereinfachung von Verwaltungsabläufen bei der Gründung von Unternehmen in anderen Ländern der EU
  • Zusammenarbeit mit dem Ziel, illegale Inhalte (z. B. Kinderpornografie) aus dem Internet zu entfernen
  • koordinierte Reaktion auf Cyber-Bedrohungen
  • Lösungen für den Zugang zu Europas kulturellem Erbe (Europeana)
  • Informations- und Kommunikationstechnologielösungen für intelligente Energienetze und die Bereitstellung von "Smart Energy Services".


Die Projekte würden danach bewertet, inwieweit sie zu einem digitalen EU-Binnenmarkt beitragen können. Die Finanzierung erfolgt in erster Linie durch Zuschüsse. Die Mittel würden zur Förderung der europaweiten Interoperabilität und zur Deckung der Kosten eingesetzt, die durch die Anbindung bestehender – meist nationaler – Infrastrukturen und den Betrieb eigener europäischer Infrastrukturkomponenten für digitale Dienste entstehen.
Das genaue jährliche CEF-Finanzierungsvolumen für die Förderung der Breitbandinfrastruktur und der Infrastruktur für digitale Dienste soll in Jahresarbeitsprogrammen festgelegt werden.
 
Nutzen für Unternehmen
Die Digitale Agenda setzt die Breitbandziele für 2020, wonach Breitbandanschlüsse von mindestens 30 Mbit/s für alle bereitgestellt und Breibandgeschwindigkeiten von über 100 Mbit/s für mindestens die Hälfte aller Haushalte erreicht werden sollen, denn bandbreitenstarke Zugangsnetze sind von zentraler Bedeutung für Produktionssteigerungen, mehr Wettbewerb auf den Weltmärkten und die Schaffung von Arbeitsplätzen (auf jeden verlorenen Arbeitsplatz kommen 2,6 neue, durch Investitionen in die Informations- und Kommunikationstechnologien entstandene Arbeitsplätze). Laut McKinsey & Company bewirkt eine Steigerung der Breitbanddurchdringung um 10 Prozentpunkte (bezogen auf die Haushalte eines Landes) einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts zwischen 0,9 und 1,5 %.
So können schnelle Breitbandanschlüsse z. B. der Schlüssel für einen erheblichen Produktivitätszuwachs bei den 23 Millionen KMU in der Europäischen Union sein, wenn diese Zugang zu modernsten Softwareanwendungen, Datenspeichertechnologien und anderen potenziellen Vorteilen des Cloud-Computing erhalten.
Schnelle Breitbandanschlüsse geben ferner die Möglichkeit zur Telearbeit, so dass Firmen die besten Mitarbeiter unabhängig von deren Standort anwerben und Arbeitnehmer ihrerseits Kenntnisse und Erfahrung optimal einsetzen können. Telearbeit kann außerdem dabei helfen, Arbeits- und Familienleben besser in Einklang zu bringen. Nutzer werden zunehmend Inhalte erstellen können, die insbesondere in kreativen Tätigkeitsbereichen und in der Unterhaltung als Einkommensquelle dienen werden.
Investitionen in schnelle Breitbandnetze und Hochleistungsnetze würden die Beschäftigung im Baugewerbe und in den Zulieferbranchen unmittelbar fördern. Allein in Deutschland wird davon ausgegangen, dass durch den Ausbau von Breitbandnetzen innerhalb von zehn Jahren bis 2020 fast eine Millionen (968 000) Arbeitsplätze geschaffen werden. In Frankreich würde der Ausbau eines FTTH-Glasfasernetzes jährlich 360 000 Arbeitsplätze schaffen und damit eine Wertschöpfung von 20 Mrd. EUR erzeugen.
Der Zugang zu europaweiten E-Government-Diensten über Breitbandnetze würde Verwaltungsvorgänge beschleunigen und die damit verbundenen Kosten insbesondere für Unternehmen senken, die in mehr als einem Mitgliedstaaten tätig sind.
Mehr Investitionsanreize
Es wird erwartet, dass Telekommunikationsunternehmen, für die derzeit möglicherweise nicht genügend Investitionsanreize bestehen, durch den Zugang zu den Finanzmärkten schneller investieren werden. Die Kommission schätzt, dass jeder Euro, der durch innovative Finanzierung über die CEF in die Breitbanderschließung fließt, brutto zwischen 6 und 15 EUR an privaten Investitionen mobilisieren kann. Genaue Zahlen richten sich dabei nach dem Finanzierungsbedarf und dem Risikoprofil der einzelnen Projekte. Bonitätsverbesserungen würde Investoren (Versorgungsunternehmen, öffentlich-privaten Partnerschaften, etablierten Konzessionsinhabern, Netzbetreibern usw.), deren Investitionen sich amortisieren sollen, zusätzliches Kapital verschaffen. Durch die Bereitstellung umfangreicher Finanzmittel und die Absenkung der Investitionsrisiken würde die CEF diesen Investoren einen Anreiz geben, hochleistungsfähige Breitbandnetze auch jenseits der dichtbesiedelten Gebiete auszubauen.
 
Bürger profitieren von vielfältigeren und besseren Online-Diensten
Durch den Zugang zu innovativen interaktiven Diensten über Netzanschlüsse mit hohen und sehr hohen Bandbreiten können Bürger nicht nur auf neue Weise online einkaufen, gestalten, lernen, Kontakte knüpfen und miteinander kommunizieren, es bieten sich auch ultimative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen, u. a. in den Bereichen Gesundheit, demografischer Wandel, Energie- und Ressourceneffizienz, Verkehr, Stauvermeidung und Klimawandel.
In der Gesundheitsversorgung würden Übertragungsraten von über 50 Mbit/s z. B. die Telediagnostik ermöglichen. Damit kann für jeden Patienten unabhängig von seinem Aufenthaltsort in der EU die weltweit beste Diagnosetechnik genutzt und eine ständige Fernunterstützung von medizinischem Personal gewährleistet werden, das sich um zu Hause lebende pflegebedürftige oder kranke Menschen kümmert.

Nächste Schritte
Die Vorschläge der Kommission werden dem Europäische Parlament und dem Rat der Europäischen Union zur Annahme übermittelt.


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Digitalisierung des europäischen Kulturerbes soll Wachstum fördern
07.11.2011
Ziel ist es, einen breiteren Zugang zum kulturellen Erbe Europas zu schaffen und das Wachstum der Kreativbranchen in Europa zu fördern.

Die EU-Kommission hat eine Empfehlung angenommen, in der die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, ihre Bemühungen um die Digitalisierung ihres kulturellen Erbes zu intensivieren, ihre Ressourcen zu bündeln und den privaten Sektor einzubinden. Die digitalen Datenbestände sollen über Europeana, Europas Online-Bibliothek, -Museum und -Archiv, zugänglich gemacht werden.

In der Empfehlung werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, tragfähige Pläne zu entwickeln und Partnerschaften einzugehen, damit der Datenbestand von Europeana von heute 19 Millionen Objekten bis 2015 auf 30 Millionen anwachsen kann. Außerdem sollten sie gewährleisten, dass mehr urheberrechtlich geschützte oder vergriffene Werke online verfügbar gemacht werden, und ihre innerstaatlichen Vorschriften und Strategien darauf ausrichten, dass digitale Datenbestände langfristig konserviert werden.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erläuterte: "Europa verfügt wahrscheinlich über das reichhaltigste kulturelle Erbe der Welt und kann es sich nicht leisten, die der Digitalisierung innewohnenden Chancen verstreichen zu lassen, weil das einem kulturellen Rückschritt gleichkäme. Dank der Digitalisierung hält die Kultur Einzug ins Wohnzimmer. Sie ist eine wertvolle Ressource z.B. für Bildung, Reisespiele, Unterhaltung und die Kreativindustrie insgesamt. Investitionen in die Digitalisierung schaffen neue Unternehmen und neue Arbeitsplätze".

Die seit ihrer Gründung im Jahr 2008 von 2 Millionen auf mehr als 19 Millionen Werke angewachsene Datenbank verfügt inzwischen über eine neue, leichter bedienbare und interaktivere Benutzeroberfläche. Im Hinblick auf eine ausgewogenere Gesamtdarstellung des europäischen Kulturerbes wird in der Empfehlung angeregt, jeder Mitgliedstaat solle bis 2015 eine konkrete Mindestanzahl von Werken in das Portal einstellen.

Mit ihrer Empfehlung stützt sich die Kommission auf die Schlussfolgerungen des Ausschusses der Weisen (einer hochrangigen Reflexionsgruppe) zur Digitalisierung des kulturellen Erbes Europas, der 2010 gegründet worden war.

Maßnahmen zur Förderung der Kultur- und Kreativindustrien und zur nachhaltigen Finanzierung von Europeana zählen zu den Zielen der Digitalen Agenda für Europa.
 
Hintergrund
Durch die Bereitstellung im Internet soll das kulturelle Erbe Bürgern in ganz Europa zu Freizeit-, Lern- und Arbeitszwecken zugänglich gemacht werden. Die digitalisierten Werke können darüber hinaus auch für gewerbliche wie für nicht-gewerbliche Zwecke genutzt werden, wie die Entwicklung von Lern- und Bildungsprogrammen, Dokumentationen oder Tourismus-Anwendungen. Dadurch werden der europäischen Kreativindustrie, die derzeit etwa 3,3 % des europäischen BIP erwirtschaftet und 3 % aller Arbeitsplätze in der EU stellt, enorme wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten geboten.
Österreich hat bislang 600.00 Werke digitalisiert und in Europeana eingestellt und somit noch Aufholbedarf! Zum Vergleich: Belgien - 759.000; Deutschland - 5.496.000, Frankreich - 4.308.000, Griechenland - 618.000, Irland - 1.236.000, Italien - 3.705.000, Niederlande  - 1.571.000, Polen - 1.575.000 oder Spanien mit 2.676.000.

Mit der neuen Empfehlung wird eine Empfehlung aus dem Jahr 2006 aktualisiert. Sie berücksichtigt die Fortschrittsberichte der Mitgliedstaaten von 2008 und 2010, aus denen hervorgeht, dass trotz einiger Verbesserungen mehr Engagement im Hinblick auf die finanziellen Ressourcen, quantitative Zielvorgaben für die Digitalisierung und die Unterstützung von Europeana erforderlich ist.

Die Mitgliedstaaten werden mit der Empfehlung aufgefordert,

  • solide Investitionspläne für die Digitalisierung zu beschließen und öffentlich-private Partnerschaften zu fördern, um ihre Kosten zu schultern; in der Empfehlung werden die wichtigsten Grundsätze für eine faire und ausgewogene Partnerschaft aufgeführt;
  • bis 2015 30 Millionen Werke in Europeana zugänglich zu machen, darunter sämtliche nicht mehr urheberrechtlich geschützten Meisterwerke und Werke, deren Digitalisierung mit öffentlichen Geldern finanziert wurde;
  • mehr urheberrechtlich geschützte Werke online zugänglich zu machen, z.B. durch die Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Digitalisierung vergriffener Werke in großem Maßstab und die Gewährleistung ihrer Zugänglichkeit über Grenzen hinweg;
  • ihre Strategien für die langfristige Bewahrung digitalen Materials auszubauen und ihre Gesetzgebung anzupassen, indem sie beispielsweise gewährleisten, dass technische Schutzvorkehrungen nicht die Maßnahmen von Bibliotheken zur Bewahrung hinterlegten Materials beeinträchtigen.

Das Europeana-Portal und alle damit zusammenhängenden Tätigkeiten zählen zu den digitalen Infrastrukturen, die aus der Fazilität „Connecting Europe“ 2014-2020 finanziert werden können. Die Digitalisierung kultureller Werke bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Interaktion mit der Öffentlichkeit und für kommerzielle Nutzungen. So konnten im Zuge des vor kurzem begonnenen Europeana-Projekts "Der Erste Weltkrieg in Alltagsdokumenten" (http://www.europeana1914-1918.eu/de) Bürger persönliche Erinnerungsstücke zu einer virtuellen Sammlung beisteuern, für die inzwischen bereits mehr als 25 000 Einzelstücke gesammelt und digitalisiert worden sind. 


EU-Gelder zum Nutzen der Bürger
24.10.2011
Der EU-Haushalt kann dazu beitragen, für mehr Wachstum und Arbeitsplätze zu sorgen, indem Europa vernetzt wird, und indem in Europas Menschen sowie in Europas Regionen investiert wird. Interessante Beispiele aus den Bereichen IKT und Forschung belegen das eindrücklich.

Der Haushalt der Europäischen Union bietet den 500 Mio. BürgerInnen einen erheblichen Mehrwert. Er ist zwar relativ klein (rund 1 % des Brutto-Nationaleinkommens der EU), führt aber in vielen Fällen zu konkreten Ergebnissen, weil sich durch eine Finanzierung auf EU-Ebene eine größere Wirkung erzielen lässt.

Vernetzung Europas: Telekommunikation und IKT
Niedrigere Preise, größere Auswahl hochwertiger Dienstleistungen: Verbraucher und Unternehmen in Europa verfügen heutzutage über eine größere Auswahl qualitativ hochwertiger Telefondienste, die wesentlich preisgünstiger sind. Dies ist das unmittelbare Ergebnis der EU-Liberalisierungsmaßnahmen für den Telekommunikationsmarkt, die zu mehr Wettbewerb geführt haben. Die Menschen können nun zwischen mehreren Telefonanbietern wählen und innerhalb eines Arbeitstages (unter Beibehaltung derselben Telefonnummer) wechseln. Hierdurch sind die Kosten für Inlandsgespräche ins Festnetz seit 1998 um über 60 % gesunken. Die Preise für Mobilfunkgespräche sind zwischen 2006 und 2010 um mindestens 30 % zurückgegangen.

Roaming
Dank der von der Kommission ausgearbeiteten Rechtsvorschriften wurden Preisobergrenzen eingeführt, wodurch die Roaminggebühren für Mobilfunkgespräche innerhalb der EU seit 2005 um 73 % gesunken sind. Diese Obergrenzen wurden jedes Jahr weiter gesenkt, zuletzt zum 1. Juli 2011. Darüber hinaus besteht für Verbraucher und Geschäftsleute nicht länger die Gefahr unerwartet hoher Rechnungen für das Herunterladen von Daten über mobile Netzwerke, da die monatlichen Rechnungen für das Herunterladen von Daten auf 50 EUR begrenzt sind, sofern der Kunde nicht ausdrücklich etwas anderes vereinbart. Die Kommission will erreichen, dass die Tarife von Roaming- und Inlands-Mobilfunkdiensten bis 2015 weitgehend angeglichen werden. Im Juli 2011 wird die Kommission daher neue Roaming-Bestimmungen vorschlagen, die ab dem 1. Juli 2012 gelten sollen.

Digitaler Binnenmarkt
Die Europäische Kommission arbeitet mit den Mitgliedstaaten an der Schaffung eines Digitalen Binnenmarktes. Internetgestützte Unternehmen können sich nur in einem Umfeld ohne Grenzen entwickeln, aber derzeit besteht Europa aus verschiedenen nationalen Online-Märkten. Die Verbraucher in der EU kommen somit nicht in den Genuss der Vorteile eines Digitalen Binnenmarktes. 60 % der Bestellungen im grenzüberschreitenden Einkauf über das Internet schlagen fehl. Zurzeit finden nur 8 % der Online-Einkäufe innerhalb der EU grenzüberschreitend statt. Oft können Verbraucher Musik nicht legal aus einem anderen EU-Mitgliedstaat über das Internet herunterladen. Sollte der Digitale Binnenmarkt nicht verwirklicht werden, könnte Europa in den nächsten 10 Jahren seinen Wettbewerbsvorteil einbüßen. Damit dies nicht passiert, arbeitet die Kommission an einer Überwindung der Fragmentierung sowie an einer Stärkung des Binnenmarktes.

Superschnelles Internet
Weithin verfügbare superschnelle Internetzugänge zu konkurrenzfähigen Preisen sind unverzichtbar für Wachstum und Wohlstand in Europa. Die EU hat sich daher das Ziel gesetzt, bis 2013 grundlegende Breitbanddienste für alle Europäer verfügbar zu machen und sicherzustellen, dass bis 2020 i) alle Europäer Zugang zu viel höheren Internetgeschwindigkeiten von über 30 Mbit/s haben und ii) mindestens 50 % aller europäischen Haushalte Internetzugänge mit über 100 Mbit/s haben.
 
Mobilfunk- und Breitbanddienste der dritten und vierten Generation
Mithilfe von EU-Fördermitteln hat die europäische Industrie weltweit die Führung in Mobil- und Drahtlostechnologien sowie -standards übernommen. Die europäischen 3G-Standards werden von über 6 Millionen Mobiltelefonen weltweit genutzt. Eine vor 10-15 Jahren auf EU-Ebene getätigte Investition in Höhe von 120 Mio. EUR hat den heutigen Produkt- und Dienstleistungsmarkt für Telekommunikationsgeräte mit einem Volumen von 250 Mrd. EUR ermöglicht. Mithilfe von EU-Fördermitteln haben Wissenschaftler das erste Konzept für das Mobilfunknetz der 4. Generation entwickelt. 4G ist die modernste drahtlose Technologie, die zehnmal schneller ist als 3G-Mobilfunknetze. 4G ermöglicht die notwendige Geschwindigkeit, um die Nachfrage nach bandbreitenintensiven Diensten in den nächsten 100 Jahren zu decken, und sorgt für mehr Wirtschaftswachstum. 2016 werden schätzungsweise 500 Millionen Nutzer die Vorteile von 4G-Kommunikationsnetzen genießen. Marktanalysten gehen davon aus, dass die Betreiber bis 2013 rund 6 Mrd. EUR weltweit in 4G-Ausrüstungen investieren.

Investition in die Bürger: Forschung
Bestimmte Forschungsvorhaben sind sehr kostspielig und müssen daher in großem Maßstab durchgeführt werden, um zu aussagekräftigen Ergebnissen gelangen zu können. Dabei ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis zu optimieren. Die gemeinsame Durchführung bestimmter Forschungsvorhaben auf EU-Ebene vermeidet Doppelarbeit, ermöglicht die Bündelung von Fähigkeiten und vorhandenem Wissen und schafft einen größeren Mehrwert als Ausgaben auf nationaler Ebene. Ein Euro aus Mitteln des EU-Rahmenprogramms führt zu einer Zunahme des wirtschaftlichen Mehrwerts von 7 -14 EUR. Die langfristigen volkswirtschaftlichen Auswirkungen des laufenden Siebten Forschungsrahmenprogramms (rund 8 Mrd. EUR jährlich) zeigen sich in 900 000 Arbeitsplätzen, davon 300 000 in der Forschung, in zusätzlichen 0,96 % des BIP, zusätzlichen Exporten im Umfang von 1,57 % und einem Rückgang der Importe um 0,88 %.
Nur durch die Bündelung von Ressourcen, sowohl durch den Einsatz von EU-Förderprogrammen als auch über die weitere Koordinierung der nationalen Finanzierung, kann die EU die kritische Masse in Wissenschaft und Forschung erreichen, um bei der Bewältigung der größten Herausforderungen, vor denen Europa und die Welt heute und in die Zukunft stehen, eine führende Rolle zu übernehmen. Hierzu gehören Klimawandel, Energieversorgungs- und Ernährungssicherheit, Ressourceneffizienz und Bevölkerungsalterung.
Die Fortschritte bei der Lösung dieser Probleme werden nicht nur direkt das Leben von Millionen Europäern verbessern. Europa erhält hierdurch einen Wettbewerbsvorteil in den Industriezweigen der Zukunft sowie bei Produkten und Dienstleistungen, die andere Länder, die vor den gleichen Herausforderungen stehen, erwerben wollen. Dies wiederum führt zur Schaffung nachhaltiger und qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze in Europa.
 
Aufgrund der europäischen Initiative für umweltfreundliche Automobile wird die großflächige Einführung von Elektrofahrzeugen in Europa kommerzielle Realität. Im Rahmen der Initiative, die 51 Forschungsprojekte, große Zulieferer wie Siemens und führende Autohersteller (Volkswagen und Renault) vereint, konnte erreicht werden, dass die wichtigsten Akteure an einem Strang ziehen. Im Mittelpunkt stehen europäische Standards, Stromversorgungsnetze, intelligente IKT-Technologien, schnelleres Aufladen, Batterien mit längerer Lebensdauer und leichtere, robustere Autoteile. Da das Erdöl knapper wird und der Druck auf die Automobilhersteller, umweltfreundlicher zu bauen, wächst, setzen sich viele Länder ehrgeizige Ziele für die Einführung von Elektroautos: Für 2020 strebt China bei Neuwagenverkäufen 50 % an. Der Weltmarkt, auf dem Europa eine führende Rolle spielen muss, wird immer größer. Die Elektroauto-Technologie birgt das Potenzial für beispiellose Beschäftigungsmöglichkeiten und Wachstum. Die Gesamtinvestitionen in die europäische Initiative für umweltfreundliche Automobile belaufen sich auf 5 Mrd. EUR, von denen 4 Mrd. EUR von der Europäischen Investitionsbank und eine Milliarde aus dem EU-Forschungsprogramm kommen. Europa kann in diesem neuen Sektor nur dann eine Vorreiterrolle spielen, wenn es gelingt, zusammenzuarbeiten, einheitliche Standards festzulegen und bei der Entwicklung kompatibler und einander ergänzender Technologien Einigung zu erzielen.

EU-Fördermittel mobilisieren Privatinvestitionen. Ein Beispiel hierfür ist die EU-Finanzierungsfazilität mit Risikoteilung (RSFF), die Mittel für groß angelegte, mit hohem Risiko verbundene Technologieprojekte von potenziell großem wirtschaftlichem und sozialem Nutzen bereitstellt: Hier ist das Kreditvolumen zwölfmal, die zusätzlich mobilisierten Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation dreißigmal so groß wie der EU-Beitrag.
Eine erste Pilotinitiative zur Verknüpfung nationaler Forschungsprogramme und öffentlicher Mittel zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere von Alzheimer, ist 2009 angelaufen. Derzeit beteiligen sich 23 Länder an ihr. Wenn die Forschungstätigkeit in der EU besser koordiniert wird, kann Europa die gesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit diesen Fragen effizienter angehen.

Wir müssen unsere Forschungsressourcen und -kenntnisse bündeln, wenn wir mit den USA und Japan konkurrieren wollen. Beide verfügen über viel mehr Einwohner und somit größere öffentliche und private Forschungs- und Innovationsbudgets als jeder einzelne EU-Mitgliedstaat. Auch die Schwellenländer sind in den Wettbewerb eingetreten und holen rasch auf. Während die Forschungsinvestitionen zwischen 1995 und 2008 in der EU insgesamt real um 50 % gestiegen sind, stiegen sie in den USA um 60 %, in den vier wissensintensivsten asiatischen Ländern (Japan, Südkorea, Singapur und Taiwan) um 75 %. Der Zuwachs bei den Investitionen liegt mit 145 % in den BRIS-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und Südafrika) bzw. 855 % in China sogar höher. Setzt sich der aktuelle Trend fort, wird China – was den Umfang der FuE-Ausgaben anbelangt – die EU bis 2014 überholt haben.


Digitale Agenda: Öffentliche Konsultationen über den Zugang zu Telekom-Netzen bis 28.11.2011
10.10.2011
Die Europäische Kommission hat zwei öffentliche Konsultationen über den Zugang alternativer Betreiber zu Telefonfestnetzen und Breitbandnetzen etablierter Betreiber eingeleitet.

Die Konsultationen fügen sich ein in die Bemühungen der Kommission um den Ausbau des Binnenmarktes für Telekommunikationsdienste durch ein einheitliches und kohärentes Vorgehen bei der Regulierung von Telefon- und Breitbandnetzen in allen Mitgliedstaaten.

Gegenstand der ersten Konsultation ist der diskriminierungsfreie Zugang alternativer Betreiber zu Infrastruktur und Diensten marktbeherrschender Telekommunikationsbetreiber. Die zweite Konsultation betrifft die Methode, nach der die nationalen Regulierungsbehörden die von den Betreibern für diesen Zugang auf Vorleistungsebene zu zahlenden Preise berechnen (Verpflichtung zur Kostenorientierung). Die Ergebnisse der Konsultationen werden der Kommission dabei helfen, Empfehlungen für eine einheitliche, investitionsfördernde Anwendung von Nichtdiskriminierungs- und Preiskontrollmaßnahmen zu formulieren.

Hierzu Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und zuständig für die Digitale Agenda: "Wir brauchen eine einheitliche Regulierung in allen Mitgliedstaaten, um im Interesse von Wettbewerb und Investitionen faire Wettbewerbsbedingungen für den Telekommunikationsbereich in der gesamten EU zu erreichen. So werden die Märkte davon überzeugt, dass Investitionen in Glasfasernetze sicher und rentabel sind."

Eine einheitliche Regulierungspraxis ist entscheidend im Hinblick auf Vorhersehbarkeit und Klarheit der Vorschriften für die die Telekom-Betreiber, insbesondere in Anbetracht der hohen Investitionen, die für die Einführung der ultraschnellen, auf Glasfasertechnologie beruhenden Netze notwendig sind. Diese Netze der nächsten Generation sind wichtig, um das Ziel der Digitalen Agenda für Europa zu erreichen, nämlich bis 2020 die Versorgung aller EU-Bürger mit schnellen und ultraschnellen Breitbanddiensten sicherzustellen. Ist eine einheitliche Regulierung gegeben, können Telekom-Betreiber auch leichter in mehreren Mitgliedstaaten tätig sein.
Im Rahmen der Konsultation zur Preispolitik auf Vorleistungsebene wird insbesondere untersucht, wie sich das Verhältnis zwischen den Zugangspreisen bei Kupferkabelnetzen und Glasfasernetzen auf die Investitionen in neue Glasfasernetze auswirken kann.
Die Kommission prüft diese Fragen, da die nationalen Telekom-Regulierungsbehörden derzeit bei der Regulierung in diesem Bereich unterschiedlich vorgehen.
 
Wenden die nationalen Telekom-Regulierungsbehörden die Leitlinien der Kommission an, wird dadurch sichergestellt, dass die Betreiber Breitbandzugangsprodukte wie entbündelten Zugang zum Teilnehmeranschluss oder Bitstromzugang in der gesamten EU auf ähnliche Weise erwerben können. Dies ermöglicht den Betreibern letztendlich, ihre eigenen Leistungen im Wettbewerb auf Endleistungsebene zu gleichberechtigten Bedingungen anzubieten.
Beide Konsultationen stehen Telekom-Betreibern, Verbraucherorganisationen, den nationalen Regulierungsbehörden, den Mitgliedstaaten und anderen Interessenten bis zum 28. November 2011 offen.

Hintergrund
Nach den EU-Telekom-Vorschriften können die nationalen Regulierungsbehörden von marktbeherrschenden Betreibern verlangen, ihre Konkurrenten gegenüber ihrem eigenen Endkundengeschäft nicht zu benachteiligen, und sie so daran hindern, ihre marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. In den vergangenen acht Jahren hat die Kommission im Rahmen des Konsultationsverfahrens nach Artikel 7 der EU-Rahmenrichtlinie für die elektronische Kommunikation Vorschläge der nationalen Regulierungsbehörden zum Umgang mit marktbeherrschenden Betreibern geprüft. Die Kommission stellte fest, dass die Regulierungsbehörden den genauen Anwendungsbereich der Verpflichtung zur Nichtdiskriminierung und deren konkrete Umsetzung unterschiedlich interpretieren und Überwachung und Durchsetzungsmaßnahmen ebenfalls voneinander abweichen.

Die nationalen Telekom-Regulierungsbehörden verfolgen auch stark divergierende Konzepte bei der Festsetzung kostenorientierter Preise, die alternative Betreiber für den Zugang zur Telekom-Infrastruktur zahlen müssen. Auch dort, wo die Behörden die Preise für die gleichen Zugangsprodukte auf dieselbe Weise berechnen, ist die konkrete Anwendung sehr unterschiedlich. Dies führt zu beträchtlichen Preisunterschieden in Europa (z. B. von 5,21 EUR/Monat in Litauen bis 12,41 EUR/Monat in Irland für den Zugang zum Teilnehmeranschluss auf der Vorleistungsebene). Nach Auffassung der Kommission können diese großen Unterschiede zwischen den Ländern nicht allein durch Differenzen bei den zugrunde liegenden Kosten erklärt werden.

Die sich daraus ergebende Zersplitterung im Regulierungsbereich gefährdet nicht nur die unbedingt erforderlichen Investitionen in neue Technologien, sondern behindert auch die Entwicklung des EU-Binnenmarktes für Telekommunikation und das Entstehen europaweit tätiger Betreiber. Daher kündigte die Kommission in der Digitalen Agenda für Europa an, dass die Formulierung von Leitlinien für die nationalen Regulierungsbehörden zu diesen Themen für sie eine Priorität sein werde. 


Forschung & Innovation: P2P und PPP
10.10.2011
Europäische Kommission ruft angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen zu Partnerschaften auf.

Die Europäische Kommission hat öffentliche und private Akteure dazu aufgerufen, ihre Kräfte auf europäischer Ebene zu bündeln, um den großen gesellschaftlichen Herausforderungen mit Antworten aus Forschung und Innovation zu begegnen. In ihrer Mitteilung zieht die Europäische Kommission erste Lehren aus Pilotprojekten und zeigt Schritte auf, wie noch mehr öffentlich-private und öffentlich-öffentliche Partnerschaften gebildet werden können, die noch effizienter sind.

Die Kommissionsmitteilung legt nahe, dass die verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen einfacher und flexibler werden müssen, sobald sich Partnerschaften auf EU-Ebene als notwendig und nützlich erweisen. Engpässe und Hindernisse bei der grenzübergreifenden Forschung gilt es abzubauen, und alle Partner, einschließlich der EU-Mitgliedstaaten und der privaten Partner, müssen sich für die Projekte finanziell langfristig engagieren.

Forschung und Innovation bieten nicht nur Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen – wie die Alterung der Bevölkerung, die Auswirkungen des Klimawandels, die knapper werdenden Ressourcen – sondern auch neue große Chancen für das Wachstum. Vor allem angesichts der derzeitigen Haushaltseinschnitte sind die Probleme jedoch häufig für einen Mitgliedstaat oder ein Unternehmen allein zu groß, um sie im Alleingang lösen zu können.

Die Vorschläge, die aus dem in der Mitteilung skizzierten Ansatz hervorgehen, werden gegen Ende des Jahres in das Horizon-2020-Paket der Kommission einfließen.
Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: "Europa muss seine Ressourcen optimal einsetzen. Nur so lassen sich Herausforderungen wie bessere Gesundheit, umweltfreundlicherer Verkehr und eine modernere Industriebasis bewältigen.  Die Mitgliedstaaten und die Industrie müssen sich stärker und langfristig in strategischen Partnerschaften engagieren. Eine Verkürzung der Zeitspannen bis zur Vermarktung innovativer neuer Produkte und Dienstleistungen wird die Führungsposition Europas festigen und der Wirtschaft neuen Schwung geben."
 
Hintergrund
Auf europäischer Ebene wurden schon zahlreiche Initiativen ergriffen. So wird die EU-Forschungsförderung auf dem Gebiet der 6000 bekannten seltenen Krankheiten, von denen über 20 Millionen europäische Bürger betroffen sind, besser koordiniert. Die Gemeinsame Technologieinitiative Clean Sky, die von der EU und der Luftfahrtindustrie unterstützt wird, entwickelt neue, umweltfreundliche Flugzeugtechnologien. Ferner hat die Europäische Kommission eine Europäische Innovationspartnerschaft als Pilotprojekt im Rahmen Ihrer Strategie für die Innovationsunion angestoßen, die sich mit dem Thema "Aktivität und Gesundheit im Alter" befasst. Ziel dieser Pilot-Partnerschaft ist es, bis zum Jahr 2020 in der Europäischen Union die durchschnittliche Lebensspanne in Gesundheit um zwei Jahre zu erhöhen. Hierbei werden mit der Partnerschaft drei sich ergänzende Ziele verfolgt:  Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Europäer, Unterstützung der langfristigen Tragfähigkeit und Effizienz der Gesundheits- und Sozialsysteme sowie Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie.

Die Mitteilung der Kommission zur Schaffung einer "Innovationsunion" hat bereits deutlich gemacht, wie wichtig europäische Partnerschaften in Forschung und  Innovation sind. Einige Forschungs- und Innovationstätigkeiten sind so umfangreich und komplex, dass sie einer EU-weiten Koordinierung bedürfen, um Überschneidungen und den ineffizienten Einsatz öffentlicher und privater Gelder zu vermeiden. Partnerschaften können auch den Forschungs- und Innovationszyklus beschleunigen, da Ideen schnell und effizient in nützliche Produkte und Dienstleistungen verwandelt werden können.

Partnerschaften bringen Akteure des öffentlichen Sektors auf europäischer und nationaler Ebene in öffentlich-öffentlichen Partnerschaften (P2P) und Akteure des öffentlichen und privaten Sektors in öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) mit folgenden Zielen zusammen:

  • Aufbau einer kritischen Masse, damit die benötigte Größenordnung und der erforderliche Umfang erreicht werden, um wettbewerbsfähig zu werden und zu bleiben und um wichtige gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen;
  • Umstellung von kurzfristigen auf langfristige Konzepte;
  • Erleichterung der Entwicklung einer gemeinsamen Vision und Aufstellung einer strategischen Agenda;
  • Beitrag zur Entwicklung von einem projektgestützten zu einem programmgestützten Ansatz in der europäischen Forschung und Innovation; dieses breit angelegte Konzept bindet alle potenziellen Partner ein;
  • Schaffung maßgeschneiderter Strukturen und Vereinbarungen für Partnerschaften, abhängig von deren Art und Zielen.


Im Zuge des siebten Forschungsrahmenprogramms (RP7) wurden wertvolle Erfahrungen aus den verschiedenen Partnerschaftsformen gewonnen. Hierunter fallen öffentlich-öffentliche Partnerschaften in der Forschung in Form gemeinsamer Programmplanungsinitiativen (JPI) und Initiativen nach Artikel 185, PPP aus den gemeinsamen Technologieinitiativen (JTI) und dem Konjunkturprogramm sowie Europäische Industrieinitiativen im Rahmen des SET-Plans.


EC: Forschung ohne Grenzen
26.09.2011
Konsultation zum Europäischen Forschungsraum bis 30.11.2011

Wissenschaftskreise sowie andere interessierte Gruppen und Personen haben nun die Gelegenheit, bei der Gestaltung der europäischen Forschungslandschaft mitzuhelfen. Die Europäische Kommission leitet eine öffentliche Konsultation ein, um herauszufinden, wie die Rahmenbedingungen für die europäische Forschung radikal verbessert werden können. Ziel ist die Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (EFR) bis 2014 durch die Schaffung eines echten Binnenmarkts für Wissen, Forschung und Innovation, der es Forschern, Forschungseinrichtungen und Unternehmen ermöglicht, sich über Grenzen hinweg frei zu bewegen, miteinander in Wettbewerb zu treten und zusammenzuarbeiten, was zur Steigerung des Wachstumspotenzials führen soll.

Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, sagte dazu: "Wir müssen die europäische Wirtschaft ankurbeln und dazu das Beste aus unserer Forschung herausholen. Es kann nicht sein, dass es für unsere besten Forscher häufig attraktiver und einfacher ist, jenseits des Atlantiks zu arbeiten als in einem anderen EU-Land. Wir wollen von den Forschern wissen, was sie brauchen, damit wir gemeinsam am Abbau der Hindernisse für Wachstum und Beschäftigung arbeiten können."

Die Konsultation läuft bis zum 30. November 2011. Die Europäische Kommission stellt darin u. a. folgende Fragen:

  • Fühlen sich die Forscher bei der Suche nach neuen Gelegenheiten durch nationale Grenzen behindert?
  • Benötigen die Wissenschaftler neue Forschungsinfrastrukturen, um besser forschen und ihre Ideen erproben zu können?
  • Brauchen die Forscher mehr Möglichkeiten zum Meinungsaustausch, zur Verwirklichung neuer Projekte und zur Schaffung neuer Produkte und Dienste?


Ausgehend von den Antworten auf diese und viele andere Fragen wird die Kommission ihren Vorschlag für einen verbesserten EFR-Rahmen fertigstellen, den sie bis Ende 2012 zu veröffentlichen gedenkt. Diese Rahmenbedingungen sollen die Koordinierung der Forschungsfinanzierung über die Grenzen der Mitgliedstaaten hinweg optimieren und die Effizienz und Wirkung der europäischen Forschung steigern.

Die Europäische Kommission hat den EFR als Voraussetzung für eine neue Ära der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa erkannt, in der die besten Köpfe zusammenarbeiten, um die Europäische Union zu einer "Innovationsunion" zu machen. Im Februar bekräftigte der Europäische Rat seine Unterstützung und rief die Europäische Union auf, zügig alle verbleibenden Hemmnisse zu beseitigen, um mehr Talente und Investoren anzulocken, damit bis 2014 ein einheitlicher Europäischer Forschungsraum entsteht.
 
Jeder, der sich für europäische Forschung und Innovation interessiert, kann sich unter folgender Internetadresse an der Konsultation beteiligen.

Hintergrund
Die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums (EFR) wurde im Jänner 2000 von der Europäischen Kommission in der Mitteilung "Hin zu einem europäischen Forschungsraum" vorgeschlagen und auf der Tagung des Europäischen Rates in Lissabon im März 2000 in die Wege geleitet. Gestützt auf das Grünbuch der Europäischen Kommission über den EFR erhielt dieses Vorhaben im Jahr 2007 neue Impulse.
Mit dem Vertrag von Lissabon wurde eine Rechtsgrundlage für den Europäischen Forschungsraum geschaffen. Ein solcher Raum soll insbesondere die Freizügigkeit der ForscherInnen, aber auch den freien Verkehr der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Technologien ermöglichen. Zu diesem Zweck drängt die EU auf den Abbau steuerlicher und rechtlicher Hindernisse, die der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung entgegenstehen.
Im Einklang mit ihrer Ankündigung in der Mitteilung über die Innovationsunion wird die Europäische Kommission 2012 einen neuen Rahmen für den Europäischen Forschungsraum vorschlagen.
Im Jahr 2008 leitete der Rat den Ljubljana-Prozess zur Stärkung der politischen Führung des EFR ein und billigte eine gemeinsame "Vision 2020" für den EFR. Konkrete Fortschritte wurden durch eine Reihe von Partnerschaftsinitiativen erzielt, die die Kommission 2008 zur Steigerung der Zusammenarbeit in fünf Bereichen vorgeschlagen hatte:

  • Forscherkarrieren (Arbeitsbedingungen und Mobilität);
  • gemeinsame Aufstellung und Durchführung von Forschungsprogrammen;
  • Schaffung europäischer Weltklasse-Forschungsinfrastrukturen;
  • Wissenstransfer und Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Forschung und Unternehmen;
  • internationale wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit.

EU: Konsultation zeigt breite Unterstützung für Europäisches Innovations- und Technologieinstitut
26.09.2011
Hochschul- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen unterstützen entschieden den Auftrag des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), eine verstärkte und bessere Zusammenarbeit zwischen Hochschul- und Geschäftswelt sowie der Welt von Forschung und Innovation voranzutreiben.

Dies hat eine öffentliche Konsultation ergeben, an der sich fast 200 Organisationen und Einzelpersonen beteiligt haben. Nach der Ansicht der Teilnehmer sollte das EIT bei "Horizon 2020" – dem künftigen EU-Programm für Forschung und Innovation – eine besondere Rolle spielen und dafür sorgen, dass europäische und nationale Anstrengungen enger miteinander verknüpft werden. Die Mehrzahl der Teilnehmer lobten die Art und Weise, wie das EIT Unternehmen in seine Arbeit involviert, und fordern, dass das Institut seine Informationstätigkeit ausdehnt. Die Ergebnisse der Konsultation werden in die strategische Innovationsagenda für das EIT einfließen, die die Europäische Kommission bis Ende des Jahres vorlegen wird.

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, begrüßte die Unterstützung, die im Rahmen der Konsultation für das EIT zum Ausdruck gebracht wurde: "Dies zeigt eindeutig, dass sich das EIT auf dem richtigen Weg befindet und eine wesentliche Rolle bei der Innovationsförderung in Europa spielt. Von allen Seiten wird nachdrücklich gewünscht, dass die Zukunft des EIT gesichert wird. Die Anregungen, die wir erhalten haben, werden der Europäischen Kommission dabei helfen, Lösungen für künftige Herausforderungen im Bereich der Innovation zu entwickeln."
Fast alle Teilnehmer (90 %) waren sich darüber einig, dass das EIT eine besondere Rolle im Rahmen von Horizon 2020 spielen sollte. Ebenso wichtig war es für die Konsultationsteilnehmer, dass die Aktivitäten des EIT und seiner Wissens- und Innovationsgemeinschaften (KIC) – einer innovativen Form von öffentlich-privaten Partnerschaften – konsolidiert werden, indem greifbare Ergebnisse und konkrete Vorteile für die Gesellschaft erzielt werden. Gegenwärtig gibt es drei Wissens- und Innovationsgemeinschaften, und zwar für die Bereiche Klimawandel, nachhaltige Energien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien.
Für die Schaffung neuer KIC wurden die Themengebiete Gesundheit/Altern (81 %) und nachhaltige Städte/Mobilität (77 %) für am wichtigsten befunden. Laut den Teilnehmern sollten die neuen KIC an der kommenden EU-Strategie für Forschung und Innovation ausgerichtet sein; sie sollten nachhaltige und systematische Auswirkungen haben und eine kritische Masse an Interessenträgern aus den Bereichen Ausbildung, Forschung und Innovation, die für Spitzenleistungen stehen, vereinen.
 
Die Beteiligung von Unternehmen wurde von den Konsultationsteilnehmern als besonders wichtig für den künftigen Erfolg des EIT angesehen. Flexibilität, eindeutige Regeln und klare Rendite sind nach ihren Aussagen von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, den Privatsektor für eine Beteiligung zu gewinnen.
Weiterhin forderten sie, dass das EIT und seine KIC verstärkt Ergebnisse kommunizieren und die europaweiten Kontakte verbessern. Das EIT sollte neue Modelle des Wissensaustausches und der offenen Innovation fördern und konkrete Maßnahmen zur Verbreitung der Ergebnisse seiner Aktivitäten und Innovationsmodelle unter allen relevanten Interessenträgern entwickeln.

Hintergrund
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) wurde 2008 auf Initiative der Europäischen Kommission gegründet und ist eine eigenständige Einrichtung der EU, über die internationale Spitzenleistungen auf dem Gebiet der Innovation gefördert werden. Dieses Ziel soll über das neuartige Konzept von grenzübergreifenden öffentlich-privaten Partnerschaften, den sogenannten Wissens- und Innovationsgemeinschaften (KIC), erreicht werden. Das EIT verfügt über einen Verwaltungshauptsitz in Budapest, während die an 16 Standorten in ganz Europa von Barcelona bis Stockholm operierenden KIC erstklassige Hochschul- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen vereinen. Bisher wurden drei KIC gegründet, deren Schwerpunkte auf nachhaltiger Energie (InnoEnergy KIC), Klimawandel (Climate KIC) und Informations- und Kommunikationsgesellschaft (EIT ICT Labs) liegen.
Für den Zeitraum 2007-2013 erhält das EIT 309 Mio. EUR aus dem EU-Haushalt.
Die öffentliche Konsultation zur Zukunft des EIT wurde vom 14. April bis zum 30. Juni 2011 durchgeführt. Bei der Kommission gingen 187 Stellungnahmen ein, von denen 134 per Online-Formular und 53 in schriftlicher Form übermittelt wurden. Im Rahmen der Konsultation äußerte sich eine große Bandbreite von Interessenträgern aus der Hochschulbildung (35 %), der Geschäftswelt (26 %) und dem Forschungsbereich (22 %).
Die Europäische Kommission hat in ihrem im Juni vorgelegten Haushaltsplan für den Zeitraum 2014-2020 eine erhebliche Aufstockung der Mittel für Forschung und Innovation vorgeschlagen. Im Rahmen dieses Vorschlags wäre das Europäische Innovations- und Technologieinstitut Bestandteil der EU-Strategie „Horizon 2020“ für Forschung und Innovation, für die 80 Mrd. EUR vorgesehen sind. Ziel ist es dabei, Europas Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zu steigern und zur Schaffung zukunftsträchtiger Arbeitsplätze und Ideen beizutragen.

Die nächsten Schritte
Die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation zum EIT werden in dessen künftige Strategie einfließen (strategische Innovationsagenda).
Neben dieser Konsultation wird die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene strategische Innovationsagenda für das EIT die Ergebnisse einer unabhängigen, externen Bewertung des EIT, den vom Verwaltungsrat des Instituts eingereichten Strategieentwurf und die laufenden Diskussionen zum künftigen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (Horizon 2020) berücksichtigen. 


EC: "Practical Guide to EU-Funding Opportunities for Research and Innovation"
09.09.2011
Europäische Kommission veröffentlicht Leitfaden zu Fördermöglichkeiten für Forschung und Innovation

Ziel des Leitfadens ist es, potentiellen AntragstellerInnen für eine Forschungs- und Innovationsförderung der EU den Weg zu geeigneten Fördermöglichkeiten aufzuzeigen.

Das Dokument richtet sich an Forschende, Forschungseinrichtungen, ProjektmanagerInnen, politische Akteure sowie an Unternehmen, die Forschungs- und Innovationsaktivitäten durchführen.

Folgende Programme werden vorgestellt:

  • FP7
  • CIP
  • Strukturfonds
  • Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
  • Europäischer Fischereifonds (EFF)

Im zweiten Teil des Dokuments wird auf zusätzliche Fördermöglichkeiten für Forschung und Innovation durch folgende Programme eingegangen:

  • Lebenslanges Lernen und EU-Programme der internationalen Kooperation im Bildungsbereich
  • LIFE+ im Bereich Umwelt
  • Förderung in den Überseeischen Ländern und Gebieten, das Instrument für Heranführungshilfe (IPA)
  • Europäisches Nachbarschafts- und Partnerschaftsinstrument (ENPI)

Neben Kurzvorstellungen der einzelnen Programme enthält der Leitfaden u.a. eine Checkliste für jeden der Fonds sowie ein Scoreboard zur Identifizierung der geeigneten Förderung. 

 


HORIZON 2020: Europäische Kommission veröffentlicht Berichte zu "Horizon 2020 thematic Workshops"
29.08.2011
Die Europäische Kommission hat im Juni und Juli Stakeholder-Workshops zu den gesellschaftlichen Herausforderungen und weiteren Aspekten des zukünftigen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation "Horizon 2020" durchgeführt

Die Workshops bauten auf den Ergebnissen der Konsultation zum Grünbuch "Von Herausforderungen zu Chancen: Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die EU-Finanzierung von Forschung und Innovation" auf.
Ziel des Austausches war es, die Einschätzungen der Expert/-innen zur Bewältigung der Grand Challenges (Health, Demographic Change and Wellbeing;  Food Security and Bio-based Economy;  Secure, Clean and Efficient Energy; Smart, Green and Integrated Transport; Resource Efficiency and Climate Change; Inclusive, Innovative and Secure Societies) sowie weiteren ausgewählten Aspekten des 'Horizon 2020' einzuholen und zu diskutieren.

Zu 14 Themenbereichen fanden in der Regel zwei aufeinander folgende Workshops mit Vertreter/-innen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie von Ministerien statt.

Neben den sechs Grand Challenges hatten die Workshops folgende Themen zum Gegenstand:

  • Future and Emerging Technologies;
  • Leadership in Enabling and Industrial Technologies;
  • Innovation in Small and Medium-Sized Enterprises;
  • Access to Risk Finance;
  • European Research Council;
  • Research Infrastructures;
  • Marie Curie Actions;
  • European Institute of Innovation and Technology

 Zusammenfassende Berichte sowie weitere Dokumente zu den einzelnen Workshops können auf unten angeführter Webseite eingesehen werden (s. Links).


Digitale Agenda: Bewältigung der demografischen Alterung
15.08.2011
Die Europäische Kommission ruft die EU-Mitgliedstaaten zur Formulierung und Verfolgung einer gemeinsamen Zielvorstellung bezüglich der Koordinierung der EU-Forschung auf dem Gebiet der Bevölkerungsalterung auf. Dies ist die Botschaft einer gerade angenommenen Empfehlung der Kommission mit dem Titel "Länger und besser leben – Möglichkeiten und Probleme des demografischen Wandels".

Darin drängt die Kommission die Mitgliedstaaten zur Beteiligung an der gemeinsamen Programmplanungsinitiative zur Bevölkerungsalterung, die sich beispielsweise mit folgenden Fragen befasst:

  • Wie können die Menschen länger auf dem Arbeitsmarkt gehalten werden?
  • Wie hilft man älteren Menschen, so lange wie möglich aktiv zu sein, gesund zu bleiben und eine bessere Lebensqualität zu genießen?
  • Wie wird unser künftiges Pflegesystem nachhaltig?


Im Jahr 2025 werden mehr als 30 % der Europäer über 65 Jahre alt sein, gleichzeitig wird sich die Zahl der über 80-Jährigen nahezu verdoppeln. Dreizehn Länder haben bislang ihre Teilnahme an der gemeinsamen Programmplanungsinitiative zugesagt, die herausragende Wissenschafter aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Gesundheit und Technik mit Vertretern von Industrie, Politik und Verbraucherverbänden zusammenbringt, um den Wissensstand in Bezug auf die Auswirkungen des Alterns auszubauen. Es ist das erste Mal, dass Mitgliedstaaten bei der Finanzierung der strategischen Forschung zur Bevölkerungsalterung zusammenarbeiten.

Die Initiative wird einen wichtigen Beitrag zur Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter sowie zur Digitalen Agenda für Europa leisten. Ferner ergänzt sie altersbezogene Forschungstätigkeiten innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (7. RP), des gemeinsamen Programms "Umgebungsunterstütztes Leben" (AAL JP) und des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP).
Hierzu die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission Neelie Kroes: "Ich beglückwünsche die EU-Mitgliedstaaten, die diese gemeinsame Initiative ergriffen haben, die uns neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Auswirkungen der demografischen Veränderungen bringen wird. Ich freue mich schon auf die Beteiligung weiterer Mitgliedstaaten, damit wir die neuen Chancen, die eine alternde Gesellschaft bietet, erkennen, anstatt von ihren Problemen überwältigt zu werden."
 
Der Empfehlung zufolge sollten die Mitgliedstaaten folgende Maßnahmen in ihren Forschungsplan zur Bevölkerungsalterung aufnehmen:

  • Bestimmung relevanter nationaler Programme und Forschungstätigkeiten und Informationsaustausch hierüber sowie Austausch von bewährten Praktiken, Methoden und Leitlinien;
  • Bestimmung von Bereichen oder Forschungstätigkeiten, für die eine gemeinsame Koordinierung oder die Bündelung von Ressourcen nützlich wäre;
  • Berücksichtigung der sich verändernden Bedürfnisse älterer Menschen bei der Festlegung der Ziele von Alterungsforschungsprogrammen;
  • gegebenenfalls gemeinsame Nutzung vorhandener Forschungsinfrastrukturen oder Entwicklung neuer Instrumente wie koordinierter Datenbanken oder Entwicklung von Modellen zur Untersuchung von Alterungsprozessen;
  • Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor sowie zwischen den verschiedenen Forschungstätigkeiten und Wirtschaftsbereichen im Zusammenhang mit demografischem Wandel und Bevölkerungsalterung;
  • Vernetzung der auf dem Gebiet des demografischen Wandels und der Bevölkerungsalterung forschenden Einrichtungen.


Die gemeinsame Programmplanungsinitiative "Länger und besser leben – Möglichkeiten und Probleme des demografischen Wandels" wird in den kommenden Monaten mit Unterstützung namhafter Fachleute ihren gemeinsamen strategischen Forschungsplan zur Bevölkerungsalterung ausarbeiten. Anschließend wird dieser Forschungsplan mit Hilfe gemeinsamer Aktionen und Projekte umgesetzt, wofür erhebliche Finanzmittel und eine engagierte Mitwirkung aus den beteiligten Ländern benötigt werden. Die Europäische Kommission wird die Koordinierung der Initiative finanziell unterstützen. Erste Ergebnisse werden nach 2012 erwartet, beispielsweise wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für eine Anpassung der Rentensysteme, die nicht wie heute nur auf dem Alter basiert, sondern auch die Arbeitsfähigkeit der Menschen berücksichtigt.

Hintergrund
Am 26. Mai 2010 legte der EU-Ministerrat "Wettbewerbsfähigkeit" die gemeinsame Programmplanungsinitiative "Länger und besser leben – Möglichkeiten und Probleme des demografischen Wandels" fest. Dies ist eines der Gebiete, auf dem eine gemeinsame Programmplanung angesichts der derzeit fragmentierten Forschungsanstrengungen der Mitgliedstaaten einen wesentlichen Mehrwert bringen würde.
Die Federführung übernimmt das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zwölf weitere Länder haben bislang ihre Teilnahme zugesagt (Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei und Vereinigtes Königreich), drei Länder nehmen als Beobachter teil (Belgien, Irland und Norwegen).
Die Kommission wirkt als nicht stimmberechtigtes Mitglied der Verwaltungsstruktur mit.


"European Union Women Innovators Prize" für Unternehmerinnen
15.08.2011
Preise bis zu 100.000 Euro!

Im Rahmen der "Innovationsunion" schreibt die Europäische Kommission einen Wissenschaftspreis aus, der sich explizit an Unternehmerinnen richtet. Mit dem "European Union Women Innovators Prize" möchte die Europäische Union Frauen auszeichnen, die in einem EU-Forschungsförderungsprogramm unterstützt wurden bzw. werden und sich durch eine Firmengründung in der Wirtschaft etabliert haben.

Bewerberinnen müssen die Nationalität eines EU-Mitgliedstaats oder Assoziierten Staats haben und die Gründung eines Unternehmens nachweisen können.

Mit der Ausschreibung können drei innovative Unternehmerinnen geehrt werden; die Preise sind wie folgt dotiert:

1. Preis: 100.000 EUR
2. Preis: 50.000 EUR
3. Preis: 25.000 EUR

Die Gewinnerinnen werden auf der "EU Innovation Convention" am 5. Dezember 2011 in Brüssel bekanntgegeben.

Bewerbungsschluss: 20. September 2011 (17:00 Uhr Brüsseler Zeit)


Europas Innovationsnotstand und die Fortschritte der Mitglieder
15.08.2011
Die Innovationsleistung der EU muss auf vielen Gebieten deutlich verbessert werden, wenn die Strategie „Europa 2020“ ein intelligentes und nachhaltiges Wachstum hervorbringen soll.

Dies ist das Fazit des Berichts der Europäischen Kommission 2011 über die Wettbewerbsfähigkeit der Innovationsunion. Europa braucht mehr und "intelligentere" Investitionen sowohl in die öffentliche als auch in die private Forschung und Entwicklung – dies fördert nicht nur mittelfristig das Wachstum, sondern wirkt in Krisenzeiten auch antizyklisch. Notwendig sind eine verstärkte Forschungszusammenarbeit EU- und weltweit sowie eine stärkere Nutzung der Forschungsergebnisse, worunter auch ein besserer Schutz der Rechte am geistigen Eigentum fällt. Die Bildungssysteme müssen dem Innovationsbedarf der Wirtschaft angepasst werden. Innovative und schnell wachsende KMU brauchen mehr Unterstützung. Um auf die vielversprechende Innovationsbilanz Europas aufbauen und die globalen Herausforderungen wie den Klimawandel bewältigen zu können, bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung. Die geschlechterspezifische Diskrepanz in Wissenschaft und Forschung gilt es zu beseitigen.

"Der Bericht unterstreicht, dass der Weg zur Innovationsunion noch lang ist und dass auf diesem Weg noch viele Herausforderungen zu bewältigen und Hindernisse zu überwinden sind. Er bestätigt aber auch, dass sich die EU auf die richtigen Strategien verständigt hat, um ihr Ziel zu erreichen. Die Verwirklichung der Innovationsunion auf europäischer und nationaler Ebene ist ein wirtschaftliches Muss, das für das nachhaltige Wachstum ebenso wichtig ist wie die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen", so Máire Geoghegan-Quinn, in der Kommission zuständig für Forschung, Innovation und Wissenschaft. 

Der Bericht untersucht die Stärken und Schwächen der nationalen Forschungs- und Innovationssysteme und bietet solide Fakten, an denen sich nationale Strategien orientieren können. Der Bericht, der sich auf den Leistungsanzeiger der Innovationsunion stützt, enthält auch ein Datenblatt zur Forschungs- und Innovationsleistung jedes Landes.
 
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts

  • Europa muss die Investitionen in Forschung und Innovation beschleunigen. Die EU bewegt sich langsam auf ihr Ziel einer FuE-Quote von 3 % des BIP zu (2009 lag diese bei 2,01 %), doch der Abstand zu ihren führenden Wettbewerbern wird immer größer, was insbesondere auf die geringeren FuE-Investitionen der Wirtschaft zurückzuführen ist.  Im Jahr 2008 wurden 24 % der gesamten weltweiten FuE-Ausgaben in der EU getätigt, im Jahr 1995 waren es noch 29 %. Im Verhältnis zum BIP investiert die Wirtschaft in Japan oder in Südkorea doppelt so viel wie in Europa.
  • In Krisenzeiten haben verstärkte Investitionen in Forschung und Innovation antizyklische Wirkung. Länder, die ihre Investitionen in Forschung und Innovation erhöht haben, haben bessere Aussichten, die Krise zu bewältigen. 2009 konnten siebzehn und 2010 sechzehn Mitgliedstaaten ihren FuE-Etat aufrechterhalten oder aufstocken. 
  • Investitionen in Innovation müssen „intelligenter“ sein. Die größten Erfolge verzeichnen diejenigen, die mit ihren Investitionen eine intelligente Spezialisierung verfolgen und dabei Strategien der Angebotsseite (wie die öffentliche Förderung höherer Bildung, von FuE in Unternehmen, Risikokapital und von wissenschaftlich-technischen Infrastrukturen) und der Nachfrageseite (wie öffentliche Aufträge für innovative Produkte, leistungsgestützte Normung und eine wettbewerbsfördernde Regulierung der Produktmärkte) miteinander kombinieren.
  • Die Entwicklung hoch qualifizierter Menschen muss sich am Bedarf der Wirtschaft orientieren. Nur 46 % der Forscher in der EU arbeiten in der Privatwirtschaft (80 % in den USA). Die Mitgliedstaaten sollten ihre Bildungssysteme so anpassen, dass die Zahlen weiter steigen, aber auch eine bessere Anpassung an den Bedarf der Unternehmen sichergestellt ist.
  • Die Integration und Internationalisierung der Forschung führt zu einer höheren Rentabilität. Internationalisierung und Effizienz bei der Hervorbringung wissenschaftlicher Exzellenz verstärken sich gegenseitig. Die Weitergabe von Wissen innerhalb Europas (etwa zwischen Studierenden sowie bei gemeinsamen Veröffentlichungen und Patentanmeldungen) ist ein großer Vorteil und wird durch die Vollendung des Europäischen Forschungsraums weiter gefördert. Allerdings konzentriert sich dies auf einige wenige westeuropäische Länder.
  • Schwache Rahmenbedingungen verhindern, dass Wissen für marktfähige Produkte und Dienstleistungen genutzt wird. Europa verliert bei der Nutzung der Forschungsergebnisse an Boden. Die EU ist mit einem Anteil von 29 % im Jahr 2009 der größte Produzent wissenschaftlicher Peer-Review-Publikationen in der Welt, doch die Wachstumsrate bei der Zahl der PCT-Patentanmeldungen (Vertrag über die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens) in Japan und Südkorea ist fast doppelt so hoch wie in der EU. Die Hälfte aller Mitgliedstaaten meldet überhaupt keine Hightech- Patente beim Europäischen Patentamt (EPA) an. Schutz und Verwaltung des geistigen Eigentums müssen kosteneffizienter werden. Das EU-Patent, über das derzeit verhandelt wird, ist hier ein wichtiger Anfang.
  • Europa verfügt über ein großes technologisches Innovationspotenzial, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. 2007 entfielen auf die EU 40 % der Patente im Zusammenhang mit Klimaschutztechnologien. Dies zeigt, dass gezielte Investitionen in Schlüsselbereichen der Forschung und Demonstration in Kombination mit Maßnahmen zur Stützung der Marktentwicklung zu neuen Technologien und Innovationen führen können. In diesem Geist wurden auch die Europäischen Innovationspartnerschaften von der Innovationsunion ins Leben gerufen.
  • Wir brauchen innovativere und schneller wachsende KMU. Die EU muss bei der Forschungsintensität, auch von mittleren Hightech-Unternehmen gegenüber den USA aufholen. Anders gesagt, es bedarf struktureller Veränderungen sowohl innerhalb als auch zwischen Sektoren. Einige europäische Länder wie Österreich und Dänemark haben den strukturellen Wandel hin zu einer eher wissensintensiven Wirtschaft geschafft.  Viele dieser Länder haben die Wirtschaftskrise auch besser überstanden. Gemeinsam sind diesem Erfolg innovative und schnell wachsende KMU, die die wissenschaftliche Exzellenz in der öffentlichen Forschung nutzen können, sowie günstige Rahmenbedingungen für die Vermarktung der neuen Erkenntnisse.

Hintergrund
Als Beitrag zur Strategie Europa 2020 liefert der alle zwei Jahre vorgelegte Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der Innovationsunion – der sich auf alle 27 Mitgliedstaaten und sechs assoziierte Länder erstreckt – eine eingehende statistische und wirtschaftliche Untersuchung der wichtigsten Merkmale eines effizienten Forschungs- und Innovationssystems. Dies ist die erste Ausgabe im Rahmen der Leitinitiative Innovationsunion und löst damit den bisherigen Bericht über Wissenschaft, Technologie und Wettbewerbsfähigkeit ab.


Digitale Agenda: "Open Access" zu wissenschaftlichen Informationen - Ihre Meinung bis 9.9.2011!
01.08.2011
ForscherInnen, IngenieurInnen und Unternehmen in Europa müssen schnell und einfach auf wissenschaftliche Informationen zugreifen können, um mit ihren Kollegen in anderen Teilen der Welt auf Augenhöhe in einen Wettbewerb treten zu können.

Moderne digitale Infrastrukturen können dies wesentlich erleichtern. Einige Herausforderungen bleiben jedoch bestehen, wie z. B. die hohen und steigenden Abonnementpreise für wissenschaftliche Publikationen, der kontinuierlich wachsende Umfang wissenschaftlicher Daten und die Notwendigkeit, Forschungsergebnisse auszuwählen, zu verwalten und zu bewahren. Ein offener Zugang, "Open Access", im Sinne eines kostenlosen Zugangs zu wissenschaftlichen Inhalten über das Internet, kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu meistern.

Die Europäische Kommission hat auf Initiative der für die Digitale Agenda zuständigen Vizepräsidentin Neelie Kroes und der Kommissarin für Forschung und Innovation, Máire Geoghegan-Quinn, eine öffentliche Konsultation über den Zugang zu digitalen wissenschaftlichen Informationen und ihre Bewahrung eingeleitet. 
Wissenschaftler, Einrichtungen der Forschungsfinanzierung, Universitäten und sonstige Interessengruppen sind aufgerufen, ihre Vorschläge zur Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen einzureichen. Die Konsultation läuft bis zum 9. September 2011. Der Zugang zu Wissen und dessen Weiterverwendung sind ein zentrales Ziel der Digitalen Agenda für Europa und der Innovationsunion.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte dazu: "Die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung sollten grundsätzlich so weit wie möglich verbreitet werden. Die weite Verbreitung von Wissen innerhalb des Europäischen Forschungsraums und darüber hinaus ist ein wesentlicher Motor für wissenschaftlichen Fortschritt und Innovationen und damit für Wachstum und Beschäftigung in Europa. Wir streben einen offenen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen an, damit wir alle in möglichst großem Ausmaß von Forschungsinvestitionen profitieren können – im Interesse des wissenschaftlichen Fortschritts, aber auch der Bildung, der Innovationen und anderer Formen der kreativen Weiterverwendung. Aus dem gleichen Grund müssen wir wissenschaftliche Aufzeichnungen für künftige Generationen bewahren."
 
Beteiligte Akteure sind eingeladen, ihre Ansichten zu zentralen forschungspolitischen Themen zu äußern. Dabei geht es um die Frage,

  • wie wissenschaftliche Artikel für Forscher und die Gesellschaft insgesamt besser zugänglich werden könnten,
  • wie Forschungsdaten weithin zur Verfügung gestellt und weiterverwendet werden können und
  • wie ein kontinuierlicher Zugang zu digitalen Inhalten sichergestellt werden kann und welche Hindernisse der Bewahrung wissenschaftlicher Ergebnisse noch im Wege stehen.

Nächste Schritte
Die Europäische Kommission beabsichtigt, bis Ende 2011 eine Mitteilung über den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und deren Bewahrung herauszugeben. Sie soll ergänzt werden durch eine Empfehlung zu Maßnahmen, mit denen die EU-Mitgliedstaaten den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen verbessern können.

Hintergrund
Im Februar 2007 hatte die Kommission eine Mitteilung zum Thema "Wissenschaftliche Informationen im Digitalzeitalter: Zugang, Verbreitung und Bewahrung" angenommen.
Im August 2008 leitete sie im Zuge des 7. Rahmenprogramms für Forschung und Entwicklung (RP7) das Pilotprogramm "Open Access" ein. Das Programm erstreckt sich auf etwa 20 % des RP7-Budgets und deckt die Bereiche Gesundheit, Energie, Umwelt, Teile des Programms Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Bereiche elektronische Infrastrukturen, Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften wie auch das Programm Wissenschaft in der Gesellschaft ab. ForscherInnen, die an RP7-Vorhaben in diesen Bereichen teilnehmen, sind im Rahmen des Pilotprogramms verpflichtet, die daraus resultierenden Publikationen frei zugänglich zu machen.


EU Konsultation: Praktische Regeln für Meldung von Datenschutzverstößen – bis 9.9.2011
01.08.2011
Die Europäische Kommission holt die Meinung von Telekommunikationsbetreibern, Anbietern von Internetdiensten, Mitgliedstaaten, nationalen Datenschutzbehörden, Verbraucherorganisationen und anderen interessierten Kreisen zu dem Thema ein, ob zusätzliche praktische Regeln für eine einheitliche Meldung von Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten in der EU erforderlich sind.

Durch die überarbeitete Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation (2009/136/EG), die am 25. Mai 2011 als Teil eines Pakets neuer EU-Telekommunikationsvorschriften in Kraft getreten ist, sind Betreiber und Anbieter von Internetdiensten verpflichtet, die nationalen Behörden und ihre Kunden unverzüglich über Verletzungen des Schutzes der von ihnen gespeicherten personenbezogenen Daten zu benachrichtigen. Die Kommission möchte zunächst Beiträge über bestehende Verfahren und anfängliche Erfahrungen mit den neuen Telekommunikationsvorschriften einholen. Danach könnte sie zusätzliche praktische Regeln vorschlagen, durch die geklärt werden soll, wann Verstöße gemeldet werden sollten sowie welche Verfahren und Formate dafür verwendet werden sollten. Beiträge zu dieser Konsultation können bis zum 9. September 2011 eingereicht werden.

"Die Pflicht, Verstöße gegen die Datenschutzvorschriften zu melden, ist ein wichtiger Bestandteil der neuen EU-Telekommunikationsvorschriften. Dies muss innerhalb der EU jedoch einheitlich erfolgen, damit sich die Unternehmen nicht mit unterschiedlichen, komplizierten nationalen Regelungen auseinandersetzen müssen. Ich möchte gleiche Voraussetzungen schaffen, die den Verbrauchern Sicherheit geben und praktische Lösungen für Unternehmen bieten", so die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes.
 
Mit der Konsultation wird um Beiträge zu den folgenden konkreten Themen gebeten:

  • Umstände: wie die neue Verpflichtung gemäß den Telekommunikationsvorschriften erfüllt wird bzw. erfüllt werden soll; welche Verstöße eine Benachrichtigung des Teilnehmers oder der Person erforderlich machen würden bzw. Beispiele für Schutzmaßnahmen zur Verschlüsselung von Daten;
  • Verfahren: Meldefrist, Mittel für eine Benachrichtigung und Verfahren im Einzelfall;
  • Formate: Inhalt der Meldung an die nationalen Behörden und die betroffene Person, bestehende Standardformate bzw. Realisierbarkeit eines EU-weit gültigen Standardformats;

Außerdem möchte die Kommission mehr über grenzübergreifende Verstöße und die Einhaltung anderer EU-Verpflichtungen im Bezug auf Sicherheitsverletzungen erfahren.

Hintergrund
Telekommunikationsbetreiber und Anbieter von Internetdiensten verfügen über verschiedene Daten ihrer Kunden, wie Name, Adresse und Bankangaben, zusätzlich zu den Angaben über Telefonanrufe und aufgerufene Websites. Durch die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation sind Telekommunikationsbetreiber und Anbieter von Internetdiensten verpflichtet, diese Daten vertraulich zu behandeln und zu schützen. Manchmal werden Daten jedoch gestohlen, gehen verloren oder es erhalten Unbefugte Zugriff darauf. Diese Fälle werden als Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten bezeichnet. Gemäß der überarbeiteten Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation (2009/136/EG) ist der Betreiber verpflichtet, im Fall eines Verstoßes gegen den Datenschutz eine bestimmte nationale Behörde, normalerweise die nationale Datenschutzbehörde oder die für die Kommunikation zuständige Regulierungsbehörde, zu benachrichtigen. Der Betreiber muss außerdem die betroffene Person direkt darüber informieren.
Durch die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation kann die Kommission technische Durchführungsmaßnahmen, d. h. praktische Regeln als Ergänzung zu den bestehenden Rechtsvorschriften, in Bezug auf die Umstände, Formate und Verfahren der Meldepflicht vorschlagen, um eine einheitliche Umsetzung der Vorschriften zu Datenschutzverstößen in den Mitgliedstaaten zu gewährleisten.


EUROPA FORSCHT: Start der Ausschreibungsrunde - 7 Milliarden Euro für Forschung und Innovation
20.07.2011
Die für Forschung zuständige EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn hat die Bereitstellung von 7 Mrd. Euro an Forschungsmitteln zur Ankurbelung von Innovation durch Forschung angekündigt.

Das größte Förderpaket der Europäischen Kommission, das es im Rahmen des Siebten EU-Forschungsrahmenprogramms (RP7) jemals gegeben hat, soll kurzfristig ca. 174 000 Arbeitsplätze und in den nächsten 15 Jahren annähernd 450 000 Arbeitsplätze und ein BIP-Wachstum von fast 80 Mrd. EUR schaffen . Die EU-Forschungsförderung, die an oberster Stelle der politischen Agenda steht, wurde nunmehr in den Mittelpunkt der Innovationsunion  gerückt, d. h. einer kohärenten Innovationsstrategie, die Europa benötigt, um mit großen dynamischen Ländern wie den USA und China konkurrieren zu können.

Finanzhilfen sollen die Forschung fördern, um die größten gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen Europa und die Welt stehen. Hochschulen, Forschungsorganisationen und Industrie gehören zu den mehr als 16 000 Empfängern der Fördermittel. Besonderes Augenmerk liegt auf den KMU, für die u. a. ein Förderpakt von fast 1 Mrd. EUR vorgesehen ist. Ferner wird es einen neuen EU-Preis für Innovationsleistungen von Frauen geben, deren Arbeit durch das RP7 oder frühere Programme gefördert wurde.  Der Großteil der "Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen" (Aufforderungen zur Beantragung von Geldern) wird am 20. Juli veröffentlicht werden.

"Europa zeigt heute erneut, dass Forschung und Innovation an oberster Stelle der politischen Agenda für Wachstum und Arbeitsplätze stehen. Der EU-weite Wettbewerb um diese Gelder wird die besten Forscher und Innovatoren Europas zusammenführen, um die größten Probleme unserer Zeit wie Energie, Lebensmittelsicherheit, Klimawandel und Bevölkerungsalterung anzugehen. Die Kommission schlägt eine erhebliche Steigerung der Fördermittel für Forschung und Innovation des Programms "Horizon 2020" für die Zeit nach 2013 um 46 % vor, und ich möchte den Steuerzahlern bereits mit den von uns heute angekündigten Aufforderungen zeigen, dass wir entschlossen sind, für jeden Euro die bestmögliche Leistung zu bekommen", erklärte EU-Kommissarin Geoghegan-Quinn. 
 
Nähere Angaben zu den Finanzhilfen
Der Hauptschwerpunkt der Aufforderungen liegt auf der Verzahnung von Forschung und Innovation, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und nachhaltig Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen, indem Europa eine Führungsposition auf den entscheidenden Technologiemärkten der Zukunft einnimmt.

Erreicht werden soll dies dadurch, dass stärker als je zuvor Aktivitäten gefördert werden, die dazu beitragen, die Lücke zwischen Forschung und Markt zu schließen, etwa durch den Nachweis, dass neue Technologien über ein kommerzielles Potenzial verfügen oder in einem ausreichend großen Maßstab verwendet werden können, um industriell rentabel zu sein. Dieser marktgekoppelte Ansatz steht auch im Mittelpunkt der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP), die im Rahmen des Aktionsplans "Innovationsunion" gegründet werden. Jede EIP, einschließlich der Pilotpartnerschaft zum Thema "Aktives und gesundes Altern", wird durch Projekte des RP7 gefördert werden.
Insgesamt werden 220 Mio. EUR der 656 Mio. EUR, die für die Gesundheitsforschung zur Verfügung stehen, und 240 Mio. EUR der 1,3 Mrd. EUR an Fördermitteln für die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) für Forschungsarbeiten vergeben, die auf die Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit einer alternden Bevölkerung abzielen.
Die restliche IKT-Förderung ist für zentrale Entwicklungen bei den Infrastrukturen für Netze und Dienste, bei Nano-/Mikrosystemen, bei der Photonik und Robotik, bei digitalen Inhalten und Sprachtechnologien sowie für Anwendungen wie IKT in den Bereichen Gesundheit und Energieeffizienz bestimmt.

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) wird annähernd 1,6 Mrd. EUR für die besten erfahrenen Forscher und Nachwuchswissenschaftler, die in Europa arbeiten, bereitstellen.  Um die Lücke zwischen den Ergebnissen der Pionierforschung und der Vermarktung zu schließen, wurde eine „Konzeptnachweis“-Initiative in kleinem Maßstab ins Leben gerufen.  Eine weitere Initiative ist die neue Finanzhilfe "ERC Synergy Grant" zur Förderung einiger kleiner Gruppen von Forschern, die gemeinsam an demselben Projekt arbeiten.
Annähernd 900 Mio. EUR an Fördermitteln für die Mobilität und Laufbahn von Forschern sollen ca. 10 000 hochqualifizierten Forschern durch Marie-Curie-Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden.  Dazu gehören 20 Mio. EUR für ein Pilotprojekt zur Finanzierung "Europäischer Industriedoktorate", um Unternehmertum und Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu fördern.

Die für die Umweltforschung vorgesehenen 265 Mio. EUR sollen dazu beitragen, große Herausforderungen, z. B. Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt oder effiziente Nutzung von Ressourcen, zu bewältigen. 

Als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach sichereren, gesünderen Lebensmitteln und nachhaltigen biologischen Ressourcen wird die Europäische Kommission mehr als 307 Mio. EUR in den Aufbau einer starken Bio-Wirtschaft investieren, die die Produktionsmethoden verbessern und neue Branchen sowie Arbeitsplätze schaffen soll.
 
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die anerkanntermaßen eine entscheidende Rolle bei Innovationen spielen, erhalten spezielle Anreize für die Beteiligung. Zusätzlich zu neuen, vereinfachten Regeln umfasst das Investitionspaket im Wert von fast 1 Mrd. EUR für KMU Pilotsysteme sowohl im Bereich Gesundheit als auch im Rahmen der für KMU bestimmten "Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis" (RSFF) der Europäischen Investitionsbank.

Für Nanotechnologien sind 488 Mio. EUR vorgesehen, wobei der Schwerpunkt auf Gebieten wie Fabriken der Zukunft, umweltfreundliche Kraftfahrzeuge und energieeffiziente Gebäude liegt. 
Für Forschung und Innovation für mehr Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Effizienz in den Bereichen Verkehr und Mobilität sollen 313 Mio. EUR bereitgestellt werden.
Schließlich hat die Kommission der Initiative "Intelligente Städte" 40 Mio. EUR zugewiesen, um effizientere Möglichkeiten der Energienutzung und der Erbringung von Nahverkehrsleistungen zu finden.

Hintergrund
Das RP7 ist mit einem Budget von mehr als 53 Mrd. EUR für den Zeitraum 2007 2013 das weltweit größte Forschungsförderprogramm. Mit der Verabschiedung der Strategie Europa 2020 und der Billigung der Innovationsunion im Februar dieses Jahres haben die Mitgliedstaaten Forschung und Innovation ganz oben auf die europäische politische Agenda gesetzt und damit zu Kernstücken von Plänen für Investitionen in nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung gemacht.


Links

Haushaltsplanung der EU bis 2020: Für zukünftige Förderung von Forschung und Entwicklung hat die Europäische Kommission 80 Mrd. Euro vorgesehen
18.07.2011
Der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso hat den Kommissionsvorschlag für den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2014-2020 vorgestellt

Für ihre vielfältigen Aktivitäten zum Nutzen von Europas BürgerInnen soll die EU zwischen 2014 und 2020 nach Meinung der Europäischen Kommission 1.025 Milliarden Euro zur Verfügung haben. Das klingt nach einer großen Summe, entspricht aber lediglich 1,05 Prozent des EU-Bruttonationalprodukts und ungefähr einem Fünfzigstel dessen, was die Mitgliedstaaten in ihren nationalen Haushalten ausgeben.

80 Milliarden Euro des vorgeschlagenen Gesamtbudgets sollen für das kommende "Rahmenprogramm für Forschung und Innovation - Horizon 2020" reserviert werden, welches 2014 starten soll. In der aktuellen Förderperiode von 2007-2013 umfassen das 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) insgesamt 55 Mrd. Euro (einschließlich des EIT) sowie das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) 3,6 Mrd. Euro.

Der Vorschlag für den Finanzrahmen beinhaltet außerdem rund 7 Mrd. Euro für Galileo im Rahmen einer eigenen Budgetlinie. Weitere 2,7 Mrd. Euro für ITER sowie 5,8 Mrd. Euro für die Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) sollen zudem künftig außerhalb des Mehrjährigen Finanzrahmens platziert werden.

Horizon 2020 soll die drei aktuell laufenden Förderinstrumente für Forschung und Entwicklung - FP7, CIP sowie das EIT - zusammenführen. Das neue Rahmenprogramm wird künftig auf drei Bereichen basieren, welche bereits grundlegend in der Europa 2020 Strategie verankert sind:

  • Exzellenz der wissenschaftlichen Basis;
  • Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen;
  • "industrial leadership" und Förderung der Wettbewerbsfähigkeit.

Es wird zudem eng mit sektoriellen politischen Prioritäten wie Gesundheit, Nahrungsmittel, Sicherheit und bio-economy, Energie und Klimawandel in Verbindung stehen.

Der Kommissionsvorschlag für den Mehrjährigen Finanzrahmen übersetzt die politischen Prioritäten der Europäischen Union für die Jahre 2014-2020 in Zahlen. Er setzt jährliche Maximalbeträge für die EU-Ausgaben insgesamt wie auch für die hauptsächlichen Ausgabenkategorien (headings).

Es dauert rund 12 bis 18 Monate um eine Einigung über die gesetzlichen Grundlagen für alle mehrjährigen Programme und Projekte zu erreichen, welche im Rahmen des MFR finanziert werden sollen - wie z.B. auch im Bereich Forschung. Damit diese Programme im Januar 2014 starten können, sollte daher eine politische Einigung zwischen Europäischem Parlament und dem Rat bis Ende 2012 erreicht werden.  


Tenders Electronic Daily (TED): Zwei IKT-Tender mit jeweils 500.000 Euro
18.07.2011
Einreichfristen - 16. September 2011

Auf "Tenders Electronic Daily (TED)" findet man derzeit gleich zwei interessante, ausgeschriebene Dienstleistungsaufträge aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien:

  • Gütezeichen für Schulungen zur Förderung von digitaler Kompetenz (E-Skills) für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation
    (= Quality labels for training fostering e-skills for competitiveness and innovation)

    Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens
    Dienstleistungsauftrag mit dem Ziel der Entwicklung von Gütezeichen für industriebasierte Schulungen, die mit dem europäischen Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung kompatibel sind.
     
  • Digitale Kompetenz (E-Skills) für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation: Vision, Roadmap und Prognoseszenarien
    (E-skills for Competitiveness and Innovation: vision, roadmap and foresight scenarios)

    Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens
    Dienstleistungsauftrag für die Entwicklung, zusammen mit relevanten Interessengruppen, einer kohärenten Vision und einer detaillierten Roadmap sowie von Prognoseszenarien zu der Lieferung von und Nachfrage nach E-Skills für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in Europa (2011-2015). Er wird auf der Dynamik und den Errungenschaften der E-Skills-Strategie der EU basieren. Die benötigten Fertigkeiten umfassen IKT, Marketing, Design, Recht, Management usw. für Unternehmer, Geschäftsführer und IKT-Fachleute sowie fortgeschrittene Anwender in allen Industriebereichen.

TIPP: Tenders Electronic Daily (TED)
Tenders Electronic Daily (TED) ist die Onlineversion des "Supplements zum Amtsblatt der Europäischen Union" für das europäische öffentliche Auftragswesen.TED ermöglicht freien Zugang zu Geschäftsmöglichkeiten. TED wird fünfmal pro Woche mit etwa 1500 Bekanntmachungen über öffentliche Aufträge aus der Europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraum und weiteren Ländern aktualisiert.

Die Auftragsbekanntmachungen können nach Land, Region, Wirtschaftssektor und weiteren Kriterien durchblättert, durchsucht und sortiert werden. Die Informationen über jede Auftragsbekanntmachung werden in den 23 EU-Amtssprachen veröffentlicht. Alle Bekanntmachungen der Institutionen der Europäischen Union werden als Vollversion in diesen Sprachen veröffentlicht.

Zur Nutzung von TED ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung und Nutzung ist kostenlos, auch in Zukunft. Durch die Anmeldung wird der Zugriff auf den gesamten TED-Inhalt einschließlich des Archivs ermöglicht, Suchprofilen können entsprechend der Bedürfnissen personalisiert werden, bei dem Suchprofil entsprechenden Veröffentlichungen wird ein E-Mail-Alerts generiert, RSS-Feeds können für Websites und RSS-Leser personalisiert werden


Neues Forum für mehr Innovation in Europas Regionen
04.07.2011
Ein neues Forum unterstützt die europäischen Regionen, ihr Potenzial im Bereich Forschung und Innovation zu erkennen und ihre Wettbewerbsvorteile daraus effektiv zu nutzen.

Die Europäische Kommission startet das Forum für intelligente Spezialisierung, mit dem die Regionen und Mitgliedstaaten bei einer besseren Definition ihrer Forschungs- und Innovationsstrategien unterstützt werden sollen. Da es keine Patentlösung für alle gibt, wird dieses neue Instrument den Regionen dabei helfen, ihre spezifischen Stärken und Schwächen im Bereich Forschung und Innovation zu bewerten und ihre jeweiligen Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Die Einrichtung des Forums ist ein weiterer Schritt auf dem Weg hin zu den Zielen, die sich die Mitgliedstaaten im Bereich Forschung und Innovation im Rahmen der Strategie Europa 2020 gesetzt haben. 
Ein Blick auf dem europäischen "Regionalen Innovationsanzeiger" ergibt, dass bei der regionalen Innovationsleistung in Europa beträchtliche Unterschiede bestehen. Nur 27 EU-Regionen – d. h. jeder zehnte –  haben das Ziel erreicht, 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Forschung und Entwicklung zu investieren. Was  kleine und mittlere Unternehmen (KMU) anbelangt, zeigt die europäische Innovationslandschaft starke Gegensätze auf. So reichte der Anteil innovativer KMU 2008 von 13 % in Ungarn bis 46 % in Deutschland. Bei der Festlegung  von Schwerpunkten für Forschung und Innovation mangelt es in Europa zudem in gewissem Maße an Ideen: Entweder werden keine klaren Schwerpunkte definiert, oder diese werden unbesehen von einer Region auf eine andere übertragen.

Mit dem neuen Forum sollen nationale und regionale Behörden zur Entwicklung  von "Strategien für intelligente Spezialisierung" ermuntert werden. Alle Regionen sollten ihre Stärken und ihr Potenzial im Bereich Forschung und Innovation identifizieren: Nur so sind sie in der Lage, ihre Anstrengungen und Mittel auf wenige vorrangige Bereiche zu konzentrieren, in denen sie wirklich Spitzenleistungen erbringen und sich im weltweiten Wettbewerb behaupten können. In diesem Sinne soll das Forum Sachverstand und Fachwissen aus Hochschulen, Forschungszentren und regionalen Behörden und Unternehmen zusammenbringen.

Der EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn erklärte: "Die Regionalpolitik fördert Innovation in den Regionen bereits in hohem Maße. Wir müssen jedoch sicherstellen, dass mit den EU-Investitionen die größtmögliche Wirkung vor Ort erzielt wird. Das Forum wird die Regionen dabei unterstützen, zukunftsorientierte, gut konzipierte und umfassende Strategien zu entwickeln. Mit diesen wird die Innovation – Europas wichtigster Faktor für Wettbewerbsfähigkeit – weiter gestärkt."

Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, erklärte dazu: 
 
"Mit dem Forum für intelligente Spezialisierung beweist die Kommission, dass sie Regionalpolitik und Forschungs- und Innovationspolitik enger miteinander verknüpfen will, um die bestmöglichen Ergebnisse im Bereich Wachstum und Beschäftigung zu erzielen. Das Forum wird politischen Entscheidungsträgern und Unternehmen dabei helfen, das Forschungs- und Innovationspotenzial und das Talent in allen Teilen der Europäischen Union voll auszuschöpfen. Das Ziel besteht letztendlich darin, in ganz Europa in Wissenschaft und Innovation die Spitzenqualität auf Weltniveau zu fördern und zu entwickeln, die derzeit nur in einigen wenigen EU-Regionen zu finden ist. Dafür müssen wir sorgen, wenn wir Europa in eine Innovationsunion verwandeln und dort Arbeitsplätze schaffen wollen, wo sie dringend benötigt werden."
Das Forum wird heute in Brüssel auf den Weg gebracht, und zwar im Rahmen der Konferenz "Regionen für den wirtschaftlichen Wandel", auf der jedes Jahr die Manager für Europas Strukturfonds zusammentreffen.

Hintergrund: Strategien zu intelligenter Spezialisierung
Diese mehrjährigen Strategien enthalten einen Policy-Mix und einen Haushaltsrahmen sowie eine Reihe von Prioritäten, mit denen intelligentes Wachstum stimuliert werden soll. Sie stützen sich auf eine starken Partnerschaft zwischen regionalen Behörden, Wirtschaft und Stakeholdern aus Forschung und Wissenschaft. 
Dabei sollten sich diese Strategien nicht nur auf wissenschafts- und technologieorientiertes Wachstum beschränken, sondern auch Innovationen fördern, die nicht wissenschaftlicher Art sind (wie z. B. Förderung von Unternehmertum, Innovation im öffentlichen Sektor und im Dienstleistungsbereich). Darüber hinaus sollte auch sichergestellt werden, dass EU-Investitionen in den Regionen effizienter und komplementär eingesetzt werden, um private Investitionen in den Spezialisierungsbereichen der Regionen zu fördern.
Ein Beispiel für eine solche Strategie ist Flandern in Aktion, mit der Flandern zu den besten fünf wissensbasierten Regionen in Europa im Jahr 2020 werden möchte.

Rolle des Forums
Die neue Struktur, die sogenannte S³-Plattform, wird Regionen und Mitgliedstaaten bei der Entwicklung, Umsetzung und Überwachung der Strategien für intelligente Spezialisierung direkt unterstützen. Sie wird:

  • Feedback und Informationen an Mitgliedstaaten und Regionen liefern,
  • Datenbanken zu politischen Entscheidungsträgern, Experten usw. schaffen und verwalten,
  • ein jährliches Treffen zu intelligenter Spezialisierung für politische Entscheidungsträger fördern,
  • für Informations- und Wissensaustausch sorgen (Vorbereitung eines Leitfadens für politische Entscheidungsträger, Fallstudien, Ausarbeitung einer Peer-Review-Methode zur Bewertung der Strategien für intelligente Spezialisierung usw.).

Zuständigkeit und Standort
Das Forum wird drei Jahre lang vom Institut für technologische Zukunftsforschung (Gemeinsame Forschungsstelle) in Sevilla, Spanien, verwaltet. Betreut wird es von einem Leitungsteam, das aus Vertretern verschiedener Kommissionsdienststellen besteht. Alle EU-Regionen können sich an diesem Forum beteiligen, denn die Entwicklung und der Ausbau von Strategien für intelligente Spezialisierung ist nicht nur für die Regionen von Bedeutung, die bereits eine Spitzenposition einnehmen, sondern auch für diejenigen, die noch dabei sind, ihre Kompetenzen zu verstärken.


Europäische Kommission gibt neuen Namen für das kommende Rahmenprogramm bekannt - HORIZON 2020
27.06.2011
Máire Geoghegan-Quinn, Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, hat den Gewinnervorschlag der Online-Abstimmung "You name it !" zur Benennung des zukünftigen EU-Forschungsrahmenprogramms bekanntgegeben. Der neue Name lautet "Horizon 2020 - the Framework Programme for Research and Innovation". Diese soll ab 2014 alle derzeit durch das Rahmenprogramm für Forschung, Technologische Entwicklung und Demonstration (FP7), das Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) sowie das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) erfassten Förderaktivitäten abdecken.


Insgesamt gingen 8.318 Stimmen bei der Europäischen Kommission ein. Von den drei vorausgewählten Vorschlägen erhielten "Horizon 2020 3.055, "Imagine 2020" 2.785 und  "Discover 2020" 2.478 Stimmen.

Der Wettbewerb "You Name It" war am 28. März im Rahmen der Stakeholder-Konsultation zum Grünbuch "Von Herausforderungen zu Chancen: Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die EU-Finanzierung von Forschung und Innovation" gestartet worden
Durch den Verweis auf das Jahr "2020" im neuen Namen soll der Bezug zur "Europa 2020 Strategie" der EU verdeutlicht werden. Der Zusatz "Framework Programme for Research and Innovation" unterstreicht die Kontinuität zu vorangegangenen Rahmenprogrammen.


Digitale Agenda: "Scoreboard" belegt Fortschritte
20.06.2011
Die Europäische Kommission hat sogenanntes "Scoreboard", einen Fortschrittsanzeiger veröffentlicht, der die Leistung der EU und ihrer Mitgliedstaaten bei der Verwirklichung der vereinbarten Ziele der Digitalen Agenda für Europa ein Jahr nach Bestehen verdeutlicht. In Übereinstimmung mit ihrer Strategie für einen offenen Umgang mit Daten hat die Europäische Kommission ihre Datensätze und Statistiken im Fortschrittsanzeiger online öffentlich zugänglich gemacht, damit jede/r die Daten selbst auswerten und eigene Schlussfolgerungen daraus ziehen kann.

Insgesamt sind im ersten Jahr der Digitalen Agenda gute Fortschritte zu verzeichnen, und zwar insbesondere bei der Internetnutzung (65 % der EU-Bevölkerung). In einigen Bereichen sind die Fortschritte allerdings enttäuschend. Dies gilt vor allem für die Einführung superschneller Breitbandnetze, die zu den Hauptzielen der Digitalen Agenda gehört, wenngleich auch hier gewisse Fortschritte beim Ausbau bestehender Fernseh- und Kupferkabelnetze erzielt wurden.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte dazu: "Ein Jahr nach dem Start der Digitalen Agenda sehe ich gewisse Fortschritte. Aber Mitgliedstaaten, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kommission müssen mehr tun, wenn wir das Potenzial der Agenda für die Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit, für die Innovationssteigerung und die Schaffung von Wohlstand und Beschäftigung in Europa bestmöglich nutzen wollen. Daher rufe ich alle Beteiligten auf, an den großen langfristigen Nutzen zu denken, den jetzt ein entschiedenes Vorgehen vor allem beim Breitbandausbau verspricht."

In der Digitalen Agenda hat sich die EU verpflichtet, 101 konkrete Aktionen durchzuführen (78 für die Kommission, davon 31 Rechtssetzungsvorschläge, und 23 für die Mitgliedstaaten), die allesamt die Investitionstätigkeit und den Einsatz digitaler Technik steigern sollen. Insgesamt sind 11 Aktionen der Digitalen Agenda bereits abgeschlossen, 6 der für 2010 geplanten Aktionen sind verspätet, die übrigen laufen weitgehend nach Plan.

Stand bei den 13 wichtigsten Leistungszielen:

  • gute Fortschritte in Bezug auf regelmäßige Internetnutzung, Online-Einkauf, elektronische Behördendienste und Niedrigenergiebeleuchtung;
  • gemischte Fortschritte bei der Verfügbarkeit und Verbreitung von Breitbandanschlüssen;
  • unzureichende Fortschritte in Bezug auf grenzüberschreitenden elektronischen Handel, Internet-Präsenz kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), Roamingpreise und öffentliche Forschungsinvestitionen.


Hier belegt das "Scoreboard" gute Fortschritte:

  • Regelmäßige Internetnutzung: Schneller Anstieg auf 65 % der EU-Bevölkerung (Ziel: 75 % bis 2015). Auch benachteiligte Gruppen wie Personen mit geringerer Bildung oder ältere Menschen nutzen das Internet nun häufiger, ihr Anteil stieg von 42 % auf 48 %. Dadurch rückt das für 2015 geplante Ziel von 60 % in greifbare Nähe. Der Anteil der Nichtnutzer ist von 30 % auf 26 % der Bevölkerung gefallen.
  • Online-Einkauf: 40 % der EU-Bürger kaufen nun auch online ein (57 % aller Internetnutzer). In 8 EU-Ländern kauft mehr als die Hälfte der Bevölkerung online ein.
  • Elektronische Behördendienste (eGovernment): 41 % der Bürger nehmen elektronische Behördendienste in Anspruch, die Hälfte davon durch Rücksenden ausgefüllter Online-Formulare. Mit Hilfe des eGovernment-Aktionsplans (IP/10/1718) soll bis 2015 erreicht werden, dass 50 % der Bürger und 80 % der Unternehmen elektronische Behördendienste nutzen.
  • Förderung der Niedrigenergiebeleuchtung: Der Marktanteil von Festkörperlichtquellen ist von 1,7 % (2009) auf 6,2 % (2010) gestiegen, ein guter Schritt zur Senkung des Energieverbrauchs für Beleuchtungszwecke um 20 % bis 2020.

Gemischte Fortschritte:

  • Verfügbarkeit und Verbreitung von Breitbandanschlüssen: Grundlegende Breitbandanschlüsse sind auch in abgelegenen Gebieten zunehmend verfügbar. Die Einführung und Verbreitung sehr schneller Breitbandnetze ist derzeit aber noch auf wenige Gebiete (vor allem städtische Ballungszentren) beschränkt. Die Kommission arbeitet gemeinsam mit den Mitgliedstaaten an der Umsetzung der Breitbandstrategie, damit jedem Europäer bis 2013 ein grundlegender und bis 2020 ein schneller oder ultraschneller Breitbandanschluss zur Verfügung gestellt werden kann.

Unzureichende Fortschritte:

  • Grenzübergreifender elektronischer Handel: nur ein geringer Zuwachs von 8,1 % auf 8,8 % im Jahr 2010. Ziel der Digitalen Agenda ist, dass 20 % der Bürger 2015 grenzüberschreitend online einkaufen. In einer anstehenden Mitteilung zur eCommerce-Richtlinie wird sich die Kommission mit diesem und anderen Hindernissen befassen, die der Entwicklung des digitalen Binnenmarkts entgegenstehen.
  • Internet-Präsenz kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU): 26 % der KMU kaufen online ein, Tendenz steigend, aber nur 13 % der KMU verkaufen auch online (Zuwachs um 2 Prozentpunkte im letzten Jahr).
  • Roamingpreise: Sie sind 2010 um 1,5 Cent gefallen, betragen aber immer noch das Dreifache der Inlandspreise. Die Digitale Agenda zielt darauf ab, die Preisdifferenz zwischen Inlands- und Roaminganrufen innerhalb der EU bis 2015 an Null anzunähern.
  • Öffentliche Investitionen in die IKT-Forschung und Entwicklung: die Ausgaben öffentlicher Stellen kamen nicht über die 5,7 Mrd. € des Vorjahres hinaus. Um das Ziel einer Verdopplung auf 11 Mrd. € bis 2020 zu erreichen, ist jedoch ein jährlicher Anstieg um 6 % erforderlich.

Wo steht die Kommission bei der Zielerfüllung?
Insgesamt sind bei der Verwirklichung der 101 Aktionen der Digitalen Agenda gute Fortschritte gemacht worden. Fast 10 % der Aktionen sind abgeschlossen, 80 % laufen planmäßig und die übrigen 10 % sind verspätet.

Hintergrund
Der "Fortschrittsanzeiger" bezieht sich auf den Zeitraum Mai 2010 bis Mai 2011. Er geht einher mit einer Reihe von Online-Berichten über besondere Aspekte der Digitalen Agenda, z. B. elektronische Behördendienste oder Vertrauen und Sicherheit im Internet. Der Anzeiger enthält Daten und Analysen, die zuvor in den jährlichen Berichten der Kommission über den Stand des europäischen Binnenmarkts der elektronischen Kommunikation enthalten waren.


EC: Online-Konsultation zum bestmöglichen Einsatz des Cloud Computing in Europa bis 31.8.2011
06.06.2011
Die Europäische Kommission bittet Bürger, Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und andere Interessenten um Meinungsäußerungen dazu, wie die Vorteile des „Cloud Computing“ am besten genutzt werden können.

Cloud Computing ist eine Technik, mit der Unternehmen, Behörden und Einzelpersonen über Datennetze (wie z. B. das Internet) auf ihre anderswo (in der "Wolke") gespeicherten Daten und Computerprogramme zugreifen können. Unternehmen – insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen – können dadurch ihre Informatikkosten drastisch senken, und Behörden können ihre Dienstleistungen zu geringeren Kosten erbringen, wobei durch einen effizienteren Einsatz der Anlagen noch Energie gespart wird. Das Cloud Computing wird bereits auf breiter Front eingesetzt, beispielsweise bei Web-gestützten E-Mail-Diensten, und wird weiter zunehmen. Mit "Cloud"-Diensten werden im Jahr 2014 in Europa voraussichtlich Umsätze in Höhe von fast 35 Mrd. EUR erzielt werden. Die Förderung günstiger Bedingungen, damit den Bürgern und Unternehmen die Vorteile dieser neuen technischen Entwicklung bestmöglich zugute kommen, gehört zu den Maßnahmen, die in der Digitalen Agenda für Europa vorgesehen sind. Die öffentliche Online-Konsultation läuft bis zum 31. August 2011. Die Beiträge werden in die Ausarbeitung einer europäischen Strategie für das Cloud Computing einfließen, die die Kommission im Jahr 2012 vorlegen will.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Ich freue mich auf die potenziellen Vorteile des Cloud Computing in Bezug auf Kostensenkungen, bessere Dienstleistungen und neue Geschäftsmöglichkeiten. Wir brauchen jetzt eine wohlformulierte Strategie für das Cloud Computing, damit wir dieses Potenzial bestmöglich nutzen können. Die Beiträge, die wir von allen interessierten Seiten einholen wollen, sind dafür sehr wichtig."

Das Cloud Computing könnte sich zu einer großen neuen Dienstleistungsbranche entwickeln, die gewaltige Chancen für europäische Telekommunikations- und Technologieunternehmen bietet. Auf Kundenseite würden Unternehmen und öffentliche Verwaltungen von niedrigeren Kosten und hochmodernen Diensten profitieren, wenn sie sich für Cloud Computing entscheiden, anstatt die benötigten Softwareanwendungen und Rechneranlagen selbst zu betreiben.
 
Die Kommission bittet alle Interessenten, vor allem aber die Entwickler und Nutzer von Cloud-Lösungen, um Schilderung ihrer Erfahrungen, Bedürfnisse, Erwartungen und Erkenntnisse bezüglich der Nutzung und Erbringung von Cloud-Diensten. In der Konsultation geht es u. a. um folgende Fragen:

  • Datenschutz- und Haftungsfragen, insbesondere grenzübergreifende Aspekte;
  • andere rechtliche oder technische Hindernisse, die die Entwicklung des Cloud Computing in Europa bremsen könnten;
  • Normung und Interoperabilitätslösungen;
  • Einführung von Cloud-Diensten, vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen;
  • Möglichkeiten der Forschungs- und Innovationsförderung auf dem Gebiet des Cloud Computing.


Die Konsultationsbeiträge werden in eine europäische Strategie für das Cloud Computing einfließen, die die Kommission im Jahr 2012 vorlegen will. Diese Strategie dient der Klärung der rechtlichen Bedingungen für die Einführung des Cloud Computing, der Förderung der Entwicklung einer wettbewerbsfähigen europäischen Cloud-Branche und eines entsprechenden Marktes sowie der Erleichterung der Einführung innovativer Cloud-Dienste für die Bürger und Unternehmen.


Tender: European e-Skills Week - Einreichfrist 29.7.2011
06.06.2011
Dienstleistungsauftrag - Europäische E-Skills-Woche März 2012

Gegenstand dieses Dienstleistungsauftrags ist die Organisation der Europäischen E-Skills-Woche 2012, einer großen Sensibilisierungskampagne in Europa zur Förderung von E-Skills. Es soll die Möglichkeit geboten werden, die Errungenschaften der E-Skills-Strategie der EU vorzustellen und eine einzigartige gesamteuropäische Plattform bereitzustellen, um die Erfahrungen und bewährten Praktiken und die Zusammenarbeit zu fördern und Interessenvertreter effizient einzusetzen.

Vertragslaufzeit: 12 Monate (ab Auftragsvergabe)

Das maximale Gesamtbudget für diesen Auftrag beträgt 2 000 000 EUR ohne MwSt.

 


FET: Kommission wählt sechs Projekte im Bereich neuer und künftiger Technologien als potenzielle Förderungskandidaten aus
23.05.2011
Die Europäische Kommission hat sechs Forschungsprojekte ausgewählt, die um zwei Spitzenplätze in der Forschung im Bereich neuer und künftiger Technologien (FET, Future and Emerging Technologies) konkurrieren. Die sechs Kandidaten erhalten jeweils rund 1,5 Mio. EUR für ein Jahr, um ihren Vorschlag im Detail ausarbeiten zu können. Im Anschluss daran werden zwei Projekte ausgewählt.

Mit diesen Leitinitiativen (FET Flagship Pilot Actions) soll ein Durchbruch auf maßgebenden Gebieten der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erzielt werden, die Lösungen für einige der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft bieten können. Die beiden für eine langfristige Förderung ausgewählten Vorhaben werden eine Laufzeit von zehn Jahren haben und jeweils bis zu 100 Mio. EUR im Jahr an Fördermitteln erhalten.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Die Bewerber in der Endauswahl werden den Grundstein für die Innovationen von morgen legen. Auf dem Gebiet der neuen und künftigen Technologien, von denen eine große Faszination und Inspiration ausgeht, sind in Europa einige weltweit führende Forscher tätig. Durch die Bündelung der Kräfte, mit denen wir uns den großen Herausforderungen stellen, kann die Forschungsförderung auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene zu Innovationen führen, mit denen Probleme wie neurodegenerative Krankheiten und der Klimawandel angegangen werden."

Die Bewerber in der Endauswahl sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • FuturICT Knowledge Accelerator and Crisis-Relief System (IKT-System zur Wissensbeschleunigung und Krisenbewältigung): Mit IKT können enorme Datenmengen und komplexe Situationen analysiert werden, um Landesgrenzen oder Kontinente überschreitende Naturkatastrophen besser vorhersagen oder von Menschen verursachte Katastrophen beherrschen und darauf reagieren zu können.
  • Graphene Science and technology for ICT and beyond (Graphenforschung und –technologie für IKT und darüber hinaus): Graphen ist ein neues, durch Manipulation auf Atom- und Molekülebene geschaffenes Material, das als Wunderwerkstoff des 21. Jahrhunderts das Silizium ablösen könnte.
  • Guardian Angels for a Smarter Life (Schutzengel für ein intelligenteres Leben): Kleinstgeräte ohne Batterien, die sich wie autonome persönliche Assistenten verhalten und Daten erfassen, verarbeiten und übermitteln können, während sie z. B. in der menschlichen Blutbahn zirkulieren.
  • The Human Brain Project (Menschliches Gehirn): Ein Verständnis der Funktionsweise des menschlichen Gehirns kann hirnbezogene oder vom Gehirn inspirierte Entwicklungen für Computerarchitekturen, Neurowissenschaft und Medizin nutzbar machen.
  • IT Future of Medicine (IT-Zukunft der Medizin): Die Digitaltechnik ermöglicht eine individualisierte Medizin, die auf molekularen, physiologischen und anatomischen Daten des einzelnen Patienten beruht und bei der diese Daten unter Zugrundelegung global integrierter medizinischer Erkenntnisse verarbeitet werden.
  • Robot Companions for Citizens (Roboter als Begleiter des Menschen): Intelligente, mit Kunsthaut versehene Roboter, die hochentwickelte kognitive, perzeptive und emotionale Fähigkeiten aufweisen, können den Menschen unterstützen, was dessen Umgang mit Maschinen radikal verändern wird.


Um bahnbrechende Entwicklungen in Gang zu setzen, werden die Bewerber für FET-Leitinitiativen über die herkömmliche IKT-Forschung hinausblicken und sich mit Spezialisten in anderen Bereichen, wie Gesundheits-, Werkstoff- und Neurowissenschaften und Neurorobotik, zusammentun müssen.

Die erfolgreiche Bewältigung solcher Herausforderungen in der Grundlagenforschung wird nur durch die Zusammenarbeit herausragender Wissenschaftler aus ganz Europa möglich sein. Die meisten der heute angekündigten Vorschläge werden von vielen Unternehmen und Forschungsförderungseinrichtungen sowie Hunderten von Wissenschaftlern unterstützt.

Auch die kombinierten Mittel des EU-Forschungsrahmenprogramms, nationaler und regionaler Forschungsprogramme und der Industrie werden dafür nötig sein. Zum Vergleich: Für eine frühere Initiative zur vollständigen Kartierung des menschlichen Erbguts (Human Genome Project) unter Beteiligung von Hunderten von Forschern weltweit wurden über einen Zeitraum von 13 Jahren mehr als 3 Mrd. USD (rund 2,1 Mrd. EUR) aufgewandt. Die FET-Leuchtturmprojekte begegnen Herausforderungen ähnlicher Dimension und bieten potenziell einen vergleichbar beeindruckenden Nutzen.
Die FFG ist an der "FET Flagship Preparatory Action" FLEET als Partnerorganisation beteiligt. FLEET ermöglicht einen Wissensvorsprung durch Überblick über potentielle FET Flagship Kandidaten, Information über die Erkenntnisse aus der Pilotphase und Studie mittels "Policy Training/News", Netzwerkanalyse und Networking-Maßnahmen.

Hintergrund
Projektwettbewerb
: 2010 rief die Kommission die Wissenschaftler Europas auf, Herausforderungen zu benennen und Projekte vorzuschlagen. Aus den 21 eingegangenen Vorschlägen wählte ein Expertengremium sechs Initiativen mit dem größten Potenzial für einen wissenschaftlichen Durchbruch und mit den größten Auswirkungen auf die gesellschaftlichen und industriellen Herausforderungen Europas aus.

Neue und künftige Technologien (FET)
Das Programm FET ist Brutkasten und Navigator für neue Ideen und Themen der langfristigen Forschung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Es wird von der Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission verwaltet. FET hat die Aufgabe, über die konventionellen Grenzen der IKT hinauszugehen und sich in unkartierte Gebiete vorzuwagen, in denen die Zusammenarbeit verschiedener natur- und geisteswissenschaftlicher Disziplinen (etwa Biologie, Chemie, Nano-, Neuro- und Kognitionswissenschaften, Ethnologie, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Das Programm für neue und künftige Technologien begann 1989. Drei Nobelpreisträger aus jüngster Zeit, Theodor Hänsch, Albert Fert und Peter Grünberg, haben alle an Forschungsprojekten mitgewirkt, die mit FET-Mitteln gefördert wurden.
 
FET wird aus dem Siebten EU-Forschungsrahmenprogramm (RP7) finanziert. Die Europäische Kommission erhöht den RP7-Haushalt für die FET-Forschung ausgehend vom heutigen Stand von 100 Mio. EUR jährlich um 20 %, und die Mitgliedstaaten sind aufgerufen, diese Anstrengungen mit ähnlichen Steigerungen zu unterstützen. Insgesamt sieht die Kommission FET-Forschungsmittel von 500 Mio. EUR für den Zeitraum 2010-2013 vor.


Future Internet: Kommission und europäische Industrie gestalten die Zukunft mit vereinten Kräften
23.05.2011
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, hat die erste Phase einer öffentlich-privaten Partnerschaft zum Internet der Zukunft (FI-PPP) mit einem Finanzierungsvolumen von 600 Mio. EUR eingeleitet.

Ziel dieser Partnerschaft ist die Förderung der Innovation in Europa und die Unterstützung von Unternehmen und Behörden bei der Entwicklung von internetgestützten Lösungen, die es ermöglichen, den exponentiellen Anstieg der Online-Daten zu bewältigen. Bislang hat das Internet Computer und Menschen verbunden, aber dank der Mobiltechnik wird es künftig eine große Vielfalt von Maschinen und Geräten verbinden.

In seiner derzeitigen Form ist das Internet schlicht nicht in der Lage, die künftigen Datenmengen zu verarbeiten, und es bietet auch nicht die notwendige Genauigkeit, Widerstandsfähigkeit und Sicherheit. Im Rahmen der Partnerschaft werden acht Bereiche erforscht, in denen diese numerische Revolution Innovations- und Beschäftigungsimpulse in der Mobilfunkindustrie sowie in den Sektoren Software und Dienstleistungen setzen könnte. Die Europäische Kommission stellt über fünf Jahre Finanzmittel in Höhe von 300 Mio. EUR bereit, und die europäischen Forschungsorganisationen, der öffentliche Sektor und die Industrie steuern einen Betrag in gleicher Höhe zu dieser PPP bei. Die kürzlich eingeleiteten Projekte werden insgesamt mit 90 Mio. EUR von der EU gefördert (die anderen Projektpartner leisten einen gleichwertigen Beitrag). Die Anstrengung der EU im Bereich der Forschung, Entwicklung und Innovation zu verstärken und zielgenau auszurichten, ist einer der zentralen Aspekte der Digitalen Agenda für Europa.

Hierzu erklärte die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes: "Der Anteil der Internetwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt wird bis 2014 auf 5,8 % ansteigen, was einem Umsatzvolumen von nahezu 800 Mrd. EUR entspricht. Wir stehen jedoch erst am Beginn der Internet-Ära. Europa muss zur Wahrung einer führenden Stellung auf diesem Sektor sein gesamtes Talent mobilisieren, nicht nur, um seine künftige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und das Potenzial der Kreativität, der Innovationskraft und des Unternehmertums in Europa zur Entfaltung zu bringen, sondern auch, um europäische Werte wie den Schutz der Privatsphäre, Offenheit und Vielfalt zu verteidigen. Deshalb sollten wir öffentliche Mittel intelligent einsetzen, um Investitionen der betreffenden Branchen zu fördern – falls wir bei Investitionen und Innovationen nicht die Führung übernehmen, werden es unsere Konkurrenten weltweit tun."

Jedes Jahr steigt der Internetdatenverkehr um 60 %. Für viele grundlegende Dienste nutzen wir bereits das Internet. Neue Dienste auf den Gebieten Mobilität, Energiesparen, Gesundheitswesen und Verwaltung werden die Entwicklung neuer Anwendungen anstoßen, die bislang noch gar nicht vorstellbar sind.
 
Um diese Gelegenheit zu nutzen und die künftige Wettbewerbsfähigkeit Europas zu gewährleisten, beteiligt sich die Europäische Union an einer öffentlich-privaten Partnerschaft für das Internet der Zukunft (FI-PPP), mit der eine Reihe zentraler Herausforderungen, die derzeit die Entwicklung des Internet in Europa hemmen, angegangen wird.
152 Organisationen haben eine Vorreiterrolle übernommen und vereinbart, im Rahmen dieser Partnerschaft Europas Internet der Zukunft aufzubauen. Unternehmen, Forschungsorganisationen und Akteure des öffentlichen Sektors haben sich verpflichtet, ebenso wie die EU für die erste Programmphase 90 Mio. EUR aufzubringen. Dies ist die erste Tranche des EU-Beitrags, der sich über die fünfjährige Laufzeit der ÖPP auf 300 Mio. EUR summiert. Die Initiative stützt sich auf die von der EU geförderte laufende Forschung und Zusammenarbeit mit Partnern auf nationaler und regionaler Ebene zur Entwicklung neuer Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für das Internet der Zukunft.

Eine standardisierte und interoperable Internetdienstplattform
Das Projekt FI-WARE wird von der EU mit 41 Mio. EUR in Hinblick auf die Entwicklung einer Reihe grundlegender Plattforminstrumente unterstützt, die benötigt werden, um innovative Internetdienste der Zukunft (Schutz der Privatsphäre, Echtzeitverarbeitung, Cloud Computing usw.) aufzubauen. Das Instrumentarium steht jeder beliebigen Stelle zur Innovation offen. Um den Innovationsprozess rasch in Gang zu setzen, wird eine Reihe großmaßstäblicher Tests internetgestützter Dienste und Anwendungen in Städten wie Stockholm und Santander durchgeführt. Acht spezifische Projekte, die jeweils über zwei Jahre mit ca. 5 Mio. EUR gefördert werden, bilden die Speerspitze der Entwicklungen und der Exploration des künftigen Internet in folgenden Bereichen:

  • Umweltdaten im öffentlichen Sektor (ENVIROFI)
  • Intelligentere Wertschöpfung im Nahrungsmittelbereich (SMARTAGRIFOOD)
  • Nutzung der Vorteile des Elektrizitätsmanagements auf Ebene der Gemeinschaft (FINSENY)
  • Intelligentere und effizientere öffentliche Infrastruktur in städtischen Räumen (OUTSMART), Entwicklung von Innovations-Ökosystemen in London (Verkehrs- und Umweltmanagement), Berlin (Abfallwirtschaft), Aarhus (Abwasserwirtschaft), Santander (intelligente Zähler und Straßenbeleuchtung) und Trient (Wasser und Umwelt)
  • Vernetzte Medien, einschließlich "Gaming" (FI-CONTENT)
  • Effizientere Wertschöpfung in der internationalen Logistik (FINEST)
  • Individuelle Mobilität (INSTANT MOBILITY)
  • Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum (SAFECITY).


Hintergrund
An der öffentlich-privaten Partnerschaft zum Internet der Zukunft (FI-PPP) sind insgesamt 152 unterschiedliche Organisationen aus 23 EU-Mitgliedstaaten bzw. mit dem Siebten Forschungsrahmenprogramm der EU (RP7) assoziierten Staaten beteiligt.
Die erste Phase des Projekts FI-PPP erstreckt sich über zwei Jahre (2011-2012) und dient der Entwicklung des Instrumentariums allgemeiner Dienste zur Vorbereitung großmaßstäblicher Tests. In der zweiten Phase (2013-14) erfolgen die großmaßstäblichen Tests innovativer und komplexer Internetdienste und  anwendungen in vielfältigen Bereichen in ganz Europa. Die dritte Phase (2014-2015) ist der Weiterentwicklung dieser Tests in produktive digitale Ökosysteme sowie deren Einbindung in die jeweilige regionale Innovationspolitik gewidmet.
 
FI-PPP ist eine offene Initiative. Das mehrphasige Konzept und offene Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen in Bezug auf FI-WARE gewährleisten Zugänglichkeit und breite Beteiligung. Andere Akteure können die Innovation auf der Grundlage der Arbeit im Rahmen des Projekts weiterführen.

Die Europäische Kommission hat in Zusammenarbeit mit der betreffenden Branche eine Reihe anderer PPP in den Bereichen Innovation und Forschung eingerichtet, nämlich die Initiativen für umweltgerechte Kraftfahrzeuge, die Fabrik der Zukunft und energieeffiziente Gebäude.


eHealth: EU-Online-Konsultation - bis 25. Mai 2011
09.05.2011
Die Europäische Kommission bittet um Ihre Meinungsäußerung zur Verbesserung des Gesundheitswesens durch IKT (elektronische Gesundheitsdienste)

Die Europäische Kommission möchte von Bürgern und anderen betroffenen Parteien erfahren, wie die EU dazu beitragen kann, dass durch Anwendung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Gesundheitssektor ("eHealth") die Qualität und Effizienz der Gesundheitsfürsorge verbessert wird. Die IKT spielen bei der Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen für die europäischen Gesundheitssysteme – Alterung der Bevölkerung, Zunahme chronischer Krankheiten, Mittelkürzungen und Personalmangel – bereits eine wichtige Rolle, denn sie ermöglichen Ferndiagnosen, die Fernüberwachung des Zustands von Patienten und die sichere Übermittlung von Patientenakten zwischen den im Gesundheitswesen Tätigen. Die elektronischen Gesundheitsdienste lassen sich jedoch in Zukunft noch beträchtlich weiterentwickeln. Sie können ferner einen wichtigen Beitrag zu einem unabhängigeren und würdigeren Leben insbesondere der älteren Mitbürger leisten. Immer mehr Patienten nutzen selbst technologische Mittel, um sich über Krankheiten zu informieren und mit diesen umzugehen. eHealth wird nie die Menschen ersetzen, kann jedoch das Gesundheitspersonal in die Lage versetzen, mehr Zeit auf den direkten Kontakt mit den Patienten zu verwenden. Die Förderung der elektronischen Gesundheitsdienste ist ein wichtiges Ziel der Digitalen Agenda für Europa. Die Online-Konsultation der Öffentlichkeit läuft bis zum 25. Mai. Die Beiträge werden in die Aufstellung des Aktionsplans 2012-2020 für elektronische Gesundheitsdienste eingehen, den die Kommission bis Ende 2011 vorlegen will.
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "In einer Zeit, in der Bürger und Regierungen enorm sparen müssen, können elektronische Gesundheitsdienste zur Steigerung der Effizienz der Gesundheitssysteme beitragen, die Wirtschaft unterstützen und die Autonomie der Patienten erhöhen. Alle Beiträge zu der Frage, wie eHealth zum Nutzen aller am besten eingesetzt werden kann, sind willkommen."

Die Kommission lädt alle interessierten Parteien, einschließlich der im Gesundheitswesen Tätigen und der Patienten, ein, sich zu den Hauptvorteilen elektronischer Gesundheitsdienste, den wichtigsten Hemmnissen für eine breit angelegte Einführung und zu den Maßnahmen zu äußern, die die Europäische Kommission zur Beseitigung dieser Hemmnisse ergreifen sollte. Die Akteure des Sektors können außerdem Angaben dazu machen, wie ihrer Ansicht nach die Interoperabilität am besten verbessert werden kann, wie die Kommission bei den rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit eHealth vorgehen sollte und welche Methoden zur Unterstützung der Innovation am besten geeignet sind.
 
In dem Fragebogen werden Beiträge zu folgenden Zielen erbeten:

  • Sensibilisierung für die Vorteile und Möglichkeiten elektronischer Gesundheitsdienste
  • Bewältigung der Interoperabilitätsprobleme bei eHealth-Technologien
  • Erhöhung der Rechtssicherheit im Bereich elektronischer Gesundheitsdienste
  • Unterstützung von Innovation und Forschung.

Der neue Aktionsplan 2012-2020 für elektronische Gesundheitsdienste wird die Gelegenheit bieten, auf den Maßnahmen des ersten Aktionsplans dieser Art aus dem Jahr 2004 aufzubauen, dabei einen Schritt weiter zu gehen und für den Bereich eHealth in Europa vor dem Hintergrund der Digitalen Agenda für Europa, der Innovationsunion und der Europäischen Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter eine längerfristige Perspektive zu formulieren.
Anhand der Antworten auf den Fragebogen wird die Kommission ferner leichter beurteilen können, ob die von ihr vorgeschlagenen politischen Ziele technisch durchführbar und in der Praxis umsetzbar sind und den Erwartungen der Betroffenen entsprechen. Die Antworten sind bis zum 25. Mai zu übermitteln; sie werden in die Ausarbeitung des Aktionsplans 2012-2020 eingehen.

Hintergrund
Die Europäische Kommission investiert bereits seit über 20 Jahren in die Forschung für elektronische Gesundheitsdienste. Seit 2004 der erste Aktionsplan verabschiedet wurde, entwickelt sie auch gezielte politische Initiativen zur Förderung einer breit angelegten, europaweiten Einführung von eHealth-Technologien.
2010 wurden die Leitinitiativen Digitale Agenda für Europa und Innovationsunion im Rahmen der EU-Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum eingeleitet. In beiden Leitinitiativen kommt den elektronischen Gesundheitsdiensten eine wichtige Rolle zu:  Die Digitale Agenda für Europa enthält eine Reihe spezifischer Maßnahmen und Ziele für diesen Bereich, im Rahmen einer umfassenderen Strategie für eine tragfähige Gesundheitsfürsorge und IKT-gestützte Hilfen für ein würdiges und unabhängiges Leben. In der Strategie für die Innovationsunion wird die Idee einer Europäischen Pilot-Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter vorgestellt, die 2011 eingerichtet wird.


Ein europäisches Patent zur Stärkung von Forschung und Innovation
09.05.2011
Die Kommission schlägt ein einheitliches europäisches Patent vor. Es soll in 25 Mitgliedstaaten gelten und die Kosten für Unternehmen um 80 % verringern.

Erfindungen wie die Servolenkung für Fahrräder oder der Internetanschluss am Stromnetz haben ihren Ursprung in der Europäischen Union. Sie sind durch ein Patent geschützt und dürfen ohne Genehmigung des Patentinhabers weder hergestellt, noch verwendet, noch in den Handel gebracht werden.

Patentantragsverfahren sind derzeit umständlich und teuer. Nach der Erteilung durch das Europäische Patentamt (EPA) muss ein Patent in allen Mitgliedstaaten validiert werden, in denen der Erfinder sein Patent schützen lassen will. Abgesehen von den Verwaltungsformalitäten fallen bei diesem Verfahren auch hohe Übersetzungskosten an. So muss ein Unternehmen, das eine Erfindung in der gesamten Union unter Schutz stellen möchte, bis zu 32.000 Euro ausgeben, in den USA kostet dies im Durchschnitt nur 1.850 Euro.

Fünfundzwanzig Mitgliedstaaten - Spanien und Italien beteiligen sich nicht - haben beschlossen, hier Abhilfe zu schaffen und ein einheitliches, einfaches und erschwingliches Patent in der EU zu schaffen. Im Anschluss an diese Initiative hat die Europäische Kommission zwei Legislativvorschläge zur Einführung dieses Patents vorgelegt.

Bei dem neuen System zum Schutz des geistigen Eigentums werden sich die Kosten je Patent langfristig auf 680 Euro belaufen. Die Patentierung wird also wesentlich billiger werden. Da das System ein innovationsförderndes Umfeld schafft - eine wesentliche Voraussetzung für dauerhaftes Wirtschafswachstum - wird es Investoren und Forscher anziehen und damit den Binnenmarkt stärken.

Konkret sehen die Vorschläge der Kommission folgende Maßnahmen vor:

  • Das einheitliche Patent wird nach Erteilung automatisch in den 25 Mitgliedstaaten validiert. Auf diese Weise fallen umständliche Verwaltungsvorgänge und erhebliche Übersetzungskosten weg.
  • Die Anträge können in einer beliebigen Sprache gestellt werden, müssen aber immer in eine der Arbeitssprachen des EPA - Englisch, Französisch, Deutsch - übersetzt werden. Die Übersetzungskosten werden dem Patentinhaber erstattet. Bis ein maschinelles Übersetzungssystem zur Verfügung steht, werden vorübergehend Sonderregelungen für zusätzliche Übersetzungen gelten.

Die Verordnungsentwürfe sind dem Rat der EU und dem Europäischen Parlament übermittelt worden. Die Kommission hofft, dass sich Spanien und Italien auf lange Sicht ebenfalls dazu entschließen, sich am einheitlichen europäischen Patent zu beteiligen.  


Auftragsstudie der Europäischen Kommission : IKT-Forschung und Einsatz von Elektrofahrzeugen (Einreichfrist 31.5.2011)
09.05.2011
Die Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien vergibt einen Studienauftrag zum Thema "Die Auswirkungen der IKT-Foschung und -Entwicklung beim großflächigen Einsatz von Elektrofahrzeugen"

Kurzbeschreibung des Auftrages:
"Ziel dieser Studie ist die Analyse der Bedingungen, die für die Verzögerung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen in Europa verantwortlich sind. Untersucht werden sollen speziell die
Hindernisse in Forschung, Entwicklung und Industrialisierung der erforderlichen intelligenten Systeme und Architekturen im Allgemeinen sowie umweltbezogene und sozioökonomische Bewertungen elektrischer Mobilität."

Der Auftragswert beträgt maximal 200.000 Euro.
Angebote können bis zum 31. Mai 2011 an die folgende Adresse eingereicht werden:

European Commission
DG Information Society and Media
Directorate G - unit G2 - BU31 4/31
for the attention of Mr Augusto de Albuquerque
B- 1049 Brussels, Belgium

Digitale Agenda: Internetdomäne „.eu“ hilft kleinen Unternehmen beim Auftritt im Binnenmarkt
26.04.2011
Anfang April war der fünfte Geburtstag des europäischen Internet-Domänennamens. „.eu“ ist heute die neuntgrößte Top-Level-Domain (TLD, Domäne oberster Stufe) und steht bei der Beliebtheit der Länderdomänen weltweit auf Rang 5.

In Europa nimmt die europäische Internetdomäne den 4. Platz ein. Der Besitz einer ".eu"-Domäne ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen von Vorteil, weil dadurch ihre Sichtbarkeit auf den europäischen Märkten verbessert wird und sie sich mit einer europaweiten Identität im Internet präsentieren können. Die Registrierungen für ".eu"-Domänen haben seit der Einführung ständig zugenommen und werden nun bald die 3,5-Millionen-Marke übersteigen, wodurch ".eu" weltweit bei der Beliebtheit der TLD auf Platz 9 kommt.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, erklärte dazu: „Wie ich erfreut feststelle, wird '.eu' gerade unter kleinen und mittleren Unternehmen, die eine bessere Sichtbarkeit im europäischen Binnenmarkt anstreben, immer beliebter. Eine Webpräsenz unter einer '.eu'-Adresse gibt Personen und Unternehmen eine europäische Identität, die über Grenzen hinweg von potenziellen Kunden sofort wiedererkannt wird."

Eine ".eu"-Webadresse wird unmittelbar von möglichen Kunden wiedererkannt, die ansonsten bei einem Unternehmen mit einer ihnen unbekannten Länderdomäne vielleicht zögern würden. Diese KMU nutzen z. B. einen ".eu"-Domänennamen: viele kleine lokale Unternehmen in der Toskana (Italien), ein litauischer Swimmingpoolanbieter, eine britische Veranstaltungsmarketing-Firma oder auch ein niederländisches Kinderbekleidungsgeschäft.

Ein ".eu"-Domänenname ist nicht nur leicht anzumelden, sondern im Problemfall auch einfach zu verwalten, weil dies in jeder der 23 EU-Amtssprachen erfolgen kann. Darüber hinaus sind in ".eu"-Webadressen links vor dem Punkt auch besondere Buchstaben wie zum Beispiel Umlaute sowie nichtlateinische Schriftzeichen wie etwa die kyrillischen Buchstaben oder die griechischen Buchstaben „ zulässig (wodurch sogenannte internationale Domänennamen oder IDNs entstehen).

Am weitesten verbreitet sind die ".eu"-Domänennamen in Deutschland (31 % aller Registrierungen), den Niederlanden (13 %), dem Vereinigten Königreich (10 %), Frankreich (9 %) und Polen (6 %). In jüngster Zeit hat ihre Verwendung auch in der Tschechischen Republik, Estland, Litauen, Polen und der Slowakei schnell zugenommen.
 
Hintergrund
Die Domäne ".eu" wurde erstmals am 7. Dezember 2005 zunächst für Inhaber früherer Rechte wie Markeninhaber und öffentliche Stellen zugänglich gemacht. Seit Anfang April 2006 können alle in der EU ansässigen Bürger und Organisationen eine Registrierung beantragen. Die Verwaltung des ".eu"-Registers (der Datenbank aller registrierten ".eu"-Domänennamen) wurde der unabhängigen gemeinnützigen Einrichtung EURid anvertraut. An ihrem ersten Jahrestag waren 2,5 Millionen ".eu"-Domänennamen registriert, und 2007 kamen weitere 300 000 Domänennamen hinzu. Im Jahr 2009 erreichte die Zahl der Registrierungen die 3-Millionen-Marke.


Digitale Agenda: Schutz der Mitgliedstaaten gegen Cyber-Angriffe – die Europäische Kommission zieht Bilanz
11.04.2011
In einem Bericht, in dem die Europäische Kommission eine Bilanz der Fortschritte bei der Umsetzung ihres EU-weiten Aktionsplans aus dem Jahr 2009 zieht, lobt sie die Anstrengungen der Mitgliedstaaten, kritische Informationsinfrastrukturen gegen Cyber-Angriffe und Ausfälle zu schützen.

Der Bericht verweist jedoch auch darauf, dass weitere Maßnahmen auf diesem Gebiet notwendig sind, vor allem der Aufbau eines effizienten Netzes von Computer-Notfallteams (Emergency Response Teams, CERT) bis 2012. Die Cyber-Sicherheit und der Schutz kritischer Informationsinfrastrukturen sind nicht nur Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen und Unternehmen Vertrauen in das Internet und andere Netze fassen, sondern auch eine Kernpriorität der Digitalen Agenda für Europa.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, sagte: "Die Europäer haben Anspruch auf Zugang zu sicheren, stabilen und robusten Online-Netzen und –Diensten. In den letzten beiden Jahren haben wir deutliche Fortschritte erzielt, doch müssen wir in der EU und weltweit unsere Anstrengungen noch forcieren, um den sich ständig wandelnden Cyber-Bedrohungen begegnen zu können."

Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass neue und technologisch komplexere Cyber-Angriffe lebenswichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Funktionen stören oder zerstören können. Beispiele hierfür sind die Angriffe auf die Netze des französischen Finanzministeriums vor dem G20-Gipfel, auf das EU-Emissionshandelssystem und gerade erst auf den Europäischen Auswärtigen Dienst und die Kommission selbst. Diese Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, bis nächstes Jahr ein gut funktionierendes Netz von staatlichen bzw. nationalen Computer-Notfallteams in Europa zu schaffen, noch regelmäßiger Simulationen von Cyber-Angriffen durchzuspielen und Sicherheitsfragen der Governance angesichts neu entstehender Technologien wie Cloud-Computing zu behandeln.
 
Wichtigste Ergebnisse des Berichts

Die Mitgliedstaaten haben mittlerweile mehrheitlich ein nationales/staatliches Computer-Notfallteam (CERT) eingesetzt. Der regelmäßige Austausch bewährter Maßnahmen über das 2009 eingerichtete Europäische Forum der Mitgliedstaaten hat zu einer ständigen Verbesserung der Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten geführt. Der Aufbau der europäischen öffentlich-privaten Partnerschaft für Robustheit (EP3R) war Voraussetzung dafür, den privaten Sektor in die Anhebung des Sicherheitsniveaus unseres digitalen Umfelds einzubinden und einen soliden europäischen Markt für Informationssicherheit aufzubauen.

Der Bericht zeigt die Perspektiven für die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet auf. Die Kommission wird gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und dem Privatsektor auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene folgende Wege beschreiten:

  • Einführung von CERT in den übrigen Mitgliedstaaten und für die EU-Organe bis 2012
  • Ausarbeitung eines europäischen Notfallplans für Netzstörungen bis 2012, gestützt auf nationale Notfallpläne für Netzstörungen
  • Veranstaltung regelmäßiger Übungen zu Netzstörungen sowohl auf nationaler Ebene (dies ist bislang nur in 12 Mitgliedstaaten geschehen) als auch auf europäischer Ebene, wie beispielsweise die Übung "Cyber Europe" im Jahr 2010
  • Förderung global vereinbarter Grundsätze für die Stabilität und Robustheit des Internet
  • Aufbau strategischer Partnerschaften auf diesem Gebiet mit wichtigen Nicht-EU-Ländern (vor allem mit den USA) sowie Förderung der Diskussionen in internationalen Foren wie der G8
  • Suche nach den besten Governance-Strategien für neu entstehende Technologien mit globaler Auswirkung, wie das Cloud-Computing

Hintergrund
Im März 2009 verabschiedete die Kommission eine Mitteilung zum Schutz kritischer Informationsinfrastrukturen – Schutz Europas vor Cyber-Angriffen und Störungen großen Ausmaßes: Stärkung der Abwehrbereitschaft, Sicherheit und Stabilität, in der ein Aktionsplan zum Schutz kritischer Informationsinfrastrukturen dargelegt wird, damit die EU besser auf Cyber-Angriffe und Ausfälle vorbereitet ist und diese besser abwehren kann.
Die 2010 veröffentlichte Digitale Agenda für Europa unterstreicht, wie wichtig Vertrauen und Sicherheit sind, und fordert alle Akteure dringend dazu auf, mit vereinten Kräften wirksame und koordinierte Mechanismen zu entwickeln, um auf die neuen und immer komplexeren Cyber-Risiken reagieren zu können.
Am 30. September 2010 verabschiedete die Kommission einen Vorschlag zur Stärkung und Modernisierung der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit.


Name für das neue Forschungs- und Innovationsprogramm der EU gesucht!
04.04.2011
Bis zum 10. Mai 2011 können ForscherInnen, IngenieurInnen, UnternehmerInnen, Innovatoren, StudentInnen und jede/r, der/die eine gute Idee hat, einen passenden, ansprechenden und einprägsamen Namen für das neue EU-Programm für Forschung und Innovation für den Zeitraum nach 2013, also nach dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm, vorschlagen.
Dieser von der Europäischen Kommission ausgeschriebene Wettbewerb steht im Zusammenhang mit der laufenden Konsultation der AkteurInnen zum Grünbuch der Kommission über das neue Programm, das im Zentrum der Initiative zur Innovationsunion und der Strategie Europa 2020 stehen wird. Die Kommission schlägt einen noch besseren Weg zur Unterstützung europäischer Forscher und Innovatoren vor. Exzellenz soll noch stärker gefördert werden, und es soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass gute Ideen auf dem Markt umgesetzt werden und zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum und neuen Arbeitsplätzen führen. Das neue Programm wird sich auf eine "Gemeinsame Strategie" stützen und unterschiedliche Finanzierungsformen kohärent und flexibel einsetzen. So wird sich die Forschungsförderung besser an die globalen Herausforderungen anpassen und entscheidend zur EU-Gesamtstrategie Europa 2020 beitragen können. Unnötiger Verwaltungsaufwand wird beseitigt und die Beteiligung wird einfacher. Die Kommission sucht nun einen neuen Namen für das Programm. Hochqualifizierte Juroren sollen aus den eingegangenen Vorschlägen eine Vorauswahl treffen, die dann im Internet zur Abstimmung vorgelegt wird. 
Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation: "Die Rahmenprogramme für Forschung und technologische Entwicklung haben Europa gute Dienste geleistet. Sie schaffen noch heute Wachstum und Arbeitsplätze und erhöhen unsere Lebensqualität. Das neue Programm für Forschung und Innovation stellt jedoch einen Neubeginn und eine neue Erfahrung dar – deshalb brauchen wir einen neuen Namen. Wir müssen die Akteure und die Öffentlichkeit ansprechen und erreichen, dass unserer Arbeit größere politische und mediale Aufmerksamkeit zuteil wird. Dies kann dann zu einer größeren Beteiligung und zu besseren Ergebnissen führen. Das neue Programm soll eine eindeutige Identität erhalten, aus der sein Zweck hervorgeht. Es soll nicht einfach nur ein weiteres Rahmenprogramm sein. Daher appelliere ich an die Kreativität der Bürger und fordere sie auf, einen Namen vorzuschlagen." 
 
In dem im Februar vorgelegten Grünbuch der Kommission wird eine gemeinsame Strategie für Forschung und Innovation vorgeschlagen, die sich von den Vorgehensweisen der Vergangenheit trennt und die Herausforderungen, vor denen wir in den nächsten zehn Jahren und danach in Europa stehen werden, ganz neu angeht. Dieser neue Ansatz erfordert eine neue "Identität". Daher wird nun ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem ein Name gesucht wird, den man mit Forschung und Innovation in Zusammenhang bringt und der außerdem originell, einprägsam sowie leicht auszusprechen und zu buchstabieren ist. Er soll in vielen Sprachen verwendet werden können oder aber leicht übersetzbar sein.

Vorschläge für den neuen Namen können bis zum 10. Mai 2011 über die Website YOU NAME IT! eingereicht werden, der auch die Teilnahmeregeln und -bedingungen zu entnehmen sind.

Eine internationale Jury wird drei Vorschläge ermitteln, über die dann die Bürger im Internet abstimmen werden. Zur Jury gehören:
- Carmen Vela, geschäftsführende Direktorin bei INGENASA, einem innovativen KMU des Biotechnologiesektors (Madrid, Spanien),
- Frank Gannon, Queensland Institute of Medical Research (QIMR), Direktor und Geschäftsführer,
- Anne L'Huillier, Stipendiatin des Europäischen Forschungsrates, Professorin für Kernphysik an der Universität Lund (Schweden), Trägerin des L’Oréal-Unesco-Preises 2011,
- Eric Hollander, Kreativdirektor bei AIRONAIR, Spezialist für Warenzeichen und Kommunikation,
- Anna Innamorati, Leiterin des Büros der McCann Company in Rom, Spezialistin für Warenzeichen und Kommunikation,
- Massimo Busuoli, Leiter des Brüsseler Büros der ENEA (italienische Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung).

Am 10. Juni wird Kommissarin Geoghegan-Quinn anlässlich der Konferenz zum Abschluss der laufenden Konsultation zur Gemeinsamen Strategie den endgültigen Namen bekanntgeben.
Der Gewinner bzw. die Gewinnerin kann an der European Innovation Convention am Jahresende in Brüssel teilnehmen (die Kosten dafür übernimmt die Kommission) und wird mit Kommissarin Geoghegan-Quinn und anderen führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammentreffen.

Hintergrund
Das neue System für die Finanzierung von Forschung und Innovation wird auf den Erfolgen des derzeitigen Forschungsrahmenprogramms (RP7), des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) und des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT) aufbauen.

Mit ihm soll der Beitrag maximiert werden, den die von der EU geförderte Forschung und Innovation zum nachhaltigen Wachstum, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Bewältigung der großen Herausforderungen für Europa (wie Klimawandel, Energieversorgungs- und Ernährungssicherheit, Gesundheit und Alterung der Gesellschaft) leistet.

Dies soll durch ein einheitliches Instrumentarium erreicht werden, das die gesamte Innovationskette von der Grundlagenforschung bis hin zur Vermarktung innovativer Produkte und Dienstleistungen umfasst. Ebenso sollen nicht technologische Innovationen gefördert werden, z. B. in den Bereichen Design und Marketing.

Von Herausforderungen zu Chancen: Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die EU-Finanzierung von Forschung und Innovation
28.03.2011
Bis zum 20. Mai 2011 wartet die Europäische Kommission im Rahmen eine Online-Befragung auf Ihren Input!

Die Europäische Kommission will mit diesen Änderungen die Teilnahme einfacher machen, die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen stärken und das Kosten-/Nutzenverhältnis verbessern. Der in einem Grünbuch dargelegte Vorschlag für einen "Gemeinsamen Strategierahmen" würde das derzeitige Forschungsrahmenprogramm (RP 7), das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation sowie das Europäische Innovations- und Technologieinstitut erfassen.

Damit wäre entlang der gesamten "Innovationskette" von der Grundlagenforschung bis hin zur Markteinführung innovativer Produkte und Dienstleistungen für kohärente Finanzierungsinstrumente gesorgt und würden auch nicht technologische Innovationen in Bereichen wie Design und Marketing unterstützt. Das Grünbuch der Kommission bietet ferner die Grundlage für eine weitreichende Vereinfachung von Verfahren und Bestimmungen. Die Änderungen zielen darauf ab, den Beitrag, den die Forschungs- und Innovationsförderung der EU zur Innovationsunion und zur Strategie Europa 2020 leistet, zu maximieren. Die Beteiligten können sich bis zum 20. Mai 2011 zu den Vorschlägen äußern.

Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation: "Unser Ziel ist es, aus jedem Euro, den die EU in Forschung und Innovation investiert, maximalen Nutzen zu ziehen. Angesichts der großen Herausforderungen, die sich im Hinblick auf Klimawandel, Energieeffizienz und Lebensmittelsicherheit stellen, wollen wir, dass EU-Finanzierungen das enorme Potenzial verwirklichen, das sie im Hinblick auf die Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen sowie die Verbesserung der Lebensqualität in der EU bieten. Wenn wir unsere Programme kohärenter und einfacher gestalten, erleichtern wir Forschern und Innovatoren – insbesondere KMU – das Leben, sind attraktiver für Antragsteller und erzielen bessere Ergebnisse. Ich freue mich auf eine ausführliche und innovative Debatte, bei der wir auch das Internet und soziale Medien nutzen werden."

Frau Geoghegan-Quinn veröffentlicht das Grünbuch in Zusammenarbeit mit den sechs anderen Kommissionsmitgliedern mit Zuständigkeit für Forschung und Innovation, d. h. den Vizepräsidenten Kallas, Kroes und Tajani sowie den Kommissaren Vassiliou, Potočnik und Oettinger.
 
Einfacherer Zugang zur Forschungs- und Innovationsförderung der EU
Die Kommission schlägt in ihrem Grünbuch einen "Gemeinsamen Strategierahmen" vor, der drei Schlüsselelemente umfasst:
Erstens einen klaren Schwerpunkt auf drei Zielen, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken, um in der EU ein wissenschaftliches Fundament zu schaffen, das weltweit seinesgleichen sucht, die Wettbewerbsfähigkeit umfassend zu fördern, und die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourceneffizienz, Energieversorgungs- und Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und alternde Bevölkerung anzugehen.
Zweitens soll die EU-Förderung attraktiver und der Zugang für die Teilnehmer einfacher gemacht werden, indem beispielsweise eine einzige Anlaufstelle mit gemeinsamen IT-Werkzeugen oder ein "One-Stop-Shop" eingerichtet wird, bei dem die Teilnehmer während des gesamten Finanzierungsprozesses beraten und unterstützt werden. Ferner sind im Gemeinsamen Strategierahmen vereinfachte und stärker rationalisierte Finanzierungsinstrumente vorgesehen, die die gesamte Innovationskette abdecken, einschließlich Grundlagenforschung, angewandter Forschung, Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Industrie sowie Innovation auf Unternehmensebene. Flexibilität wird gefördert, um zu mehr Diversität und einer stärkeren Einbeziehung von Unternehmen zu gelangen. Die Antragsteller sollten sich für mehrere verschiedene Projekte bewerben können, ohne jedes Mal die gleichen Angaben vorlegen zu müssen.
Drittens eine deutliche Vereinfachung und Vereinheitlichung der Verfahren, anhand deren die Verwendung der erhaltenen Mittel belegt werden muss. Dies könnte auch einen stärkeren Rückgriff auf Pauschalzahlungen zur Folge haben.

Einfachere Verfahren werden die Finanzkontrolle im Zusammenhang mit EU-Steuergeldern einfacher und wirksamer machen. Weitere Ideen, die im Grünbuch angesprochen werden, sind zusätzliche Schritte zur Zusammenführung der nationalen Forschungsförderung durch die Mitgliedstaaten, eine bessere Verknüpfung mit Maßnahmen des Kohäsionsfonds, die Nutzung von EU-Finanzierungen zur Stimulierung der öffentlichen Auftragsvergabe, mehr Erfolgsprämien, die weitere Stärkung der Rolle des Europäischen Forschungsrats und von Finanzierungsinstrumenten wie der Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis, Darlehensbürgschaften und Risikokapitalinvestitionen sowie die Festlegung von Leistungsindikatoren zur Messung des Erfolgs der Forschungs- und Innovationsförderung der EU.

Die Kommission wird in den kommenden Wochen einen Wettbewerb ausschreiben, um einen möglichst inspirierenden Namen für den neuen gemeinsamen Rahmen zu finden.
Die Vorschläge der Kommission tragen den Zwischenbewertungen des derzeitigen 7. Rahmenprogramms und des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in vollem Umfang Rechnung. Die Stellungnahme der Kommission zur Bewertung des RP 7 wurde ebenfalls veröffentlicht.

Nächste Schritte
Auf die Befragung kann ab sofort  reagiert werden. Einsendeschluss für Beiträge ist der 20. Mai 2011. Am 10. Juni 2011 organisiert die Kommission als Folgemaßnahme zur öffentlichen Anhörung eine große Abschlusskonferenz. Bei dieser Gelegenheit wird der Name des neuen Strategierahmens bekanntgegeben.
 
Die Kommission wird dann Ende 2011 einen Legislativvorschlag für die Finanzierung von Forschungs- und Innovationstätigkeiten aus dem EU-Haushalt in der Zeit nach 2013 vorlegen.

Hintergrund
Das aktuelle Forschungsrahmenprogramm (RP 7) verfügt über ein Budget von 53 Mrd. EUR (2007-2013). Bisher wurden daraus über 9000 Projekte gefördert. Einer Studie zufolge werden allein die für das Jahr 2011 ausgewählten Projekte bis zu 165 000 Arbeitsplätze schaffen.
Das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation ist mit Mitteln in Höhe von 3,6 Mrd. EUR (2007-2013) ausgestattet und hat alleine durch Darlehensbürgschaften und innovative IKT-Pilotprojekte über 100.000 KMU unterstützt.
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) ist eine eigenständige Einrichtung der EU, die über das völlig neue Konzept der Wissens- und Innovationsgemeinschaften internationale Spitzenleistungen auf dem Gebiet der Innovation fördert. Für den Zeitraum  2007-2013 hat das EIT 309 Mio. EUR aus dem EU-Haushalt erhalten.


Kommission: Konsultation über Europa-2020-Projektanleihen zur Infrastrukturfinanzierung - bis 2.5.2011
14.03.2011
Dieses Anleihemodell soll dazu beitragen, die Attraktivität privater Projektträger für Kapitalmarktanleger wie Pensionsfonds oder Versicherungsgesellschaften zu erhöhen. Die Emission projektbezogener Anleihen wird im Jahreswachstumsbericht als vorrangige Maßnahme zur Wachstumsförderung genannt.

Vorausgegangen war eine entsprechende Ankündigung von Präsident José Manuel Barroso in seiner Ansprache zur Lage der Union. Zum Auftakt dieser Initiative erklärte Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn: "Finanzinstrumente sollten bei der Finanzierung von Projekten im öffentlichen Interesse eine größere Rolle spielen. Die öffentlichen Haushalte sind derzeit konsolidierungsbedürftig. Wir müssen aber trotzdem ein nachhaltiges Wachstum in Europa fördern. EU-Haushaltsmittel müssen wirkungsvoller eingesetzt werden, damit Projekte dieser Art für Kapitalmarktanleger interessant werden. Aus diesem Grund arbeiten wir bei diesem Projekt mit der Europäischen Investitionsbank zusammen."
Der Präsident der Europäischen Investitionsbank, Philippe Maystadt, erklärte: "Durch die Finanzkrise hat die Infrastrukturfinanzierung in Europa gelitten, und die Banken sehen sich bei langfristigen Ausleihungen mit neuen Einschränkungen konfrontiert. Projektbezogene Anleihen könnten eine Möglichkeit darstellen, andere Investoren, wie Pensionsfonds oder Versicherungsgesellschaften, zur Bereitstellung von Kapital zu veranlassen und eine nützliche Ergänzung zu den traditionellen Finanzierungsformen darstellen."

Ein Blick auf die von den Mitgliedstaaten im Verkehrsbereich geplanten Investitionen zeigt, dass ab 2013 etwa 21,5 Mrd. EUR jährlich benötigt werden, um erhebliche Engpässe zu beseitigen, fehlende Grenzverbindungen herzustellen und Verkehrsträger miteinander zu verknüpfen.

Das Konsultationspapier wurde unter Federführung von Präsident Barroso in enger Zusammenarbeit mit Vizepräsident Siim Kallas (Verkehr) und Vizepräsidentin Neelie Kroes (Digitale Agenda) sowie den Kommissionsmitgliedern Günther Oettinger (Energie) und Janusz Lewandowski (Haushalt) ausgearbeitet.
 
Gewaltiger Infrastrukturinvestitionsbedarf in den nächsten zehn Jahren
In den kommenden zehn Jahren werden zur Realisierung der Leitinitiativen der Strategie Europa 2020 Rekordinvestitionen in die europäischen Verkehrs-, Energie, Informations- und Kommunikationsnetze erforderlich sein. Die Schaffung intelligenter, modernerer und vollständig vernetzter Infrastrukturen wird die Vollendung des Binnenmarkts vorantreiben. Vorläufigen Schätzungen zufolge liegt der Investitionsbedarf bei transeuropäischen Verkehrsnetzen, Energie und Informations- und Kommunikationstechnologien zwischen 1,5 und 2 Billionen EUR. Auch angesichts der außerordentlich angespannten Lage der Staatshaushalte ist es deshalb erforderlich, den privaten Sektor verstärkt an der Finanzierung von Infrastrukturprojekten zu beteiligen.

Die Europa-2020-Projektanleihen
Bei diesem Projektanleihe-Modell sollen private Projektträger, die zur Finanzierung bestimmter Infrastrukturprojekte Anleihen ausgeben, von der EU Unterstützung erhalten. Dies dürfte sie für institutionelle Kapitalmarktanleger interessanter machen. Die Rolle der Kommission und der EIB wird im Wesentlichen darin bestehen, einen Teil des Projektrisikos zu übernehmen. Dies wird das Rating der von den Projektträgern emittierten vorrangigen Schuldtitel verbessern und gewährleisten, dass diese Schuldtitel als Anleihen bei institutionellen Anlegern platziert werden können. Da die Beteiligung der EU nach oben begrenzt ist, werden für den EU-Haushalt keine unbegrenzten oder Eventualverbindlichkeiten entstehen.
Genutzt werden könnte dieses Modell für Projekte, die als wirtschaftlich und technisch durchführbar sowie als kostenwirksam eingestuft werden und bei denen Aussicht auf wirtschaftliche Bestandsfähigkeit besteht.
Im Rahmen der Überprüfung des EU-Haushalts  wurde aufgezeigt, wie Finanzinstrumente verstärkt für politische Ziele der EU genutzt und auf den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen für die Zeit ab 2014 abgestimmt werden können.

Nächste Schritte
Zu dem Konsultationspapier kann derzeit Stellung genommen werden. Einsendeschluss ist der 2. Mai 2011. Am 11. April wird die Kommission zusammen mit der EIB eine Konferenz zu dieser Initiative veranstalten, deren Ergebnisse in das Konsultationsverfahren einfließen werden. Nach Durchführung einer Folgenabschätzung wird die Kommission einen Vorschlag zur Realisierung der Europa-2020-Projektanleihen vorlegen.


EC: Öffentliche Konsultation zur elektronischen Signatur und Identifizierung – bis 15.4.2011
28.02.2011
Verbraucher und Unternehmen bringen Onlinetransaktionen wenig Vertrauen entgegen. Um dieses Problem anzugehen, möchte die Europäische Kommission von Bürgern und anderen interessierten Kreisen erfahren, wie die elektronische Signatur und die elektronische Identifizierung (eID) und Authentifizierung zur Entwicklung des europäischen digitalen Binnenmarkts beitragen können. Noch stellen die Schwierigkeiten bei der Überprüfung der Identität und Unterschrift von Personen ein starkes Hemmnis für die Entwicklung der EU-Onlinewirtschaft dar.

Elektronische Signaturen und die elektronische Identifizierung (eID) und Authentifizierung können wichtige Instrumente sein, die es sowohl Nutzern als auch Anbietern ermöglichen, sich auf sichere, vertrauenswürdige und nutzerfreundliche Onlinedienste zu stützen, müssen aber in allen Mitgliedstaaten funktionieren, um wirksam zu sein. Die Kommission wird die Ergebnisse dieser Konsultation bei der Überprüfung der geltenden eSignatur-Richtlinie und bei der Vorbereitung einer geplanten Initiative zur gegenseitigen Anerkennung der elektronischen Identifizierung und Authentifizierung berücksichtigen. Die Förderung des elektronischen Geschäftsverkehrs und Handels und die Vereinfachung von Online-Verwaltungsgeschäften im Binnenmarkt sind wichtige Aspekte der Digitalen Agenda für Europa.

Die Online-Konsultation wird bis zum 15. April 2011 laufen.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Ich heiße alle Beiträge zu der Frage willkommen, wie wir online die Identität und Unterschrift von Personen bei Käufen und Verkäufen und bei Verwaltungsgeschäften, bei denen es auf hohe Sicherheit ankommt, am besten überprüfen können. Ich möchte dazu beitragen, dass alle Europäer ohne die Befürchtung online gehen können, betrügerischen Machenschaften im Netz zum Opfer zu fallen."
Ein geringes Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen bei Transaktionen im Netz ist ein Faktor, der die Entwicklung der Onlinewirtschaft in der EU hemmt. Ein kräftiger und gesunder europäischer digitaler Binnenmarkt beruht wesentlich auf der Nutzung sicherer, vertrauenswürdiger und nutzerfreundlicher Onlinedienste. Um dieses Problem anzugehen, wurde in der Digitalen Agenda für Europa die Überarbeitung der eSignatur-Richtlinie  sowie eine Initiative zur gegenseitigen Anerkennung der elektronischen Identifizierung und Authentifizierung angekündigt.
 
Jedermann ist aufgefordert, sich an der Konsultation zu beteiligen und dazu zu äußern, wie die elektronische Identifizierung und Authentifizierung und die elektronische Signatur dazu beitragen können, den europäischen digitalen Binnenmarkt zu verwirklichen, und welche Maßnahmen denkbar sind, um optimale Bedingungen für seine Förderung zu schaffen.

Bei der öffentlichen Konsultation werden Äußerungen zu folgenden Themen erhofft:

  • Erwartungen der Bürger und Unternehmen an die EU-Vorschriften zur elektronischen Signatur, Identifizierung und Authentifizierung. Insbesondere: generelle Nützlichkeit elektronischer Signaturen und Anforderungen der Nutzer und bestimmter Branchen an die elektronische Identifizierung, sozioökonomische Vorteile, Anwendungsbereiche, potenzielle zusätzliche Maßnahmen zur Vertrauensbildung (z. B. Zeitstempelung), mobile Nutzung, rechtliche Anerkennung einer elektronischen Willenserklärung, die durch Mausklick abgegeben wird.
  • Ansicht der IKT-Branche, wie die elektronische Unterschrift am besten ausgestaltet werden kann, um die durch den technischen Fortschritt bedingten künftigen Herausforderungen zu bewältigen. Die interessierten Kreise sind aufgefordert, ihre Meinungen bezüglich bestehender Hindernisse, Anforderungen, der möglichen Abstufung von Sicherheitsniveaus und Erwartungen an die Normung zu formulieren.
  • Gemeinsame Prinzipien, die der gegenseitigen Anerkennung der elektronischen Identifizierung und Authentifizierung in Europa zugrunde liegen sollten, sowie Überlegungen zu Skaleneffekten bei Zulassung nationaler eID-Systeme, grenzübergreifende Nutzung in der EU und sektorübergreifende Nutzung im öffentlichen und privaten Sektor.
  • Potenzieller Beitrag der Forschung und Innovation zur Entwicklung neuer Verfahren für die elektronische Identifizierung und Authentifizierung durch elektronische Signaturen, etwa Alternativen zur derzeitigen Infrastruktur für öffentliche Schlüssel (PKI) für die einfache Verwaltung elektronischer Signaturen; eID-Karten.
    Die Kommission wird die Konsultationsbeiträge analysieren und im Rahmen ihrer Überprüfung der geltenden eSignatur-Richtlinie und bei der Vorbereitung einer Initiative zur gegenseitigen Anerkennung der elektronischen Identifizierung und Authentifizierung berücksichtigen.

Pilotprojekt
Die Kommission unterstützt bereits das großmaßstäbliche Pilotprojekt "STORK" (Secure idenTity acrOss boRders linKed), das die grenzübergreifende Anerkennung von eID-Systemen und den unkomplizierten Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen in 18 europäischen Ländern ermöglicht (Einzelheiten siehe https://www.eid-stork.eu/). Das Projekt soll die EU-Bürger in die Lage versetzen, sich mit ihren nationalen elektronischen Identitätsnachweisen (Passwörter, Ausweise, Mobiltelefone usw.) nicht nur im Heimatland, sondern überall in der EU auszuweisen.


Digitale Agenda: Immer mehr Bürger profitieren von öffentlichen Online-Dienstleistungen
28.02.2011
Immer mehr Bürger in der gesamten EU haben nun Zugang zu öffentlichen Online-Dienstleistungen, so die Feststellung des 9. europäischen eGovernment-Benchmark-Berichts. Die durchschnittliche Verfügbarkeit der öffentlichen Online-Dienstleistungen in der EU stieg von 69 % im Jahr 2009 auf 82 % im Jahr 2010. Ein stärkerer Online-Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen trägt dazu bei, die Kosten öffentlicher Verwaltungen zu senken und vermindert zudem den Verwaltungsaufwand für Unternehmen und Bürger. Im Bericht werden die besten und die schlechtesten öffentlichen Dienstleister in der EU genannt.
Im Mittelpunkt stehen dabei zwei wesentliche öffentliche Dienstleistungen, und zwar die Suche nach einem Arbeitsplatz und die Gründung eines Unternehmens. Auch wenn die Entwicklungen in den nationalen öffentlichen Verwaltungen in die richtige Richtung gehen, bestehen zwischen den Mitgliedstaaten nach wie vor große Unterschiede. Bei der Einführung der elektronischen Vergabe öffentlicher Aufträge ("eProcurement") gibt es ebenfalls noch Verbesserungsbedarf. Im Rahmen der Digitalen Agenda für Europa arbeitet die Europäische Union darauf hin, dass bis 2015 einer von zwei Bürgern und vier von fünf Unternehmen eGovernment-Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Die Schlussfolgerungen des Berichts liefern ein nützliches Feedback zu den Zielen des von der Kommission im Dezember 2010 lancierten eGovernment-Aktionsplans, der die Zusammenarbeit mit den nationalen öffentlichen Behörden auf dem Gebiet der Ausdehnung und Verbesserung der von ihnen im Internet angebotenen Dienstleistungen betrifft.
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, erklärte hierzu: "Ich freue mich, dass eine wachsende Zahl von EU-Bürgern nun öffentliche Online-Dienstleistungen für so wichtige Dinge wie die Arbeitsplatzsuche, die Ausfüllung von Steuererklärungen oder die Registrierung neuer Unternehmen nutzen können. Die Mitgliedstaaten, die öffentliche Basisdienstleistungen nun vollständig online zugänglich machen, können das Leben ihrer Bürger und Unternehmen erheblich erleichtern und dabei auch ihre eigenen Kosten senken."
 
Mehr als 80 % der öffentlichen Basisdienstleistungen nun online verfügbar
Die Online-Verfügbarkeit eines Pakets von 20 öffentlichen Basisdienstleistungen, wie die PKW-Registrierung, Steuererklärungen oder die Registrierung eines neuen Unternehmens erreichte in Europa 2010 82 % gegenüber nur 69 % im Jahr 2009. Die besten Dienstleister waren Österreich, Irland, Italien, Malta, Portugal und Schweden. In diesen Ländern waren diese Basisdienstleistungen vollständig online abrufbar. Bulgarien, Italien und Lettland unternahmen im letzten Jahr große Anstrengungen, um Dienstleistungen ins Netz zu stellen. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Dienstleistungen für Unternehmen weiter fortgeschritten sind als für Bürger.

Qualität der Dienstleistungen
Im Mittelpunkt dieses Berichts stehen die Bedürfnisse arbeitsloser Bürger und potenzieller Unternehmer. Analysiert wird die Art und Weise, wie öffentliche Verwaltungen ihre Bürokratie abbauen und ein breites Spektrum an öffentlichen Dienstleistungen, die für eine Unternehmensgründung oder eine Rückkehr in das Arbeitsleben benötigt werden, einfach zur Verfügung stellen. Dies kann über ein Online-Portal oder automatisch erfolgen. So kann beispielsweise an einen Unternehmensgründer bei der Registrierung seiner Steueridentifikationsnummer gleichzeitig eine Mehrwertsteuernummer vergeben werden. Im Bericht kommt man zu dem Schluss, dass in Österreich, Dänemark, Estland, Irland, Schweden und dem Vereinigten Königreich 55 % der für eine Unternehmensgründung benötigten Dienstleistungen entweder über ein bestimmtes Portal oder automatisch erbracht werden. Allerdings werden derzeit nur 46 % der von Arbeitslosen benötigten Dienstleistungen über ein entsprechendes Portal erbracht.

Elektronische Vergabe öffentlicher Aufträge (eProcurement)
Auch wenn 70 % der öffentlichen Behörden mit der Einführung von eProcurement begonnen haben, gestattet es das niedrige Nutzungsniveau (beste Schätzungen gehen von 5 % der gesamten öffentlichen Auftragsvergabe aus) noch nicht, einen größeren Nutzen aus dem System zu ziehen. Bei vollständiger Verfügbarkeit und besserer Nutzung von eProcurement könnte eine Kosteneinsparung von bis zu 30 % bei der Vergabe öffentlicher Aufträge erfolgen.

Je kleiner die Gemeinden, desto weniger Online-Dienstleistungen
Zum ersten Mal werden im Bericht auch die lokale und regionale Dimension von eGovernment analysiert und wesentliche Unterschiede innerhalb der Länder festgestellt. Bei vor allem auf lokaler Ebene erbrachten Dienstleistungen bieten kleinere Gemeinden lediglich die Hälfte der Online-Dienstleistungen der größeren Gemeinden an. Informieren kleinere Städte beispielsweise auf ihren Websites über die Art und Weise der Beantragung der Kopie einer Geburtsurkunde, übermitteln größere Gemeinden gleichzeitig herunterladbare Formulare. Der Grund dafür könnte darin bestehen, dass kleinere lokale Verwaltungen und ihre Bürger einen direkten Kontakt oder andere herkömmliche Kommunikationsformen bevorzugen oder dass kleinere Verwaltungen weniger Kapazitäten (Strategie, Finanzierung, Kompetenzen) für das Angebot von Online-Dienstleistungen haben.
 
Die Europäische Kommission wird die Entwicklung öffentlicher Online-Dienstleistungen in ganz Europa auch weiterhin genau verfolgen und mittels des eGovernment Aktionsplans mit den nationalen öffentlichen Behörden zusammenarbeiten, um die von ihnen im Internet angebotenen Dienstleistungen auszuweiten und zu verbessern.

Hintergrund
Seit 2001 veröffentlicht die Kommission jährlich einen Benchmark-Bericht über die Fortschritte bei der Einführung des eGovernment in der gesamten EU. Ziel dieser Erhebung ist es, die Fortschritte in den verschiedenen europäischen Ländern zu bewerten und zu vergleichen sowie bewährte Praktiken auszutauschen. Die Analyse deckt mehr als 10 000 Websites in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Kroatien, Island, Norwegen, der Schweiz und der Türkei ab.
Als Benchmark werden 12 öffentliche Basisdienstleistungen für Bürger analysiert: Einkommensteuern, Arbeitsplatzsuche, Sozialversicherungsleistungen, Personaldokumente, PKW-Registrierung, Beantragung einer Baugenehmigung, Anzeige bei der Polizei, öffentliche Bibliotheken, Geburts- und Heiratsurkunden, Einschreibung in eine Sekundarschule, Umzugsbenachrichtigung und Gesundheitsdienstleistungen. Darüber hinaus werden acht öffentliche Online-Dienstleistungen für Unternehmen untersucht: Sozialbeiträge für Beschäftigte, Körperschaftsteuer, Mehrwertsteuer, Registrierung eines neuen Unternehmens, Übermittlung von Daten an das Statistische Amt, Zollerklärung, umweltbezogene Genehmigungen und öffentliche Auftragsvergabe.

EU: Von Herausforderungen zu Chancen - Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die EU-Finanzierung von Forschung und Innovation
14.02.2011
Die Europäische Kommission startete bereits im Februar eine Befragung zu umfassenden Änderungen des EU-Systems für die Finanzierung von Forschung und Innovation: Konsultationsprozess bis 20.5.2011

Die Europäische Kommission will mit diesen Änderungen die Teilnahme einfacher machen, die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen stärken und das Kosten-/Nutzenverhältnis verbessern. Der in einem Grünbuch dargelegte Vorschlag für einen "Gemeinsamen Strategierahmen" (Green Paper on a Common Strategic Framework for future EU Research and Innovation Funding) würde das derzeitige Forschungsrahmenprogramm (RP 7), das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation sowie das Europäische Innovations- und Technologieinstitut erfassen.

Damit wäre entlang der gesamten "Innovationskette" von der Grundlagenforschung bis hin zur Markteinführung innovativer Produkte und Dienstleistungen für kohärente Finanzierungsinstrumente gesorgt und würden auch nicht technologische Innovationen in Bereichen wie Design und Marketing unterstützt. Das Grünbuch der Kommission bietet ferner die Grundlage für eine weitreichende Vereinfachung von Verfahren und Bestimmungen. Die Änderungen zielen darauf ab, den Beitrag, den die Forschungs- und Innovationsförderung der EU zur Innovationsunion und zur Strategie Europa 2020 leistet, zu maximieren. Die Beteiligten können sich bis zum 20. Mai 2011 zu den Vorschlägen äußern.

Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation: "Unser Ziel ist es, aus jedem Euro, den die EU in Forschung und Innovation investiert, maximalen Nutzen zu ziehen. Angesichts der großen Herausforderungen, die sich im Hinblick auf Klimawandel, Energieeffizienz und Lebensmittelsicherheit stellen, wollen wir, dass EU-Finanzierungen das enorme Potenzial verwirklichen, das sie im Hinblick auf die Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen sowie die Verbesserung der Lebensqualität in der EU bieten. Wenn wir unsere Programme kohärenter und einfacher gestalten, erleichtern wir Forschern und Innovatoren – insbesondere KMU – das Leben, sind attraktiver für Antragsteller und erzielen bessere Ergebnisse. Ich freue mich auf eine ausführliche und innovative Debatte, bei der wir auch das Internet und soziale Medien nutzen werden."

Frau Geoghegan-Quinn veröffentlicht das Grünbuch in Zusammenarbeit mit den sechs anderen Kommissionsmitgliedern mit Zuständigkeit für Forschung und Innovation, d. h. den Vizepräsidenten Kallas, Kroes und Tajani sowie den Kommissaren Vassiliou, Potočnik und Oettinger.
 
Einfacherer Zugang zur Forschungs- und Innovationsförderung der EU
Die Kommission schlägt in ihrem Grünbuch einen "Gemeinsamen Strategierahmen" vor, der drei Schlüsselelemente umfasst:
Erstens einen klaren Schwerpunkt auf drei Zielen, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken, um in der EU ein wissenschaftliches Fundament zu schaffen, das weltweit seinesgleichen sucht, die Wettbewerbsfähigkeit umfassend zu fördern, und die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourceneffizienz, Energieversorgungs- und Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und alternde Bevölkerung anzugehen.
Zweitens soll die EU-Förderung attraktiver und der Zugang für die Teilnehmer einfacher gemacht werden, indem beispielsweise eine einzige Anlaufstelle mit gemeinsamen IT-Werkzeugen oder ein "One-Stop-Shop" eingerichtet wird, bei dem die Teilnehmer während des gesamten Finanzierungsprozesses beraten und unterstützt werden. Ferner sind im Gemeinsamen Strategierahmen vereinfachte und stärker rationalisierte Finanzierungsinstrumente vorgesehen, die die gesamte Innovationskette abdecken, einschließlich Grundlagenforschung, angewandter Forschung, Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Industrie sowie Innovation auf Unternehmensebene. Flexibilität wird gefördert, um zu mehr Diversität und einer stärkeren Einbeziehung von Unternehmen zu gelangen. Die Antragsteller sollten sich für mehrere verschiedene Projekte bewerben können, ohne jedes Mal die gleichen Angaben vorlegen zu müssen.
Drittens eine deutliche Vereinfachung und Vereinheitlichung der Verfahren, anhand deren die Verwendung der erhaltenen Mittel belegt werden muss. Dies könnte auch einen stärkeren Rückgriff auf Pauschalzahlungen zur Folge haben.

Einfachere Verfahren werden die Finanzkontrolle im Zusammenhang mit EU-Steuergeldern einfacher und wirksamer machen. Weitere Ideen, die im Grünbuch angesprochen werden, sind zusätzliche Schritte zur Zusammenführung der nationalen Forschungsförderung durch die Mitgliedstaaten, eine bessere Verknüpfung mit Maßnahmen des Kohäsionsfonds, die Nutzung von EU-Finanzierungen zur Stimulierung der öffentlichen Auftragsvergabe, mehr Erfolgsprämien, die weitere Stärkung der Rolle des Europäischen Forschungsrats und von Finanzierungsinstrumenten wie der Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis, Darlehensbürgschaften und Risikokapitalinvestitionen sowie die Festlegung von Leistungsindikatoren zur Messung des Erfolgs der Forschungs- und Innovationsförderung der EU.

Die Kommission wird in den kommenden Wochen einen Wettbewerb ausschreiben, um einen möglichst inspirierenden Namen für den neuen gemeinsamen Rahmen zu finden.
Die Vorschläge der Kommission tragen den Zwischenbewertungen des derzeitigen 7. Rahmenprogramms und des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in vollem Umfang Rechnung. Die Stellungnahme der Kommission zur Bewertung des RP 7 wurde ebenfalls veröffentlicht.

Nächste Schritte
Auf die Befragung kann ab sofort  reagiert werden. Einsendeschluss für Beiträge ist der 20. Mai 2011. Am 10. Juni 2011 organisiert die Kommission als Folgemaßnahme zur öffentlichen Anhörung eine große Abschlusskonferenz. Bei dieser Gelegenheit wird der Name des neuen Strategierahmens bekanntgegeben.
 
Die Kommission wird dann Ende 2011 einen Legislativvorschlag für die Finanzierung von Forschungs- und Innovationstätigkeiten aus dem EU-Haushalt in der Zeit nach 2013 vorlegen.

Hintergrund
Das aktuelle Forschungsrahmenprogramm (RP 7) verfügt über ein Budget von 53 Mrd. EUR (2007-2013). Bisher wurden daraus über 9000 Projekte gefördert. Einer Studie zufolge werden allein die für das Jahr 2011 ausgewählten Projekte bis zu 165 000 Arbeitsplätze schaffen.
Das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation ist mit Mitteln in Höhe von 3,6 Mrd. EUR (2007-2013) ausgestattet und hat alleine durch Darlehensbürgschaften und innovative IKT-Pilotprojekte über 100.000 KMU unterstützt.
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) ist eine eigenständige Einrichtung der EU, die über das völlig neue Konzept der Wissens- und Innovationsgemeinschaften internationale Spitzenleistungen auf dem Gebiet der Innovation fördert. Für den Zeitraum  2007-2013 hat das EIT 309 Mio. EUR aus dem EU-Haushalt erhalten.


Digitale Agenda: Zusammenführung des kulturellen Erbes im Netz
31.01.2011
Der Bericht einer hochrangigen Reflexionsgruppe („Ausschuss der Weisen“) zur Digitalisierung des kulturellen Erbes Europas, wurde an die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, und an die für Bildung und Kultur zuständige Kommissarin Androulla Vassiliou übergeben.

In dem Bericht werden die EU-Mitgliedstaaten aufgerufen, sich intensiver darum zu bemühen, die in sämtlichen Bibliotheken, Archiven und Museen vorhandenen Sammlungen online ins Netz zu stellen, und es werden die Vorteile einer leichteren Zugänglichkeit der Kulturgüter und des Wissens Europas herausgestellt. Daneben wird auf den potenziellen wirtschaftlichen Nutzen der Digitalisierung hingewiesen, der – auch im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften – mit der Entwicklung innovativer Dienstleistungen in Bereichen wie Tourismus, Forschung und Bildung verbunden ist. Die Reflexionsgruppe spricht sich in ihrem Bericht für die Zielsetzung der Digitalen Agenda aus, die europäische digitale Bibliothek Europeana zu stärken, und schlägt Lösungen vor, wie urheberrechtlich geschützte Werke online verfügbar gemacht werden können.
Dem Ausschuss der Weisen zur Digitalisierung gehören Maurice Lévy, Elisabeth Niggemann und Jacques de Decker an. Die in dem Bericht ausgesprochenen Empfehlungen werden in die umfassende Strategie der Kommission im Rahmen der Digitalen Agenda für Europa einfließen, mit der Kultureinrichtungen der Übergang ins digitale Zeitalter erleichtert werden soll.

Neelie Kroes erklärte: "Ich danke den drei "Weisen" für ihre konstruktiven Vorschläge dazu, wie wir eine "digitale Renaissance" in Europa in Gang bringen können. Die Bereitstellung der Sammlungen von Museen und Bibliotheken im Netz bringt nicht nur die reiche Geschichte und Kultur Europas zur Geltung, sondern kann auch mit neuen Vorteilen bei Bildung, Innovation und der Schaffung neuer wirtschaftlicher Betätigungsfelder einhergehen. Auf diese Weise werden hochwertige Inhalte für viele Generationen ins Netz gestellt.“

Androulla Vassiliou ergänzte: "Die Gruppe hat die Interessen der Werkschaffenden mit den Anforderungen eines sich wandelnden Umfelds im digitalen Zeitalter zum Ausgleich gebracht. Wir müssen Mittel und Wege finden, um dies in all den Bereichen zu bewerkstelligen, in denen der Kultur- und Kreativsektor den aus dem Übergang in das digitale Zeitalter erwachsenden Herausforderungen gegenübersteht. Kultur und kulturelles Erbe im digitalen Zeitalter eröffnen den Volkswirtschaften und Gesellschaften Europas neue Chancen."
 
Wesentliche Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Berichts "Die neue Renaissance":
- Das Portal Europeana sollte zum zentralen Bezugspunkt für das kulturelle Erbe Europas im Netz werden. Die Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass alle mit öffentlicher Förderung digitalisierten Materialien über diese Internetseite zugänglich sind, und ihre öffentlich zugänglichen Meisterwerke bis 2016 in Europeana einbringen. Kultureinrichtungen, die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten sollten Europeana aktiv und umfassend fördern und dafür werben.
Urheberrechtlich geschützte Werke, die nicht länger gewerblich vertrieben werden, sollten online verfügbar gemacht werden. Die Digitalisierung und Verwertung dieser Werke obliegt hauptsächlich den Rechteinhabern. Falls die Rechteinhaber dies nicht tun, müssen Kultureinrichtungen die Möglichkeit haben, Material zu digitalisieren und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wofür die Rechteinhaber eine Vergütung erhalten sollten.
EU-Regeln für verwaiste Werke (Werke, deren Rechteinhaber nicht ermittelt werden können) müssen so bald wie möglich erlassen werden. Im Bericht werden acht Grundbedingungen festgelegt, die für alle denkbaren Lösungen gelten.
- Die Mitgliedstaaten müssen ihre Mittel für die Digitalisierung erheblich aufstocken, um Arbeitsplätze zu schaffen und künftiges Wachstum zu fördern. Die für den Bau von 100 km Straße notwendigen Mittel würden ausreichen, um 16 % aller in den Bibliotheken der EU vorhandenen Bücher oder alle Audio-Inhalte der Kultureinrichtungen der EU-Mitgliedstaaten zu digitalisieren.
Öffentlich-private Partnerschaften für die Digitalisierung sind zu fördern. Sie müssen transparent, nichtausschließlich und gegenüber allen Partnern gerecht sein und grenzübergreifenden Zugang zu digitalisierten Materialien für alle schaffen. Die Vorzugsnutzung von digitalisierten Materialien durch den privaten Partner sollte für längstens sieben Jahre gewährt werden.
- Um die Erhaltung von Sammlungen in digitalisierter Form zu gewährleisten, sollte eine zweite Kopie dieser Kulturgüter bei Europeana archiviert werden. Außerdem sollte ein System entwickelt werden, bei dem kulturelles Material, das derzeit in mehreren Ländern deponiert werden muss, nur einmal zu deponieren ist.
Die Empfehlungen des "Ausschusses der Weisen" werden Eingang finden in die umfassendere Strategie der Kommission im Rahmen der Digitalen Agenda für Europa, mit der Kultureinrichtungen beim Übergang in das digitale Zeitalter und bei der Suche nach neuen und wirksamen Geschäftsmodellen, die eine beschleunigte Digitalisierung mit einer eventuell erforderlichen fairen Vergütung der Rechteinhaber ermöglichen, unterstützt werden. Die Empfehlungen werden auch dem Plan der Kommission zugute kommen, bis 2012 ein nachhaltiges Finanzierungsmodell für Europeana zu entwickeln.

Bereits heute bietet das Portal europeana.eu Zugang zu über 15 Millionen digitalisierten Büchern, Landkarten, Fotografien, Filmen, Gemälden und Musikstücken, was jedoch nur einen kleinen Teil der Werke ausmacht, die sich im Besitz europäischer Kultureinrichtungen befinden. Bei den meisten digitalisierten Materialien handelt es sich um ältere Werke im öffentlichen Bereich, bei denen keine Rechtsstreitigkeiten wie bei urheberrechtlich geschützten Werken drohen.
 
Hintergrund
Der "Ausschuss der Weisen" setzt sich zusammen aus Maurice Lévy (Chairman und CEO des französischen Werbe- und Kommunikationsunternehmens Publicis), Elisabeth Niggemann (Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek und Vorsitzende der Stiftung für die Europäische Digitale Bibliothek) sowie Jacques De Decker (Schriftsteller und Ständiger Sekretär der belgischen Königlichen Akademie der französischen Sprache und Literatur).


Digitale Agenda: IKT für Senioren – Bericht belegt großes Interesse der KMU und nachhaltige staatliche Förderung
17.01.2011
Die Europäische Kommission legte kürzlich einen Bericht über die Fortschritte des gemeinsamen Programms "Umgebungsunterstütztes Leben" (AAL JP) vor, aus dem hervorgeht, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei den Projekten in diesem Bereich außerordentlich engagiert sind und die teilnehmenden Länder bedeutende Finanzmittel bereitstellen.

Ferner enthält der Bericht Empfehlungen, mit denen auch in Zukunft eine positive Entwicklung sichergestellt werden soll. An diesem Programm zur Förderung von Forschung und Entwicklung mit einem Budget von 600 Mio. Euro nehmen 23 Länder und die EU teil.
Ziel ist es, die Lebensqualität der älteren Mitbürger durch intelligente, IKT-gestützte Lösungen zu verbessern. Der Bericht der Kommission richtet sich an das Europäische Parlament und den Ministerrat; es handelt sich um eine wichtige Etappe zum Ausbau dieses Programms, einer der Leitaktionen der Digitalen Agenda für Europa. Das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" kann einen wichtigen Beitrag zur geplanten europäischen Pilot-Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter leisten.
Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für die Digitale Agenda sagte hierzu: "Ich freue mich, das die Teilnehmerländer das gemeinsame Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" als wichtiges Mittel zur Bewältigung der Herausforderung der Bevölkerungsalterung ansehen – dies zeigt sich darin, dass sie beträchtliche Finanzmittel dafür bereitstellen. Informations- und Kommunikationstechnologien sind entscheidend, wenn wir das Leben der wachsenden Zahl älterer Menschen in Europa verbessern wollen. Mit dem Programm wird deutlich, wie wir durch Zusammenführung unserer Ressourcen für die EU in diesem wichtigen Bereich weit mehr erreichen können, als es durch getrennte Maßnahmen der Mitgliedstaaten möglich wäre."

Die erste Bewertung des gemeinsamen Programms "Umgebungsunterstütztes Leben" durch die Kommission stützt sich auf die Schlussfolgerungen eines hochrangigen Gremiums unter Vorsitz der ehemaligen EU-Kommissarin Meglena Kuneva, in dem das Programm vor dem allgemeinen Hintergrund der Innovation als Antwort auf demografische Herausforderungen erörtert wurde.
 
Aus dem Bericht geht hervor, dass die 23 Teilnehmerländer des gemeinsamen Programms ihre Anstrengungen zur Bewältigung eines drängenden gesellschaftlichen Problems äußerst erfolgreich vereint haben und eine Lücke zwischen der Spitzenforschung und in großem Maßstab markfähigen Lösungen für ein aktives und unabhängiges Leben im Alter geschlossen wurde. Das Programm ist umso erfolgreicher, als es durch hohe Finanzinvestitionen der Teilnehmerländer gestützt wird. Diese lagen 2009 um 50 % über den ursprünglich vorgesehenen Mindestinvestitionen. Ein weiterer entscheidender Erfolgsindikator ist die enorme Beteiligung von KMU in den Projektkonsortien (über 40 %).

Neue Lösungen
Im Rahmen des Programms werden neue Lösungen entwickelt, die innerhalb von zwei bis drei Jahren marktreif sind. Über 50 Forschungs- und Innovationsprojekte wurden seit 2008 in den Bereichen Behandlung chronischer Krankheiten und soziale Interaktion älterer Menschen eingeleitet. Gegenstand der Forschung sind z. B.  Roboter, die Tätigkeiten im Haushalt verrichten und Senioren helfen, den Kontakt mit dem sozialen Umfeld aufrechtzuerhalten, und „intelligente Wohnungen“, die auf die Bewegungen und das Verhalten der Bewohner reagieren und ihnen das Leben erleichtern.

Um die positiven Ergebnisse des Programms zu maximieren, empfiehlt die Kommission, die Endnutzer bei der Entwicklung von Lösungen enger und besser mit einzubeziehen. Stärker vereinheitlichte Vorschriften für Förderwürdigkeit und Finanzierung dürften ebenfalls Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Projektdurchführung vermeiden helfen. Die Kommission wird sich ferner um Finanzierungsmechanismen bemühen, mit denen die Investitionslücke zwischen der Pilotphase und der großmaßstäblichen Einführung auf dem Markt geschlossen werden soll. Hierzu gehören auch die weitere Unterstützung des AAL-Investitionsforums und die Berücksichtigung des Beitrags, den das Programm möglicherweise zur europäischen Pilot-Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter leisten kann. Die im Rahmen der Leitinitiative "Innovationsunion" angekündigte Pilot-Partnerschaft soll Hindernisse bei der großmaßstäblichen Einführung von Innovationen aus dem Weg räumen, die eine Antwort auf die Probleme der Bevölkerungsalterung darstellen.
Die Kommission wird ferner die Verbindungen zwischen dem Programm "Umgebungsunterstütztes Leben", den anderen von der EU unterstützten Forschungs- und Innovationsprogrammen und dem Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen (2012) ausbauen.
Auf der Grundlage des Berichts wird die Kommission nun mit dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat der EU die nächsten Schritte bei der Durchführung der vorgeschlagenen Maßnahmen sowie eine Fortführung des Programms über seine ursprüngliche Laufzeit (bis 2013) hinaus erörtern.

Hintergrund
Dem AAL JP gehören 20 EU-Mitgliedstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Ungarn, das Vereinigte Königreich und Zypern), drei assoziierte Länder (Israel, Norwegen und die Schweiz) sowie die Europäische Kommission an.
 
Es unterstützt IKT-gestützte Lösungen für eine bessere Lebensqualität im Alter, die innerhalb von zwei bis drei Jahren marktreif und wirtschaftlich tragfähig sind. Dies bringt neue Geschäftsmöglichkeiten und enorme Kosteneinsparungen bei der Sozial- und Gesundheitsfürsorge. So können beispielsweise Fernversorgungslösungen die Kosten von Pflegediensten um bis zu 30 % senken.
In Europa stellen der öffentliche und der private Sektor mehr als eine Milliarde Euro für Forschung und Innovation bereit, um die Lebensqualität im Alter zu erhöhen: etwa 600 Mio. Euro für das gemeinsame Programm (AAL JP), etwa 400 Mio. Euro für das Forschungsrahmenprogramm der EU und bisher mehr als 50 Mio. Euro für das das IKT-Förderprogramm der EU.

Die Teilnahme der Kommission am gemeinsamen Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" stützt sich auf einen Aktionsplan aus dem Jahr 2007 zum Altern in der Informationsgesellschaft. Ziel dieses Aktionsplans ist die Stärkung der Forschungszusammenarbeit der Mitgliedstaaten durch Bereitstellung entsprechender EU-Mittel.


Öffentliche Konsultation: “Use of the 24 GHz range radio spectrum band”
17.01.2011
Teilnahme noch bis 15. Februar 2011 möglich

Automotive Kurzstreckenradargeräte (SRR) nutzen Funkfrequenzen um Hindernisse respektive andere Fahrzeuge zu erkennen.

Die "Radio Spectrum Policy unit" der Europäischen Kommission hat daher eine öffentliche Konsulation zum Thema Use of the 24 GHz range radio spectrum band" for automotive short-range radar applications gestartet. Dies ist von hoher Bedeutung für radarbasierte Sicherheitssysteme im Straßenverkehr.


2010

Frohe Weihnachten
20.12.2010
Das IKT Team wünscht Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und erholsame Feiertage

Obwohl die bevorstehenden Tage für viele von Ihnen von Projektvorbereitungen gekennzeichnet sind (ICT-Call7 deadline 18.01.2011), möchte wir - das IKT Team der Europäischen und Internationalen Programme -  Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und erholsame Feiertage wünschen. Wir freuen uns weiterhin auf gute Zusammenarbeit und stehen Ihnen auch im neuen Jahr 2011 mit unseren Services gerne zur Verfügung!


Top-up call
20.12.2010
FP7-ICT-2011-7 Call

Im Rahmen des Zieles "ICT2011.11.3 Supplements to strengthen cooperation in ICT R&D in an enlarged European Union" haben Projektkonsortien, deren IKT Projekte länger als bis zum 30.06.2012 laufen, die Möglichkeit zusätzliche Partner ins Projekt zu holen. Angesprochen sind vor allem Partner aus den Ländern der letzten EU Erweiterung – aus Ländern die noch nicht im Konsortium vertreten sind.

ProjektkoordinatorInnen geben ihre Interessensbekundungen ab, welche über Cordis in einer gesammelten Datenbank veröffentlich wird und potentielle Partner können sich bei Interesse direkt an die KoordinatorInnen wenden.


ARTEMIS und ENIAC: Zwischenbericht zur Evaluierung veröffentlicht
20.12.2010
Öffentlich-private Partnerschaften ENIAC und ARTEMIS erbringen gute Ergebnisse, brauchen aber mehr Unterstützung durch Industrie und Mitgliedstaaten

Die Europäische Kommission hat den Bericht einer unabhängigen Expertengruppe gebilligt, in dem die Wirtschaft und die Mitgliedstaaten der EU aufgerufen werden, ARTEMIS und ENIAC stärker als bisher zu unterstützen. Hierbei handelt es sich um zwei öffentlich-private Partnerschaften in Form gemeinsamer Unternehmen, die sich mit kooperativer Forschung in den Bereichen Nanoelektronik und eingebettete IKT-Systeme beschäftigen (die beispielsweise in Fahrzeugen, Smartphones, Kraftwerken und anderswo eingesetzt werden). Die Experten kamen zu dem Schluss, dass das gegenwärtige Partnerschaftsmodell gut für die Wirtschaft, die Mitgliedstaaten und für Europa ist. Die stellten aber auch fest, dass mehr Finanzmittel aus den EU-Mitgliedstaaten nötig sind und die Industrie sich stärker in einer europäischen Strategie engagieren muss, damit ARTEMIS und ENIAC ihr Potenzial ausschöpfen können. Die Förderung der europäischen Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien ist eines der Hauptziele der Digitalen Agenda für Europa.


EU-EECA ICT Cluster
06.12.2010
gebildet von den Projekten ISTOK-SOYUZ, SCUBE-ICT und EXTEND
ISTOK-SOYUZ, SCUBE-ICT und EXTEND, drei Projekte aus dem Bereich internationale Kooperationen, haben den EU EECA ICT Cluster mit dem Ziel der Stärkung der Kooperation zwischen EU, Osteuropa und Zentralasien gebildet.
Veranstaltungsrückblick: VITE inside FFG
06.12.2010
IKT kompakt - Das IKT Portfolio der FFG

Unter diesem Motto haben sich am 3. Dezember 2010 im "Haus der Forschung" in Wien mehr als 50 VertreterInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammengefunden, um sich über relevante IKT Förderprogramme zu informieren. Sämtliche Präsentationen sowie ein informatives Video finden Sie unter "Downloads".


Links

Kommission verstärkt Europas Abwehrmaßnahmen gegen Cyberangriffe
22.11.2010
Die Europäische Kommission hat zwei neue Maßnahmen bekanntgegeben, mit denen Europas Verteidigungsfähigkeit gegen Angriffe auf seine wichtigsten Informationssysteme (IT) sichergestellt werden soll. Neben einem Vorschlag für eine Richtlinie über den Umgang mit neuen Arten der Cyberkriminalität wie etwa Cyber-Großangriffen legt sie einen Vorschlag für eine Verordnung vor, mit der die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) gestärkt und modernisiert werden soll.

Beide Initiativen sind in der Digitalen Agenda für Europa und dem Stockholmer Programm vorgesehen, um das Vertrauen und die Netzwerksicherheit zu erhöhen. Aufgrund der vorgeschlagenen Richtlinie könnten die Urheber von Cyberangriffen sowie die Hersteller von damit in Verbindung stehender Software und Schadsoftware verfolgt werden und wären härteren strafrechtlichen Sanktionen ausgesetzt. Darüber hinaus wären die Mitgliedstaaten verpflichtet, im Falle von Cyberangriffen schnell auf dringende Hilfeersuchen zu reagieren. Die justizielle und polizeiliche Zusammenarbeit in Europa würde dadurch in diesem Bereich an Wirksamkeit gewinnen. Auch die Stärkung und Modernisierung der ENISA würde der EU, den Mitgliedstaaten und den privaten Akteuren dabei helfen, ihre Kapazitäten und Vorsorgemaßnahmen zur Prävention, Aufdeckung und Reaktion im Bereich der Internetsicherheit zu verbessern. Beide Vorschläge werden zur Verabschiedung an das Europäische Parlament und den EU-Ministerrat weitergeleitet.

Die für Inneres zuständige Kommissarin Cecilia Malmström sagte dazu: "Das Verbrechen geht neue Wege. Mithilfe von Schadsoftware ist es möglich, die Kontrolle über eine große Zahl von Computern zu gewinnen und Kreditkartennummern zu stehlen, sensible Informationen ausfindig zu machen und Großangriffe zu starten. Es ist an der Zeit, unsere Bemühungen gegen die häufig auch vom Organisierten Verbrechen genutzte Cyberkriminalität zu verstärken. Die Vorschläge, die wir heute vorlegen, sind ein wichtiger Schritt, weil wir damit die Erstellung und den Verkauf von Schadsoftware unter Strafe stellen und die europäische polizeiliche Zusammenarbeit verbessern."

Die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, Neelie Kroes, erklärte: "Nur wenn die Bürger sich online wohl und sicher fühlen, werden sich auch alle Europäer im digitalen Raum bewegen. Online-Bedrohungen kennen keine Grenzen. Durch die Modernisierung der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit wird neuer Sachverstand entstehen und der Austausch bewährter Praktiken innerhalb Europas gefördert. Unsere EU-Organe und Regierungen müssen sehr eng zusammenarbeiten, damit wir die Art und das Ausmaß der neuen Online-Bedrohungen verstehen lernen. Die ENISA muss uns mit Rat und Unterstützung dabei zur Seite stehen, effiziente Abwehrmechanismen zu entwerfen, um unsere Bürger und Unternehmen online zu schützen." 

Auch wenn Europa darum bemüht ist, das Potenzial von Netzwerken und Informationssystemen voll auszuschöpfen, darf es dabei nicht anfälliger für Störungen durch zufällige oder natürliche Ereignisse (wie etwa Tiefseekabelbrüche) oder durch böswillige Handlungen (wie Hacker- oder sonstige Cyberangriffe) werden. Solche Angriffe könnten beispielsweise mithilfe immer ausgefeilterer Instrumente durchgeführt werden, mit denen eine große Zahl von Computern übernommen und zeitgleich als Roboterarmee im Internet ("Botnets") manipuliert werden können, ohne dass die Besitzer dies mitbekommen. Diese infizierten Computer können später benutzt werden, um vernichtende Cyberangriffe gegen öffentliche und private IT-Systeme zu führen - so geschehen in Estland im Jahre 2007, als die meisten öffentlichen Online-Dienste ebenso wie die Server der Regierung, des Parlaments und der Polizei vorübergehend außer Betrieb gesetzt wurden. Die Zahl der Angriffe auf Informationssysteme ist stetig gestiegen, seit die EU im Februar 2005 erstmals Regelungen über Angriffe auf Informationssysteme verabschiedete. Im März 2009 griff ein Netz infizierter Computer die Computersysteme staatlicher und privater Organisationen in über 100 Ländern an und verschaffte sich Zugang zu sensiblen und vertraulichen Dokumenten. Auch in diesem Fall erschuf Schadsoftware "Botnets", also Netzwerke infizierter Computer, die ferngesteuert werden können, um einen koordinierten Angriff auszuführen.
Das von der Kommission vorgeschlagene Maßnahmenpaket wird Europas Abwehrkraft gegen Cyberstörungen stärken. Der Vorschlag der Kommission über Cyberkriminalität baut auf Regelungen auf, die seit 2005 gelten, und führt neue erschwerende Umstände und höhere strafrechtliche Sanktionen ein, die erforderlich sind, um die wachsende Bedrohung und Häufigkeit von Großangriffen auf Informationssysteme wirksamer zu bekämpfen.
Darüber hinaus würde damit der Weg für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Justiz- und Polizeibehörden der Mitgliedstaaten geebnet, indem die Mitgliedstaaten durch die Vorgabe, dringende Ersuchen innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu bearbeiten, verpflichtet werden, das bestehende Netzwerk rund um die Uhr erreichbarer Kontaktstellen besser zu nutzen.
Schließlich würde die vorgeschlagene Richtlinie auch die Einrichtung eines Systems zur Erfassung und Rückverfolgung von Cyberangriffen vorsehen.

Verstärkte Zusammenarbeit unter Ländern und Industriezweigen
Zur besseren Koordinierung der europäischen Abwehrreaktionen schlägt die Kommission eine neue Verordnung vor, mit der die 2004 ins Leben gerufene Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) gestärkt und modernisiert wird. Dadurch würde die Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten, Strafverfolgungsbehörden und der Industrie intensiviert. Die ENISA wird bei der Stärkung des für die Entwicklung der Informationsgesellschaft wesentlichen Vertrauens eine wichtige Rolle spielen, indem sie die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer verbessert.
Mit ihrem neuen Mandat würde die ENISA EU-Mitgliedstaaten und Akteure des Privatsektors in europaweite gemeinsame Maßnahmen einbinden wie etwa Cybersicherheitsübungen, Public-Private-Partnerschaften für Netzwerkstabilität, Wirtschaftsanalysen und Risikobewertung sowie Sensibilisierungskampagnen.
Eine modernisierte ENISA wäre flexibler und anpassungsfähiger und stünde zur Verfügung, um EU-Staaten und -Organen Unterstützung und Rat in Rechtssetzungsfragen zu bieten.
 
Zu guter Letzt würde die vorgeschlagene Verordnung die größer gewordenen Herausforderungen im Bereich Internetsicherheit berücksichtigen, indem sie das Mandat der ENISA um fünf Jahre verlängern und ihre finanziellen und personellen Mittel schrittweise aufstocken würde. Die Kommission schlägt vor, auch die Führungsstruktur der ENISA zu stärken, indem die Aufsichtsrolle des Verwaltungsrats untermauert wird, in welchem die EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission vertreten sind.

Hintergrund
Die ENISA wurde 2004 geschaffen, ihr derzeitiges Mandat läuft im März 2012 aus. Es wird nun vorgeschlagen, es um fünf Jahre zu verlängern. Diesem Verordnungsvorschlag ging ein umfassender Prozess voraus, zu dem eine Evaluierung der Agentur, Empfehlungen von deren Verwaltungsrat, zwei öffentliche Konsultationsverfahren und eine Folgenabschätzung einschließlich Kosten-Nutzen-Analyse gehörten.


Future Internet Award
29.10.2010
Einreichungen noch bis 15. November 2010 möglich

Der Future Internet Award, der von ceFIMS (Coordination of the European Future Internet forum of Member States) organisiert wird, ist eine exzellente Möglichkeit für nationale und internationale europäische "Future Internet"-Initiativen ihre Arbeit einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Das Ausfüllen der max. 3-seitigen "application form" macht´s möglich. 

Diese Initiativen können innovative Produkte und/oder Dienstleistungen sein, die die Zukunft des Future Internet entscheidend mitprägen werden.

Der Future Internet Award wird alle 6 Monate vergeben. Die nächste Verleihung erfolgt im Rahmen der Future Internet Conference Week im Dezember in Gent (BE).

 


Europäische Kommission kündigt Förderung der strategischen IKT-Forschung mit 780 Mio. Euro an
28.09.2010
Die Europäische Kommission stellte eine der höchstdotierten Aufforderungen zur Einreichung von Forschungsvorschlägen für die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) vor, die es im Zuge der EU-Forschungsrahmenprogramme jemals gegeben hat.

Dies gab sie kürzlich auf der Konferenz "ICT 2010 – Digitally Driven" bekannt, der größten Veranstaltung für IKT-Forschung und  Innovation in Europa. Im Rahmen der Aufforderung werden 2011 Fördermittel in Höhe von insgesamt 780 Mio. Euro vergeben. Dadurch soll die Forschung u. a. in den folgenden Bereichen vorangetrieben werden: "Internet der Zukunft", Robotersysteme, intelligente und eingebettete Systeme, Photonik, IKT zur Förderung der Energieeffizienz sowie Gesundheit und Wohlergehen im Alter. Im Rahmen der Digitalen Agenda für Europa hat sich die Kommission verpflichtet, das Jahresbudget für IKT-Forschung und  Entwicklung bis mindestens 2013 weiterhin um 20 % jährlich zu erhöhen.

Die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes erklärte dazu: "Eine Erhöhung der Gesamtinvestitionen in die IKT-Forschung ist im Hinblick auf unsere Zukunft von entscheidender Bedeutung. Die von der EU heute angekündigte Förderung der Weltklasseforschung in Europa sollte erhebliche zusätzliche Investitionen auf Seiten der Förderungsempfänger auslösen. Diese Forschungstätigkeiten werden die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie weiter verbessern."
Die mit rund 780 Mio. Euro dotierte Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ist Teil des bislang größten Jahresarbeitsprogramms des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU. So werden 2011 voraussichtlich Mittel in Höhe von insgesamt knapp 1,2 Mrd. Euro vergeben.
Bereits im Juli 2010 wurden 220 Mio. Euro für öffentlich-private Partnerschaften (PPP) zu folgenden Themen bereitgestellt: IKT für intelligente Autos, umweltfreundliche Gebäude, nachhaltige Fabriken und das Internet der Zukunft. Im Rahmen der Aufforderung werden Forschung und technische Entwicklung in den Bereichen Netzaufbau, digitale Medien und Service-Infrastrukturen für das Internet der Zukunft mit 120 Mio. Euro gefördert. Diese Gebiete sind wesentlich für die Bewältigung der Herausforderungen, denen die zunehmend digitale Gesellschaft Europas im nächsten Jahrzehnt gegenübersteht. Der Partnerschaft "Internet der Zukunft" wurden bereits knapp 100 Mio. Euro zugewiesen, um die steigende Nachfrage nach innovativen Internetanwendungen zu nutzen und Infrastrukturen wie das Gesundheitswesen, die Energienetze oder Verkehrsleitsysteme "intelligenter" zu machen.
 
Um die führende Position Europas auf dem Gebiet der elektronischen Systeme und Photonik-Bauteile weiter zu stärken, wird die Forschung in diesem Bereich mit mehr als 200 Mio. Euro gefördert. Dies verbessert gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit in einigen Schlüsselbereichen der europäischen Industrie, etwa in der Automobilbranche, der Telekommunikation, der industriellen Automation, der Beleuchtungstechnik und der Medizintechnik. Für den Erfolg in diesen Bereichen ist es wesentlich, dass alle Branchen innovative Komponenten und Bauteile in Produkte und Dienstleistungen integrieren. Fortschritte in der Lasertechnik beispielsweise sind entscheidend für das weitere Wachstum im Bereich der optischen Kommunikation sowie für den Zugang aller Europäer zu ultraschnellen Internet-Verbindungen.
Im Rahmen dieser neuesten Aufforderung sind zudem knapp 200 Mio. Euro für IKT-Forschung zum Thema "Gesundheit und Wohlergehen im Alter" vorgesehen. Die Zahl der Europäer über 60 Jahren wächst jährlich um etwa 2 Millionen. Die IKT können entscheidend dazu beitragen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und Marktmöglichkeiten zu schaffen, um die mit der Bevölkerungsalterung verbundenen Kosten im Sozial- und Gesundheitswesen zu begrenzen.
Darüber hinaus stehen 135 Mio. Euro für IKT-Forschung zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und in den Bereichen Verkehr und Logistik zur Verfügung. Diese Mittel ergänzen die bereits im Juli für öffentlich-private Partnerschaften im Bereich der Entwicklung von Fahrzeugen, Gebäuden und Fabriken mit geringen CO2-Emissionen bereitgestellten 220 Mio. Euro (siehe oben).
Für eine Förderung im Rahmen der 7. IKT-Ausschreibung kommen Universitäten, Forschungszentren, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), aber auch Großunternehmen und weitere Organisationen innerhalb und außerhalb Europas in Betracht.  Vorschläge können bis zum 18. Jänner 2011 eingereicht werden. Sie werden von unabhängigen Expertengremien bewertet, die anschließend anhand ihrer Qualität eine Auswahl treffen.

Im Rahmen des Siebten Forschungsrahmenprogramms der EU (RP7) von 2007 bis 2013 werden mehr als 9 Mrd. Euro für die IKT-Forschung und –Entwicklung bereitgestellt. Die jährliche Erhöhung der Mittel für IKT-Forschung steht im Einklang mit der Digitalen Agenda für Europa, dem zentralen Programm der EU auf diesem Gebiet. Darin wird eine Verdoppelung der jährlichen öffentlichen Ausgaben für die IKT-Forschung und  Entwicklung bis 2020 sowie eine entsprechende Erhöhung der privaten Investitionen gefordert, um die Ziele der Strategie 2020 für Wachstum und Beschäftigung zu erreichen.

EU-geförderte IKT-Forschungsprojekte, an denen sich jährlich über 15 000 Forscher beteiligen, stärken die Innovationsfähigkeit Europas und fördern das Wachstum der Branche. Zudem bieten die Projekte interessante Möglichkeiten für innovative KMU, die in diesen strategischen Wachstumsbereichen besonders stark vertreten sind.


Große IKT-Unternehmen beteiligen sich an der Stromsparinitiative der Europäischen Kommission
25.10.2010
Ausrüstungen und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verursachen in der EU mehr als 8 % des Stromverbrauchs und etwa 4 % der CO2-Emissionen. Diese Zahlen könnten bis 2020 auf das Doppelte steigen.

Um diesen Trend umzukehren, werden von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission freiwillige Verhaltenskodexe für IKT-Unternehmen verwaltet. Auf der Veranstaltung ICT 2010-Digitally Driven übernahmen weitere 16 IKT-Unternehmen die Verpflichtung, den Stromverbrauch ihrer Breitbandausrüstungen und Rechenzentren zu reduzieren. Die dürfte eine Senkung des Stromverbrauchs in vielen Fällen um 50 % bedeuten. Obwohl es sich hierbei um eine freiwillige Maßnahme handelt, haben sich schon 36 der größten IKT-Unternehmen zur Anwendung der Verhaltensregeln verpflichtet. Mit der von der Kommission im Mai 2010 beschlossenen Digitalen Agenda für Europa soll erreicht werden, dass der IKT-Sektor durch die Verringerung seiner Treibhausgasemissionen mit gutem Beispiel vorangeht.
EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn erklärte: "Der Erfolg dieser Verhaltenskodexe zeigt, dass die Branche die Innovation zur Steigerung der Energieeffizienz als geschäftliche, wirtschaftliche und umweltpolitische Priorität erkannt hat. Dies ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie die Gemeinsame Forschungsstelle hinter den Kulissen tätig ist und die Strategie Europa 2020 unterstützt."
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, sagte hierzu: "Die Anwendung dieser beiden Verhaltenskodexe wird den Stromverbrauch in der EU erheblich senken und könnte eine Einsparung von 4,5 Milliarden EUR bedeuten. Ich begrüße diese Arbeit für eine nachhaltige Zukunft."

Verhaltenskodex für Breitbandausrüstungen
Auf Breitbandausrüstungen entfallen etwa 15 % des Gesamtenergieverbrauchs im IKT-Sektor, was 2010 in der EU ca. 47 TWh entspricht. Der Verhaltenskodex wurde bislang von 10 Unternehmen (sowohl Telekom-Betreibern als auch Herstellern) auf etwa 25 Mio. Breitbandanschlüsse in der EU (27 %) angewandt. Mit den 10 neuen Unternehmen, die nun dazukommen, wird er für 65 Mio. Anschlüsse in der EU (72 %) sowie weitere 10 Millionen in Norwegen, der Schweiz und der Türkei gelten.
 
Der Verhaltenskodex für Breitbandausrüstungen existiert seit 2007 und legt den maximalen Stromverbrauch (beim Kunden und in den Netzen der Telekom-Betreiber) für viele unterschiedliche Gerätearten fest, z. B. für Modems, Switches, Router und Home-Gateways. Erreicht werden die Energieeinsparungen durch den verbindlichen Einsatz der jeweils besten verfügbaren Energiesparkomponenten, wobei jedoch darauf geachtet wird, dass – entsprechend der Digitalen Agenda für Europa – bis 2020 allen EU-Bürgern schnelle und ultraschnelle Breitbandverbindungen zur Verfügung gestellt werden können.

Verhaltenskodex für Rechenzentren
Auf Rechenzentren entfallen ungefähr 18 % des Energieverbrauchs im IKT-Sektor. Gleichzeitig wird in keinem anderen Bereich mit einer stärkeren Zunahme gerechnet als hier. Rechenzentren kommen europaweit auf einen Jahresverbrauch von etwa 56 TWh. Sie umfassen alle Gebäude und Anlagen mit Unternehmensservern und zugehörigen Kommunikationsausrüstungen, mit denen die verschiedenen Datendienste erbracht werden.
6 neue Unternehmen werden sich heute den 26 bisherigen Unterzeichnern (mit 42 Rechenzentren) anschließen. Zudem gibt es mehr als 100 Unterstützer, d. h. Unternehmen, die Produkte, Lösungen und Programme entwickeln, mit denen die Eigentümer und Betreiber der Rechenzentren die Ziele des Verhaltenskodex erreichen können.
Dieser Verhaltenskodex wurde im Oktober 2008 eingeführt und dient der Vermeidung veralteter Strukturen, die zu einem ineffizienten Stromverbrauch führen. Er wurde 2010 durch eine Reihe von Empfehlungen für Entwurf, Anschaffung und Betrieb in Bereichen wie Software, IT-Architektur und IT-Infrastruktur ergänzt. Diese betreffen zum Beispiel die effiziente Regelung der Umgebungsbedingungen, etwa durch eine zielgenaue Kühlung, wo sie nötig ist, an den Server-Prozessoren, wodurch eine übertriebene Kühlung vermieden wird. Der Kodex soll den Betreibern der Rechenzentren auch bewusst machen, welche Finanz, Umwelt- und Infrastrukturvorteile sich aus einem energieeffizienten Betrieb ihrer Anlagen ergeben. Dies entspricht einem anderen wichtigen Ziel der digitalen Agenda, demzufolge die IKT-Branche eine Vorreiterrolle bei der Berichterstattung über ihre Treibhausgasemissionen übernehmen und bis 2011 eine gemeinsame Methode aufstellen soll, um anderen energieintensiven Sektoren den Weg zu ebnen.

ICT4EE: IKT-Forum für Energieeffizienz
Während sich die Verhaltenskodexe auf die Energieeffizienz in Breitbandnetzen und Rechenzentren beziehen, beschäftigt sich das ICT4EE-Forum mit der Verbesserung  der Energie- und Kohlenstoffbilanz des IKT-Sektors insgesamt. Es wurde von der IKT-Branche eingerichtet, nachdem die Europäische Kommission 2009 ihre Empfehlung für die Erleichterung des Übergangs zu einer IKT-gestützten kohlenstoffarmen Wirtschaft vorgelegt hatte. Das Forum entwickelt Methoden zur einheitlichen Messung der Energie- und Kohlenstoffleistung in der Branche und zur Bezifferung der Vorteile, die IKT-Lösungen für andere Wirtschaftszweige wie Bauwesen, Verkehr u. a. bringen.
 
Hintergrund
Die Verhaltenskodexe bilden eine Plattform, auf der die europäischen Akteure zusammenkommen, um freiwillige Vorhaben zur Steigerung ihrer Energieeffizienz zu diskutieren und zu vereinbaren. Neben den beiden genannten Kodexen wurden drei weitere eingeführt, nämlich für Digitalfernsehdienste, die Effizienz externer Netzteile und unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme.
Wichtigstes Ziel dieser Verhaltensregeln, die von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission aufgestellt und verwaltet werden, ist die Information und die Anregung der IKT-Branche zur Senkung des Energieverbrauchs in einer Weise, die kostengünstig ist und keine wichtigen Funktionen der Anlagen oder Ausrüstungen beeinträchtigt. Mit der Unterzeichnung eines Verhaltenskodex verpflichtet sich das einzelne Unternehmen freiwillig, durch die Übernahme der besten verfügbaren Praktiken seinen Energieverbrauch in einem bestimmten Zeitraum in einem vereinbarten Umfang zu senken.

Unternehmen, die die Verhaltenskodexe anwenden

Rechenzentren
A1 Telekom Austria AG
, Bracknell Forest Borough Council, British Telecommunications plc, Business & Decision
Bytesnet BV, EvoSwitch Netherlands B.V., FUJITSU Services, Hewlett-Packard, IBM Deutschland Business Services GmbH, IBM United Kingdom Limited, INTEL, LAMDA Hellix S.A., Memset Ltd., Corporate level, Microsoft Corporation, Onyx Group Limited, Petroleum Geo-Services (PGS), Reed Specialist Recruitment, TCN Telehousing
TelecityGroup CoC, The UK Grid Network Ltd, Thomson Reuters, TISSAT S.A., UK Meteorological Office, VCD Infra Solutions, Vodafone Group Service GmbH, Bull SAS, Belgacom, France Telecom-Orange, TDC Services, Telecom Italia, Telefonica, Turk Telekom.

Breitbandbetreiber
A1 Telekom Austria AG, Belgacom, British Telecom, KPN, France Telecom-Orange, OTE, Portugal Telecom, Telefonica, Telenor, Turk Telekom, Alcatel-Lucent, CISCO, Deutsche Telekom, Huawei Technologies, Nokia Siemens Networks, Swisscom, TDC Services, Telecom Italia, Telia Sonera, Technicolor.


NEM Summit 2010: Towards Future Media Internet
25.10.2010
Projektvorschläge zur aktuellen 7. IKT-Ausschreibung

Von 13. - 15. Oktober 2010 fand in Barcelona der NEM Summit 2010 statt:
Die "European Technology Platform on Networked and Electronic Media" (NEM) organisierte diese wichtige Konferenz mit den Schwerpunkten Green NEM, Content Delivery, User Centric Content und New Content Services.

Wertvolle Informationen zum FP7 Call 7 Objective ICT-2011.1.5 Networked Media and Search Systems wurden präsentiert, sowie das Thema From FP7 and PPP’s towards FP8 fokussiert.

Im Zuge diverser Workshops wurden auch interessante Projektideen und Profile relevanter Organisationen vorgestellt.


Wiederverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors - Konsultation bis 30.11.2010
25.10.2010
Die Europäische Kommission führt eine Konsultation zur EU-Richtlinie über die Wiederverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors (PSI-Richtlinie) durch. Mit der Wiederverwendung öffentlicher Daten wird ein Umsatz von schätzungsweise mindestens 27 Mrd. EUR pro Jahr in der EU erzielt. Beiträge, die zu dieser Konsultation eingehen, fließen in die Überprüfung der PSI-Richtlinie mit ein und sind Teil der Digitalen Agenda für Europa, die einen Beitrag zu den Zielen der EU – höhere Wettbewerbsfähigkeit, mehr Innovation und Arbeitsplätze – leisten soll.

Als Informationen des öffentlichen Sektors gelten alle Arten von Daten, die von öffentlichen Einrichtungen generiert werden, wie beispielsweise Karten und Informationen zum Wetter, zum Recht, zur Verkehrslage sowie zu Finanzen und zur Wirtschaft, und die von anderen in innovativen Produkten, wie etwa Navigationssystemen, Wettervorhersagen und Verkehrsnachrichten, in so genannten "Apps", wiederverwendet und damit auf Smart Phones heruntergeladen werden können.

Hierzu erklärte die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes: "Werden Informationen des öffentlichen Sektors besser und stärker genutzt, eröffnet sich ein enormes Potenzial für neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze, und die Verbraucher haben eine größere Auswahl und bekommen mehr für ihr Geld. Der Markt für mobile Apps, die sich zum Teil auf PSI-generierte Daten stützen, könnte bis 2013 auf 15 Mrd. EUR anwachsen. Viele Informationen des öffentlichen Sektors in Europa werden jedoch unzulänglich oder mitunter gar nicht genutzt. Wir können diese Möglichkeiten nicht ungenutzt lassen. Wir müssen prüfen, ob und wie die EU-Vorschriften für die Wiederverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors geändert werden sollen, damit ihr wirtschaftliches Potenzial voll genutzt werden kann."

Alle interessierten Parteien sind aufgefordert, ihre Ansichten zu wichtigen Fragen der Wiederverwendung dieser Daten und insbesondere zu etwaigen Änderungen der geltenden Richtlinienbestimmungen mitzuteilen. Dabei geht es um den Geltungsbereich, die Gebührenberechnung, die Lizenzvergabe, die Begriffsbestimmung und das digitale Format. Aber auch um praktische Maßnahmen, wie die Sensibilisierung durch nationale Web-Portale und die Auswirkungen der bereits eingetretenen Veränderungen bzw. der noch bestehenden Beschränkungen.
 
Die Überarbeitung der PSI-Richtlinie ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Digitalen Agenda für Europa. In ihrer Strategie wies die Kommission darauf hin, dass Regierungen beispielsweise die Märkte für Inhalte fördern können, indem sie Informationen des öffentlichen Sektors unter transparenten, effektiven und nichtdiskriminierenden Bedingungen bereitstellen. Diese Informationen sind eine wichtige potenzielle Wachstumsquelle für innovative Online-Dienste.

Hintergrund
Die PSI-Richtlinie der EU wurde am 17. November 2003 verabschiedet. Sie regelt das Verhalten öffentlicher Stellen, die sich am Markt für die Wiederverwendung öffentlicher Daten beteiligen, und unterstützt die EU-Länder darin, proaktive PSI-Wiederverwendungsstrategien zu verfolgen. Die Richtlinie hat dazu beigetragen, einige Beschränkungen für die Wiederverwendung aufzuheben, wie etwa Monopolpositionen von öffentlichen Stellen oder fehlende Transparenz auf dem Markt für wiederverwendbare öffentliche Daten.

2009 überprüfte die Kommission die Art und Weise, wie die EU-PSI-Regeln angewandt werden, wobei festgestellt wurde, dass öffentliche Daten zunehmend wiederverwendet werden und dass die Mitgliedstaaten und öffentlichen Stellen Maßnahmen ergriffen haben, um dies zu erleichtern. Die Richtlinie von 2003 hat sich in mehrfacher Hinsicht,  etwa in den Bereichen Geo- und Wetterdaten, positiv ausgewirkt. Allerdings ermahnte die Kommission die EU-Mitgliedstaaten, noch bestehende Hemmnisse für die Wiederverwendung zu beseitigen, damit die EU-Wirtschaft das Potenzial der öffentlichen Informationen voll ausschöpfen kann. Hierunter fallen die Diskriminierung potenzieller Nutzer, übermäßige Gebühren für die Wiederverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors und komplexe Lizenzpraktiken. Auch verweist sie auf praktische Probleme, wie das fehlende Bewusstsein dafür, welche Informationen des öffentlichen Sektors vorhanden sind und welches wirtschaftliche Potenzial in den Daten der öffentlichen Stellen steckt.
Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass die Richtlinie von 2003 in ihrer jetzigen Form ihre Wirkung noch nicht voll entfaltet hat, und hat beschlossen, spätestens 2012 eine weitere Überprüfung vorzunehmen, wenn mehr Daten über die Auswirkungen, Folgen und Anwendung der EU-Regeln für Informationen des öffentlichen Sektors vorliegen. Diese Überprüfung ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Digitalen Agenda für Europa. Die Ergebnisse der Konsultation werden in diese Überprüfung einfließen.

Die Konsultation läuft bis zum 30. November 2010.


JRC Call for Jobs
15.10.2010
Auswahlverfahren für Rechts- und Sprachsachverständige

Weitere Informationen auf der EPSO-Website (EPSO: European Personnel Selection Office) der Europäischen Union: http://europa.eu/epso/apply/today/spe_en.htm


Kommission ergreift Maßnahmen zur Förderung schneller und ultraschneller Breitbanddienste in Europa
11.10.2010
Die Europäische Kommission hat drei einander ergänzende Maßnahmen zur Förderung der Einführung und Verbreitung schneller und ultraschneller Breitbanddienste in der EU beschlossen.

Das Paket umfasst eine Empfehlung der Kommission über den regulierten Zugang zu Netzen der nächsten Generation, die Rechtssicherheit für die Telekom-Unternehmen schafft und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Förderung von Investitionen und der Wahrung des Wettbewerbs herstellt. Es umfasst ferner einen Vorschlag für einen Beschluss über ein Programm für die Funkfrequenzpolitik, mit dem unter anderem sichergestellt werden soll, dass ausreichend Funkfrequenzen für drahtlose Breitbanddienste zur Verfügung stehen. Dritter Bestandteil des Pakets ist eine Mitteilung über Breitbandnetze, die Möglichkeiten aufzeigt, öffentliche und private Investitionen in Hoch- und Ultrahochgeschwindigkeitsnetze sinnvoll zu fördern. Mit diesen Maßnahmen sollen die in der Digitalen Agenda für Europa dargelegten Ziele erreicht werden, nämlich die Breitbandgrundversorgung aller EU-Bürger bis 2013 sowie die Versorgung aller EU-Bürger mit schnellen und ultraschnellen Breitbanddiensten bis 2020. Wie in der Strategie "Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum" hervorgehoben wurde, sind Breitbandinfrastrukturen für Wachstum und Beschäftigung in Europa von entscheidender Bedeutung.

Neelie Kroes, für die digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, erklärte dazu: "Schnelle Breitbandnetze sind so etwas wie digitaler Sauerstoff. Sie sind unverzichtbar für Wachstum und Wohlstand in Europa. Mit diesen Maßnahmen können wir sicherstellen, dass die Menschen in Europa das erstklassige Internet erhalten, das sie erwarten und verdienen, und somit auf die Inhalte und Dienste zugreifen können, die sie sich wünschen." 
 
Das Paket umfasst folgende Elemente:
- eine Empfehlung der Kommission über den regulierten Zugang zu Netzen der nächsten Generation (Next Generation Access, NGA), die ein gemeinsames Konzept für die Regulierung des Zugangs zu neuen Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzen vorsieht. Die nationalen Telekom-Regulierungsbehörden werden verpflichtet, für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der erforderlichen Förderung von Investitionen und der Wahrung des Wettbewerbs zu sorgen. Dies erhöht die Rechtssicherheit aller Marktteilnehmer, was für die Förderung von Investitionen in schnelle und ultraschnelle Breitbandnetze von entscheidender Bedeutung ist. Nach der EU-Rahmenrichtlinie für die elektronische Kommunikation (2002/21/EG) müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass ihre Regulierungsbehörden die Empfehlung der Kommission weitestgehend berücksichtigen und alle etwaigen Abweichungen rechtfertigen

- einen Vorschlag der Kommission für einen Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung eines 5-jährigen Programms für die Frequenzpolitik, das unter anderem eine effiziente Funkfrequenzverwaltung gewährleisten soll. Darüber hinaus soll dieses Programm insbesondere sicherstellen, dass bis 2013 ausreichend Funkfrequenzen für drahtlose Breitbanddienste zur Verfügung stehen. Dies dürfte erheblich dazu beitragen, den Zugang von Menschen in abgelegenen Gebieten zu Breitbandnetzen zu erleichtern und innovative Dienste in ganz Europa verfügbar zu machen. Eine effiziente und wettbewerbsbestimmte Nutzung von Funkfrequenzen in der EU fördert zudem Innovationen in anderen Bereichen und Sektoren, wie Verkehr und Umwelt

- eine Mitteilung über Breitbandnetze, die einen umfassenden Rahmen zur Erreichung der in der digitalen Agenda gesteckten Ziele vorgibt. Insbesondere werden Möglichkeiten beschrieben, öffentliche und private Investitionen in schnelle und ultraschnelle Breitbandnetze sinnvoll zu fördern. Die EU-Mitgliedstaaten werden aufgefordert, nationale Breitbandpläne für Hochgeschwindigkeits- und Ultrahochgeschwindigkeitsnetze durchführungsreif auszuarbeiten und konkrete Umsetzungsmaßnahmen vorzulegen. Die Mitteilung geht zudem darauf ein, wie Investitionskosten verringert und Investitionen in Breitbandnetze mit öffentlichen Mitteln gefördert werden können, etwa durch eine bessere Nutzung von EU-Mitteln. Darüber hinaus werden Pläne der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank angekündigt, Finanzierungsinstrumente für Breitbandnetze bereitzustellen.
Europa hat derzeit insgesamt die weltweit höchste durchschnittliche Breitbandverbreitung (24,8 %), doch in den Netzen besteht noch Entwicklungs- und Verbesserungsbedarf. So verfügen beispielsweise derzeit nur 1 % der Menschen in Europa zu Hause über einen glasfasergestützten Hochgeschwindigkeits-Internetanschluss, aber bereits 12 % der Japaner und 15 % der Südkoreaner.
Die Maßnahmen der Kommission sollen öffentliche und private Investitionen in schnelle und ultraschnelle Breitbandnetze mobilisieren, was wiederum die Nachfrage nach Breitbanddiensten erhöhen und in der EU eine wirtschaftliche Aufwärtsdynamik einleiten wird.
Die Digitale Agenda gibt ehrgeizige Breitbandziele vor, nämlich die Breitbandgrundversorgung aller EU-Bürger bis 2013 und den Zugang aller EU-Bürger zu Breitbandnetzen mit einer Geschwindigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde bis 2020. Gleichzeitig soll mindestens die Hälfte der europäischen Haushalte über einen Breitbandzugang mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde verfügen.
 
Hintergrund
Schnelle und ultraschnelle Breitbanddienste könnten unseren Alltag auf ähnlich revolutionäre Weise verändern wie die Einführung der Eisenbahn vor mehr als 100 Jahren. Hochgeschwindigkeitsverbindungen erleichtern die Arbeit zu Hause und unterwegs. Sie schaffen die Grundlage für neue interaktive Online-Dienste in verschiedenen Bereichen, wie etwa Bildung und Gesundheit (z. B. bei Ferndiagnosen). Außerdem ermöglichen sie es kleinen und mittleren Unternehmen, ihre Kosten zu verringern und durch den Zugang zu so genannten "Cloud"-Diensten wettbewerbsfähiger zu werden. Darüber hinaus schaffen sie die Voraussetzungen für ein neues Zeitalter digitaler, nutzergesteuerter und hochauflösender Video-Dienste.


Digitale Agenda: Europäisches Filmerbe – bleibt es auch für künftige Generationen erhalten?
13.09.2010
Ein von der Generaldirektion für Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission veröffentlichter Bericht zum Fortbestand des europäischen Filmerbes lässt die Alarmglocken schrillen. Nicht nur 80 % der Stummfilme gelten bereits als verloren, sondern sogar neue Filme des digitalen Zeitalters sind gefährdet.

Zwar bietet das digitale Zeitalter neue Möglichkeiten, Filme herzustellen und zu präsentieren, es stellt aber auch die herkömmliche Art, Filme zu sammeln und zu erhalten, vor neue Herausforderungen. Die digitalen Technologien entwickeln sich ständig weiter – was heute als das Neueste vom Neuen gilt, kann so veraltet sein wie im Jahr 2020 Tonbandkassetten oder Videorecorder.  Die Einrichtungen zum Erhalt und zum Schutz des Filmerbes müssen mit der Entwicklung Schritt halten und zum Erhalt europäischer Filme neue Technologien übernehmen und weiter voranbringen.

Die für die digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, hierzu: "Filme sollten auf alle Zeiten jedem zugänglich sein: Die europäische Filmproduktion ist ein kulturelles Erbe unserer Zeit. Die digitalen Technologien kommen unserem empfindlichen Filmerbe zwar zu Hilfe, wir müssen aber sicherstellen, dass für dessen Erhalt auch bewährte Verfahren angewandt werden, um in der ganzen EU optimale Ergebnisse zu erzielen."

Der von der Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission veröffentlichte Bericht unterstreicht, dass die europäischen Einrichtungen zum Erhalt und zum Schutz des Filmerbes mit Blick auf die Sicherung und Zugänglichkeit des europäischen Filmerbes neue Wege beschreiten sollten. Die herkömmliche Art und Weise, empfindliches Filmmaterial in verschlossenen Kästen in Tresorräumen aufzubewahren, gewährleistet nicht dessen Erhalt für die Nachwelt oder seine Zugänglichkeit. Der Bericht fordert ein neues Zugangsmodell im digitalen Zeitalter, damit künftige Filmemacher und das Publikum weiterhin in den Genuss der europäischen Filmkultur kommen können.
In der Digitalen Agenda für Europa werden im Rahmen der Maßnahmen zur Förderung der kulturellen Vielfalt und kreativer Online-Inhalte die Einrichtungen zum Erhalt und zum Schutz des Filmerbes aufgefordert, ihre Anstrengungen fortzusetzen, mehr Filme und entsprechendes Filmmaterial über Europeana, der öffentlichen digitalen Bibliothek der EU, zur Verfügung zu stellen.
 
Die digitalen Technologien verändern grundlegend die Art und Weise, wie das europäische Filmerbe langfristig gesammelt, wiederhergestellt und erhalten wird. Sie beeinflussen auch die Art und Weise, wie das Filmerbe zugänglich gemacht werden kann – online und durch digitale Projektion. Eines der Probleme, die der vollständigen Ausschöpfung des Potenzials der neuen Technologien noch im Wege stehen, sind jedoch die fehlenden rechtlichen Mechanismen, die die kulturelle und pädagogische Nutzung von Filmen und entsprechendem Filmmaterial in effizienter Weise möglich machen. Häufig schrecken Einrichtungen zum Erhalt und zum Schutz des Filmerbes angesichts der Verwaltungskosten und des Zeitaufwands für die Freigabe der Rechte davor zurück, ihr wertvolles Archivmaterial für kulturelle und pädagogische Zwecke zugänglich zu machen.

Der Bericht enthält eine Darstellung der bewährten Verfahren, die von den Mitgliedstaaten angewandt werden, um die Herausforderungen des analogen und digitalen Filmerbes zu bewältigen. So enthalten einige nationale und regionale Filmförderprogramme eine Klausel, die den begünstigten Filmproduzenten verpflichten, der Förderstelle oder einer öffentlichen Einrichtung zum Erhalt und zum Schutz des Filmerbes für die nichtkommerzielle Nutzung in der EU Rechte einzuräumen. Spanien und Dänemark sind hier beispielhaft: Das dänische Filminstitut hat das Recht, geförderte Filme in seinen eigenen Kinos zu zeigen und geförderte Dokumentar- und Kurzfilme online zur Verfügung zu stellen. Spanien erlaubt kulturelle Filmvorführungen geförderter Filme zwei Jahre nach deren Erstvorführung.

Die in dem Bericht präsentierten Ergebnisse sind nur eine erste Bewertung der Risiken und Chancen des digitalen Zeitalters für das europäische Filmerbe. Die Europäische Kommission hat eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben, die sich mit weiteren Einzelheiten dieser Frage befassen wird. Nach Sichtung der Ergebnisse der Studie wird die Europäische Kommission prüfen, inwieweit eine Überarbeitung der Empfehlung zum Filmerbe geeignet erscheint, diese Frage anzugehen.

Hintergrund
Diese Untersuchung ist der zweite Bericht über die Umsetzung der Empfehlung zum Filmerbe. Die vom Europäischen Parlament und vom Rat 2005 angenommene Empfehlung zielt darauf ab, das europäische Filmerbe methodisch zu sammeln, zu katalogisieren, zu erhalten und zu lagern, damit es an künftige Generationen weitergegeben werden kann. Die EU-Mitgliedstaaten sind aufgefordert, der Europäischen Kommission alle zwei Jahre darüber Bericht zu erstatten, was sie auf diesem Gebiet unternommen haben. 
In ihren zweijährlichen Berichten bewertet die Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien, inwieweit die in der Empfehlung enthaltenen Maßnahmen wirksam sind und ob weiterer Handlungsbedarf besteht.  Der erste Bericht wurde im August 2008 angenommen.
In diesem Jahr lagen der Auswertung die Antworten auf einen Fragebogen zugrunde, der sich auf alle Aspekte der Empfehlung zum Filmerbe erstreckte. Darüber hinaus wurden zwei weitere Fragen aufgeworfen: Die Chancen und Risiken des europäischen Filmerbes angesichts des Übergangs vom analogen zum digitalen Zeitalter sowie der Zusammenhang zwischen der Filmförderpolitik und dem Filmerbe.


Online-Konsultation zum 7. EU-Forschungsrahmen-Programm – bis 27.8.2010
09.08.2010
Diese offene Konsultation ist Teil der „FP7 Interim Evaluation“ und beschäftigt sich mit der bisherigen Umsetzung des aktuellen 7. EU-Forschungsrahmenprogramms, dient aber auch bereits zur Vorbereitung des nächsten Rahmenprogramms. Ihre Meinung ist gefragt!

Die Konsultation richtet sich insbesondere an Mitglieder des FP7 Programm-Kommites, Mitglieder der FP7 Advisory Group, an Nationale Kontaktstellen (National Contact Point - NCP), Evaluatoren (peer reviewer), sowie TeilnehmerInnen an (früheren) Projekten des EU-Forschungsrahmenprogramms.

Die Ergebnisse der Konsultation werden in den Endbericht der Expertengruppe einfließen, der wichtige Impulse zur weiteren Umsetzung des 7. FRP sowie zur Gestaltung des kommenden Rahmenprogramms geben wird.

Nach Abschluss der Konsultation wird ein konsolidierter Bericht unter http://ec.europa.eu/research/evaluations/index_en.cfm?pg=fp7 veröffentlicht.


eCall: Deployment of in-vehicle emergency call in Europe - bis 19.9.2010
09.08.2010
Online-Konsultation: Ihre Meinung ist gefragt!

Der Vorschlag der EU ein bordeigenes Notrufsystem (eCall) einzuführen soll im Zuge einer öffentlichen Konsultation einer genaueren Betrachtung unterzogen werden.

Worum geht es?
Nach wie vor werden in Europa zu viele Menschen durch Verkehrsunfälle getötet oder verletzt. Seit 2001 ist die Zahl der Todesopfer zwar um 27 % zurückgegangen, 2008 wurden
jedoch immer noch 1,2 Millionen Unfälle mit Verletzungsfolge, 39.000 Todesopfer und 1,7 Millionen Verletzte gezählt.


Was schlägt die EU vor?
In allen Fahrzeugen in Europa soll ein System eingebaut werden, das im Falle eines Unfalls automatisch eine Notrufzentrale benachrichtigt und den genauen Standort durchgibt. Dieses System funktioniert überall in Europa, auch wenn Sie sich mit Ihrem Fahrzeug im Ausland befinden. Notrufe können auch manuell ausgelöst werden.

Welche Vorteile hätte dies?
Durch die sofortige Unfallmeldung mit genauer Satellitenortung können die Rettungsdienste viel schneller zum Unfallort gelangen. So könnten jährlich bis zu 2500 Menschenleben gerettet und die Schwere von Verletzungen um 10–15 % reduziert werden (weniger dauerhafte Behinderungen, leichte anstelle von schweren Verletzungen).

Weitere Vorteile

  • weniger Staus infolge von Unfällen;
  • effizienteres Unfallmanagement durch Behörden;
  • mögliche Nutzung des Systems für andere Dienste wie elektronische Mauterhebung, Überwachung von Gefahrguttransporten und fortschrittliche Versicherungsmodelle;
  • Automobil- und Telekommunikationsindustrie können über ein bordeigenes System mit Satellitenortung, Datenverarbeitung und Kommunikationsfunktionen neue Dienste anbieten.

Warum muss die EU tätig werden?

  • Weil der marktgesteuerte Ansatz nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hat: Einige Hersteller bieten seit Jahren ihre eigenen Notrufsysteme an, die allerdings nach wie vor nicht sehr verbreitet sind, in der Regel nur in Modellen der höchsten Preisklasse
    angeboten werden und nicht in allen Ländern zur Verfügung stehen.
  • um zu gewährleisten, dass eCall in allen europäischen Ländern funktioniert (unter Verwendung der europaweit einheitlichen Notrufnummer 112 und gemeinsamer offener Standards).
  • um die Ausstattung aller Fahrzeuge mit eCall unabhängig von Marke, Modell und Herkunftsland zu beschleunigen.

Und die Kosten?
... belaufen sich auf weniger als 100 Euro pro Fahrzeug – dank Massenfertigung der eCall-Geräte.

Wann wird der Vorschlag voraussichtlich in Kraft treten?
Die ersten Systeme sollen 2011 eingebaut werden:
Ab 2014 sollen alle in Europa verkauften Neuwagen mit eCall ausgestattet sein. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, hängt jedoch auch von den nationalen Behörden ab, die ihre Notrufsysteme für die Bearbeitung von eCall-Notrufen aufrüsten müssen (nicht alle Länder verfügen über ausreichend effiziente Systeme, um 112-Notrufe automatisch orten zu können).


Europa investiert so viel wie nie in Forschung und Innovation: 6,4 Milliarden Euro für intelligentes Wachstum und Beschäftigung
28.07.2010
EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn hat angekündigt, dass die Europäische Kommission fast 6,4 Milliarden Euro in Forschung und Innovation investieren wird. Dieses bislang größte Investitionspaket ist auf eine breite Palette wissenschaftlicher Disziplinen, Politik- und Wirtschaftsbereiche verteilt.

Mit den Geldern sollen wissenschaftliche Grenzen überwunden, die Wettbewerbsfähigkeit Europas verbessert und gesellschaftliche Herausforderungen bewältigt werden, darunter der Klimawandel, Energieversorgungs- und Ernährungssicherheit sowie Gesundheit und Bevölkerungsalterung. Empfänger sind rund 16.000 Teilnehmer aus Forschungsorganisationen, Universitäten und der Industrie, darunter auch rund 3000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die Zuschüsse werden im Rahmen so genannter Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen - Ausschreibungen - vergeben, die in den kommenden 14 Monaten durchgeführt und ausgewertet werden. Mehrere dieser Ausschreibungen wurden am 20. Juli 2010 veröffentlicht. Das Paket soll die Wirtschaft ankurbeln und mehr als 165.000 Arbeitsplätze entstehen lassen. Es ist zudem eine langfristige Investition in ein intelligenteres, nachhaltiges und sozialeres Europa. Das Paket ist wichtiger Bestandteil der EU-Strategie Europa 2020 und insbesondere der im Herbst 2010 beginnenden Leitinitiative Union der Innovation.

EU-Kommissarin Geoghegan-Quinn erklärte: "Investitionen in Forschung und Innovation sind der einzige intelligente Weg, der dauerhaft aus der Krise führt hin zu einem nachhaltigen und sozial gerechten Wachstum. Dieses europäische Paket wird einen Beitrag zu neuen und besseren Produkten und Diensten leisten, zu einem wettbewerbsfähigeren und umweltfreundlicheren Europa sowie zu einer besseren Gesellschaft von höherer Lebensqualität. Wir stellen ForscherInnen und Innovatoren 6,4 Milliarden Euro für Vorreiterprojekte zur Verfügung, bei denen wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen im Mittelpunkt stehen: Klimawandel, Energieversorgungs- und Ernährungssicherheit, Gesundheit und Bevölkerungsalterung. Dies ist ein enormer und effizienter wirtschaftlicher Impuls und eine Investition in unsere Zukunft."
 
Mehr Fördermittel als je zuvor
Innerhalb des Siebten EU-Rahmenprogramms können für eine Vielzahl von Bereichen Zuschüsse beantragt werden. Beispielsweise sind für Gesundheit mehr als 600 Mio. Euro vorgesehen. Mit weiteren 1,2 Milliarden Euro wird die Forschung in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) vorangetrieben und dazu beigetragen, dass die in der Digitalen Agenda für Europa getroffene Zusage der Kommission, das IKT-Budget jedes Jahr aufzustocken, eingehalten werden kann.

Mehr als 1,3 Milliarden Euro sind für die besten kreativen Wissenschaftler eingeplant, die vom Europäischen Forschungsrat ausgewählt werden. Im Rahmen von Marie-Curie-Maßnahmen werden 772 Millionen Euro als Mobilitätszuschüsse für 7.000 hochqualifizierte Wissenschaftler bereitgestellt.

800 Millionen Euro für KMU
Eine der wichtigsten Prioritäten sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die das Rückgrat des europäischen Innovationssystems bilden und 99 % aller europäischen Unternehmen repräsentieren. KMU erhalten fast 800 Millionen Euro und erstmals unterliegen mehrere Bereiche einer Budgetkontrolle. Beispielsweise muss in den Bereichen Gesundheit, wissensgestützte Bio-Wirtschaft, Umwelt und Nanotechnologien bei bestimmten Themen ein KMU-Anteil von 35 % des Gesamtbudgets erreicht werden.

Neue Produkte und Dienstleistungen
Eines der Kernstücke des Pakets besteht darin, Forschungsergebnisse in neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen umzuwandeln.
Allein in der Gesundheitsforschung werden ca. 206 Mio. Euro – ein Drittel des Jahresbudgets für 2011 – für von den Forschern selbst angeregte klinische Studien ausgegeben, damit neue Medikamente schneller auf den Markt gelangen.

Bei den Nanotechnologien (270 Mio. Euro) wird der Schwerpunkt auf Forschung gelegt, die zu neuen Patent- und Vermarktungsmöglichkeiten führen könnte.

Im IKT-Bereich sind rund 600 Mio. Euro für Netz- und Dienstinfrastrukturen der nächsten Generation, Robotersysteme, Elektronik- und Photonik-Bausteine sowie für Technologien zur Nutzung digitaler Inhalte vorgesehen. Über 400 Mio. Euro fließen in die Forschung darüber, wie mit Hilfe der IKT Herausforderungen wie eine CO2-ärmere Wirtschaft, die Alterung der Bevölkerung oder flexible und nachhaltige Fabriken bewältigt werden können. Weitere 90 Mio. Euro sind 2011 für die öffentlich-private Partnerschaft für das Internet der Zukunft bestimmt, um europäische Schlüsselinfrastrukturen "intelligenter" zu machen.

Pilotvorhaben für offenen Zugang zu Ergebnissen der Umweltforschung
Für Projekte im Bereich der Umweltforschung sind rund 205 Mio. Euro vorgesehen. In diesem Jahr unternimmt die Kommission Maßnahmen für einen rascheren Austausch entsprechender Forschungsergebnisse: Die Empfänger von EU-Zuschüssen verpflichten sich, Publikationen ihrer Forschungsarbeit nach einer gewissen Sperrfrist frei zugänglich zu machen.
 
Hintergrund
Im Jahr 2011 stehen für Ausschreibungen des Siebten Rahmenprogramms 6,4 Mrd. Euro zur Verfügung, ein Plus von 12 % gegenüber 2010 (5,7 Mrd. Euro) und von 30 % gegenüber 2009 (4,9 Mrd. Euro).
Das Siebte Rahmenprogramm ist mit mehr als 50,5 Milliarden Euro für 2007-2013 (ohne Euratom) das weltweit größte Programm im Forschungsbereich.
Mit dem Beschluss der Strategie Europa 2020 setzten die europäischen Staats- und Regierungschefs Forschung und Innovation an die oberste Stelle der europäischen Politikagenda und machten sie damit zu Schlüsselbereichen für Investitionen in nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung.

Die aktuellen Ausschreibungen fügen sich in die EU-Leitinitiative Union der Innovation ein, für die EU-Kommissarin Geoghegan-Quinn im Herbst 2010 den Startschuss geben wird. Sie ist zentraler Bestandteil der Strategie Europa 2020 und soll die gesamte Innovationskette von der Forschung bis zur Kommerzialisierung verbessern, indem wissenschaftliche Arbeiten von internationalem Rang mit einer Innovationswirtschaft (I-conomy) verschmolzen werden. Die Initiative wird Engpässe beseitigen, die einem gemeinsamen Innovationsmarkt im Wege stehen und Europa daran hindern, mit den USA und anderen Wettbewerbern angemessen zu konkurrieren.
Darüber hinaus werden Innovationspartnerschaften gegründet, die die wichtigsten Akteure aus Schlüsselbereichen zusammenführen und das richtige Gleichgewicht zwischen Zusammenarbeit und Wettbewerb herstellen sollen.


Digitale Agenda: Kommission beginnt Konsultation über Netzneutralität
12.07.2010
Alle Interessenten – Anbieter von Diensten und Inhalten, Verbraucher, Unternehmen und Forscher – sind aufgefordert, sich bis 30. September 2010 zu äußern. Denn ein offenes und neutrales Internet ist die Grundlage für die Verwirklichung vieler Ziele der Digitalen Agenda für Europa.

Die Europäische Kommission hat eine Konsultation über wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Netzneutralität eingeleitet. Es geht beispielsweise darum, ob Internetanbietern Verkehrssteuerungspraktiken wie die Bevorzugung bestimmter Verkehrsarten gestattet werden sollten und ob sich daraus Probleme und Nachteile für die Nutzer ergeben könnten, ob der Wettbewerb der Internet-Diensteanbieter und die Transparenzvorschriften des neuen Rechtsrahmens für die Telekommunikation ausreichen, um möglichen Problemen vorzubeugen, wenn die Auswahl den Verbrauchern überlassen wird, und ob die EU weitere Maßnahmen ergreifen muss, um gleiche Wettbewerbsbedingungen im Binnenmarkt zu garantieren oder die Entwicklung den Marktkräften überlassen sollte. Die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, hatte diese Konsultation, mit der sie die Diskussion über Netzneutralität in Europa vorantreiben will, schon im April 2010 angekündigt.

Vizepräsidentin Neelie Kroes erklärte dazu: "Ich bin entschlossen, das Internet offen und neutral zu halten. Die Verbraucher sollen Zugang zu allen Inhalten haben, die sie wollen. Gleichzeitig sollten Inhalteanbieter und Betreiber die richtigen Anreize für weitere Innovationen haben. Aber Verkehrssteuerung und Netzneutralität sind hoch komplexe Fragen. Ich gehe nicht davon aus, dass sich ein Konzept gegen ein anderes durchsetzen sollte. Vielmehr brauchen wir die Beiträge aller Seiten, damit wir diese Fragen gründlich und objektiv analysieren können, um einen ausgewogenen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen zu finden und – falls notwendig – neue Maßnahmen auszuarbeiten."

Verkehrssteuerung im modernen Internet
In den letzten Jahren hat sich das Internet grundlegend verändert. Immer mehr Benutzer verfügen über sehr schnelle Breitbandanschlüsse. Dienste wie z. B. Internet-Fernsehen (IPTV) und Videoaustausch (Videosharing), die hohe Übertragungskapazitäten beanspruchen, sind auf dem Vormarsch. Gleichzeitig verbreiten sich neue Technologien wie die Internettelefonie (VoIP), die Sprachanrufe über das Internet ermöglicht.
 
Vor diesem Hintergrund haben Internet-Diensteanbieter neue Instrumente entwickelt, um zwischen verschiedenen Websites und Anwendungen, auf die über ihre Netze zugegriffen wird, zu unterscheiden, weil sie auf diese Weise Datenstaus vermeiden und ihre Netze effizienter auslasten können. Mit Hilfe dieser Werkzeuge, die unter dem Begriff "Verkehrssteuerung" oder "Datenverkehrsmanagement" zusammengefasst werden, können sie das effiziente Funktionieren ihrer Netze und die zuverlässige Bereitstellung von Premiumdiensten wie IPTV sicherstellen, müssen dabei aber die EU-Vorschriften einhalten und ihre Kunden über die zu erwartende Dienstqualität informieren. Dieselbe Technik kann aber auch eingesetzt werden, um den Zugriff über Festnetz- oder Mobilfunkverbindungen auf andere Dienste oder Anwendungen, die keine Priorität genießen, zu verlangsamen oder die Qualität anderer Dienste gezielt zu verschlechtern. Deshalb gibt es Befürchtungen, dass die Bevorzugung bestimmter Datenströme anderen Nutzern schaden und die Offenheit des Internet untergraben könnte.

Schwerpunkt der Konsultation
Mit der nun begonnenen öffentlichen Konsultation sollen Stellungnahmen zur Frage der Verkehrssteuerung im Internet im Hinblick auf die Netzneutralität eingeholt werden. Die Kommission möchte mehr über potenzielle Probleme im Zusammenhang mit bestimmten Formen der Verkehrssteuerung erfahren und herausfinden, ob die neuen Telekommunikationsvorschriften zu deren Behebung ausreichen. Ferner geht es um technische und wirtschaftliche Aspekte, Fragen der Dienstqualität und darum, ob die Netzfreiheit beeinträchtigt werden könnte.

Nächste Schritte
Die Kommission wird die im Rahmen der Konsultation eingehenden Stellungnahmen und die Meinungsäußerungen aus anderen Foren auswerten und bis Ende 2010 eine Mitteilung über die Netzneutralität vorlegen. Darin wird sie ihre Überlegungen in Bezug darauf erläutern, ob zusätzlichen Initiativen oder Orientierungen notwendig sind.

Hintergrund
Obwohl es keine feste Definition für den Begriff "Netzneutralität" gibt, wird darunter im Allgemeinen verstanden, dass im Internet alle Daten ungeachtet ihres Ausgangs- und Zielpunkts gleich behandelt werden sollten. Das bedeutet ganz allgemein, dass die Internetnutzer in der Lage sein sollten, auf alle Inhalte und Anwendungen ihrer Wahl zuzugreifen.
Als Vorbedingung für die Verabschiedung des Telekom-Reformpakets von 2009 hatte die Kommission zugesagt, die Offenheit und Neutralität des Internet genau zu beobachten und dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat über den Stand der Dinge Bericht zu erstatten. Diese Konsultation ist ein Teil der Folgemaßnahmen, mit denen die Kommission dieser Verpflichtung nachkommt.
Aufgrund des neugefassten EU-Rechtsrahmens für die Telekommunikation sind die nationalen Regulierungsbehörden befugt, eine bestimmte Mindestqualität für Netzübertragungsdienste vorzuschreiben. Außerdem müssen die Verbraucher nach den neuen Transparenzanforderungen schon vor Vertragsabschluss über die genaue Art der Dienste, die eingesetzte Verkehrssteuerung und deren Folgen für die Dienstqualität sowie über andere Beschränkungen (Höchstbandbreiten oder -geschwindigkeiten) informiert werden.
 


Digitale Agenda: Start des Supercomputerverbunds für europäische Forscher
28.06.2010
Die Europäische Kommission begrüßte den Start einer Initiative mit einem Budget von 500 Mio. Euro und dem Ziel, die europäischen Hochleistungsrechnerkapazitäten auszubauen und Wissenschaftlern in ganz Europa zugänglich zu machen.


Für das Projekt PRACE - Partnership for Advanced Computing in Europe - haben sich die Europäische Kommission und 20 Länder in ganz Europa zu einer einzigartigen Initiative zusammengeschlossen, die es Forschern ermöglichen wird, superschnelle Computer in anderen Ländern zu nutzen und dabei für ihre Forschungsprojekte 1000 Trillionen Rechenoperationen pro Sekunde auszuführen. Diese Möglichkeiten könnten zum Beispiel genutzt werden, um die Entwicklung effizienterer Solarzellen zu beschleunigen oder um besser zu verstehen, wie Medikamente auf den menschlichen Organismus wirken. JUGENE, der schnellste Computer Europas mit Standort Deutschland, wird im Rahmen von PRACE den europäischen Wissenschaftlern als erster Rechner zur Verfügung gestellt. Bis 2015 werden weitere Supercomputer in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien EU-weit verfügbar sein.
Die Initiative steht auch anderen Ländern offen, die solche Supercomputer stellen können. Die Kommission leistet einen Beitrag von über 70 Mio. Euro zu PRACE und damit auch zur Forschung und Wettbewerbsfähigkeit in Europa, ganz in Übereinstimmung mit den Zielen der Digitalen Agenda für Europa, einer zentralen Initiative im Rahmen der Strategie Europa 2020.

Hierzu erklärte die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes: "Ich begrüße den Start des Supercomputerverbunds PRACE wirklich sehr, denn wissenschaftliche Hochleistungsrechner sind ein Schlüsselfaktor für Fortschritte in der modernen Wissenschaft und Technologie und für die Lösung der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, wie Klimawandel, Energieeinsparung und Bevölkerungsalterung."

Die europäische Partnerschaft PRACE nahm kürzlich in Barcelona mit Unterzeichnung der Satzung der PRACE-Organisation durch die wichtigsten Beitragsländer Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland offiziell ihre Arbeit auf. PRACE wird als internationale Organisation ohne Erwerbszweck Supercomputer mit international wettbewerbsfähigen Kapazitäten europaweit in einer einheitlichen Infrastruktur zu einem Verbund zusammenschließen. Dadurch erhalten Forscher Zugang zu Rechnerkapazitäten im Umfang des über 100 000-fachen der schnellsten heute erhältlichen PCs und profitieren gleichzeitig von einem enormen Geschwindigkeitsanstieg auf bis zu 1000 Trillionen Rechenvorgänge pro Sekunde.
 
Das bedeutet, dass Forschungsarbeiten ungleich viel schneller, in massivem Umfang und sehr viel genauer durchgeführt werden können. Damit können jetzt auch Probleme in Angriff genommen werden, die zuvor zu groß und zu komplex waren. Diese neue Dimension des wissenschaftlichen Arbeitens wird Wissenschaftlern aus ganz Europa offenstehen, wobei die wissenschaftliche Relevanz der vorgesehenen Forschungsarbeiten als Auswahlkriterium dient. PRACE trägt so zur Erweiterung der wissenschaftlichen Kenntnisse bei, die sich ihrerseits in Nutzeffekten für Gesellschaft und Wirtschaft niederschlagen.
Die Kapazitäten des PRACE-Rechnerverbunds werden Forscher in die Lage versetzen, die Photosynthese auf subatomarer Ebene zu untersuchen, was zur Verbesserung der Bauweise von Solarzellen beitragen kann. Wissenschaftler werden auch 3D-Untersuchungen zur Proteinfaltung durchführen können, wodurch sich bessere Erkenntnisse über die Interaktion von Medikamenten und Zellen im menschlichen Körper gewinnen lassen. Auch lassen sich genauere Kenntnisse über den Blutfluss bei Herzerkrankungen gewinnen, so dass Ärzte Herzinfarkte möglicherweise vorhersehen und rechtzeitig lebensrettende Maßnahmen einleiten können.

Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland haben jeweils zugesagt, in den kommenden 5 Jahren 100 Mio. Euro in die PRACE-Initiative zu investieren. Die Europäische Kommission leistet über das Siebte Forschungsrahmenprogramm der EU einen Beitrag von 70 Mio. Euro. Sechzehn weitere Länder (Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechische Republik, Finnland, Griechenland, Irland, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Serbien, Schweden, Schweiz, Türkei und Vereinigtes Königreich) sind mit kleineren Beiträgen in Form von Ressourcen und Know-how beteiligt.

Wissenschaftler werden auf die PRACE-Infrastruktur ab dem 1. August 2010 in vollem Umfang zugreifen können, nachdem ihr Antrag im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Peer-Review-Verfahrens genehmigt wurde. Als erster Supercomputer wird das JUGENE-System in Jülich (Deutschland) allen Forschern in Europa zur Verfügung stehen. Es ist das schnellste in Europa und das fünftschnellste weltweit. Weitere Supercomputer werden ab 2011 dazukommen.


Aufruf für IKT-Experten im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU
14.06.2010
Die Europäische Kommission sucht noch ExpertInnen aus Industrie und Wissenschaft, die an der Evaluierung von Projektanträgen teilnehmen möchten und/oder für Projektüberprüfungen ("Reviews") und begleitende Aufgaben im 7. Forschungsrahmenprogramm zur Verfügung stehen.


Diese Tätigkeit kann sehr hilfreiche Erfahrungen liefern, z..B beim Verfassen zukünftiger eigener Projektanträge, zudem wird sie finanziell vergütet.

Mittels des Internetportals auf der Cordis-Seite https://cordis.europa.eu/emmfp7 ist die Registrierung von ExpertInnen möglich. 
Darüber hinaus können auch Organisationen ExpertInnen empfehlen. 

Für Rückfragen wurde ein Helpdesk eingerichtet.
Emails an: [email protected] 
 


Digitale Agenda: Kommission präsentiert Aktionsplan für Wachstum und Wohlstand in Europa
31.05.2010
Die Verwirklichung der ehrgeizigen Digitalen Agenda für Europa würde ganz erheblich zum Wirtschaftswachstum in der EU beitragen und allen Teilen der Gesellschaft die Vorteile des Digitalzeitalters bringen.

Schon in den letzten 15 Jahren war die Hälfte der Produktivitätssteigerungen in Europa den Informations- und Kommunikationstechnologien zu verdanken, und dieser Trend dürfte sich weiter beschleunigen. Die Agenda sieht sieben vorrangige Aktionsbereiche vor: Schaffung eines digitalen Binnenmarkts, größere Interoperabilität, Steigerung von Vertrauen und Sicherheit im Internet, viel schnellere Internetverbindungen, mehr Investitionen in die Forschung und Entwicklung, Verbesserung der digitalen Kompetenzen und Integration sowie Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel und Bevölkerungsalterung. Wichtige Vorteile wären beispielsweise einfachere elektronische Zahlungen und Rechnungen, die zügige Einführung der Telemedizin und eine energieeffiziente Beleuchtung.

In diesen sieben Bereichen sieht die Digitale Agenda etwa 100 Folgemaßnahmen vor, darunter 31 Legislativvorschläge. Die Digitale Agenda ist die erste der sieben Leitinitiativen der Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum.
"Wir müssen die Interessen der europäischen Bürger und Unternehmen in den Vordergrund der digitalen Revolution stellen und so das Potenzial der Informations- und Kommunikationstechnologien bestmöglich nutzen, um Beschäftigung, Nachhaltigkeit und soziale Integration voranzutreiben", sagte Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission. "Die  ehrgeizige Strategie zeugt deutlich, worauf wir uns in den kommenden Jahren konzentrieren müssen. Das Potenzial der digitalen Zukunft Europas wird nur dann voll zu nutzen sein, wenn Mitgliedstaaten, IKT-Branche und andere wichtige Wirtschaftsteilnehmer entschlossen mitwirken."
 
Sieben Ziele

  • Ein neuer Binnenmarkt, der die Vorteile des digitalen Zeitalters zur Geltung bringt

Die Bürger sollten über Grenzen hinweg kommerzielle Dienste wie auch Kultur- und Unterhaltungsangebote nutzen können. Die Online-Märkte in der EU sind aber immer noch durch Schranken getrennt, die den Zugang zu europaweiten Telekommunikationsdiensten und digitalen Diensten und Inhalten behindern. Wegen fehlender legaler Angebote und fragmentierter Märkte gibt es in den USA heute viermal so viele Musik-Downloads wie in der EU. Die Kommission möchte den Zugang zu legalen Online-Inhalten öffnen und bemüht sich deshalb um die Vereinfachung der Klärung von Urheberrechten, der Rechteverwertung und der grenzübergreifenden Lizenzierung. Andere Maßnahmen betreffen die Erleichterung elektronischer Zahlungen und der elektronischen Rechnungsstellung sowie die Vereinfachung der Online-Streitbeilegung.

  • Verbesserung der IKT-Normung und Interoperabilität

Damit Menschen kreativ sind, Vorhandenes neu kombinieren und Neues einführen, brauchen wir offene und interoperable IKT-Produkte und  Dienste.

  • Steigerung von Vertrauen und Sicherheit

Die Europäer werden sich auf keine Technik einlassen, der sie nicht vertrauen – sie müssen sich online sicher und geschützt fühlen. Eine besser koordinierte, europäische Reaktion auf Cyberangriffe und strengere Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten sind ein Teil der Lösung. Es könnten aber auch Maßnahmen getroffen werden, die Website-Betreiber dazu verpflichten, ihren Nutzern Verstöße gegen die Sicherheit persönlicher Daten zu melden.

  • Besserer Zugang der Europäer zum schnellen und ultraschnellen Internet

Zielvorgabe der Strategie Europa 2020 sind Internetgeschwindigkeiten von mindestens 30 Mbit/s für alle europäischen Bürger und Anschlüsse mit 100 Mbit/s oder mehr in der Hälfte aller europäischen Haushalte. Heute haben erst 1 % der Europäer einen schnellen Glasfaser-Internetanschluss, im Gegensatz zu 12 % in Japan und 15 % in Südkorea. Ein sehr schnelles Internet ist aber die Voraussetzung dafür, dass die Wirtschaft kräftig wächst, dass Arbeitsplätze und Wohlstand entstehen und die Bürger auf die von ihnen gewünschten Inhalte und Dienste zugreifen können. Daher wird die Kommission u. a. prüfen, wie Investitionen durch Bonitätsverbesserung attraktiver gemacht werden können, und sie wird Orientierungen geben, wie Investitionen in Glasfasernetze gefördert werden können.
 

  • Steigerung der Spitzenforschung und Innovation im IKT-Bereich

Europa muss verstärkt in die Forschung und Entwicklung (FuE) investieren und dafür sorgen, dass die besten Ideen den Markt erreichen. Die Agenda soll u. a. mit europäischen Regionalfondsmitteln und einer verstärkten EU-Forschungsförderung mehr private Investitionen mobilisieren, damit Europa mit seinen Konkurrenten Schritt halten und diese sogar überholen kann. Die IKT-Forschungsinvestitionen sind in der EU derzeit nicht einmal halb so hoch wie in den USA (37 Mrd. EUR gegenüber 88 Mrd. EUR im Jahr 2007).

  • Digitale Fähigkeiten und barrierefreie Online-Dienste für alle Europäer

Über die Hälfte der Europäer (250 Mio.) nutzen das Internet täglich, wogegen aber auch 30 % noch nie im Internet waren. Jeder, ob jung oder alt, hat ungeachtet seiner sozialen Herkunft Anspruch auf den Erwerb der nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um am Digitalzeitalter teilzuhaben, denn Handel, Öffentlichkeit, Sozial- und Gesundheitsdienste, Bildung und politisches Leben verlagern sich zunehmend in die Online-Welt.

  • Freisetzung des IKT-Potenzials zum Nutzen der Gesellschaft

Wir müssen in einen intelligenten Technologieeinsatz und in die Nutzung von Informationen investieren, um Lösungen zu finden, die es erlauben, den Energieverbrauch zu senken, ältere Menschen zu unterstützen, den Patienten fundierte Entscheidungen zu ermöglichen und den Online-Zugang für Behinderte zu verbessern. Dadurch soll z. B. erreicht werden, dass die Patienten ab 2015 überall in der EU Zugang zu ihren Online-Gesundheitsakten erhalten könnten. Außerdem wird die Agenda die Entwicklung energiesparender IKT-Technik wie Festkörperlichtquellen (SSL) vorantreiben, die 70 % weniger Strom verbrauchen als bislang übliche Beleuchtungssysteme.

  • Verwirklichung der Digitalen Strategie für Europa

Die größte Herausforderung besteht darin, die Maßnahmen, die für die Erreichung der oben genannten Ziele notwendig sind, rasch zu beschließen und umzusetzen. Deshalb arbeitet eine ganze Reihe von EU-Kommissaren zusammen mit den EU-Organen und allen Beteiligten daran, die Digitale Agenda zur Wirklichkeit zu machen.

 


Gemeinsame Nanoelektronik-Technologieinitiative ENIAC wird ausgebaut
17.05.2010
Die Europäische Kommission hat beschlossen, das gemeinsame Unternehmen ENIAC, eine vom EU-Ministerrat geschaffene Einrichtung zur Zusammenführung der Nanoelektronikforschung in Europa, nun unabhängig arbeiten zu lassen. Dies ist ein bedeutender Schritt nach vorne, der wahre Beginn einer ausgewogenen und innovativen öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen Industrie, Mitgliedstaaten und Kommission im Interesse industrieller Spitzenleistungen und einer spürbaren Wirkung in der Wirtschaft.

Der Europäische Beirat für die Nanoelektronik-Initiative (ENIAC) wird für einen Zeitraum von zehn Jahren über ein Forschungsbudget von bis zu 3 Mrd. EUR verfügen, womit eine kritische Masse auf internationaler Ebene erreicht wird. Im Rahmen von ENIAC wird die Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung zwischen Akteuren wie Unternehmen, Behörden, Hochschulen und Forschungseinrichtungen gefördert, u. a. indem die Verwendung der Ressourcen und Finanzmittel der FuE-Programme der EU, der Industrie und der Einzelstaaten sowie zwischenstaatlicher Programme wirksam koordiniert wird. Nanoelektronische Komponenten werden – häufig nahezu unbemerkt – sehr häufig eingesetzt, um Leistung, Energieeffizienz und Funktionsweise zahlreicher Geräte und Maschinen zu verbessern, von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Telefonen bis zu Fabriken, Waschmaschinen und Fernsehern.

Die für die digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte in diesem Zusammenhang: "ENIAC wird dafür sorgen, dass die Nanotechnologieforschung sich stärker an den Bedürfnissen des Marktes orientiert, und die fortgeschrittenen Elektroniksysteme hervorbringen, die für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Europa unerlässlich sind. Ich fordere die Unternehmen und die nationalen Regierungen auf, ihre Ressourcen wie geplant im Rahmen von ENIAC zusammenzuführen, denn nur durch eine europaweite Initiative wie diese erreichen wir die kritische Masse, die wir für echte Fortschritte benötigen."

Seit Februar 2008 war ENIAC bereits an der Einleitung von 18 Großprojekten auf unterschiedlichen Gebieten maßgeblich beteiligt. So wurden insgesamt 44 Mio. EUR in das Projekt E3Car investiert, mit dem die Effizienz verschiedener Komponenten von Elektroautos gesteigert und Europa auf dem Gebiet der Elektroautos der Zukunft in eine weltweite Führungsposition gebracht werden soll.
 
Bis heute war das gemeinsame Unternehmen ENIAC unter der Aufsicht der Europäischen Kommission tätig. Als autonome Einrichtung wird es in Zukunft seine Mittel selbst verwalten. Der Betrieb von ENIAC (Personal, Büroräume) wird gemeinsam finanziert von der Industrie (vertreten durch die Vereinigung AENEAS, die wichtige europäische Akteure im Bereich der Nanoelektronik zu ihren Mitgliedern zählt, z. B. Großunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Verbände) und der Europäischen Kommission. Die Mittel für die Forschungsprojekte werden von der Industrie, 21 Teilnehmerstaaten und der Europäischen Union aufgebracht.

Derzeit sind folgende Länder am gemeinsamen Unternehmen ENIAC beteiligt: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakische Republik, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich.
Bei dem Schwesterunternehmen von ENIAC, ARTEMIS, geht es um unsichtbare Computer (d. h. eingebettete Systeme), mit deren Hilfe heute Autos, Flugzeuge, Telefone, Energienetze, Fabriken, Waschmaschinen, Fernsehgeräte und andere Maschinen betrieben werden. Auch dieses gemeinsame Unternehmen ist  – seit dem 26. Oktober 2009 – eine unabhängige Einrichtung.

Hintergrund
ENIAC wurde nach Zustimmung des Europäischen Parlaments am 11. Dezember 2007 durch die Verordnung Nr. 72/2008 des Rates eingerichtet, die am 4. Februar 2008 im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde. Das gemeinsame Unternehmen ENIAC ist eine innovative öffentlich-private Partnerschaft, die sich im Rahmen des Europäischen Beirats für die Nanoelektronik-Initiative entwickelte, einer europäischen Technologieplattform, an der alle relevanten Akteure beteiligt sind. ENIAC soll die Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fördern und die Forschungsfinanzierung in Europa durch die Zusammenführung von Ressourcen des Siebten Forschungsrahmenprogramms RP7), der Industrie, nationaler Forschungsprogramme und zwischenstaatlicher FuE-Initiativen (EUREKA bündeln. Im Bereich der Nanoelektronik kann nur Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der von ENIAC erreichten Größenordnung sich in spürbarem Umfang positiv auf Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung in Europa auswirken.
Das gemeinsame Unternehmen ENIAC wurde für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2017 gegründet. Verantwortlicher Exekutivdirektor ist Dr. Andreas Wild. Bis heute war die Europäische Kommission für die Einrichtung und den anfänglichen Betrieb des Unternehmens zuständig.


Digitale Agenda: Kommission begrüßt Unterstützung des Europäischen Parlaments
17.05.2010
Die für die digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, begrüßte die Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur digitalen Zukunft Europas.
Die Kommissarin äußerte sich vor allem positiv zu den Vorschlägen des Parlaments, alle EU-Bürger sollten bis 2013 Zugang zum Breitband-Internet haben, ihre Handys für Zahlungen verwenden können und bis 2015 alle öffentlichen Dienste über das Internet in Anspruch nehmen können. Die Kommission wird die Entschließung des Europäischen Parlaments bei der Vorbereitung ihrer demnächst geplanten Mitteilung über eine digitale Agenda für Europa berücksichtigen, eine der Leitinitiativen der neuen Wirtschaftsstrategie der Kommission für Europa, Europa 2020.

Die für die digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte dazu: "Europa wird erst dann echten Nutzen aus der digitalen Revolution ziehen, wenn alle EU-Bürger und  Unternehmen aktiv und selbstbewusst an der neuen digitalen Gesellschaft teilhaben können und diese auch nachhaltig wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile bringt.  Ich danke dem Europäischen Parlament für seinen Beitrag zur Debatte, insbesondere Berichterstatterin Pilar del Castillo."
In der Anfang Mai verabschiedeten Entschließung forderte das Parlament für die EU-Bürger Zugang zu modernen digitalen Technologien, einschließlich des Hochgeschwindigkeitsinternets, sowie die Vermittlung der für deren Verständnis und Nutzung notwendigen Fähigkeiten.  In der Entschließung wurde ferner hervorgehoben, dass öffentliche elektronische Dienste und Inhalte für die Verbraucher europaweit leicht zugänglich sein sollten. Das Parlament unterstrich ferner, wie wichtig es sei, dass die Verbraucher ihre Rechte im digitalen Umfeld kennen, und dass ein eindeutiger Rechtsrahmen zum Schutz dieser Rechte vorhanden sei.
Nach Ansicht des Parlaments sollten die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auch eine wichtige Rolle bei der Förderung eines verantwortlichen Einsatzes von Energie spielen; das Parlament forderte die Behörden in ganz Europa auf, ihren CO2-Fußabdruck – die Kohlendioxidemissionen – bis 2015 zu halbieren. In der Entschließung des Europäischen Parlaments wurde ferner die Notwendigkeit betont, einen vollständig wettbewerbsorientierten Markt für die elektronische Kommunikation zu erreichen. Die EU-Institutionen wurden aufgefordert, die zentralen rechtlichen Hemmnisse für grenzüberschreitende Online-Transaktionen zu beseitigen.
Die Kommission wird bei der Vorbereitung ihrer Mitteilung über eine digitale Agenda für Europa, die in den nächsten Wochen verabschiedet werden soll, die Entschließung des Europäischen Parlaments sowie die Erklärung der EU-Minister für Telekommunikation und die Informationsgesellschaft vom 20. April in Granada  berücksichtigen.
 
Hintergrund
Die "digitale Agenda für Europa" ist eine der Leitinitiativen der Europa 2020-Strategie der Kommission für die Erholung von der Finanz- und Wirtschaftskrise und den Aufschwung der EU-Wirtschaft im nächsten Jahrzehnt. 

IKT - Das kulturelle Erbe im Netz ausbauen
17.05.2010
Europäische Kommission setzt Reflexionsgruppe zur Digitalisierung ein
Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, hat angekündigt, dass die Europäische Kommission drei Persönlichkeiten – Maurice Lévy (CEO von Publicis), Elisabeth Niggemann (Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek) und Jacques De Decker (Schriftsteller) – damit beauftragen wird, Empfehlungen vorzulegen, wie sich Digitalisierung, virtuelle Verfügbarkeit und Erhaltung kultureller Werke in ganz Europa möglichst noch schneller bewerkstelligen lassen.

Die Reflexionsgruppe wird die bereits laufenden Initiativen überprüfen, an denen sich sowohl öffentliche als auch private Partner (insbesondere das Google-Bücher-Projekt) beteiligen, und sich auch mit urheberrechtlichen Fragen befassen, um Wege aufzuzeigen, wie sich die Digitalisierung kompletter Sammlungen von Bibliotheken, Museen und Archiven in Europa noch beschleunigen ließe. Die Empfehlungen werden letztendlich dazu beitragen, dass Europeana, die digitale Bibliothek Europas, eine neue Dimension erreicht: Bereits heute bietet das Europeana-Portal Zugang zu über 7 Millionen digitalisierten Büchern, Landkarten, Fotografien, Filmausschnitten, Gemälden und Musikstücken, was jedoch nur einen kleinen Teil der Werke ausmacht, die sich in Besitz kultureller Einrichtungen in Europa befinden. Die Einsetzung der Reflexionsgruppe ist Teil der umfassenden Strategie der Kommission, den kulturellen Sektor beim Übergang zum digitalen Zeitalter zu unterstützen. Die Gruppe, die der für die Digitale Agenda zuständigen Vizepräsidentin der Kommission, Neelie Kroes, und der Kommissarin für Bildung, Kultur, Multilingualismus und Jugend, Androulla Vassiliou, Bericht erstatten wird, wurde gebeten, ihre Schlussfolgerungen vor Ende des Jahres vorzulegen.

Die Vizepräsidentin der Kommission, Neelie Kroes, hierzu: "Wir erwarten, dass diese Reflexionsgruppe innovative Lösungen vorlegen wird, damit das reiche kulturelle Erbe Europas über das Internet allen zur Verfügung gestellt werden kann. Geldmangel oder strenge Gesetze sind keine Entschuldigung: In unserer heutigen Zeit sind wir hierzu verpflichtet – für unsere Generation und künftige Generationen."

Kommissarin Androulla Vassiliou ergänzte: "Der kulturelle Sektor ist in einer tiefgreifenden Umwälzung begriffen. Wir müssen sicherstellen, dass er die technologischen Fortschritte für sich nutzt. Es gilt also, neue Geschäftsmodelle für die kulturschaffende Industrie zu finden und die traditionelle Rolle der kulturellen Einrichtungen auf die digitale Welt auszuweiten, um kulturelle Inhalte zugänglich zu machen und sie für künftige Generationen zu erhalten."
 
Die Reflexionsgruppe ("Komitee der Weisen") setzt sich zusammen aus Maurice Lévy (Chairman und CEO des französischen Werbe- und Kommunikationsunternehmens Publicis), Elisabeth Niggemann (Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek und Vorsitzende der Stiftung für die Europäische Digitale Bibliothek) sowie Jacques De Decker (belgischer Schriftsteller und Journalist).
Die Gruppe soll Empfehlungen zur Digitalisierung, zur virtuellen Zugänglichkeit und zur Erhaltung des kulturellen Erbes Europas vorlegen. Sie wird sich mit finanziellen Aspekten der Digitalisierung sowie mit den Möglichkeiten und Bedingungen für öffentlich-private Partnerschaften befassen. Ferner wird sie urheberrechtliche Fragen und Lizenzpraktiken analysieren, um die Digitalisierung von urheberrechtlich geschütztem Material - insbesondere von vergriffenen oder so genannten verwaisten Werken - zu erleichtern, die einen Großteil der europäischen Sammlungen ausmachen.
Natürlich stellen sich bei der derzeitigen Digitalisierung Herausforderungen, die weit über die Notwendigkeit hinausgehen, unser kulturelles Erbe virtuell zur Verfügung zu stellen. In einem zweiten Schritt müssen wir uns mit der weiter gefassten Frage der digitalen (virtuellen) Verbreitung und Zugänglichkeit sämtlicher kultureller Inhalte in Europa befassen. Die Einsetzung der Reflexionsgruppe ist Teil einer breiteren Strategie, die auch die Suche nach neuen und effizienten Geschäftsmodellen, nach einem günstigen Umfeld für die kulturschaffende Industrie und nach einer angemessenen Entlohnung der Künstler umfasst.

Hintergrund
Der Startschuss für Europeana fiel im November 2008. Das Webportal ermöglicht es Internetnutzern, digitalisierte Bücher, Landkarten, Gemälde, Zeitungen, Filmausschnitte und Fotografien aus europäischen Kultureinrichtungen zu suchen und abzurufen. Derzeit sind etwa 7 Mio. digitale Objekte verfügbar, eine Zahl die im Laufe des Jahres 2010 auf 10 Mio. steigen dürfte.
Die Gruppe wurde auf Anregung des französischen Ministers für Kultur und Kommunikation auf dem Rat "Bildung, Jugend und Kultur" am 27. November 2009 eingesetzt. Die Untersuchungen der Gruppe bauen auf den Arbeiten der High Level Group on Digital Libraries auf, die zwischen 2006 und 2009 bestand.

Links

IKT-Arbeitsprogramm 2011/2012 - vorläufige Informationen
03.05.2010
Im Juni/Juli 2010 soll das IKT-Arbeitsprogramm 2011-2012 verabschiedet werden. Die Ausschreibungen werden für Juli (PPP) und September (Call 7) 2010 erwartet.

Das neue IKT-Arbeitsprogramm 2011/2012 befindet sich derzeit in einem interaktiven Abstimmungsprozess zwischen der Europäischen Kommission und den Mitgliedsstaaten der EU im IKT-Programmausschuss der Europäischen Kommission.

Im Zeitraum Juni/Juli 2010 soll dieses dann verabschiedet werden, so dass Ende Juli 2010 die ersten Ausschreibungen erwartet werden können (geplant sind hier nur die PPP-Initiativen).

Die Veröffentlichung der nächsten großen IKT-Ausschreibung (Call 7) erfolgt voraussichtlich anlässlich der
IKT-Konferenz ICT2010 - "Digitally Driven" in Brüssel (27.-29. September 2010).

Vorläufiger Zeitplan des IKT-Arbeitsprogramms

Laufzeit: Juli 2010 - 2012
Budget: ca. 2,5 Mrd. Euro

PPP Future Internet (Call 1): Juli - Oktober 2010
PPPs GC, FoF, EeB (Call 1): Juli - Dezember 2010
ICT Call 7: September 2010 - Jänner 2011
PPPs GC, FoF, EeB (Call 2): Juli 2011 - Jänner 2012
PPP Future Internet (Call 2): Juni 2012 - September 2012

ICT Call 8: voraussichtlicher Start - Juli 2011
ICT Call 9: voraussichtlicher Start - Dezember 2011

(GC: Green Cars, FoF: Factories of the Future, EeB: Energy-efficient Buildings)


Vorläufiger Themenüberblick (IKT-Arbeitsprogramm 2011-2012)

IKT-Forschung zu Basistechnologien und Infrastrukturen

  • Netze, vernetzte Medien und Dienstinfrastrukturen
        z.B. "Future Internet", Internet der Dinge, "Cloud Computing", Sicherheit der IKT
  • Kognitive Systeme und Robotik
        z.B. Funktionalität in Robotersystemen, kognitive Fähigkeiten in komplexen Systemen
  • Alternative Wege zu Komponenten und Systemen
        z.B. Nanoelektronik, Photonik, Mikro-/Nanosysteme, "Embedded Systems"
  • Technologien für digitalen Inhalt und Sprachen
        z.B. Digitale Datenspeicherung, Informationsmanagement, Sprachtechnologien

IKT-Forschung zu Anwendungsbereichen

  • IKT für Gesundheit, gesundes Altern, soziale Integration, Politikmodellierung
        z.B. Persönliche Gesundheitssysteme, Patientensicherheit, Serviceroboter
  • IKT für die kohlenstoffarme Wirtschaft
        z.B. IKT für Energieeffizienz, Mobilität, Transport, Gebäude, Elektrofahrzeuge
  • IKT für Unternehmen und Fertigung
        z.B. IKT für intelligente Fabriken und Fertigung
  • IKT für Lernen und Zugang zu kulturellen Ressourcen
        z.B. technologiegestütztes Lernen, IKT für personalisierten Zugang zu Kulturgütern

Grundlagenforschung (FET)

  • Neue und künftige Technologien
        z.B. Extreme Rechenleistungen (Exascale computing), neuro-bio-inspired systems

„Kommunizierende“ Autos: Sicherere und intelligentere Mobilität in Europa
19.04.2010
Seit März nehmen „kommunizierende“ Autos am normalen Straßenverkehr in Europa teil

Möglich wurde dies durch Forschungsprojekte, die von der Europäischen Kommission gefördert wurden. Die Autos kommunizieren miteinander und mit der Straßeninfrastruktur (Verkehrsschildern, Ampeln, Verkehrsmanagement-Zentralen), während sie rund um den Flughafen Amsterdam am normalen Straßenverkehr teilnehmen. Die mit den anderen Autos und der Infrastruktur ausgetauschten Informationen sind zusätzliche Hilfen für die Fahrer, die sie z. B. vor verborgenen, für sie nicht sicht- oder hörbaren Gefahren warnen. Dieser Praxistest soll zeigen, dass eine auf die Kommunikation zwischen Fahrzeugen (V2V) sowie zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (V2I) gestützte kooperative Mobilität funktioniert und dazu beitragen kann, den Straßenverkehr sicherer und energieeffizienter zu machen.

Die für die digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte dazu: "Kooperative Systeme und Dienste wie die in unseren "kommunizierenden" Autos stellen eine echte Verbesserung für die Autofahrer in Europa dar. Sie tragen zu einer sicheren und intelligenten Mobilität in Europa bei und helfen, die Zahl der Toten und Verletzten sowie den CO2-Ausstoß zu verringern. Die Projekte im Bereich der "kommunizierenden" Autos sind auch gute Beispiele für Maßnahmen Europas zur Förderung von Forschung und Innovationen im produzierenden Gewerbe, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen und wirtschaftlichen Turbulenzen. Die Projekte fördern die aktive Beteiligung der Unternehmen und tragen dazu bei, das in der Strategie Europa 2020 festgelegte Ziel eines intelligenten, wissens- und innovationsgestützten Wachstums zu erreichen."

Drei europäische Forschungsprojekte, COOPERS, CVIS und SAFESPOT, wurden auf der Konferenz "Cooperative Mobility Showcase 2010" in Amsterdam vorgestellt. Im Rahmen dieser Projekte, die sich mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für den Verkehrsbereich befassen, wurde Forschung zu allen Aspekten der V2V- und V2I-Kommunikation durchgeführt. So konnten wichtige Bausteine einer kooperativen Mobilität entwickelt werden, wie z. B. Kommunikationsnetze zwischen Autos und Infrastruktur oder verbesserte Methoden für die Lokalisierung von sich bewegenden Fahrzeugen. Die Europäische Kommission hat die Projekte COOPERS, CVIS und SAFESPOT seit 2006 mit 52 Mio. EUR aus dem EU-Forschungshaushalt gefördert. COOPERS wird von einem österreichischen Koordinator (AIT) geleitet, zwei weitere österreichische Organisationen sind wesentliche Partner in diesem äußerst erfolgreichen Konsortium (ASFINAG, AustriaTech).
 
Die kooperative Mobilität soll die Wahrnehmung der Fahrer über das hinaus erweitern, was sie selbst sehen und hören können; dazu tauscht das Auto Informationen mit Fahrzeugen in der Umgebung sowie mit der Straßeninfrastruktur aus. So warnt ein hinter einer Kurve liegen gebliebenes Auto beispielsweise nachfolgende Fahrer, und Geschwindigkeitsbegrenzungen werden auf dem Armaturenbrett angezeigt, auch wenn der Fahrer das Verkehrsschild selbst nicht sehen kann. Für die Fahrer relevante Verkehrsinformationen werden dabei – über spezielle Baken an der Straße – nur ihnen mitgeteilt, ohne dass andere Verkehrsteilnehmer durch irrelevante Nachrichten abgelenkt werden.
Die europäischen Normenorganisationen werden demnächst mit der Entwicklung der erforderlichen V2V- und V2I-Normen beginnen und voraussichtlich bis Ende 2013 einen dauerhaften Normensatz vorlegen. Die Autohersteller und –ausrüster könnten Systeme im Bereich der kooperativen Mobilität bereits ab 2015 flächendeckend auf den Markt bringen.

Hintergrund
Die Praxistests waren Teil des "Cooperative Mobility Showcase 2010", einer weltweit viel beachteten Veranstaltung zu innovativen V2V- und V2I-Technologien, die vom 23. bis 26. März 2010 in Amsterdam stattfand. Neben diesen Praxistests umfasste die Veranstaltung eine dreitägige Konferenz sowie eine Ausstellung zum Thema kooperative Mobilität.
Derzeit wird um die Einreichung von Vorschlägen für Forschungsprojekte zu Systemen im Bereich der kooperativen Mobilität gebeten.

Weitere Informationen
Cooperative Mobility Showcase 2010
eSafety-Website der Kommission
Aktionsplan "Intelligente Verkehrssysteme"


Telekommunikation: Konsultation zum künftigen Universaldienst im Digitalzeitalter - bis 7.5.2010
09.04.2010
Die Kommission hat eine öffentliche Konsultation darüber eingeleitet, wie für alle EU-Bürger eine Grundversorgung mit Telekommunikationsdiensten am besten zu gewährleisten ist.

Die derzeit geltenden EU-Vorschriften über die Universaldienstverpflichtungen der Telekommunikationsanbieter stammen aus dem Jahr 2002 und garantieren den Europäern den Zugang zu öffentlichen Telefonnetzen und zu bestimmten Diensten wie einem einfachen Internetzugang. Die neu eröffnete Konsultation soll zeigen, ob diese Vorschriften und Definitionen des Universaldienstes für das digitale Zeitalter neugefasst werden müssen. Eine wichtige Frage ist dabei, ob der Breitbandzugang in den Universaldienst aufgenommen werden sollte. Die Äußerungen von Verbrauchern, Branchenvertretern und Politikexperten werden der Kommission helfen zu entscheiden, ob sie bis Ende 2010 neue Gesetzgebungsvorschläge für Universaldienstverpflichtungen im Bereich der Telekommunikation vorlegen muss. Die Konsultation läuft bis zum 7. Mai 2010.

Die für die digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes sagte dazu: "Diese Konsultation wird uns zeigen, ob wir die Vorschriften anpassen müssen, damit allen EU-Bürgern der Zugang zu unverzichtbaren Kommunikationsdiensten und einem schnellen Internet garantiert werden kann. Angesichts der rasanten Veränderung der Märkte und Technologien müssen wir dafür sorgen, dass niemand aus der digitalen Gesellschaft ausgeschlossen wird."
Die Kommission prüft, ob es notwendig ist, die vor zehn Jahren aufgestellten Regeln, die auch Personen in ländlichen und abgelegenen Gebieten oder mit geringem Einkommen einen erschwinglichen Telefon- und Internetanschluss garantieren, nun an die neue Zeit anzupassen. Die derzeit geltenden Vorschriften garantieren jedem EU-Bürger einen Zugang zum öffentlichen Telefonnetz, damit er öffentliche Telefondienste benutzen kann, um zu telefonieren, Faxe zu versenden oder ins Internet zu gelangen. Außerdem stellen sie sicher, dass Telefonauskunftsdienste und Teilnehmerverzeichnisse, öffentliche Münz- und Kartentelefone sowie besondere Einrichtungen für Behinderte zur Verfügung stehen.
 
Die Kommission bittet nun um Stellungnahmen zu folgenden Themen:

  • Grundbegriff des Universaldienstes: Der gegenwärtige Universaldienstbegriff wurde für traditionelle Sprachtelefondienste geschaffen. Ist dieser Ansatz im heutigen dynamischen, digitalen Umfeld noch zweckmäßig? Wie sollten wir dafür sorgen, dass Verbraucher in abgelegenen und ländlichen Gebieten oder mit geringem Einkommen Zugang zu grundlegenden Telefondiensten haben und diese benutzen können?
  • Breitbanddienste: Eine gute Breitbandversorgung ist wichtig, um Wachstum und Beschäftigung in Europa zu fördern. Dennoch haben 23 % der Menschen in ländlichen Gebieten keinen Zugang zu festen Breitbandnetzen. Sollten Universaldienstvorgaben dabei helfen, das EU-Ziel „Breitband für alle“ zu erreichen? Oder wäre der Wettbewerb auf offenen Telekommunikationsmärkten oder auch ein anderes Politikkonzept wirksamer?
  • Nationale Flexibilität und koordiniertes Vorgehen der EU: Der Entwicklungsstand der Telekommunikationsmärkte, die Verfügbarkeit von Breitbanddiensten und deren Annahme durch die Verbraucher wie auch der Umgang der Regierungen mit der so genannten „digitalen Kluft“ (d. h. der Benachteiligung der Bevölkerungsgruppen ohne Zugang zum Internet und anderen digitalen Diensten gegenüber denjenigen, die diesen Zugang haben) unterscheiden sich von Land zu Land ganz erheblich. Wo liegt das richtige Gleichgewicht zwischen einem koordinierten EU-weiten Vorgehen und der notwendigen Flexibilität auf nationaler Ebene?
  • Finanzierung: Wie sollte der Universaldienst künftig finanziert werden? Sollte der Telekommunikationssektor einen finanziellen Beitrag zur Gewährleistung einer flächendeckenden Breitbandversorgung leisten? Oder sollten öffentliche Gelder verwendet werden, da die Vorteile auch anderen Wirtschaftszweigen und der Gesellschaft insgesamt zugute kommen?

Darüber hinaus veranstaltet die Kommission am 30. März 2010 in Brüssel einen öffentlichen Workshop veranstalten, um den Meinungsaustausch zwischen Verbrauchern, Branchenvertretern, Politikexperten und anderen Interessenten in Gang zu bringen.

Die Konsultation endet am 7. Mai 2010. Anschließend wird die Kommission in einer Mitteilung über die Ergebnisse berichten, auf deren Grundlage sie dann gegebenenfalls noch vor Ende 2010 Gesetzgebungsvorschläge unterbreiten könnte.

Hintergrund
Universaldienstverpflichtungen wurden Ende der 1990er Jahre im Zuge der Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte eingeführt und waren als Sicherheitsnetz für jene Fälle gedacht, in denen die Märkte allein nicht für die Bereitstellung grundlegender Dienste sorgten. Das Ziel bestand darin, soziale Ausgrenzung zu verhindern, indem gewährleistet wurde, dass Bürger in ländlichen und abgelegenen Gebieten und mit geringem Einkommen zu erschwinglichen Preisen Zugang zu grundlegenden und unverzichtbaren Telekommunikationsdiensten erhalten.
Nach den geltenden EU-Vorschriften (EU-Universaldienstrichtlinie von 2002) müssen die Mitgliedstaaten gewährleisten, dass die Bürger Zugang zum öffentlichen Telefonnetz an einem festen Standort, zu öffentlichen Telefondiensten für die Sprach- und Datenkommunikation sowie einen funktionalen Internetzugang haben. Darüber hinaus schreibt die Richtlinie vor, dass die Mitgliedstaaten dafür sorgen müssen, dass den Verbrauchern Telefonauskunftsdienste und Teilnehmerverzeichnisse, öffentliche Münz- und Kartentelefone sowie besondere Einrichtungen für Behinderte zur Verfügung stehen. Die Kommission muss den Anwendungsbereich der Universaldienstrichtlinie alle drei Jahre überprüfen.
 
Dieser Konsultation gingen eine Erklärung der Europäischen Kommission vor dem Europäischen Parlament während der Verhandlungen über das „Telekom-Paket“ im Jahr 2009 und die zweite Überprüfung des Umfangs des Universaldienstes im Jahr 2008 voraus.

 


Infrastrukturen: Heiligtümer der Forschung
11.03.2010
Im großen Run auf die Exzellenz muss der Europäische Forschungsraum sich mit Infrastrukturen ausstatten, die sich an den heutigen Herausforderungen ausrichten. Auf dem Fahrplan des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen stehen 44 Projekte. Der Beginn einer langen Geschichte.

Die Initiative Forschungsinfrastrukturen verfolgt wie die anderen Initiativen zur Wiederbelebung des Europäischen Forschungsraums (EFR)(1) die Einrichtung einer dauerhaften Partnerschaft zwischen den Mitgliedstaaten und den Interessengruppen – Universitäten, Forschungseinrichtungen, Ausrüstungslieferanten und Nutzern. Wenn Europa seine Spitzenleistungen in der Forschung festigen möchte, muss es die bestehenden Anlagen optimieren und im Rahmen von Großprojekten neue Infrastrukturen bauen: Observatorien, Datenbanken, Strahllinien, Kommunikationsnetze.

Für die besonders teuren und komplexen Forschungsinfrastrukturen von Weltklasse müssen die finanziellen Mittel mehrerer Länder zusammengeführt werden. Das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen ESFRI (European Strategy Forum on Research Infrastructures)(2) wurde 2002 gegründet, um in erster Linie Prioritäten im Hinblick auf Forschungsinfrastrukturen auf EU-Ebene festzulegen. Diese können an einem Ort aufgestellt, in verteilten Netzen oder sogar virtuell bestehen.

2006 stellte ESFRI einen strategischen Fahrplan mit 35 vorrangigen paneuropäischen Infrastrukturen auf, mit denen Wissenschaft und Innovation in Europa in den kommenden 20 Jahren weiterentwickelt werden sollen. Um den Fahrplan an die sich rapide verändernden wissenschaftlichen und technologischen Bedürfnisse anzupassen, wurde er 2008 ein erstes Mal überarbeitet und besteht heute aus 44 Projekten. Die Verwirklichung der Infrastrukturen müsste den EFR bei Projekten aus Physik, Umwelt, Energie, Biomedizin und Informations- und Kommunikationstechnologien auf ein hohes Exzellenzniveau anheben.

Zusammenarbeit – eine Notwendigkeit
Inwiefern begünstigen die neuen Infrastrukturen die Zusammenarbeit zwischen Forschern im EFR im Vergleich zu anderen nationalen Einrichtungen? Für Norbert Kroo, Vizepräsident der ungarischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied des Europäischen Forschungsrats, muss diese Frage anders formuliert werden: "Seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts ist deutlich geworden, dass die Instrumente in wissenschaftlichen Bereichen so teuer geworden sind, dass ein Land allein die Kosten nicht tragen kann. Als Lösung dieses Dilemmas bietet sich die Durchführung internationaler Projekte zwischen nationalen Einrichtungen und Regierungen an. Die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) sind zwei Beispiele dafür. Diese Organisationen erhielten ihre Existenzberechtigung vor allem dadurch, dass sie Forschung erst möglich machten und weniger aufgrund der Tatsache, dass sie die Zusammenarbeit anregten: die Zusammenarbeit war das Mittel und nicht der Zweck."

Und er fügt hinzu: "Für den Fortschritt der Wissenschaft sind immer teurere und umfangreichere Instrumente notwendig, für die eine Zusammenarbeit auf sehr hoher Ebene nötig wird, das heißt auf weltweiter Ebene wie im Fall des thermonuklearen Fusionsreaktors ITER(3). Bei der Gründung des EFR und der Initiierung gemeinsamer Aktionen hat die EU diese Tatsachen berücksichtigt. Nachdem die Kommission 2007 das Grünbuch über die neuen Perspektiven des EFR angenommen hatte, veröffentlichte die Expertengruppe für Forschungsinfrastrukturen 2008 einen Bericht(4), der sich auf die Festlegung von vorrangigen Forschungsthemen, die Finanzierung europaweiter Infrastrukturen, die Notwendigkeit eines besonderen Rechtsrahmens, die Form der Verwaltung und die elektronischen Infrastrukturen konzentrierte."

Michel Van der Rest, Generaldirektor des Synchrotrons SOLEIL und Präsident der ERF(5) (European association of national Research Facilities open to international access), ergänzt: "Unter den sehr großen Infrastrukturen nehmen die Photonen- oder Neutronenstrahlenquellen einen ganz besonderen Platz ein. Um die Strahlenquelle herum, die auch den größten Teil der Anlage darstellt (Synchrotronring, Kernreaktor, Spallationsquelle, Freier Elektronenlaser), sind zahlreiche unterschiedliche Experimente aufgebaut, bei denen Materialproben in allen Formen und für alle wissenschaftlichen Fachgebiete analysiert werden können."

Für ihn "ist die Koexistenz mehrerer nationaler und internationaler Quellen ein Zeichen des wissenschaftlichen Reichtums, weil sie allen Forschern im EFR zugänglich sind und weil alle Strahllinien jeweils auf einen bestimmten Analysetyp abgestimmt sind. Jede ist deshalb relativ einzigartig. Die Möglichkeit, Zugang zu einem großen Agglomerat an Strahlenquellen und Versuchsanlagen zu haben, ist der Reichtum, der auf europäischer Ebene geteilt werden muss. Folglich ist es nicht das nationale oder internationale Wesen der Infrastruktur, das Forscher aus aller Herren Länder anzieht, um dort ihre Proben untersuchen zu lassen und deren physikalische Eigenschaften, die chemische Reaktionsfähigkeit, die biologischen Eigenschaften oder auch die Vergangenheit oder Geschichte zu verstehen. Der Grund dafür liegt in der Komplementarität im Vergleich zu anderen Infrastrukturen."

Eine Rechtsperson nach Maß
Eine der größten Schwierigkeiten für die Errichtung neuer Forschungsinfrastrukturen in der EU war, dass es keinen angemessenen Rechtsrahmen gab, der die Einrichtung von Partnerschaften mit Organisationen aus mehreren Ländern ermöglichte. In der Tat konnten die in den verschiedenen Landesrechten vorgesehenen Rechtsformen nicht immer die Bedürfnisse dieser neuen Infrastrukturen erfüllen. Auf die Empfehlung einer von Beatrix Vierkorn-Rudolph, Vizepräsidentin des ESFRI, geleiteten Arbeitsgruppe wurde im Juni 2009 ein gemeinschaftlicher Rechtsrahmen für ein europäisches Konsortium für eine Forschungsinfrastruktur (ERIC, European Research Infrastructure Consortium) angenommen, der seitdem die Entwicklung einer europäischen Politik zu den Forschungsinfrastrukturen unterstützt.

Mit diesem neuen Rahmen wird eine in allen Mitgliedstaaten anerkannte Rechtsperson geschaffen. Diese neue Regelung wird Forschung in Europa auch auf internationalem Niveau attraktiver machen und damit auch vermehrt die Teilnahme nichteuropäischer Länder ermöglichen, was auch der Stärkung des EFR zugutekommt. An einer Forschungsinfrastruktur mit ERIC-Status müssen mindestens drei Mitgliedstaaten beteiligt sein und es können Drittländer, assoziierte Länder und zwischenstaatliche Organisationen einbezogen werden. Beatrix Vierkorn-Rudolph freut sich über diese Übereinkunft: "Die Verhandlungen zwischen den verschiedenen Partnern, die eine neue Forschungsinfrastruktur einrichten wollen, werden sich erheblich vereinfachen. Da es möglich ist, ein ERIC als internationale Organisation anzuerkennen, sind Mehrwertsteuerbefreiung und andere Erleichterungen im Hinblick auf die interne Organisation möglich. Die ersten Forschungsinfrastrukturen des Fahrplans sind als ERIC bereits in der Startphase. Ich bin gespannt, wie dieses neue Rechtsinstrument in der Praxis funktionieren wird." Es lohnt sich also, die Entwicklung zu verfolgen.

Fußnoten
1. Die anderen Initiativen betreffen Forscherlaufbahnen und -mobilität, die Wissensverbreitung, die gemeinsame Programmplanung und die internationale wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit.
2. http://cordis.europa.eu/esfri/ 
3. http://www.iter.org 
4. Bericht EUR 23320, Developing World-class Research Infrastructures for the European Research Area (ERA), 2008.
5. http://www.europeanresearchfacilities.eu 


Europäische Kommission: Datenschutz
01.03.2010
Eine der großen Herausforderungen der nächsten zehn Jahre

Der Schutz unserer Daten ist neuen Gefahren ausgesetzt: Unser Surf- und Suchverhalten im Internet wird für verhaltensorientierte Werbung ausgewertet, auf den von 41,7 Millionen Europäern genutzten sozialen Netzwerken im Internet sind persönliche Informationen wie Fotos für die breite Öffentlichkeit zugänglich, und die bereits heute eingesetzten 6 Milliarden intelligenten Mikrochips können unsere Aufenthaltsorte aufzeichnen. Die Europäische Kommission hat daher darauf hingewiesen, dass das geltende Datenschutzrecht aktualisiert und an neue technologische Herausforderungen angepasst werden sollte, um das Recht auf Privatsphäre zu schützen, Rechtssicherheit für Unternehmen zu schaffen und die Akzeptanz neuer Technologien zu fördern.

Nach EU-Recht dürfen personenbezogene Daten nur aus rechtmäßigen Gründen und mit der vorherigen Zustimmung der Betroffenen genutzt werden. Wie die EU-Kommission heute mitteilte, will sie nun – nach dem Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages und der Grundrechte-Charta – klare, moderne Vorschriften für die gesamte EU erstellen, die einen hohen Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre sicherstellen. Zunächst soll dazu die EU-Datenschutzrichtlinie aus dem Jahr 1995 reformiert werden.

Die EU-Vorschriften sollen die personenbezogenen Daten aller Bürgerinnen und Bürger schützen. Die Europäische Kommission hat sich stets für die konsequente Einhaltung dieser Vorschriften in allen 27 EU-Ländern eingesetzt. Innovationen sind in unserer Gesellschaft unverzichtbar, sollten jedoch nicht zu Lasten des Grundrechts auf Datenschutz gehen. Es ist daher dafür sorgen, dass die allgemeinen Datenschutzvorschriften mit technischen Entwicklungen Schritt halten und den Vorgaben des Lissabon-Vertrags entsprechen. Die EU-Vorschriften sollen sicherstellen, dass jeder sich darüber informieren kann, wann seine personenbezogenen Daten rechtmäßig verarbeitet werden dürfen – etwa beim Einstieg in ein Flugzeug, beim Eröffnen eines Bankkontos oder beim Surfen im Internet – und dass man eine solche Verarbeitung auch stets ablehnen kann.

Die Europäische Kommission wies darauf hin, dass Maßnahmen in Bezug auf Internet-Technologien in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich sind, um die Privatsphäre und personenbezogenen Daten der Menschen in Europa zu schützen. 
 
Daher werden modernisierte EU-Datenschutzvorschriften vorgelegt werden, die auf den allgemeinen Bestimmungen aus dem Jahr 1995 (Datenschutzrichtlinie) sowie auf besonderen Telekom- und Internet-Vorschriften (Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation) aufbauen.
Die verbesserten Regeln sollen in allen Politikbereichen und internationalen Vereinbarungen – etwa über neue Technologien, Verbraucherrechte oder die öffentliche Sicherheit – konsequent angewandt werden.
Im Jahr 2009 hat die Kommission mehrere Initiativen eingeleitet, um sicherzustellen, dass der Datenschutz mit technologischen Entwicklungen Schritt hält:

  • So erließ sie eine Empfehlung zu Funketiketten (RFID) in Produkten wie Busfahrkarten, wonach im Einzelhandel eingesetzte Etiketten automatisch deaktiviert werden sollten, wenn der Verbraucher einer weiteren Nutzung nicht ausdrücklich zustimmt.
  • Im Februar 2009 handelte die Kommission den Abschluss einer Vereinbarung zwischen 18 (seit Juni 20) wichtigen Anbietern sozialer Netzwerke aus, um die Sicherheit und Privatsphäre von Minderjährigen in sozialen Internet-Netzwerken wie Facebook ( zu verbessern. Über Fortschritte wurde am Tag des Sicheren Internets im Februar 2010 berichtet, etwa darüber, wie viele dieser Netzwerke inzwischen die Profile von Minderjährigen automatisch vor einem öffentlichen Zugriff schützen. 
  • Im Einklang mit entsprechenden Vorschlägen der Kommission sind Anbieter von Kommunikationsdiensten wie z. B. Internet-Provider nach den neuen EU-Telekommunikationsvorschriften verpflichtet, die Behörden zu informieren, wenn Sicherheitsverstöße zu einem Verlust oder Missbrauch personenbezogener Daten führen. Sie stärken das Informationsrecht der Verbraucher, wenn etwa Internet-Cookies auf ihrer Hardware gespeichert oder abgerufen werden.
  • Die Kommission hat am 14. April 2009 ein Verfahren gegen Großbritannien eingeleitet. Damit reagierte sie auf Beschwerden von Bürgern, die Bedenken darüber geäußert hatten, dass Internet-Provider Tests zu verhaltensorientierter Werbung (PHORM) durchführten, bei denen ihr Surfverhalten überwacht wurde. Die Kommission wies Großbritannien darauf hin, dass das Gesetz gegen EU-Vorschriften zur vertraulichen Behandlung von Daten in der Telekommunikation verstößt. Dies betrifft unter anderem die erforderliche Zustimmung des Teilnehmers zum Abfangen und Überwachen von Nachrichten, Sanktionen gegen unrechtmäßiges Abfangen und die Überwachung der Abfangmaßnahmen. Das Verfahren ist am 3. November 2009 in die zweite Phase übergegangen. Sollte Großbritannien die Bedenken der Kommission nicht beseitigen können, kann das Land vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt werden.


Hintergrund
Die Achtung der Privatsphäre und der Schutz personenbezogener Daten sind Grundrechte nach Artikel 7 und 8 der EU-Grundrechte-Charta.
In der EU-Datenschutzrichtlinie aus dem Jahr 1995 sind allgemeine Grundsätze zur Harmonisierung der nationalen Bestimmungen festgelegt. Dies betrifft etwa die Frage, wann personenbezogene Daten verarbeitet werden dürfen und welche Rechte die Betroffenen haben. So müssen sie der Nutzung der Daten ohne Zwang, für den konkreten Fall und in Kenntnis der Sachlage zustimmen. 
 
In der EU-Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation aus dem Jahr 2002 sind Grundsätze für die Telekommunikationsbranche festgelegt. Sie schützt die Vertraulichkeit der Kommunikation und verpflichtet die EU-Staaten, Abfang- und Überwachungsmaßnahmen ohne die Zustimmung der Teilnehmer oder eine gesetzliche Ermächtigung zu untersagen.

Der Europarat rief 2007 den Tag des Datenschutzes ins Leben, um die Öffentlichkeit besser über die Art der erhobenen Daten, die Gründe für die Datenerhebung sowie die Rechte und die Verantwortung des Einzelnen zu informieren.


Eurostat: Eine von zwei Personen in der EU27 nutzen das Internet täglich
15.02.2010
Während für junge Leute der Anteil drei Viertel beträgt

Im ersten Quartal 2009 verfügten 65% der Haushalte in der EU27 über einen Internetzugang, gegenüber 60% im ersten Quartal 2008, und 56% hatten 2009 einen Breitbandanschluss, gegenüber 49% im Jahr 2008.

Diese von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlichten Daten sind nur ein kleiner Teil der Ergebnisse einer Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten und durch Einzelpersonen in den EU27 Mitgliedstaaten, den Kandidatenländern, Norwegen, Island und Serbien. Neben Internetnutzung und Breitbandanschlüssen werden in der Erhebung auch andere Indikatoren wie Einkaufen im Internet (e-shopping), elektronisches Regieren (e-government) sowie moderne Kommunikationsdienste und damit zusammenhängende Dienstleistungen abgedeckt.

Internetzugang der Haushalte reicht von 30% in Bulgarien bis 90% in den Niederlanden
Im Jahr 2009 verfügten drei Viertel oder mehr aller Haushalte in den Niederlanden (90%), Luxemburg (87%), Schweden (86%), Dänemark (83%), Deutschland (79%), Finnland (78%) und dem Vereinigten Königreich (77%) über einen Internetzugang. Die niedrigsten Anteile verzeichneten Bulgarien (30%), Griechenland und Rumänien (je 38%).
Die höchsten Anteile der Haushalte mit einem Breitbandanschluss wurden im Jahr 2009 für Schweden (80%), die Niederlande (77%) und Dänemark (76%) gemeldet.

Fast 40% der Personen kaufen online ein
Fast drei Viertel der Personen im Alter von 16-24 Jahren in der EU27 nutzten im Durchschnitt das Internet täglich oder fast täglich im ersten Quartal 2009, im Vergleich zu fast der Hälfte aller Personen im Alter von 16-74 Jahren. Die höchsten Anteile für diejenigen zwischen 16 und 24 Jahren verzeichneten die Niederlande (90%), Dänemark und Estland (je 88%), Finnland und Schweden (je 87%) und die niedrigsten Rumänien (41%), Griechenland (57%) und Irland (58%).
Im Jahr 2009 kauften oder bestellten 37% der Personen im Alter von 16-74 Jahren in der EU27 in den letzten 12 Monaten Waren oder Dienstleistungen über das Internet. Dieser Anteil variierte beträchtlich zwischen den Mitgliedstaaten und reichte von 2% in Rumänien, 5% in Bulgarien und 8% in Litauen bis zu 66% im Vereinigten Königreich, 64% in Dänemark und 63% in den Niederlanden und Schweden. In der EU27 bestellten 40% der Männer Waren oder Dienstleistungen über das Internet, im Vergleich zu 34% der Frauen. Der Anteil für Männer war in fast allen Mitgliedstaaten höher als der für Frauen.


Links

EIT ICT Labs gewinnen Rennen um "Exzellenz in Innovation"
15.02.2010
Neues europäisches Spitzencluster für Informatik

Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) soll nach dem Wunsch von EU-Kommissionspräsident Barroso das weltweite Aushängeschild der europäischen Forschung und der Innovationspolitik werden.

Das Konsortium EIT ICT Labs hat als Hauptziel, Spitzenforschung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zu betreiben und diese als Innovationsmotor Nr. 1 auf Felder von großem gesellschaftlichen Bedarf wie Energieeffizienz, Gesundheit in einer alternden Gesellschaft, sichere Mobilität und Klimaschutz anzuwenden.

Das Konzept zielt darauf ab, die Synergien zwischen den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation durch Förderung und systematischen Aufbau regional verankerter Cluster und internationaler Netzwerke der leistungsfähigsten Institute, Universitäten und industriellen Forschungszentren zu stärken. Die Auswahl der besten Institutionen erfolgte dabei ausschließlich nach den Kriterien der Exzellenz, des Innovationspotenzials und des zukunftsweisenden Kooperationsmodells. Am 16. Dezember 2009 fiel in Budapest die Entscheidung unter den Finalisten für drei Netzwerke zu europäischen "Wissens- und Innovationsgemeinschaften" (Knowledge and Innovation Communities, KICs) aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Industrie.

In dem KIC, der den Namen EIT ICT Labs trägt, werden Spitzenforschungsinstitute wie das französische INRIA, das schwedische SICS, das finnische VTT sowie das DFKI in Deutschland intensiv mit der Creme de la Creme der europäischen IT-Industrie wie SAP, Ericcson, Siemens, Nokia, Philips und Netzbetreibern wie der Deutschen Telekom und der France Telekom zusammenarbeiten.

Das sehr starke Industriekonsortium der EIT ICT Labs bindet 75% aller europäischen Forschungsbudgets für die Informatik-Forschung von jährlich über 20 Milliarden Euro.

Die Arbeit des KIC soll spätestens im März 2010 beginnen. Das Gesamtbudget des KIC wird zu Beginn bei ca. 50 Millionen Euro pro Jahr liegen und dann bis 2013 auf jährlich ca. 160 Millionen Euro steigen, wobei nur 25% jeweils direkt von der EIT finanziert werden.


Internetdomäne ".eu" jetzt in allen EU-Sprachen
01.02.2010
Seit Dezember 2009 können europäische Bürger, Unternehmen und Organisationen die Namen ihrer Websites in der „.eu“-Domäne mit den Schriftzeichen aller 23 Amtsprachen der Europäischen Union registrieren lassen. Damit sind nun auch griechische oder kyrillische Namen möglich.
Internationale Domänennamen innerhalb der europäischen Top Level Domain ".eu" sind ein großer Schritt auf dem Weg zu einem wirklich globalen und gleichzeitig lokalen Internet. Viele Internetnutzer kommen aus Ländern, deren Sprachen nicht auf den lateinischen Buchstaben von a bis z beruhen, aber auch sie wollen natürlich ihre eigenen Schriftzeichen verwenden. Mit der Einführung internationaler Domänennamen in der "eu"-Domäne werden wir den Anforderungen an ein mehrsprachiges und multikulturelles Europa noch besser gerecht.

Als internationale Domänennamen (IDN) werden solche Internet-Domänennamen bezeichnet, die neben den 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets ("a" bis "z"), den Ziffern "0" bis "9" und dem Bindestrich "-" noch weitere Schriftzeichen enthalten. Während ".eu"-Domänennamen bislang nur mit dem beschränkten lateinischen Zeichensatz registriert werden konnten, stehen nun sämtliche in den Amtssprachen der EU verwendeten Schriftzeichen für die Registrierung zur Verfügung.
Die Kommission hatte beschlossen, dass die europäische Domäne oberster Stufe ".eu" mit den Schriftzeichen aller EU-Amtssprachen funktionieren soll, was mit Hilfe internationaler Domänennamen (IDN) verwirklicht werden kann. So wird es nun möglich sein, Namen unter ".eu" zu registrieren, die Buchstaben wie "à", "ą", "ä", "ψ" oder "д" enthalten. Bürger, Unternehmen und Organisationen aus der EU werden sich also Domänennamen mit nicht-lateinischen Schriftzeichen zulegen können, was für Sprachen wie Griechisch und Bulgarisch eine große Rolle spielt. Auch Spanier und Basken werden nun Domänennamen mit "ñ" und Franzosen, Portugiesen und Katalanen mit "ç"  registrieren können.
Die Mehrsprachigkeit war schon seit dem Registrierungsbeginn in der ".eu"-Domäne stets eine äußerst wichtige Frage. Der rechtliche Rahmen schreibt daher auch vor, dass sowohl die Registrierung von ".eu"-Domänennamen als auch die Bekanntgabe der Registrierungsentscheidungen in allen Amtsprachen der EU möglich sein muss. Außerdem ist vorgesehen, dass Domänennamen in allen Schriftzeichen der EU-Amtsprachen registriert werden können.

Die nächsten Schritte
Domänennamen können unter der Top Level Domain (TLD) ".eu" als IDN registriert werden. In "europa.eu" ist beispielsweise ".eu" die TLD, während "europa" der unter dieser TLD registrierte Name ist.
 
Überdies bemüht sich die Kommission darum, IDN-Varianten auch für die ".eu"-Domäne selbst einzuführen (also ".eu" in griechischen oder kyrillischen Buchstaben). Wenn die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, Zentralstelle für die Vergabe von Internet-Namen und -Adressen) internationale Domänennamen auch auf der obersten Stufe für ".eu" zulässt, werden die Europäer die gesamte Webadresse mit ihren eigenen Schriftzeichen registrieren lassen können (also sowohl "europa" als auch ".eu").

Hintergrund
".eu" ist die europäische Internetdomäne, die von der EU geschaffen wurde und von dem privaten, gemeinnützigen Register EURid betrieben wird. Dieses Konsortium aus belgischen, tschechischen, italienischen, schwedischen und slowenischen Registern nahm den Betrieb der ".eu"-Domäne im Jahr 2005 auf.
Derzeit gibt es über 3 Millionen registrierte ".eu"-Domänennamen.

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Was hat die EU im letzten Jahr für Sie erreicht?
18.01.2010
Die Europäische Kommission hat ihr multimediales Jahrbuch zu den wichtigsten Errungenschaften der EU für das Jahr 2009 erstellt.
Darin werden verschiedene Erfolgsgeschichten präsentiert, bei denen die EU mit ihren Maßnahmen greifbare Ergebnisse für die Bürger erzielen konnte. Die Themen reichen von der Erforschung neuer zur Behandlungsmethoden für Demenz bis hin zur Milderung der Auswirkungen der Wirtschaftskrise.

"Die im Jahrbuch enthaltenen Beispiele veranschaulichen, dass die EU positive, vorzeigbare Ergebnisse hervorbringt, die in unserem Alltag als Bürger, Verbraucher und Berufstätige Wirkung zeigen", erklärte Margot Wallström, Vizepräsidentin der Kommission und Kommissarin für institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie.

In der diesjährigen Ausgabe werden zehn Themen behandelt:

- Den Weg zum wirtschaftlichen Aufschwung ebnen: Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben gewaltige Mittel aufgebracht, um die Konjunktur wieder in Gang zu bringen und die Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen der Krise zu bewahren.

Kostengünstige Kommunikation: Dank dem Einsatz der EU für günstigere Mobilfunktarife können Europäerinnen und Europäer einfacher und billiger übers Handy in Verbindung bleiben.

- Bündelung von Ressourcen im Kampf gegen Demenz: Mit ihrer Initiative zur innovativen Medizin führt die EU Industrie und Wissenschaft zusammen, damit neue wissenschaftliche Erkenntnissen rasch zu neuen Arzneimitteln führen. Für die Initiative stehen 2 Mrd. Euro bereit.

- In neuem Licht gegen den Klimawandel: Dank der EU war es möglich, bei der Beleuchtung 32 Mio. t an CO2- Emissionen einzusparen.

Bekämpfung des Hungers in den ärmsten Ländern der Welt: Die mit 1 Mrd. Euro ausgestattete Nahrungsmittelfazilität der EU zeigte 2009 eindeutig, dass die EU auf der ganzen Welt gegen Hunger und Armut vorgeht.

Schutz unserer Umwelt, vor Schadstoffen in Pestiziden und Kraftstoffen: Um die Umwelt möglichst rein zu erhalten, hat die EU neue Vorschriften zur Verminderung von Schadstoffen in Kraftstoffen oder Pestiziden eingebracht.

Unterstützung europäischer Länder bei Naturkatastrophen – Die Länder der EU haben einander ohne Verzug beigestanden und nach Naturkatastrophen Hilfe in die betroffenen Gebiete gesandt, so 2009 nach dem Erdbeben in den Abruzzen.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Bankkunden: Die EU hat den Binnenmarkt zum Vorteil sowohl der Bürger als auch der Unternehmen geschaffen; jetzt sorgt sie dafür, dass Bankkunden für Ihr Geld eine reelle Leistung erhalten.

Schutz von Tieren auf dem Land und im Wasser: Die EU hat die Vermarktung von Produkten aus Robben verboten und eine neuen Maßnahmenplan zur Rettung der Haie vorgeschlagen.
 
Sichere und einfache Internet-Einkäufe: Die EU ist energisch gegen Websites vorgegangen, die den Kunden Rechte vorenthalten, die ihnen nach dem EU-Recht zustehen.

Dank dem Multimedia-Format der Broschüre besteht die Möglichkeit, online darauf zuzugreifen und dazu ein kurzes Video anzuschauen (s. unter Links). Außerdem wird in Kürze auch eine gedruckte Ausgabe des Jahrbuchs in 22 Amtssprachen der Europäischen Union erscheinen.

2009

Ideal-ist, das elektronische IKT Partnersuchsystem mit 13 Jahren Erfahrung
21.12.2009
Schon über 700 Partnersuchen initiiert und mehr als 19.000 Interessensbekundungen

Ideal-ist, das einzigartige Netzwerk im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), bietet ein einfaches Onlinetool für IKT-Partnersuchen im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (FP7). 

Jede eingegebene Partnersuche wird von einem internationalen Team  binnen drei Tagen einer Qualitätsprüfung unterzogen. Dadurch werden die Chancen auf eine erfolgreiche Einreichung wesentlich erhöht. Das 16-köpfige, erfahrene und geschulte Qualitätsteam gibt dem Antragssteller detailliertes Feedback, ob etwa die Projektidee im Fokus der Ausschreibung liegt, und bietet gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge.

Im Zuge der ersten 5 IKT Ausschreibungen im FP7 wurden 711 Ideal-ist Partnersuchen initiiert, wobei. 60 % dieser Partnersuchen auch mit einem „Ideal-ist Qualitätslabel“ veröffentlicht wurde. Insgesamt gab es unglaubliche 19.276 Rückmeldungen ("Expressions of Interest" – EoI) von InteressentInnen auf diese Partnersuchen! Jede Partnersuche erhielt durchschnittlich 50 Antworten innerhalb weniger Tage und die Vermittlungsquote lag bei annähernd 100 Prozent! 80 % der durch Ideal-ist generierten Projekte werden auch tatsächlich bei der Europäischen Kommission eingereicht, davon wurden beachtenswerte 33% auch als förderwürdig anerkannt. Und diese Zahl steigt stetig!

Die Gründe für diesen Erfolg liegen
a) in der exzellenten Unterstützung durch das Qualitätsteam und die Ideal-ist Partner, die zugleich die nationalen Kontaktstellen für IKT im RP7 sind und auf umfangreiche Erfahrungen im EU-Forschungsbereich zurückgreifen können;
b) in der Schnelligkeit des Onlinetools, das binnen weniger Tage geeignete Partner aus aller Welt für eine Partnersuche findet;
c) in der beeindruckenden Größe dieses internationalen IKT-Netzwerkes, das aus Organisationen aus 63 Ländern weltweit besteht und dadurch bei jeder Partnersuche über 60.000 internationale InteressentInnen erreicht.

Nicht nur KMU, Non-Profit-Organisationen und Universitäten, sondern auch Forschungszentren, große Firmen und öffentliche Einrichtungen sind sehr an den Möglichkeiten von Ideal-ist interessiert. Die bislang fünf abgeschlossenen Ausschreibungen zeigen, dass gerade Klein- und Mittelbetriebe und sogenannte "Newcomer", aber auch Organisationen aus Nicht-EU-Staaten besonders gerne auf das erfolgreiche elektronische Partnersuchsystem Ideal-ist zurückgreifen um mit dessen Unterstützung den Einstieg in das 7.EU-Forschungsrahmenprogramm reibungslos bewältigen zu können. 

Erfahrene Antragssteller geben als Gründe für die Inanspruchnahme von Ideal-ist an, dass sie
a) ihren Bekanntheitsgrad erhöhen wollen;
b) ihr Potential präsentieren wollen;
c) sich auch für zukünftige Anträge als potentielle Partner positionieren wollen,
d) eine(n) KoordinatorIn suchen;
e) nach einer ganz spezifischen Expertise suchen;
f) ihre Aktivitäten in ein anderes Gebiet ausweiten möchten;
g) einem Projekt mit einem neuen Partner einen „added value“ geben wollen;
h) über die bisherigen Grenzen hinaus Kontakte suchen und
i) die Unterstützung des Qualitätsteam suchen, um ihren Antrag weiter zu verbessern.

Ideal-ist ist ein ausgezeichneter Mechanismus für unerfahrene, aber ideenreiche AntragstellerInnen, die Unterstützung bei der Suche nach Projektpartner benötigen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere deren die Vernetzung mit erfahrenen Organisationen zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten verläuft: Denn oftmals wollen erfahrene Antragssteller nicht die "aktiven Akteure" sein, sondern ziehen es vor, ihr Know-how bei "fremden Projekten" als Partner einzubringen. 


Konsultation über die künftige EU-Strategie bis 2020 – bis 15. Jänner 2010
21.12.2009
Leisten Sie Ihren Beitrag für Europas Zukunft!
Die EU-Strategie bis 2020 schließt an die gegenwärtige Lissabon-Strategie an, die den Reformen der EU im vergangenen Jahrzehnt zugrunde lag und dazu beigetragen hat, die derzeitige Krise zu überstehen. Sie wird an diese Partnerschaft für Wachstum und Arbeitsplätze anknüpfen und sie modernisieren, um die neuen Herausforderungen zu bewältigen. Sie profitiert auch von dem Europäischen Konjunkturprogramm, das als abgestimmte Reaktion auf die Krise aufgelegt wurde. Nach Auffassung der Kommission sollte die EU-Strategie bis 2020 auf politische Schlüsselbereiche konzentriert werden, in denen die Zusammenarbeit von EU und Mitgliedstaaten die bestmöglichen Ergebnisse verspricht, und auf eine größere Wirksamkeit dank effizienterer Nutzung des politischen
Instrumentariums abzielen.

Ziel dieses Konsultationspapiers ist es, die Meinungen der anderen Organe und sonstiger Beteiligter zu einem neuen Konzept einzuholen. Die Kommission beabsichtigt, Anfang 2010 eine förmliche Mitteilung für die Frühjahrstagung des Europäischen Rates zu verabschieden.
Der Erfolg der gemeinsamen Vision für 2020 stützt sich auf eine Partnerschaft für den Fortschritt, in der sich zum einen die Mitgliedstaaten zu Maßnahmen auf nationaler Ebene verpflichten und zum anderen Gemeinschaftsinstrumente genutzt werden, um das Potenzial auf EU-Ebene voll auszuschöpfen. Die Kommission wird in ihrer Mitteilung daher sowohl die Maßnahmen aufführen, die ihrer Auffassung nach auf nationaler Ebene getroffen werden sollten, als auch ausführlich darstellen, welche Maßnahmen sie auf Gemeinschaftsebene vorzuschlagen gedenkt.

Breitband-Internet in der EU
07.12.2009
Trotz Wirtschaftskrise weiter auf dem Vormarsch

Mit mehr als 11 Millionen neuen Festnetzanschlüssen im vergangenenJahr sind feste Internet-Breitbandverbindungen in Europa weiter auf dem Vormarsch. Nach einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten Bericht verfügten im Juli 2009 bereits 24 % der EU-Bevölkerung über einen festen Breitbandanschluss, gegenüber 21,6 % im Juli 2008. Weiter verdeutlicht der Bericht, dass mobile Breitbandnetze in Europa mit einem Wachstum von 54 % seit Januar schnell an Bedeutung gewinnen und bereits von 4,2 % der Bürger genutzt werden. Und nicht zuletzt wird die Breitbandübertragung in Europa auch immer schneller. 80 % der Breitbandverbindungen in der EU (5 % mehr als im Vorjahr) erreichen nun Download-Geschwindigkeiten von mindestens 2 Megabit/Sekunde (Mbit/s), die Web 2.0-Anwendungen und Video-Streaming erlauben.

"Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs hat Europa weiterhin einen sehr dynamischen Breitbandmarkt. Der verstärkte Wettbewerb führt zu besseren Dienstleistungen, und die Verbraucher betrachten den Breitband-Internetanschluss heute als wichtigen Teil ihres Lebensalltags", sagte die für Telekommunikationsfragen zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. "Das ist ein guter Ausgangspunkt für die nächste Europäische Kommission. Lebendige Märkte für Hochgeschwindigkeits-Breitbanddienste in einem wettbewerbsbestimmten Telekom-munikationssektor sind eine der strategischen Prioritäten der Europäischen Digitalen Agenda, die derzeit von der Kommission aufgestellt wird. Das Hochgeschwindig-keits-Internet, ob es nun über Glasfaser- oder Drahtlosnetze realisiert wird, ist eine Voraussetzung für eine starke digitale Wirtschaft in Europa und für eine europäische Führungsrolle bei neuen Technologien und Anwendungen. Nachdem sich das Europäische Parlament und der Rat am 5. November 2009 auf einen neuen wettbewerbsorientierten Rechtsrahmen für die Telekommunikations-märkte in Europa verständigt haben, erwarte ich nun den verstärkten Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Internets in allen EU-Mitgliedstaaten. Europa ist eindeutig bereit, das nächste Jahrzehnt durch und durch digital zu gestalten."

Nach den neuen Zahlen, die die Kommission veröffentlicht hat, stieg die Zahl der Breitbandanschlüsse im letzten Jahr (von Juli 2008) bis Juli 2009, trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen EU-weit um durchschnittlich 10,7 %. Am 1. Juli 2009 gab es in der EU etwa 120 Millionen feste Breitband-anschlüsse, von denen 11,5 Millionen seit Juli 2008 hinzugekommen sind.

Dänemark und die Niederlande stehen mit einer Breitbandversorgung von beinahe 40 % der Bevölkerung beim Breitbandanschluss weiterhin an der Weltspitze, verzeichnen angesichts der sich abzeichnenden Marktsättigung aber nur noch geringe Zuwachsraten.
 
Neun EU-Länder (Dänemark 37,3 %, Niederlande 36,2 %, Schweden 31,3 %, Finnland 30,7 %, Luxemburg 28,8 %, das Vereinigte Königreich 28,4 %, Frankreich 27,7 %, Deutschland 27,5 % und nun auch Belgien 27,5 %) rangieren vor den USA, wo die Breitbandversorgung nach den OECD-Statistiken von Mai 2009 erst 25,8 % erreicht hat und nun an Tempo einbüßt. Luxemburg (+18,3 %) und Portugal (+11,7 %) legten 2009 schneller zu als 2008.

Der durchschnittliche Marktanteil der etablierten Telekommunikationsanbieter hat sich in der EU bei 45 % stabilisiert (am höchsten ist er mit 80 % in Zypern, gefolgt von 67 % in Luxemburg und Finnland, den niedrigsten Anteil gibt es mit 27 % im Vereinigten Königreich). Die beherrschende Stellung der etablierten Betreiber auf den Breitbandmärkten (einschließlich weiterverkaufter Anschlüsse) geht aber strukturell zurück zugunsten des Wettbewerb der grundlegenden Infrastrukturen (vor allem durch den entbündelten Zugang zum Teilnehmeranschluss, über den Drittanbieter Zugriff auf das Netz erhalten). Vollständig entbündelte und gemeinsam genutzte Teilnehmeranschlüsse machen 71,4 % der DSL-Leitungen aus – gegenüber 65,2 % noch vor einem Jahr. Die Zahl der entbündelten Teilnehmeranschlüsse steigt nun langsamer als im Vorjahr, was aber vor allem zu Lasten des Weiterverkaufs geht, einer Zugangsform für Neueinsteiger, die nur geringe Investitionen erfordert und seit 2008 von 18,2 % auf 10,6 % gesunken ist. Tatsächlich haben neue Telekom-Anbieter nach und nach selbst investiert und damit zu einem stärker wettbewerbsbestimmten Breitbandmarkt beigetragen.

Außerdem macht der Kommissionsbericht deutlich, dass den EU-Bürgern im Breitbandbereich höhere Geschwindigkeiten und eine bessere Qualität geboten werden. 80 % der Breitbandleitungen in der EU erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 2 Mbit/s (75 % vor einem Jahr), was für Video-Streaming ausreicht, und über 15 % sind schneller als 10 Mbit/s (10 % mehr als im Januar 2009). Höhere Datenübertragungsraten bedeuten im Allgemeinen, dass dem Kunden eine größere und bessere Auswahl zu einem geringeren Preis pro Megabit geboten wird.

Hinsichtlich der eingesetzten Technik bleiben DSL-Leitungen mit 94 Millionen Anschlüssen weiterhin die am weitesten verbreitete Breitband-Zugangstechnik in Europa. Durchgehende Glasfaseranschlüsse bis zum Endkunden nahmen zwischen Juli 2008 und Juli 2009 um 40 % zu, machen allerdings aber nur 1,75 % der Breitbandanschlüsse in Europa aus. Zudem gibt es sie nur in einer Handvoll Länder: Den größten Glasfaseranteil an der Gesamtzahl der Breitbandleitungen hat Lettland, gefolgt von Schweden mit der größten Zahl der Glasfaserleitungen. Mobilfunkgestützte Breitbandzugänge (die einen mobilen Internetzugang z. B. mit Laptops erlauben) breiten sich besonders in Österreich (13,8 %), Schweden (12,6 %), Portugal (10,8 %) und Irland (8,3 %) aus. Der Verbreitungsgrad mobiler Breitbandverbindungen beträgt in Europa derzeit 4,2 %, was eine Steigerung um 54 % seit Januar 2009 bedeutet.

Hintergrund
Die Breitbandverfügbarkeit ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Kommission berichtet zweimal pro Jahr über die Entwicklung der Breitbandmärkte in der EU, wobei sie von den Daten ausgeht, die von Mitgliedstaaten bestätigt wurden

Der Bericht ist abrufbar unter:
http://ec.europa.eu/information_society/eeurope/i2010/benchmarking/index_en.htm


Internet der Zukunft soll Europas Infrastrukturen intelligenter und effizienter machen
23.11.2009
Weniger Verkehrsstaus, bessere und effizientere Energieversorgung und modernste medizinische Betreuung im heimischen Umfeld sind typische Beispiele dafür, was das „Internet der Zukunft“ möglich machen wird.

Physische Gegenstände wie Autos oder Mobilgeräte werden dabei mit Infrastrukturen (z. B. Verkehrsleitsysteme) verbunden, so dass in Echtzeit enorme Datenmengen genutzt und dadurch Betrieb und Effizienz dieser Infrastrukturen verbessert werden können. Die Europäische Kommission stellte eine Strategie vor, durch die Europa zum Vorreiter bei der Entwicklung intelligenter, internetgestützter Infrastrukturen werden soll. Die europäischen Regierungen und die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) werden aufgerufen, die steigende Nachfrage nach innovativen Internetanwendungen zu nutzen und bestehende Infrastrukturen wie das Gesundheitswesen, Stromnetze und Verkehrsmanagement "intelligenter" zu machen. Zu diesem Zweck wird die Kommission eine Partnerschaft zwischen Behörden und führenden IKT-Akteuren in Gang setzen, für die 2011-2013 ein Budget von 300 Mio. Euro vorgesehen ist. Die Mittel dienen der Finanzierung von Projekten, die demnächst ausgewählt werden sollen, und ergänzen den Etat von 200 Mio. Euro, der jährlich für den IKT-Bereich zur Erforschung grundlegender Internettechnologien bereitgestellt wird.

Die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding erklärte: "Das Internet kann dabei helfen, künftige Herausforderungen zu meistern, und für die Wirtschaft Europas der Schlüssel zum Weg aus der Krise sein. Online-Anwendungen und -Technologien können den Verkehr in den Städten – wo bald 70 % der Weltbevölkerung leben werden – optimieren. Sie können und müssen zudem unser Energiemanagement verbessern, da sich der Stromverbrauch bis 2030 verdoppeln wird. Angesichts einer alternden Bevölkerung in der EU kann das Internet auch unser Gesundheitswesen effizienter gestalten und die Fernbetreuung von Patienten ermöglichen. Europa und seine Unternehmen sollten die Gelegenheit nutzen und Technologien und Anwendungen entwickeln, mit denen sich die Effizienz alltäglicher Prozesse zum Nutzen von Wirtschaft und Gesellschaft enorm steigern lässt." 
 
Die Kommission hat eine EU-weite Innovationsstrategie für das Internet vorgeschlagen, die Regierungen und verschiedene Wirtschaftsbereiche in Europa zusammenführt. Mit der Strategie sollen Infrastrukturen, die für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind, verbessert und in die Lage versetzt werden, bei der Erfüllung ihrer täglichen Aufgaben extrem große Datenmengen zu verarbeiten. Bereits heute nimmt der Datenverkehr im Internet jedes Jahr um 60 % zu. Da das Internet Milliarden von Sensoren und Online-Mobilgeräte miteinander verbindet und so immer komplexere Informationen bereitgestellt werden, müssen diese Infrastrukturen hinreichend intelligent sein, um derartig große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten zu können. Durch die Nutzung von Internettechnologie wie Sensoren, Funketiketten oder in Zukunft das Satellitennavigationssystem Galileo könnten beispielsweise Verkehrsstaus, die in Europa jährliche Kosten von 135 Mrd. Euro verursachen, um 20 % und die Schadstoffemissionen um weitere 15 % reduziert werden.

Ziel des Plans ist es, Europa eine Führerschaft zu sichern bei der Erforschung und Einführung künftiger Internettechnologien, die notwendig sind, um die Infrastrukturen in Alltagsbereichen wie Gesundheit, Verkehr und Energie "intelligenter" zu machen. Dies wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen IKT-Branche stärken, sondern auch den Verbrauchern in Europa zugute kommen, die als erste von neuen Anwendungen und Dienstleistungen profitieren werden.
In verschiedenen europäischen Regionen und Großstädten werden bereits Pilotversuche mit intelligenten Systemen durchgeführt. So investierte Stockholm in ein intelligentes Verkehrsmanagementsystem, durch das Fahrtzeiten verkürzt, öffentliche Verkehrsmittel verstärkt genutzt und Kohlendioxidemissionen reduziert werden. Durch den Einsatz von Sensornetzen und Mobilgeräten können Daten nahezu in Echtzeit gesammelt werden, was eine Voraussetzung für das Management von Energie- oder Verkehrssystemen ist. Die Daten können dann beispielsweise für die Optimierung städtischer Mobilitätssysteme genutzt werden. Mit zunehmender Verbreitung werden diese drahtlosen Geräte auch von den zusätzlichen Frequenzen profitieren, die infolge der so genannten digitalen Dividende frei werden.

Die Kommission drängte heute Regierungen und Wirtschaft zur Zusammenarbeit, damit die Forschungstätigkeiten in Europa verstärkt auf wichtige Internettechnologien und ihre rasche Anwendung im Alltagsbereich konzentriert werden. Mit einer entsprechenden Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen wird die Kommission diese öffentlich-private Partnerschaft 2010 in Gang setzen.

Insgesamt sind für die Initiative 300 Mio. Euro im Zeitraum 2011-2013 vorgesehen, wobei von der Industrie ein ebenso hoher Beitrag erwartet wird.

Die Kommission finanziert bereits Forschungen, die das Internet selbst "intelligenter" machen sollen: Im Rahmen ihres IKT-Forschungsprogramms wurden 400 Mio. Euro in mehr als 90 europäische Vorhaben investiert, und 2011-2013 sollen jährlich weitere 200 Mio. Euro für den Forschungshaushalt bereitgestellt werden.

Ein Beispiel ist das Projekt SENSEI, dessen Ziel eine Verbindung von realer und digitaler Welt ist, indem überall "intelligente" Orte geschaffen werden, so dass etwa die Nutzer von Fahrgemeinschaften eine SMS erhalten, wenn sie durch eine Busverbindung in ihrer Nähe schneller an ihr Ziel gelangen können.


IKT-Branche als Wegbereiter für die Verwirklichung von Klima- und Energiezielen
27.10.2009

Die Kommission hat die europäische Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) dazu aufgerufen, bis 2011 konkrete Schritte auszuarbeiten, um ihre Energieeffizienz bis 2015 um 20 % zu steigern. Allein auf IKT-Ausrüstungen und -Dienstleistungen entfallen ca. 8 % des Stromverbrauchs in der EU, wodurch etwa 2 % der Kohlendioxidemissionen verursacht werden. Eine intelligente Nutzung der IKT könnte jedoch dazu beitragen, den Stromverbrauch in energieintensiven Bereichen (z. B. Gebäude, Verkehr und Logistik) zu verringern und die Gesamtmenge an Kohlendioxidemissionen bis 2020 um 15 % zu senken. Nach den Empfehlungen der Kommission sollte der IKT-Sektor bis 2011 ehrgeizige Energieeffizienzziele beschließen. Zudem werden die EU-Staaten aufgefordert, bis Ende 2010 gemeinsame Spezifikationen für intelligente Messeinrichtungen zu vereinbaren.

Die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding erklärte: "Eine bessere Nutzung innovativer IKT-Lösungen wird Europa dabei helfen, sein Ziel einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu erreichen. Der IKT-Sektor kann den Weg zu nachhaltigerem und umweltverträglicherem Wachstum aufzeigen und in Europa die Schaffung von Arbeitsplätzen im Umweltbereich ankurbeln. Wir müssen die Chance nutzen, den Weg für energieeffiziente Technologien zu bereiten, nicht nur, weil so die CO2-Emissionen am besten dauerhaft reduziert werden können, sondern auch, weil das Umweltpotenzial dieser Technologien den europäischen IKT-Unternehmen neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen kann."

Die Kommission hat heute eine Empfehlung verabschiedet, wonach der IKT-Sektor beim Übergang in eine energieeffiziente und kohlenstoffarme Wirtschaft beispielhaft vorangehen sollte. Die Branche wird darin aufgefordert, sich bis 2010 auf gemeinsame Methoden für die Messung von Energieverbrauch und Kohlendioxidemissionen zu verständigen. Dies soll zu zuverlässigeren Daten führen, die es ermöglichen, bis 2011 anspruchsvolle sektorspezifische Energieeffizienz- und Emissionsziele festzulegen, mit denen die von der EU für das Jahr 2020 gesteckten Ziele nach Möglichkeit bereits 2015 übertroffen werden.

Die Empfehlung der Kommission ist an die EU-Mitgliedstaaten und den IKT-Sektor gerichtet. Ihr Ziel ist die Erschließung von Energieeinsparpotenzialen durch mehr öffentlich-private Partnerschaftsinitiativen wie etwa die von der Kommission unlängst eingerichteten Partnerschaften für energieeffiziente Gebäude und umweltgerechte Kraftfahrzeuge, aber auch durch Partnerschaften zwischen der IKT-Branche und bestimmten strategischen Sektoren. Der Gebäude- und Bausektor sowie Verkehr und Logistik werden als bedeutende Wirtschaftsbereiche herausgestellt, in denen die Energieeffizienz durch den Einsatz von IKT noch erheblich gesteigert werden kann.
 
Zudem hat die Kommission die EU-Staaten aufgefordert, ihre Energieeffizienz durch Nutzung von IKT-Lösungen zu steigern. Durch intelligente Stromnetze und intelligente Messsysteme können die Effizienz und Steuerung der Erzeugung sowie die Verteilung und der Verbrauch von Energie verbessert werden. Die EU-Mitgliedstaaten haben bis Ende 2010 Zeit, gemeinsame Spezifikationen für intelligente Messeinrichtungen zu vereinbaren, durch die die Verbraucher bessere Informationen erhalten und sie ihren Energieverbrauch besser steuern können. Beispielsweise wurde festgestellt, dass Verbraucher, die zu Hause über intelligente Verbrauchszähler verfügen, ihren Energieverbrauch um beachtliche 10 % verringern können. Spätestens bis Ende 2012 soll ein Zeitrahmen für die Einführung der intelligenten Verbrauchsmessung in europäischen Haushalten festgelegt werden.

Der von der Kommission verabschiedete Text enthält noch weitere Beispiele für das Umweltpotenzial der IKT: Wenn nur 20 % aller Geschäftsreisen durch Videokonferenzen ersetzt würden, so könnte der jährliche CO2-Ausstoß um mehr als 22 Mio. Tonnen verringert werden. Auch durch die Einführung von Breitbandnetzen für einen verstärkten Einsatz öffentlicher Online-Dienste und -Anwendungen könnte der weltweite Energieverbrauch bis 2020 um mindestens 1-2 % gesenkt werden.
In der Empfehlung werden die Behörden der EU-Mitgliedstaaten nachdrücklich aufgefordert, auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene verstärkt IKT-gestützte Werkzeuge für Energiesimulationen und -modelle zu nutzen, auch in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Gebäude- und Bausektor sowie in Verkehr und Logistik. Die Einführung energieeffizienterer Technologien kann von den Behörden auch im Rahmen öffentlicher Beschaffungsprogramme gefördert werden.

Der Empfehlung der Kommission liegt eine im September 2009 durchgeführte öffentliche Umfrage zugrunde, die bestätigte, dass der IKT-Sektor zur Verbesserung seiner Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit koordiniert vorgehen muss und es zur Erreichung der gesetzten Ziele gemeinsamer Verpflichtungen bedarf.
Hintergrund

Am 10. Januar 2007 verabschiedete die Kommission ein Energie- und Klimapaket, dem sowohl das Europäische Parlament als auch die EU-Staats- und Regierungschefs auf dem Europäischen Gipfel im März 2007 zugestimmt haben. Es sieht vor, den Primärenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 20 % zu senken und den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch bis 2020 auf 20 % zu steigern. Am 13. Mai 2008 kündigte die Kommission an, dass sie zur Erreichung dieser Ziele den Einsatz von IKT in der gesamten Wirtschaft fördern wird, um dadurch die Energieeffizienz zu verbessern. Im Dezember 2008 bekräftigte die EU ihre Entschlossenheit, diese Ziele zu erreichen, und betonte, wie dringlich es ist, die Energieeffizienz zu steigern. Im März 2009 verabschiedete die Kommission die Mitteilung über die Mobilisierung der Informations- und Kommunikationstechnologien für die Erleichterung des Übergangs zu einer energieeffizienten, kohlenstoffarmen Wirtschaft, in der sie mit Nachdruck darauf hinwies, dass die IKT zu den Schlüsseltechnologien gehören, die zu einer allgemeinen Verringerung der Kohlendioxidemissionen beitragen werden.
 
EU-Kommissarin Viviane Reding hatte bereits in ihrer Rede "Digitales Europa" auf das große Umweltpotenzial der IKT mit den Worten hingewiesen: "Nach meiner festen Überzeugung kann das Digitale Europa es sich nicht leisten, sein ökologisches Potenzial, das den europäischen IKT-Unternehmen neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen kann, zu ignorieren."

EC: Consultation on efficient handling of data overflow
23.10.2009
Ihre Meinung ist gefragt! Einreichfrist: 31. Oktober 2009

Bis zum 31. Oktober 2009 besteht die Möglichkeit, seinen Diskussionsbeitrag zur öffentliche Konsultation der Europäischen Kommission (DG INFSO) zum Thema "Efficient handling of data overflow" zu liefern und damit auf das IKT Arbeitsprogramm 2011-12 Einfluss zu nehmen.

Die Fragen der EC:

  • What kinds of barriers and/or technology obstacles hinder your work or your business in relation to efficient management of all types of extremely large volumes of data?
  • What kind of EU-wide research and development activities would make the EU more competitive in managing ever growing amounts of data (handling, understanding, making better use of these data sources)?

 


Konsultationsprozess IKT-Arbeitsprogramm 2011-2013
12.10.2009

Der Vorbereitungsprozess zum nächsten IKT-Arbeitsprogramm 2011-2013 läuft an!
Die Europäische Kommission führt Workshops und/oder Online-Konsultationen zu verschiedenen Themenbereichen durch.

Software and Services
Einreichfrist: 02. November 2009
http://www.eu-ecss.eu/contribution_list_2010


Networked Media Systems
Einreichfrist: 11. Dezember 2009
http://cordis.europa.eu/fp7/ict/netmedia/workshop/20091022-webconsultation_en.html


Photonik
Einreichfrist: 15. Oktober 2009
http://cordis.europa.eu/fp7/ict/photonics/consultation_en.html

 


Ausschreibung von SEE-ERA.Net PLUS zur Intensivierung der Forschungskooperation mit dem Balkan
28.09.2009
Verlängerung der Einreichfrist für EoIs bis 3.11.2009

Mit 1. September 2009 veröffentlichte das Projekt "Southeast European ERA.Net Plus" (SEE-ERA.Net Plus), an dem das BMWF als Projektpartner beteiligt ist, den angekündigten Call zur Einreichung von Vorschlägen (Expressions of Interest - EoI) für internationale Kooperationsprojekte (ACHTUNG: Verlängerung der Einreichfrist für EoIs bis 3. November 09, 16:00 CET) mit Forscher/innen aus der Balkan-Region. 
 
Ziel dieses Calls ist die Intensivierung der Forschungskooperation mit der Balkan-Region und deren weitere Integration in den Europäischen Forschungsraum. Daher orientieren sich die thematischen Schwerpunkte an gemeinsamen Stärkenfeldern der Western Balkan Countries (WBC) und der am Projekt beteiligten EU-Mitgliedsstaaten sowie der Türkei: 
 
ICT

  • Software systems for learning process management and support
  • ICT for energy efficiency

AgroFood

  • Preservation of indigenous species and traditional food products (in SEE/WBC)
  • Interdisciplinary field: Land use impact in agriculture on biodiversity

Die besten Projektanträge werden in einem zweistufigen Evaluierungsverfahren ermittelt und mit einer Gesamtsumme von bis zu € 3,5 Mio aus nationalen und EU-Mitteln kofinanziert.

Hinweis: Aufruf zur Registrierung als Evaluator für das Projekt SEE-ERA.NET PLUS
Für die Evaluation der Projektvorschläge für SEE-ERA.NET PLUS werden noch ExpertInnen für die Gebiete ICT and AgroFood gesucht. Falls Sie Interesse haben, registrieren Sie sich bitte unter http://www.eval-inco.pt-dlr.de/.


Kompetenz im Umgang mit neuen Medien
28.09.2009
Kommission setzt neues Ziel für die Informationsgesellschaft
Die Art und Weise, wie wir Medien nutzen, verändert sich, das Informationsangebot ist enorm und verlangt von uns mehr, als lesen, schreiben und mit einem Computer umgehen zu können. Die Europäische Kommission verwies darauf, dass Europäer, ob alt oder jung, Gefahr laufen, die Vorteile der heutigen High-tech-Informationsgesellschaft ungenutzt zu lassen, sofern nicht mehr getan wird, ihre Medienkompetenz so weit zu erhöhen, dass sie Bild, Ton und Text abrufen, auswerten und bewerten sowie traditionelle und neue Medien zur Kommunikation nutzen und Medieninhalte schaffen können. Die Kommission fordert die EU-Länder und die Medienbranche auf, sich stärker bewusst zu machen, welche Fülle von Medienbotschaften - Werbung, Filme oder Online-Inhalte - Menschen bewältigen müssen.
"Der interaktive Umgang mit Medien beinhaltet heutzutage sehr viel mehr, als an eine Zeitung zu schreiben. Medien, insbesondere die neuen digitalen Technologien, werden von immer mehr Europäern gemeinsam, interaktiv und kreativ genutzt. Die Verbraucher können heutzutage ihre eigenen Inhalte kreieren und durch Bearbeitung von fremden Inhalten Neues schaffen," so Viviane Reding, für die Informationsgesellschaft und Medien zuständiges Kommissionsmitglied. "Für Menschen, die die neuen Medien, etwa soziale Netze oder das digitale Fernsehen, nicht nutzen können, wird es schwierig, mit der Welt draußen zu interagieren und an ihr teilzuhaben. Wir müssen darauf achten, dass jeder über Medienkompetenz verfügt und keiner ausgeschlossen wird. Bürger werden jederzeit angesprochen – aber können sie darauf reagieren? Eine kompetente und kreative Nutzung der Medien wäre ein Schritt hin zu einer neuen Generation der demokratischen Partizipation."

Damit sie an der heutigen Informationsgesellschaft mitwirken können, müssen die Menschen verstehen, wie die verschiedenen – alten und neuen – Medien funktionieren. Deshalb hat die Europäische Kommission politische Leitlinien verabschiedet, mit der die EU-Länder und die Branche aufgefordert werden, die Medienkompetenz in ganz Europa durch Maßnahmen zu fördern, die den Menschen helfen, sämtliche Medien, mit denen sie konfrontiert werden – z. B. Film und Fernsehen, Hörfunk, Musik, Printmedien, das Internet und digitale Kommunikationstechnologien - , zu nutzen, zu verstehen und kritisch zu bewerten.
 
Schulungen für die Medienkompetenz könnten die Art und Weise verbessern, wie Bürger Suchmaschinen benutzen und Schulkindern zeigen, wie ein Film entsteht oder Werbung funktioniert. In einigen Ländern (so in Schweden, Irland und in Großbritannien) ist Medienkompetenz bereits Teil des Lehrplans. Über die kidSMART-Website können junge Menschen in Großbritannien lernen, wie sie Webseiten für soziales Networking sicher nutzen können. Auch wenn Bildung Sache der einzelnen Staaten ist, fordert die Kommission heute die EU-Länder auf, eine Diskussion darüber in Gang zu bringen, wie erreicht werden kann, dass die Medienkompetenz einen wichtigen Stellenwert in den Schulen einnimmt.

Menschen, die Medien nutzen, müssen sich der Risiken bewusst sein, die mit der Weitergabe ihrer persönlichen Daten verbunden sind. Je besser sie mit diesen Technologien umgehen können und je mehr sie darüber wissen, wie Online-Werbung funktioniert, umso besser können sie ihre Privatsphäre schützen. Menschen mit größerer Medienkompetenz sind auch stärker an ihrem kulturellen Erbe und neuesten europäischen kulturellen Arbeiten interessiert.
Aus dem Kommissionsbericht über die digitale Wettbewerbsfähigkeit Europas  geht hervor, dass 60 % der Europäer über "digitale Kompetenz" – ein wesentlicher Aspekt der Medienkompetenz - verfügen und damit immer sachkundiger mit dem Internet und Computern umgehen. 56 % aller Europäer sind mindestens einmal pro Woche online (verglichen mit 43 % 2005) und auch mehr Menschen benachteiligter Gruppen nutzen heute das Internet.
Auch Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau nutzen verstärkt das Internet. Ihr Anteil stieg von 53,5 % 2005 auf 62,5 % 2008 (gemessen an der Internetnutzung der Gesamtbevölkerung). Ebenso nutzen Arbeitslose zunehmend das Internet (ein Anstieg von 74,4 % 2005 auf 80,3 % 2008), der Anteil der Frauen, die das Internet nutzen, entspricht etwa dem der Gesamtbevölkerung der EU (ein Anstieg von 88,4 % 2005 auf 94,6 % 2008). Die Computer- und Internetkompetenzen von Frauen, Arbeitslosen und der über 55-Jährigen haben sich seit 2006 im Vergleich zur Gesamtbevölkerung um mindestens 3 % verbessert.

Obwohl Internetverbindungen, insbesondere der Breitbandzugang, erschwinglicher werden, gaben 24 % der Europäer, die über keinen Internetanschluss zu Hause verfügen, als Grund hierfür an, dass sie nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügten.

Hintergrund
Medienkompetenz ist die Fähigkeit, die Medien zu nutzen, die verschiedenen Aspekte der Medien und Medieninhalte zu verstehen und kritisch zu bewerten sowie selbst in vielfältigen Kontexten zu kommunizieren. Medienkompetenz betrifft alle Medien: Film und Fernsehen, Hörfunk und Musik, die Printmedien, das Internet und alle anderen digitalen Technologien.

Studie zum Thema „Future Internet“
14.09.2009
Call for tender - bis 12.10.2009

Die Europäische Kommission hat einen "Call for Tender" für die Erstellung einer Studie zu folgendem Thema ausgeschrieben:
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Möglichkeiten, die zukünftige Internettechnologien, -dienste und -anwendungen in Europa und weltweit eröffnen — eine quantitative Studie 2015-2020 — Studie zur Stützung der Definition einer öffentlich-privaten Partnerschaft zum künftigen Internet.
Schlusstermin für den Eingang der Angebote bzw. Teilnahmeanträge: 12. Oktober 2009


Öffentliche Konsultation POST-i2010 der Europäischen Kommission
14.09.2009
Konsultationprozess - bis 9.10.2009

Die Europäische Kommission hat den Diskussionsprozess zur i2010-Nachfolge (Post-i2010) mit einer öffentlichen Konsultation eröffnet. Ziel ist es, die europäische Strategie für eine Informationsgesellschaft bis 2015 vorzubereiten.

Den umfangreichen Fragebogen zu den zentralen Themenfeldern der Informationsgesellschaft sowie alle relevanten Informationen und Erläuterungen dazu finden sie auf der Konsultations-Website der Kommission.

Nutzen Sie die Chance, aktiv an der Gestaltung der Post-i2010-Initiative mitzuwirken.

 


"Pre-Proposal Check" der Europäischen Kommission frühzeitig nutzen!
31.08.2009
Chancen bei den aktuellen IKT-Ausschreibungen verbessern

Die Europäische Kommission bietet Antragstellern ein frühes Feedback zu Projektideen an - sowohl innerhalb der fünften IKT-Ausschreibung (Call-ID: FP7-ICT-2009-5) als auch für die gemeinsamen Ausschreibungen zu den drei Public-Private Partnerships (PPP) - "Factories of the Future-2010"  (Call-ID: FP7-2010-NMP-ICT-FoF) - "Energy-efficient Buildings-2010"  (Call-ID: FP7-2010-NMP-ENV-ENERGY-ICT-EeB) - "ICT for Green Cars-2010"  (Call-ID: FP7-2010-NMP-ICT-GC).

Das Formular für diesen sogenannten Pre-proposal Check ist dem Anhang des Dokuments "Guide for Applicants"  (s. Annex 6)  zu entnehmen. Sie finden das Dokument auch hier unter "Downloads":
Antragsteller können dieses Formular ausgefüllt an die Europäischen Kommission schicken, um Kommentare zur Projektidee zu erhalten.
Entsprechende E-Mailadressen zu den einzelnen Herausforderungen ("Challenges") der fünften IKT-Auschreibung finden Sie im Guide for Applicants (Annex 1, s. 28f.).

Zu den drei PPP-Initiativen (IKT-Teil) werden diesbezüglich folgende, allgemeine E-Mailadressen der Europäischen Kommission genannt:


Wir empfehlen, diesen Dienst der Europäischen Kommission auf jeden Fall frühzeitig - spätestens 3 Wochen vor der jeweiligen Einreichfrist -  zu nutzen!

Tipp: Nutzen Sie auch das breitgefächerte Service- und Beratungsangebot der FFG! Projektanträge, die im Detail von unseren IKT-ExpertInnen betreut werden, haben eine wesentlich höhere Chance auf Erfolg.


Kontaktpersonen

DI Jürgen Rattenberger 
T +43 (0)5 7755 - 4208
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
DI (FH) Manfred Halver 
T +43 (0)5 7755 - 4207
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
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Onlinebefragung: Vorschläge zur vereinfachten Durchführung der EU-Forschungsrahmenprogramme
17.08.2009
Bis 15.9.2009: "Simplifying the implementation of the EU RTD Framework Programmes"

Die Europäische Kommission greift das Thema "Simplifying the implementation of the EU RTD Framework Programmes" auf und hat zur Teilnahme am Konsultationsprozess bis 15. September 2009 aufgerufen.

Konkret werden Vorschläge zu folgenden Punkten erbeten:

  • Suggestions for simplification within the current legal framework (that could be implemented without changing the current legal basis)
  • Suggestions for simplification requiring a change to the legal framework (in particular the Framework Programme, Rules for Participation, Model Grant Agreements)

Die Vorschläge dienen der Vorbereitung einer für 2010 geplanten Mitteilung der Europäischen Kommission, die Möglichkeiten der vereinfachten Durchführung der EU-Forschungsrahmenprogramme aufzeigen soll.


Österreichische Industrieplattform ARTEMIS AUSTRIA: Herbsttagung
31.08.2009
ARTEMIS AUSTRIA strebt Vorreiterrolle in der industriellen Embedded-Systems-Forschung an

Mit der Gründung des Europäischen Unternehmens ARTEMIS im Jahr 2007 hat Europa seine globale Führungsrolle in einem wichtigen technologischen Zukunftsgebiet ausgebaut. ARTEMIS, ein nach dem Private-Public-Partnership-Modell geschaffenes Unternehmen mit Sitz in Brüssel, wird von 22 europäischen Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission und der Industrie sowohl finanziert als auch verwaltet und wird bis zum Jahr 2013 rund 2,5 bis 3 Mrd. Euro in europäische F&E-Projekte im Bereich Embedded Systems investieren.

Zur Stärkung der österreichischen Technologie-Exzellenz haben sich nun auf Initiative des BMVIT führende österreichische Unternehmen und Forschungsinstitute zur Industrieplattform "ARTEMIS AUSTRIA" zusammengeschlossen. Mitglieder des Beirats der Plattform sind das BMVIT, AVL, TTTech, Siemens, Infineon, eutema sowie auf Forschungsseite ARCS, die Universität Salzburg, die TU Wien und die Johannes Kepler Universität Linz.

Am 5. Oktober 2009 findet die ARTEMIS-Austria Herbsttagung - "Embedded Systems und industrielle Automatisierung", in Wien statt:
Im Bereich der Automatisierungstechnik verfügt Österreich über besondere Stärken. Die Plattform ARTEMIS-Austria hat daher ihre diesjährige, erste Tagung unter das Motto „Embedded Systems und industrielle Automatisierung“ gestellt, um den Wissensaustausch und die Vernetzung zwischen Entwicklern und Anwendern in diesem Sektor zu unterstützen. Die Veranstaltung bietet Ihnen die Möglichkeit zur Diskussion zukünftiger Strategien für die ES-Forschung auf nationaler und europäischer Ebene. Nutzen Sie diese Chance zum Gespräch mit österreichischen und europäischen Industrievertretern und Experten des F&E-Managements!

Embedded Systems, sogenannte eingebettete IT-Systeme, sind - im Gegensatz zu herkömmlichen Computern - kleine, hocheffiziente Rechner mit bestimmter, eingeschränkter Funktionalität. Sie sind in einem System integriert (eingebettet) und übernehmen dort vor allem steuernde oder überwachende Aufgaben. Sie verschaffen Objekten damit "Intelligenz" und sind mittlerweile ein wesentlicher wertsteigernder Bestandteil von Kommunikationsgeräten, Fahrzeugen, Flugzeugen, medizinischen Geräten oder Maschinen und Industrieanlagen.

Österreich zählt in diesem Technologiebereich seit Jahren zu den führenden Ländern in Europa und hat den Aufbau des Europäischen Unternehmens ARTEMIS auf politischer Ebene stark unterstützt. Aus diesem Grund hat das BMVIT in den ersten Betriebsjahren von ARTEMIS mit rund 8 Mill. Euro österreichische Projekte finanziert und damit 4,4 Mill. Euro europäische Zusatzmittel eingeworben.

"Embedded Systems sind ein Schulbeispiel dafür, wie wir in Österreich von einer Strategie der Nachahmung und des Aufholen zu einer Frontrunner-Strategie gelangen können. Wenn es gelingt, durch eine nationale Industrie- und Forschungsallianz europäische Themenführerschaft zu übernehmen oder zur Vertiefung der Wertschöpfungskette am Standort beizutragen, dann ist es auch möglich, dass österreichische Unternehmen eine Marktdominanz in Nischen erlangen", sagt Michael Wiesmüller vom BMVIT, Vertreter im Verwaltungsrat des europäischen Unternehmens.

Vorlage für das Konzept ist die europäische ARTEMIS Industry Association, welche Unternehmen und Institute vertritt, die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Embedded Systems betreiben. "Die starke Embedded-Systems-Industrie Österreichs soll durch ARTEMIS AUSTRIA noch besser als bisher sichtbar werden und einen gemeinsamen Auftritt im In- und Ausland sicherstellen", erläutert Josef Affenzeller von AVL.

"ARTEMIS AUSTRIA wird eine wichtige Wissensplattform für den Bereich Embedded Systems werden", sind sich Edeltraud Stiftinger von Siemens Österreich und Prof. Pree von der Universität Salzburg einig. "Forschung im Bereich Embedded Systems berührt das tägliche Leben. Embedded Systems steuern Handy oder MP3 Player, Waschmaschine, Auto oder die Ariane-Rakete", so Pree, "deshalb ist es wichtig, dass diese Geräte sicher in der Anwendung sind, korrekt funktionieren und trotzdem kostengünstig entwickelt werden können. Die Erfüllung dieser typischen Anforderungen für Embedded Systems ist heute eine der größten Herausforderungen der IT-Forschung überhaupt und eine starke Motivation für die Mitglieder von ARTEMIS AUSTRIA, bei Forschung und Entwicklung zusammenzuarbeiten."
Wichtige weitere Ziele der Plattform sind ein verbesserter Technologietransfer im Bereich Embedded Systems, d.h. die schnelle Überführung von Forschungsergebnissen in den Markt, aber auch eine stärkere Beteiligung der österreichischen Industrie an den Aktivitäten im Rahmen von ARTEMIS auf europäischer Ebene.

Die Plattform arbeitet eng mit der Industriellenvereinigung und der FFG zusammen und präsentiert sich offen für weitere Mitglieder.


The Best ICT4EE Project Award
26.08.2009
Einreichfrist bis 15.10.2009 verlängert!

Informations- und Kommunikationstechnologien, die zu einer Steigerung der Energieeffizienz beitragen, stehen im Mittelpunkt dieses Awards: Aus öffentlicher Hand finanzierte Projekte sollen dabei einem breiten Publikum zugänglich gemacht und entsprechend "beworben" werden.

Bis Mitte Oktober können noch IKT-Projekte im Bereich Energieeffizienz für den „ICT4EE Project Award“ eingereicht werden. Danach wird von Oktober bis Dezember durch die "Internet Community" eine Vorauswahl getroffen, darauf basierend trifft eine qualifizierte Jury eine Endauswahl der drei besten Projekte getroffen. Grundvoraussetzung ist eine existierende Projekt-Website.

Darüber hinaus finden Sie unter nachstehendem Link weitere Kriterien.


Europäischer Informationstag zu PPP-Initiativen
03.08.2009
Präsentationen online!

Mehr als 800 Teilnehmer nahmen am 13. Juli 2009 am Informationstag zu den 3 Themen der Public-Private Partnerships (PPPs) "Factories of the Future", "Energy-efficient Buildings" und "Green Cars" in Brüssel teil.

Wegen der hohen Überzeichnung des Events hatte die Europäische Kommission entschieden alle Präsentationen aufzuzeichen und diese zur Verfügung zu stellen.

Alle Präsentationen finden Sie nun unter folgendem Link:
http://ec.europa.eu/research/industrial_technologies/lists/events-fp7-information-day_en.html

Die Power Point Präsentationen sind ebenfalls erhältlich:
http://ec.europa.eu/research/industrial_technologies/lists/events-fp7-programme_en.html

Desweiteren bot die Veranstaltung eine gute Gelegenheit mit potentiellen Antragstellern und Partnern in Kontakt zu treten. Alle Projektideen und Präsentationen finden Sie unter folgendem Link:
http://ec.europa.eu/research/industrial_technologies/lists/events-fp7-brokerage_en.html


Elektronische Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten
20.07.2009
Europäische Kommission fördert grenzübergreifende Dienste mit neuesten Technologien

Die Europäische Kommission wird ein Projekt mitfinanzieren, das von Österreich, Frankreich, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Deutschland und Polen vorangetrieben wird und die öffentlichen Verwaltungen dabei unterstützen soll, Online-Dienste für den Dienstleistungssektor zu verbessern.
Bis Ende 2009 wird jeder EU-Mitgliedstaat eine zentrale Anlaufstelle einrichten, bei der die Unternehmen Verwaltungsangelegenheiten elektronisch erledigen können. Während dies beispielsweise einem belgischen Dienstleister ermöglichen wird, alle Formalitäten zur Eröffnung eines Cafés in den Niederlanden online abzuwickeln, bezweckt das Pilotprojekt darüber hinaus, die Qualität der elektronischen Verfahren weiter zu erhöhen.
Über einen Zeitraum von drei Jahren werden 14 Mio. Euro in das Pilotprojekt investiert, wovon die Hälfte aus dem EU-Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation kommt.

"Investitionen in die neuesten Informationstechnologien sind das richtige Instrument, die Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltungen zu fördern und den Unternehmen den Zugang zu Märkten in anderen Mitgliedstaaten zu erleichtern", sagte Viviane Reding, für Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin. "Entsprechende Dienste online und ohne bürokratische Hürden bereitzustellen, ermöglicht es den europäischen Unternehmen, auf neuen Märkten tätig zu werden, was den Handel innerhalb der EU beflügeln wird. Das wird ein stärkeres Wachstum und mehr Arbeitsplätze im Binnenmarkt zur Folge haben."

Dienstleistungen, auf die 70 % des BIP der EU entfallen, sind Motor des Wachstums und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa. In den letzten Jahren entfielen 95 % aller neu entstandenen Arbeitsplätze auf den Dienstleistungssektor. Während der freie Warenhandel in der EU bereits Realität ist, ist das Potenzial des Binnenmarkts für Dienstleistungen noch nicht vollständig verwirklicht. Rechtliche und administrative Hürden erschweren es den Dienstleistern noch immer, sich in anderen Ländern niederzulassen oder grenzüberschreitend tätig zu werden.

Das von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Österreich und Polen gestartete Pilotprojekt wird der Entwicklung neuer technischer Lösungen zur Verbesserung grenzübergreifender elektronischer Dienste der öffentlichen Verwaltungen dienen.
Anlaufstellen, bei denen Unternehmen alle Formalitäten zentral erledigen können, werden in jedem Mitgliedstaat bis Ende 2009 eingerichtet. Darauf aufbauend soll das Pilotprojekt die je nach EU-Mitgliedstaat unterschiedlichen Konzepte miteinander in Einklang bringen. Es wird die Nutzung elektronischer Dienste und die Ausarbeitung gemeinsamer Anforderungen fördern, gemeinsame Standards für sichere EU-weite Transaktionen festlegen und auf vorbildlichen Praktiken, offenen Spezifikationen und benutzerfreundlichen Lösungen aufbauen.
 
Hintergrund
Das Pilotprojekt Simple Procedures Online for Cross-border Services (SPOCS, Einfache Online-Verfahren für grenzübergreifende Dienste) ist ein Großpilotprojekt (Pilot A, Call 2008), das vom Programm der Europäischen Kommission zur Unterstützung der Politik für die Informations- und Kommunikationstechnik mitfinanziert wird.

Dieses Programm fördert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit durch Erhöhung der Akzeptanz und bestmögliche Nutzung der Kommunikationstechnologien durch Bürger, Unternehmen und staatliche Verwaltungen. Es ist Teil des EU-Programms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, das die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen stärken soll und für den Zeitraum von 2007 bis 2013 über ein Budget von mehr als 3,6 Mrd. Euro verfügt.
Auf Grund der EU-Dienstleistungsrichtlinie haben alle Mitgliedstaaten bis Ende 2009 zentrale Anlaufstellen einzurichten, bei denen Dienstleister auf einfache Weise alle relevanten Informationen beschaffen können und wo sie alle erforderlichen Formalitäten elektronisch erledigen können, ohne verschiedene Ämter oder Kammern kontaktieren zu müssen.
Großpilotprojekte werden von den teilnehmenden Ländern vorangetrieben und konzentrieren sich auf die Realisierung technikbasierter Lösungen für grenzübergreifende Dienste auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Sie werden durchgeführt, um gemeinsame Spezifikationen auszuarbeiten, die weiterentwickelt und verbreitet werden können, damit unterschiedliche nationale Systeme miteinander kommunizieren und interagieren können, so dass die Bürger und Unternehmen in den vollen Genuss der Vorteile des Binnenmarkts kommen.
Dem Projekt liegen vorangehende Großprojekte zugrunde, die es EU-Bürgern ermöglichen, sich elektronisch zu identifizieren und öffentliche Dienstleistungen in Europa standortunabhängig zu nutzen, sowie ein Projekt, das Unternehmen die Teilnahme an Ausschreibungen öffentlicher Aufträge in ganz Europa online ermöglicht. 2008 startete die Kommission auch das Projekt Smart Open Services (SOS) zur gemeinsamen grenzübergreifenden Nutzung medizinischer Informationen.


FET Flagship Initiatives
14.07.2009
Call for Tender
Die Europäische Kommission (Directorate-General for Information Society and Media) hat einen "Call for Tender" publiziert:
Eine Studie zum Themenbereich "Future and emerging technology (FET) flagship initiatives" ist dabei ausgeschrieben.

Wenn Ihre Joghurtbecher mit Ihnen sprechen
06.07.2009
Europa bereitet sich auf die Internet-Revolution vor

Das Internet entwickelt sich sehr rasch: Während vor 25 Jahren lediglich etwa 1000 Benutzer über das Netz verbunden waren, sind es heute rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit. Durchschnittlich besitzt jeder Europäer heute zumindest einen Gegenstand, der an das Internet angeschlossen ist, sei es ein Computer oder ein Handy. In den nächsten 5 bis 15 Jahren werden sich indes die angeschlossenen Geräte, die kaum sichtbar, komplexer und mobiler sind, verhundert- oder sogar vertausendfachen.

Die Europäische Kommission kündigte Maßnahmen an, mit denen sichergestellt werden soll, dass Europa eine führende Rolle bei der Gestaltung dieser neuen Netze an verbundenen Gegenständen spielen kann, ob es sich nun um Bücher oder Autos, Elektrogeräte oder Lebensmittel handelt - kurzum ein Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Der EU-Aktionsplan wird den Europäern dabei helfen, sich diese Entwicklung zu Nutze zu machen, und gleichzeitig die dadurch entstehenden Probleme hinsichtlich der Privatsphäre, der Sicherheit und des Schutzes personenbezogener Daten aufgreifen.

"Jeden Tag tauchen neue Anwendungen auf, die Gegenstände mit dem Internet und untereinander verbinden. Dazu zählen Autos, die mit den Ampeln verbunden werden, um Staus zu vermeiden, Haushaltsgeräte, die mit intelligenten Stromnetzen und Energiemessgeräten verbunden sind, die ein Bewusstsein für den Energieverbrauch schaffen, oder an das Internet angeschlossene Bürgersteige für Personen mit Sehbehinderung", so Viviane Reding, die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige Kommissarin. "Die Aussichten für diese neue Entwicklung des Internet sind so grenzenlos wie die Zahl der Gegenstände unseres Alltagslebens. Allerdings müssen wir sicherstellen, dass die Europäer als Bürger, Unternehmer und Verbraucher die Technologie gestalten und nicht umgekehrt."

Heutzutage verbindet das Internet rund 1,5 Milliarden Nutzer weltweit über Computer und mobile Geräte (rund 300 Mio. in der EU). Eine der wichtigen Entwicklungen in den kommenden Jahren wird darin bestehen, nicht nur Computer, sondern auch Maschinen und eine Reihe physischer Objekte miteinander zu verbinden, um das Internet der Dinge zu schaffen. Dies können einfache Gegenstände sein wie Joghurtbecher, die entlang der Lieferkette die Temperatur registrieren, oder zwei verschreibungspflichtige Medikamente, die Patienten vor einer etwaigen Inkompatibilität warnen. Es kann sich aber auch um ausgereiftere Dinge handeln, wie Gesundheitsüberwachungs- oder Recyclingsysteme, die einen Beitrag zu Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie Bevölkerungsalterung und Klimawandel leisten können. Angesichts der vielen Tausend Objekte, die uns täglich umgeben, wird diese Verbindung physischer Gegenstände untereinander die tiefgreifenden Auswirkungen moderner Kommunikationssysteme auf unsere Gesellschaft vervielfachen.
 
Zu den 14 Maßnahmen, die von der Kommission im Hinblick auf die Förderung des Internet der Dinge in der EU (siehe Dowload) vorgestellt wurden, zählen die Standardisierung der Technologien in Europa und eine bessere Mittelausstattung für die Forschung, aber auch Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre der Bürger, der Daten und die Sicherheit in dem Maße, wie die neuen technologischen Entwicklungen Gestalt annehmen.

Bereits letzten Monat erläuterte die Kommission die Bedeutung, die der Schutz personenbezogener Daten beim Auftreten neuer Technologien wie drahtlose Funketikette (Radiofrequenz-Identifikationssysteme /RFID) hat, und legte Empfehlungen vor, wie dies am Besten erreicht werden kann.

Die Kommission arbeitet auch daran, dass für diese zu erwartende neue Welle verbundener Objekte eine ausreichende Zahl an Internet-Adressen zur Verfügung gestellt wird (die erforderlich sind, um jeden Gegenstand wie Websites an das Internet anzuschließen). Dies erfordert das Ausspeichern der letzten Quelle an Internet-Adressen (IPv6), womit die Bedingungen für eine breite Basis geschaffen werden, auf der Gegenstände wie Haushaltsgeräte ihre eigene Internet-Protokoll-Adresse haben können, um mit anderen Geräten verbunden zu werden.

Hintergrund
Die Europäische Kommission hatte 2006 eine öffentliche Konsultation über die Entwicklung und den Einsatz von RFID-Tags (Funkfrequenzkennzeichnung) gestartet. Auf dieser Grundlage wurde im März 2007 eine Mitteilung angenommen, in der unterstrichen wurde, dass die RFID nur die Spitze des Eisbergs einer weitergehenden Entwicklung im Rahmen des Internet der Dinge seien.
Der Aktionsplan untermauert diese Erklärung und schlägt 14 Schritte zur Nutzung des vollen Potenzials dieser neuen Entwicklung vor. Die Kommission wird zusammen mit allen Interessengruppen diesen Plan nun umsetzen und in drei Jahren in einer weiteren Mitteilung über die einschlägigen Tätigkeiten berichten.


Newsletter - Registrierung: Ambient Assisted Living Joint Programme
22.06.2009

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eYouGuide: Verbraucherrechte
22.06.2009
Kommission will Verbrauchern grenzenloses Web ermöglichen

Die Europäische Kommission stellte mit dem Internetportal eYouGuide eine neue Online-Hilfe vor, die den europäischen Verbrauchern praktische Beratung über ihre „digitalen Rechte“ in der EU bietet.
Dieser Rechtsführer, der auf eine Anregung des Europäischen Parlaments von 2007 zurückgeht, gibt Verbrauchern Auskunft über gängige Fragen, z. B. ihre Rechte gegenüber dem Breitbandanbieter, das Einkaufen im Web, den Abruf von Musik oder den Schutz ihrer personenbezogenen Daten im Internet und auf Websites zur sozialen Vernetzung. Obwohl es heute in 48,5 % der EU-Privathaushalte einen Breitband-Internetanschluss gibt, verdeutlicht eine neue Eurobarometerumfrage, dass viele Verbraucher aus mangelndem Vertrauen noch immer vor Online-Transaktionen zurückschrecken. Nur 12 % der Webnutzer in der EU fühlen sich bei Internetgeschäften wirklich sicher. Dagegen hegen 39 % durchaus ernste Zweifel an der Sicherheit und 42 % wagen sich überhaupt nicht an eine Online-Finanztransaktion heran. 65 % der europäischen Internetnutzer wissen nicht, wo sie sich über das grenzüberschreitende Einkaufen in der EU informieren und beraten lassen können. Ein Drittel der Verbraucher würde zwar ganz gern online in anderen Ländern einkaufen, weil es dort besser oder billiger ist, aber nur 7 % tun dies auch tatsächlich. Nur wenn die Verbraucher klare Informationen über ihre Rechte erhalten, fassen sie auch mehr Vertrauen. Dies wiederum wird helfen, das wirtschaftliche Potenzial des europäischen Online-Binnenmarkts, dessen Umsatzvolumen etwa 106 Milliarden Euro beträgt, auszuschöpfen.

"Innerhalb der EU sollten die Online-Rechte der Verbraucher nicht davon abhängen, wo sich ein Unternehmen oder eine Website befindet. Das Leben der Verbraucher, die online ein Buch kaufen oder einen Song herunterladen wollen, sollte nicht länger durch Landesgrenzen erschwert werden", sagte die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. "Trotz der erzielten Fortschritte müssen wir dafür sorgen, dass auch im Web ein Binnenmarkt für die Bürger und Unternehmen entsteht."
„Wenn wir wollen, das die Verbraucher viele Online-Geschäfte besuchen und das Potenzial der digitalen Kommunikation nutzen, dann müssen wir ihr Vertrauen darin stärken, dass ihre Rechte dabei auch gewahrt bleiben. Das bedeutet, dass wir klare Verbraucherrechte schaffen und durchsetzen müssen, die den gleichen hohen Standards entsprechen, wie sie auf der Hauptstraße gelten. Das Internet hat für die Verbraucher viel zu bieten, aber wir müssen Vertrauen schaffen, damit die Leute auch unbesorgt einkaufen können“, ergänzte die EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva.
 
Ein Führer durch das heute geltende Verbraucherrecht
eYouGuide erläutert die konkreten Rechte der europäischen Verbraucher beim Surfen im Web oder beim Online-Einkauf, die heute dank der seit 25 Jahren geschaffenen EU-Verbraucherschutzvorschriften gelten.
Auch in der Online-Welt haben europäische Verbraucher

  • Anspruch auf eindeutige Informationen über Preise und Geschäftsbedingungen, und zwar vor Vertragsschluss
  • das Recht, selbst über die Verarbeitung ihrer persönlichen Daten zu entscheiden
  • Anspruch auf eine Lieferung innerhalb von 30 Tagen nach dem Kauf
  • Anspruch auf eine Bedenkzeit von mindestens 7 Arbeitstagen nach dem Kauf, in der sie ihre Meinung noch ändern können
  • Anspruch auf eine mindestens zweijährige Garantie für die gekauften Produkte
  • Anspruch auf Schutz vor unseriösen Händlern, missbräuchlichen Vertragsklauseln und unlauteren Geschäftspraktiken.

Bei allen Websites, deren Name auf ".eu" endet, können sich die Verbraucher darauf verlassen, dass alle diese Rechte gewahrt werden. Im Gegensatz zu Domänennamen, die auf ".com" oder ".net" enden, muss eine Website, die auf ".eu" endet, auf eine Person oder ein Unternehmen mit Wohn- oder Geschäftssitz in einem der 27 EU-Mitgliedstaaten registriert sein und unterliegt dem EU-Recht. ".eu" ist die europäische Internet-Domäne oberster Stufe, die 2006 eingerichtet wurde und heute 3 Millionen Domänennamen umfasst.

Eine "digitale Agenda" für das Verbraucherrecht von Morgen
Die Kommissarinnen Reding und Kuneva verwiesen aber auch auf Lücken im EU-Recht, wo das Vertrauen der Verbraucher und der Binnenmarkt für die Unternehmen noch weiter gestärkt werden könnten. In einer gemeinsamen "digitalen Agenda" haben beide Kommissarinnen acht Prioritäten für ein mögliches Eingreifen der EU aufgestellt:

  1. Spam-Bekämpfung in allen EU-Mitgliedstaaten und  Nachbarländern mit ähnlich wirksamen zivil- und strafrechtlichen Sanktionen. Ein „Spam-Verbot“ ist seit 2003 Bestandteil des EU-Rechts, aber 65 % der Europäer beklagen sich noch immer über zu viel unerwünschte Werbezusendungen. Zwar kommen 19,8 % des weltweiten Spamaufkommens aus den USA und 9,9 % aus China, doch 23,4 % kommen aus Europa. Italien (3 %), Spanien (2,9 %), das Vereinigte Königreich (2,7 %) und Deutschland zählen zu den 12 größten Spamversendern. Hinzu kommen noch die EU-Nachbarn Türkei (4,4 %) und Russland (6,4 %).
  2. Einführung von Mehrgebietslizenzen für Online-Inhalte, damit es für den Verbraucher unwichtig wird, aus welchem EU-Land seine digitalen Inhalte (Musik, Spiele, Filme, Bücher) kommen.
  3. Schaffung von Gewissheit für die Verbraucher im Hinblick auf die Nutzung urheberrechtlich geschützter Musikstücke, Videos und Filme aus dem Internet durch Beseitigung der heutigen rechtlichen Uneinheitlichkeit bezüglich der „Privatkopie“.
  4. Ausweitung der Verbraucherschutzgrundsätze auf Lizenzvereinbarungen für heruntergeladene Produkte wie Virenschutzsoftware, Spiele oder andere lizenzierte Inhalte. Die Lizenzierung sollte dem Verbraucher die gleichen grundlegenden Rechte garantieren wie beim normalen Kauf einer Ware: das Recht auf ein funktionierendes Produkt und faire Geschäftsbedingungen.
  5. Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Offenlegung der Datenschutzbestimmungen sowie fairer Vertragsbedingungen in Bezug auf Online-Angebote.
  6. Bereinigung und Vervollständigung der Vorschriften über die Barrierefreiheit, um behinderten Menschen (15 % der EU-Bevölkerung) den Zugang zu Websites, elektronischen Zahlungen und anderen Online-Diensten zu erleichtern.
  7. Prüfung der Möglichkeiten zur Stärkung des Vertrauens in Online-Zahlungssysteme, einschließlich erfolgreicher Verfahren wie Kreditkarten-Rückbuchung, damit Kunden als letztes Mittel Zahlungen an unredliche Händler annullieren lassen können.
  8. Einrichtung eines europäischen Vertrauenssiegelsystems für Web-Einzelhandels-Websites, die sich an die gute Praxis halten

Europäisches Konjunkturprogramm
08.06.2009
Kommission und Industrie vereinbaren zügige Einrichtung öffentlich-privater Partnerschaften für Forschung und Innovation

EU-Forschungskommissar Janez Potočnik und führende Vertreter der Automobilbranche, des Bau- und des verarbeitenden Gewerbes haben sich darauf verständigt, dass intelligente Investitionen in umweltfreundliche Technologien im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften erfolgen sollten. Dabei war man sich über die Bedeutung einer EU-weiten Koordinierung solcher Investitionen einig.

In einer Gemeinsamen Erklärung bekunden die Beteiligten ihr Einvernehmen, die Schaffung von öffentlich-privaten Partnerschaften (Pubic-Private-Partnershipss, PPP) für die Forschungsinitiativen "Fabrik der Zukunft", "Energieeffiziente Gebäude" und "Umweltgerechte Kraftfahrzeuge", die Bestandteil des im November 2008 beschlossenen Europäischen Konjunkturprogramms sind, voranzutreiben.

Der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potočnik erklärte hierzu: "Intelligente Forschungs- und Innovationsinvestitionen von heute sind der Schlüssel zum Erfolg von morgen. Auf dem Spiel stehen das nachhaltige Wachstum in der EU und ihre Führungsposition in der Welt. Durch ein gemeinsames Vorgehen können wir erfolgreich sein. Dies ist nicht der Moment für Abstriche bei den Forschungsinvestitionen."

Für Forschungsprojekte, die mit Mitteln des 7. Rahmenprogramms für Forschung und Entwicklung der Europäischen Kommission gefördert werden, sollen bis Ende Juli themenübergreifende Ausschreibungen veröffentlicht und damit die ersten Schritte zur Verwirklichung solcher Partnerschaften unternommen werden.

Bei den PPP sind folgende Budgetsummen geplant:

  • "Factories of the Future" - 1,2 Milliarden Euro für Forschungsaktivitäten
  • "Energy-efficient Buildings" - 1 Milliarde Euro für Forschungsaktivitäten
  • "Green Cars" - 5 Milliarden Euro, davon 1 Milliarde Euro für Forschungsaktivitäten.


Die Gemeinsame Erklärung (einschließlich Informationen zum Europäischen Konjunkturprogramm im Forschungsbereich) ist unter nachstehendem Link abrufbar.


Energieeffizienz: Öffentliche Online-Konsultation - bis 14.6.2009!
25.05.2009
Öffentliche Online-Konsultation zum Thema Einsatz von IKT Technologien: Da heutzutage die Informations- und Kommunikationstechnologien in der europäischen Gesellschaft fest etabliert sind, können sie ein Schlüsselwerkzeug sein, das der EU hilft, ihre für 2020 gesteckten Ziele in den Bereichen Emissionen und Energiesparen zu erreichen.

IKT Technologien könnten dazu beitragen, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in allen Bereichen der Wirtschaft zu senken, und so die Gesamt-CO2-Emissionen bis 2020 um rund 15 % zu senken.
Die dabei eingesparte Energie könnte die dabei verbrauchte Energie um das Fünf-bis Zehnfache aufwiegen.

In diesem Zusammenhang ist eine "Public Consultation on Information and Communication Technologies for a Low Carbon Society" noch bis einschließlich 14. Juni 2009 geöffnet. Auch sogenannte "Position Papers" und andere Studien können eingereicht werden.

Den Link zum Online-Fragebogen der Europäischen Kommission, DG INFSO, Unit H4 "ICT for Sustainable Growth" finden Sie nachstehend.

 


Call für 4. Europäischen E-Government Awards - Einreichfrist 10.6.2009
11.05.2009
2009 werden die European E-Government Awards zum vierten Mal vergeben. Mit den Awards zeichnet die EU-Kommission innovative Online-Projekte in der öffentlichen Verwaltung aus und fördert damit den Austausch von Good Practice Modellen innerhalb Europas zur Erreichung der Lissabon-Ziele bis 2010. Bewerbungsfrist endet am 10. Juni 2009.


Zielgruppe, Kategorien und Termine
Der Call für die Einreichung endet mit 10. Juni 2009. Die Europäische Kommission richtet sich mit der Ausschreibung des Preises an alle europäischen Staaten, EU-Kandidatenländer und EFTA-Staaten. Verwaltungen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene, die E-Government Dienstleistungen anbieten, werden aufgefordert sich in den folgenden Kategorien zu bewerben:

Kategorie 1  
eGovernment fördert den EU-Binnenmarkt

Kategorie 2   
2a: eGovernment befähigt die Bürger
2b: eGovernment befähigt das Wirtschaftsleben

Kategorie 3 
eGovernment ermöglicht administrative Effizienz und Effektivität

Die letzte Kategorie ist der „Öffentlichkeitspreis“ (Publikumspreis), der durch ein Online-Voting über das Good Practice Portal ePractice.eu ermittelt wird. Alle registrierten Mitglieder sind aufgerufen für ihren Favoriten unter den 52 Finalisten zu stimmen. Details zum Online-Voting werden demnächst auf dem Good Practice Portal veröffentlicht.

Preisverleihung
Die Preisvergabe findet im Rahmen der 5. europäischen E-Government Konferenz am 19. November 2009 in Malmö, statt. Die Konferenz ist mit rund 1.000 TeilnehmerInnen und VertreterInnen der Ministerien einer der wichtigsten Kongresse in diesem Bereich. Die fünf Award-Gewinner werden mit der renommierten „European eGovernment Awards Trophy“ ausgezeichnet. Darüber hinaus erhalten die 52 Finalisten, eine Einladung zur Ausstellung im Rahmen der Konferenz.

Weitere Informationen zu den European eGovernment Awards und Online-Bewerbungsunterlagen sind der Website www.epractice.eu/awards zu entnehmen.

Weitere Informationen:

European eGovernment Awards Consortium

  • Center for European Public Administration, AT 
  • Danish Technological Institute, DK     
  • P.A.U. Education, ES     
  • RSO S.p.A., Rome, IT   

Wissenschaft jenseits der Vorstellungen: Europa stellt Strategie für risikoreiche IKT-Forschung vor
11.05.2009
Die Kommission schlug vor, die risikoreiche Forschung auf dem Gebiet der neuen und künftigen Technologien zu verstärken und dazu die einschlägigen Investitionen auf nationaler und europäischer Ebene bis 2015 zu verdoppeln. Dabei wird sie mit gutem Beispiel vorangehen und bis 2013 die heutigen Fördermittel von 100 Millionen Euro pro Jahr um 70 % aufstocken.

Unbegrenzte Rechenleistung, Computer, die das Gehirn nachahmen, mit Gedanken gesteuerte Rollstühle und freundliche Begleitroboter – all dies findet sich im neuen europäischen Plan zur Förderung der visionären Forschung, den die Europäische Kommission vorgelegt hat. Mit größeren Investitionen und mehr Zusammenarbeit in der risikoreichen Forschung auf dem Gebiet der künftigen Informationstechnologien kann Europa bei der Verwandlung glänzender Forschungsideen in die Technologien der Zukunft die Führung übernehmen.

„Europa muss sich gerade in Krisenzeiten einfallsreich und mutig zeigen. Forschung führt zu Innovation, die wiederum der Schlüssel für die langfristige globale Wettbewerbsfähigkeit Europas ist. Revolutionäre wissenschaftliche Durchbrüche bieten enorme Chancen, und wir müssen die besten Köpfe zusammenbringen, um das diese Chancen bestmöglich zu nutzen“, erklärte die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding zur Eröffnung der allerersten „Europäischen Konferenz über Zukunftstechnologien - FET09“ in Prag. Europa muss die Anstrengungen in den 27 EU-Ländern unbedingt bündeln und die Zusammenarbeit mit den weltweiten Partnern ausbauen, um eine Führungsposition in den künftigen Informationstechnologien zu erlangen, denn diese können auf Gebieten wie Gesundheit, Klimawandel, Bevölkerungsalterung, nachhaltige Entwicklung oder Sicherheit grundlegend neue Lösungen für den europäischen Bürger hervorbringen.“

Europa investiert weit weniger in die Forschung auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als andere Regionen der Welt. Die EU bringt zwar fast ein Drittel der weltweiten wissenschaftlichen Erkenntnisse hervor, die einschlägige Forschung macht aber nur ein Viertel der weltweiten Forschung aus.
Die Kommission rief die Mitgliedstaaten auf, mit einer Verdoppelung ihrer Investitionen in die risikoreiche IKT-Forschung endlich zu den USA, China und Japan aufzuschließen. Dazu sollten die Forschungsanstrengungen der nationalen und europäischen Programme gebündelt und neue Vorzeige-Forschungsinitiativen in Angriff genommen werden, damit große und dauerhafte Vorhaben in einer Größenordnung von mehreren Hundert Millionen Euro verwirklicht werden können.
 
Die Kommission wird ihrerseits ab 2010 ihre Forschungsausgaben auf dem Gebiet der künftigen Informationstechnologien von 100 Mio. € auf 170 Mio. € im Jahr 2013 anheben. Außerdem möchte sie bis 2013 mindestens zwei Vorzeigeinitiativen starten, die über Ländergrenzen und Wissenschaftsdisziplinen hinweg an neuen wissenschaftlichen Durchbrüchen arbeiten sollen, beispielsweise an Biocomputern. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen will die Kommission talentierten jungen Forschern beim Einstieg in die risikoreiche Forschung helfen und forschungsintensive High-Tech-KMU unterstützen, die frühe Forschungsergebnisse in neue Geschäftschancen ummünzen können.

Einige Beispiele für die künftige Forschung in Europa:

  • ein gedankengesteuerter Rollstuhl, der Gehirnsignale interpretiert und in Bewegung umsetzt, kann den 300 000 Menschen in Europa helfen, die aufgrund einer Rückenmarksverletzung behindert sind, sowie andere neuartige Neuroimplantate für behinderte Menschen;
  • neue Computertechnik, die die Informationsverarbeitung im Gehirn nachahmt und auf diese Weise selbst bei einem Teilausfall der Hardware arbeitsfähig bleibt
  • viel sicherere Computer, die schneller als das Licht sind und unbegrenzte Informationsmengen verarbeiten können – dank erster Durchbrüche in der Quanteninformatikforschung – einem Gebiet, auf dem Europa bereits führend ist.

Hintergrund
Die Kommission fördert seit 15 Jahren die multidisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der neuen und künftigen Technologien anhand ihres allgemeinen Forschungsprogramms (seit 1994 mit einem Gesamtbetrag von 1,285 Milliarden €). Sie leistete einen Beitrag zur europäischen Führung auf Gebieten wie Quanteninformatik und Quantenkommunikation, Nanoelektronik, Neuro- und Bioinformatik und Erforschung komplexer Systeme, anerkannt durch Auszeichnungen wie den Physik-Nobelpreis, der 2007 an Albert Fert (Frankreich) und Peter Grünberg (Deutschland) und 2005 an Theodor Hänsch (Deutschland) ging, die allesamt auch in risikoreichen europäischen Forschungsprojekten mitwirkten.


Europäische Kommission ergreift Maßnahmen zum Schutz vor Cyber-Angriffen
27.04.2009
Elektronische Kommunikationsdienste und -netze sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. 93 % der EU-Unternehmen und 51 % der EU-Bürger nutzen das Internet aktiv. Naturkatastrophen, Terrorismus, kriminelle Handlungen und Hardwareversagen können die kritischen Informationsinfrastrukturen in Europa ernsthaft gefährden. Ziel der von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen neuen Strategie ist es, für den Fall größerer Ausfälle oder Angriffe die Handlungsfähigkeit Europas sicherzustellen.

"Die Informationsgesellschaft birgt unzählige neue Chancen. Daher ist es unsere Pflicht, für solide und tragfähige Entwicklungsgrundlagen zu sorgen. Europa muss an vorderster Front stehen, wenn es darum geht, unsere Bürger, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen in die Bemühungen zur Erhöhung der Sicherheit und Robustheit der kritischen Informationsinfrastrukturen in Europa einzubinden. Bei der Cyber-Sicherheit Europas dürfen wir keine Schwachstellen zulassen", erklärte die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding.

Nach den Cyber-Großangriffen 2007 musste das estnische Parlament für zwölf Stunden sein E-Mail-System abschalten, und zwei estnische Großbanken mussten ihre Online-Dienste einstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich in den kommenden zehn Jahren ein größerer Ausfall der Telekommunikationsnetze ereignen wird, liegt bei 10 bis 20 % und dürfte die Weltwirtschaft etwa 193 Mrd. EUR (250 Mrd. USD) kosten. Auslöser hierfür können Naturkatastrophen sein, aber auch Hardware-Ausfälle, die Unterbrechung von Unterseekabeln (allein 2007 wurden im Atlantik 50 Vorfälle registriert) und kriminelle Handlungen, wie Terrorismus oder Cyber-Angriffe, die immer ausgefeilter werden.
Reibungslos funktionierende Kommunikationsinfrastrukturen sind für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft lebenswichtig. So verlassen wir uns im Alltag in großem Maße auf die Kommunikationsnetze. 2007 wurden 11 % des Gesamtumsatzes der EU-Unternehmen über elektronische Netze abgewickelt. 77 % der Unternehmen nutzten Bankdienstleistungen über das Internet und 65 % der Unternehmen nahmen die Online-Dienste von Behörden in Anspruch. 2008 entsprach die Zahl der Mobilfunkanschlüsse 119 % der EU-Bevölkerung. Kommunikationsinfrastrukturen bilden auch die Grundlage wichtiger Bereiche, wie der Energie- und Wasser-versorgung, der Verkehrsnetze, des Finanzsektors und anderer unverzichtbarer Dienste.
 
Die Kommission ruft nunmehr dazu auf, Maßnahmen zum Schutz dieser kritischen Informationsinfrastrukturen zu ergreifen, damit die EU besser auf Cyber-Angriffe und Ausfälle vorbereitet ist und darauf reagieren kann. Bislang bestehen große Unterschiede zwischen den Konzepten und Handlungsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten. Ein geringes Maß an Abwehrbereitschaft in einem Land kann die Anfälligkeit eines anderen Landes erhöhen, während mangelnde Koordinierung die Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen verringert. Die Europäische Kommission fordert alle – insbesondere die Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen und die Bürger – auf, sich mit folgenden Fragen zu befassen:

- Prävention und Abwehrbereitschaft
: Förderung von Zusammenarbeit, Informationsaustausch und Weitergabe bewährter Verfahrensweisen zwischen den Mitgliedstaaten über ein europäisches Forum; Aufbau einer europäischen öf-fentlich-privaten Partnerschaft zur Förderung der Stabilität, die Unternehmen darin unterstützt, Erfahrungen und Informationen mit öffentlichen Stellen auszu-tauschen; öffentliche und private Akteure sollten gemeinsam sicherstellen, dass in allen Mitgliedstaaten angemessene und schlüssige Vorbeugungs-, Erken-nungs-, Notfall- und Wiederherstellungsmaßnahmen ergriffen werden.

- Erkennung und Reaktion: Unterstützung der Entwicklung eines europäischen Systems für den Informationsaustausch und die Alarmierung.

- Folgenminderung und Wiederherstellung: Anreize für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten mit Hilfe nationaler und multinationaler Notfallpläne und regelmäßiger Übungen, bei denen die Reaktionsfähigkeit auf Netzsicherheitsverletzungen großen Ausmaßes sowie das Katastrophenmanagement erprobt werden.

- Internationale Zusammenarbeit: Einleitung einer europaweiten Debatte zur Festlegung der EU-Prioritäten für die langfristige Robustheit und Stabilität des Internet im Hinblick darauf, international zu fördernde Grundsätze und Leitlinien vorzuschlagen.

- Aufstellung von Kriterien für europäische kritische IKT-Infrastrukturen: Derzeit weichen Kriterien und Konzepte zwischen den Mitgliedstaaten erheblich voneinander ab.
Die Europäische Kommission hat die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) aufgefordert, diese Initiative zu unterstützen und den Dialog zwischen allen Akteuren sowie die europaweit notwendige Kooperation zu fördern.

Erhebung über die europäische digitale Eingliederungspolitik – nur noch bis 2. April 2009!
30.03.2009
Die Europäische Kommission beschäftigt sich mit der i2010-Initiative

Die Europäische Kommission, Generaldirektion für Informationsgesellschaft und Medien, führt im Kontext des Nachfolgeprogramms zur i2010-Initiative eine Umfrage zu Programmen und Maßnahmen zur Förderung der digitalen Integration durch.

1. Ziel: Das Ziel dieser Umfrage ist es, Meinungen zu folgenden Themen zu erfassen:

- Die Rolle der digitalen Integration in der künftigen europäischen Strategie für die Informationsgesellschaft, welche auf die "i2010"-Initiative folgen wird. 
- Europäische Programme und Maßnahmen zur Förderung der digitalen Integration.
- Modalitäten der Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen der Europäischen Kommission und relevanten AkteurInnen im Hinblick auf digitale Integrations-Aktivitäten.

2. Digitalen Integration bezieht sich auf die Kluft zwischen bestimmten soziodemographischen Gruppen, und der durchschnittliche Bevölkerung in Bezug auf die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Allgemeine Digitale Integrationspolitik und spezielle Themen (z.B. "Barrierefreiheit" oder IKT für ältere Menschen) finden Sie in einer Reihe von offiziellen Dokumenten auf:
http://ec.europa.eu/information_society/activities/einclusion/library/documents/index_en.htm#Communications

3. Diese Umfrage ist in fünf europäischen Sprachen sowohl als Online-Formular auf:
http://ec.europa.eu/yourvoice/ipm/forms/dispatch?form=EINCLUSIONPOLICY
als auch hilfsweise, in Word-Format auf:
http://ec.europa.eu/information_society/activities/einclusion/survey/index_en.htm
zu finden oder auf Nachfrage bei [email protected] zu erhalten; Bitte senden Sie ausgefüllte Fragebögen in Word-Format, sowie alle Fragen, an die gleiche Email-Adresse

4. Positionspapiere: Neben der Beantwortung der Umfrage, können auch Positionspapiere (jedes maximal 3 Seiten DIN-A4-Format) an [email protected] geschickt werden. Bitte geben Sie an, ob Sie der Veröffentlichung des Papiers und des Namens des Autors zustimmen.

5. Datenschutzbedingungen in Bezug auf diese Umfrage stehen auf http://ec.europa.eu/information_society/activities/einclusion/survey/privacy/index_en.htm in englischer Sprache zur Verfügung.

6. Die Frist für Beiträge endet am 2. April 2009.


Konsultationsprozess: Effektivität von Innovationsmaßnahmen
30.03.2009
Die Europäische Kommission lädt zu einer öffentlichen Konsultation bis 4. Mai 2009 ein

Die Europäische Kommission lädt im Rahmen einer öffentlichen Konsultation zum Thema „Effectiveness of Innovation Support in Europe“ zu Stellungnahmen betreffend die Effektivität von Innovationsmaßnahmen ein.

Diese sind via Online-Fragebogen bis zum 4. Mai 2009 bei der DG Enterprise einzubringen. Eine breite Teilnahme von österreichischer Seite wäre dabei wünschenswert. 


Future ICT and research innovation agenda
16.03.2009
Ergebnisse des öffentlichen Konsultationsprozesses

Von 4. September bis zum 9. November 2008 führte die Europäische Kommission einen öffentlichen Online-Konsultationsprozess zum Thema "Shaping the ICT research and innovation agenda for the next decade" durch. Der Endbericht wurde nun veröffentlicht.

Auf der Suche nach den besten Strategien um Europa´s Führerschaft im Bereich IKT Forschung und Innovation in der nächsten Dekade zu sichern, hat die Europäische Kommission einen öffentlichen Konsultationsprozess initialisiert. 

Die Hauptfragen waren: 

  • Was sind die größten zukünftigen Herausforderungen für IKT Forschung und Innovation?
  • Im Hinblick auf die ständigen Weiterentwicklungen im Bereich IKT: Was sind Europa´s Prioritäten bei Forschung und Innovation?
  • Welche Schwerpunkte sollte Europa setzen? Europa hat Industrie- und Technologieführerschaft in Schlüsselfeldern wie Telekommunikation und "Embedded Systems". Wie sollen diese Fortschritte gehalten und wo neue Forschungsschwerpunkte gesetzt werden?
  • Welche Rolle spielt die (europäischen) Politik in diesem Zusammenhang? Wie Kann Forschungspolitik den Markt für IKT Innovation beeinflussen? Welchen Einfluss haben Standardisierung, IPR usw?

Der Bericht analysiert 565 Beiträge von Entscheidungsträgern aus Industrie und Politik sowie von IKT-Experten, aber auch einer breiteren Öffentlichkeit. Die Ergebnisse leisten einen wesentlichen Input zur Erneuerung der sogenannten "Strategy for ICT research and innovation", die im Frühjahr 2010 erscheinen soll.

 


ARTEMIS + ENIAC
02.03.2009
Die 2. Ausschreibungsrunde wird Anfang März eröffnet!

Anfang März startet die zweite Ausschreibung des Gemeinsamen Unternehmen (GU) ARTEMIS, einer Public-Private Partnership (PPP) von Europäischer Kommission, teilnehmenden Mitgliedsstaaten und ARTEMISIA (Verband der Embedded Systems-Industrie) im Bereich „Advanced Research and Technology for Embedded Intelligence and Systems“. Die nationalen Mittel für österreichische Teilnehmer betragen 4 Mio. Euro, bereitgestellt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), dazu kommen 2,2 Mio. aus den europäischen Fördertöpfen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms. Gesamtbudget für den zweiten Aufruf: voraussichtlich 150,7 Mio.
Weitere wichtige Details zur zweiten Ausschreibung insbesondere zu den Schwerpunkten der 2. Ausschreibung ARTEMIS entnehmen Sie bitte den Webseiten der FFG unter http://www.ffg.at/artemis. Dort finden Sie auch das Annual Work Programme 2009 zum Download.

Ebenso wird die zweite Ausschreibung des Gemeinsamen Unternehmen (GU) ENIAC eröffnet, einer Public-Private Partnership (PPP) von Europäischer Kommission, teilnehmenden Mitgliedsstaaten und AENEAS (Verband der Halbleiter-Industrie) im Bereich Nanoelectronics. Die nationalen Mittel für österreichische Teilnehmer betragen auch in diesem Fall 4 Mio. Euro, bereitgestellt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), dazu kommen 2,2 Mio. aus den europäischen Fördertöpfen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms.
Weitere wichtige Details zur zweiten Ausschreibung insbesondere zu den Schwerpunkten der 2. Ausschreibung ENIAC, sowie das Annual Work Programme 2009 entnehmen Sie bitte den Webseiten der FFG unter http://www.ffg.at/eniac.

Beide Ausschreibungen werden erstmals in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt: Alle Antragsteller müssen zunächst eine Projektskizze (Project Outline PO) einreichen, die ausgewählten Vorschläge erstellen anschließend einen Vollantrag (Full Project Proposal FPP).

Genauer Zeitplan
März 2009: Eröffnung der 2. Ausschreibung
6. Mai 2009: Einreichschluss für verpflichtende Projektskizzen
3. September 2009: Einreichschluss für Vollanträge


IKT-Partnersuchen mit Ideal-ist: Ab sofort auch für ICT PSP, ARTEMIS und ENIAC Projekte!
02.03.2009
Ein einfaches Onlinetool für IKT-Partnersuchen

Ideal-ist bietet ein einfaches Onlinetool für IKT-Partnersuchen nicht nur im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm, sondern ab sofort auch für das ICT PSP Programm sowie die Joint Undertakings ENIAC und ARTEMIS.

Ideal-ist ist ein internationales Netzwerk nationaler Kontaktstellen (NCPs) mit dem wesentlichen Ziel, die internationale Suche nach geeigneten Projektpartnern im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien zu erleichtern:
Alle IKT Partnersuchen werden in kürzester Zeit an sämtliche IKT-Kontakte des weltweit arbeitenden Ideal-ist Netzwerks weitergeleitet. Nutzen Sie das äußerst effiziente Ideal-ist Partnersuch-Service jetzt auch im Rahmen von ICT PSP, ARTEMIS und ENIAC!


Kontaktpersonen

DI Susanne Formanek
T +43-(0)5-7755-4204
[email protected]
Europas Innovationsleistung stark verbessert
16.02.2009
Österreich ist bereits auf der Überholspur
Der kürzlich veröffentlichte Europäische Innovationsanzeiger 2008 ("European Innovation Scoreboard 2008") lässt erkennen, dass die Innovationsleistung der EU sich bis zum Beginn der Finanzkrise deutlich verbessert hat. Der Innovationsrückstand gegenüber den USA und Japan hat sich verringert, was vor allem auf die sehr guten Ergebnisse in neuen Mitgliedstaaten wie Bulgarien, Rumänien und Zypern zurückzuführen ist. EU-weit wurden besondere Verbesserungen in den Bereichen Fachkräfte und Innovationsfinanzierung erzielt. Die Investitionen der europäischen Unternehmen bleiben allerdings relativ niedrig, vor allem im Vergleich mit den USA und Japan. In dem Bericht „Forschung, Technologie und Wettbewerbsfähigkeit 2008“ findet sich eine eingehendere Analyse der Trends in der öffentlichen und privaten Forschung und Entwicklung, der technologischen Leistungen und der Fortschritte bei der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraumes.

„In Krisenzeiten dürfen Forschungsinvestitionen und Innovationstätigkeit nicht nachlassen. Sie müssen unvermindert aufrechterhalten werden, wenn Europa aus der Wirtschaftskrise gestärkt hervorgehen und die Probleme des Klimawandels und der Globalisierung bewältigen will. Die EU hat einiges zu bieten, u. a einen zunehmend attraktiven europäischen Forschungsraum und wachsende Innovationsfähigkeit. Es bleibt aber noch einiges zu tun. Vor allem muss das zu niedrige Investitionsniveau der Unternehmen angehoben werden. Die Initiativen der Kommission zur Verbesserung der Forschungseffizienz der EU, zur Innovationsförderung und zur Entwicklung von Märkten für Hochtechnologieprodukte bringen die EU auf den richtigen Weg.“, so Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen, zuständig für Unternehmens- und Industriepolitik, und Kommissar Janez Potočnik, zuständig für Forschung.

Dem Bericht zufolge lassen sich die europäischen Länder nach ihrem Leistungsniveau in vier Gruppen einteilen. So gut wie alle haben Verbesserungen erzielt, jedoch in unterschiedlichem Maße.

• Die Führungsgruppe bilden die Schweiz, Schweden, Finnland, Deutschland, Dänemark und Großbritannien. Ihre Innovationsleistung liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt. In dieser Gruppe sind die Schweiz und Deutschland die Länder mit der am schnellsten wachsenden Leistung.

• Die Verfolger sind Österreich, Irland, Luxemburg, Belgien, Frankreich und die Niederlande. Ihre Innovationsleistung liegt über dem EU-Durchschnitt. In dieser Gruppe verzeichnet Irland die rascheste Leistungssteigerung, gefolgt von Österreich.

Neues Portal zu Forschungsinfrastrukturen
16.02.2009
Eine neue Online-Datenbank zu Forschungsinfrastrukturen gibt Informationen über eine große Zahl von ‚Research Infrastructures (RI)“ von europäischem Interesse in sämtlichen Wissenschaftsbereichen.

Dies betrifft Einrichtungen und Anlagen genauso wie Ressourcen und verknüpfte Services, die von der Wissenschaftsgemeinschaft genutzt werden, um Spitzenforschung zu betreiben.

Ziel der Datenbank ist es, Wissenschaftlern/-innen, Forschern/-innen, und Politikern/-innen die Suche nach Services zu ermöglichen, die von den jeweiligen Infrastruktur-Maßnahmen angeboten werden.

Das Tool geht auf eine von der Europäischen Kommission und der European Science Foundation (ESF) durchgeführte Studie zurück. Die Datenbank gewährt Zugang zu den großen RIs in der EU und assoziierten Staaten. Dabei erhebt sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können nach Disziplinen, Staaten und dem Typ der Infrastruktur-Maßnahme abgerufen werden.

Im Zusammenhang mit Forschungsinfrastrukturen ist auch die EU-Initiative EuroRis-Net zu erwähnen: EuroRIs-Net strebt eine nachhaltige, weltweite Vernetzung, verbesserte Sichtbarkeit sowie eine Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung der nationalen Kontaktstellen für Forschungsinfrastrukturen in Europa und anderen Staaten an.
EuroRis-Net veröffentlicht auch einen Newsletter - neben aktuellen Informationen findet man diesmal auch ein interessantes Interview mit Gesprächspartner Mr. Fiorenzo Scaroni, Vice-chair der "e-Infrastructure Reflection Group (e-IRG)".


 


Europeana – Europas´ digitale Bibliothek
19.01.2009
“Europeana” heißt die Multimedia-Online-Bibliothek, die der Öffentlichkeit ab sofort zur Verfügung steht. Die Website „Europeana“ bietet den direkten Zugang zu mehreren Millionen digitaler Objekte aus Europas Bibliotheken, Museen, Archiven und audiovisuellen Sammlungen über ein einziges Portal.

Europeana stärkt die europäische Informationsgesellschaft: Die Angebote digitaler Quellen von Bibliotheken, Museen, Archiven, audiovisuellen Archiven sowie privatwirtschaftlicher Anbieter werden europaweit vernetzt und über ein einheitliches Portal zugänglich gemacht. Damit kommen wir dem Traum von der Verfügbarkeit des Weltwissens auf Knopfdruck einen wichtigen Schritt näher.

Europeana eröffnet komplett neue Möglichkeiten das kulturelle Erbe Europas zu erforschen. Ursprünglich bereits im November gestartet, konnte sie dem Ansturm an InteressentInnen zunächst nicht standhalten. Jetzt steht Europeana (mit geringen Einschränkungen) einem interessierten Publikum zur Verfügung.

Europeana bietet nutzerorientierte Werkzeuge für das Auffinden und die Nutzung von Inhalten unter einer multilingualen Oberfläche. Diese Werkzeuge ermöglichen es den Nutzern, verwandte Inhalte aus verschiedenen Ländern zu vergleichen – beispielsweise Artefakte, Bilder, Aufnahmen und Schriften zum Römischen Imperium, den Wikingern oder der europäischen Aufklärung.

Das Projekt "European digital library network" begann im Herbst 2007 mithilfe finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission mit der Entwicklung der Europeana.  


Öffentlicher Konsultationsprozess zum Thema: "Harmonisation of the 24 GHz range radio spectrum"
12.01.2009
Ihr Input bis 2. Februar 2009!

Die Europäische Kommission (DG ICT for Transport) hat einen öffentlichen Konsultatiosprozess zum Review "Policy on the harmonisation of the 24-GHz-range radio spectrum band for the time-limited use by automotive short-range radar (SRR) equipment" gestartet.
Falls Sie Interesse an diesem Themenbereich haben, zögern Sie nicht Ihren Beitrag dazu zu leisten!

Mehr Informationen sowie den dazugehörigen Fragebogen finden Sie unter "Links" auf dieser Seite.


Call for Tender: Studie zum Thema “Impact of software and services”
08.01.2009

Die Europäische Kommission (DG "Information Society and Media) hat einen sogenannten "Call for Tender" für eine Studie zum Thema „Impact of software and services“ veröffentlicht.
Folgende Schwerpunkte sollen dabei beleutet werden: Potentieller ökonomischer und sozialer Einfluss von Software und Dienstleistungen im Bezug auf das "Future Internet", welchen Einfluss hat dieses auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit und welche Aktivitäten müssen diesbezüglich gesetzt werden.

Die Ergebnisse der Studie sollen eine wesentliche Grundlage für (forschungs-)politische Entscheidungen innerhalb der Europäischen Union bieten.

Die Einreichfrist endet am 2. Februar 2009, die dafür benötigten Unterlagen können bis zum 30. Jänner 2009 angefordert werden.

2008

Europäischer e-Inclusion Preis 2008
28.10.2008
Die Sieger werden auf der Europäischen Ministerial e-Inclusion Konferenz bekanntgegeben und geehrt

Fünfunddreißig Initiativen von öffentlichen, privaten, karitativen und gemeinschaftlichen Organisationen in ganz Europa wurden als Finalisten für den Europäischen e-Inclusion Preis 2008 auf der Shortlist verzeichnet. Die von der Europäischen Kommission ausgewählten Innovationen sollen unter anderem sozial benachteiligten Europäern helfen, die Lebensqualität von vielen Menschen verbessern und andere anregen, mehr zu tun! Die SiegerInnen werden auf der in Wien stattfindenden Europäischen e-Inclusion Ministerial Konferenz bekanntgegeben, zu der 1.200 TeilnehmerInnen erwartet werden.

 


Links

Leitfaden zu EU-Fördermöglichkeiten veröffentlicht
13.10.2008
Finden Sie das passende Förderprogramm für Ihre Aktivitäten

Der praktische und nutzerfreundliche Leitfaden zu EU-Fördermöglichkeiten erleichtert Ihnen das Zurechtfinden im Förderdschungel. Schnell und verständlich werden Basisinformationen zu CIP, EU-Forschungsrahmenprogramm und Strukturfonds vermittelt.

Der Leitfaden beinhaltet eine innovative Checkliste und Scorecard mit der Sie rasch die richtige Fördermöglichkeit für alle Stufen Ihres Projektes identifizieren.


NEM veröffentlicht Vision 2020 und Forschungsagenda
13.10.2008

Die Europäische Technologieplattform NEM "Networked and Electronic Media" (ETP NEM) wurde im Dezember 2004 gegründet. Sie stellt den Zusammenschluss der Medienindustrie Europas dar.
Die Technologieplattform NEM  hat noch rechtzeitig vor dem NEM Summit 2008 (13.-15. Oktober 2008) ihre "NEM Vision 2020" veröffentlicht und ihre Strategische Forschungsagenda "NEM Strategic Research Agenda" aktualisiert. Im Zuge der ETP Aktivitäten konnten alle Mitglieder Einfluss auf den Inhalt dieser "Strategiepapiere" nehmen.

Lesen und erfahren Sie mehr über bevorstehende Maßnahmen der Hauptakteure der Medienindustrie sowie zum NEM Summit 2008 auf unser NEM Webseite (s. Links). Dort stehen auch alle relevanten Dokumente zum Download zur Verfügung. 


Großes Interesse an den ersten ARTEMIS und ENIAC Ausschreibungen
23.09.2008

Europaweit zählte ENIAC 265 TeilnehmerInnen an der Ausschreibung, insgesamt sind 158 Organisationen aus 20 verschiedenen Europäischen Ländern an zwölf Projektanträgen beteiligt. 47 Prozent der Projektpartner sind KMU was einem Förderanteil von 22 Prozent entspricht. Bei dem Joint Undertaking ARTEMIS gab es 398 EinreicherInnen aus 22 Europäischen Ländern, rund 28 Prozent der Projektpartner sind KMU. Der Großteil der Hauptakteure aus den Gebieten der Europäischen Halbleiter Industrie und der Embedded Systems Forschung ist in den Projekten involviert. Auch Österreichische Organisationen sind gut vertreten.
„Shaping the ICT research and innovation agenda for the next decade“
23.09.2008
Öffentlicher Konsultationsprozess, Beiträge bis 07.11.2008

Beiträge von VertreterInnen der Industrie-, von IKT ExpertInnen, politischen EntscheidungsträgerInnen und dem breiteren Publikum werden in eine neue Strategie fuer die IKT-Forschung und Innovation einfließen um im nächsten Jahr die Weichen für neue Strategien zu stellen. Das Ziel ist, die europäische IKT Industrie, besonders KMU, an vorderste Stelle der globalen Wettbewerbsfaehigkeit zu platzieren.


Kommission beschließt neues Programm zur Beseitigung technologischer Hindernisse
23.09.2008
ISA (Interoperability Solutions for European Public Administrations)

Die Europäischen Mitgliedsstaaten haben in den letzten Jahren ihre Verwaltungen schrittweise modernisiert um ihren BürgerInnen und Unternehmen Dienstleistungen auf elektronischem Weg anzubieten.

Die wachsende Mobilität von BürgerInnen und eine internationale Geschäftstätigkeit von Unternehmen verlangen nach einer hindernisfreihen Kommunikation auch zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten. Bei der Einführung von elektronsichen Dienstleistungen hatten die einzelnen Mitgliedsstaaten vorwiegend die nationale Dimension im Blick.
Als Reaktion auf die notwendige Zusammenarbeit auf EU-Ebene bei der Einführung von elektronischen Dienstleistiugnen sollen im neuen Programm ISA einvernehmliche Lösungen erarbeitet und gefördert werden. Ziel des Förderprogramms ist es e-Barrieren an den Landesgrenzen zu verhindern. ISA soll als Folgeprogramm von IDABC (läuft 2009 aus) soll im Zeitraum 2010-2015 die Zusammenarbeit der europäischen Verwaltungen unterstützen.

 


Ihre Projektidee am Swiss ICT Summit
09.09.2008
Einreichfrist ist der 24.September 2008

In Zusammenarbeit mit „Euresearch“ findet am 10.Oktober 2008 in Lugano (CH) der internationale Informationstag  „The Future Internet - Enabling Smarter Organizations“ statt. Die Themen der Veranstaltung werden sich in der 4. Ausschreibung im Bereich IKT wiederfinden. Sie haben die Möglichkeit auch Ihre Projektideen im Rahmen einer Networking Session zu präsentieren und mit Vertretern der Europäischen Kommission zu besprechen. Einreichfrist ist der 24.September 2008.

Sollten Sie selbst nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, kann ein Vertreter der FFG, DI Jürgen Rattenberger, Ihre Ideen vor Ort vorstellen. Kontaktieren Sie ihn bitte diesbezüglich oder füllen Sie die unten angeführte Vorlage für Projektideen vor dem 24. September 2008 aus und senden Sie diese an die angegebene email Adresse.


Kontaktpersonen

DI Jürgen Rattenberger 
T +43 (0)5 7755 - 4208
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
Downloads

Aufruf für IKT-ExpertInnen im 7. EU-Rahmenprogramm
20.08.2008
Für die Evaluierung von Projektanträgen werden noch ExpertInnen aus Industrie und Wissenschaft gesucht

Die Europäische Kommission sucht ExpertInnen aus Industrie und Wissenschaft, die an der Evaluierung von Projektanträgen teilnehmen möchten und/oder für Projektüberprüfungen ("Reviews") und begleitende Aufgaben im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm zur Verfügung stehen. Diese Tätigkeit kann sehr hilfreiche Erfahrungen liefern, z.B. beim Verfassen zukünftiger eigener Projektanträge, zudem wird sie finanziell vergütet. Auch Organisationen können Fachleute empfehlen.  

ExpertInnen, die bereits im 6. EU-Forschungsrahmenprogramm registriert waren, werden per Email gebeten, ihre Daten in die neue Datenbank zu transferieren. Ab sofort ist eine Registrierungsseite freigeschaltet.
Für Rückfragen wurde ein Experten-Helpdesk errichtet: Kontakt per Email unter [email protected]


2. Deutscher AAL-Kongress 2009 – „Call for Papers“
20.08.2008
Einsendeschluss ist der 26.09.2008 !

Im neuen Forschungs- und Anwendungsgebiet „Ambient Assisted Living“ (AAL) werden intelligente Systeme entwickelt, die ein selbstbestimmtes Leben zuhause ermöglichen und die Kommunikation mit dem sozialen Umfeld verbessern. Die Beiträge sollten jeweils einen typischen AAL-Use-Case aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Typische Use Cases sind z.B.: Unterstützung bei Erkrankungen, Sicherheit im Haushalt oder alleine Wohnen. Dabei sollten idealerweise entweder wissenschaftliche oder praxisorientierte Themen aufgegriffen und in Bezug zu einem Einsatzfall dargestellt werden.

Nach einem sehr erfolgreichen Auftaktkongress stellt der zweite deutsche AAL-Kongress von 3.-4. Februar 2009 Anwendungsfälle – Use Cases – in den Vordergrund, um die Entstehung bedarfsgerechter und marktorientierter Produkte zu fördern. Der Kongress führt Entwickler, Hersteller, Dienstleister, Betreiber und Anwender zu einem intensiven Meinungs-, Informations- und Wissensaustausch in Workshops und Präsentationen zusammen.


Erste ICT Call 3 Resultate – Erfolg für Österreich!
07.08.2008
Mit 829 Anträgen schloss die dritte Ausschreibung

Erfreulich sind die aktuellen Ergebnisse der österreichischen Beteiligung im dritten ICT Call: Österreich ist mit 30 von insgesamt 497 EU-TeilnehmerInnen in Projekten vertreten und liegt damit an erfreulicher 6. Stelle unter den „EU-26“. Insgesamt sind 623 TeilnehmerInnen in Projekte involviert.
Das Gesamtergebnis zeigt eine sehr interessante Entwicklung: 37 % der insgesamt 829 eingereichten Proposals sind positiv evaluiert worden – im Vergleich dazu lag die Erfolgsquote der Proposals, die den Schwellenwert der Evaluierung erreichten im ersten bzw. zweiten Call bei 44% respektive bei 49%. Der "Draft Implementation Plan" für die 3. Ausschreibung weist die besten 71 förderungswürdigen Anträge aus - 265 Millionen Euro sind zu vergeben.


ICT 2008 Lyon - Programmgestaltung
07.08.2008
Online-Bewertung der „Networking Sessions“ bis 29.8.2008

Mit Ihrer Hilfe wird die endgültige Auswahl bezüglich der über 200 Vorschläge zu den „Networking Sessions“ der "ICT 2008" getroffen. Kommentieren und bewerten Sie mit! Ihre Schwerpunktsetzung und Ihr Mitwirken sichern das Zustandekommen der „Sessions“, die Ihrem Interesse entsprechen. Gestalten Sie das Konferenzprogramm noch bis zum 29. August 2008.

Auch Ideal-ist, das weltweite IKT Partnersuch-Netzwerk, ist mit zwei Vorschlägen vertreten und bittet um Ihre Unterstützung. Die Bewertung nimmt nur 2 Minuten in Anspruch. Bitte loggen Sie sich ein, registrieren Sie sich und kommentieren Sie mit.

Die ICT 2008 findet von 25. bis 27. November 2008 unter dem Motto "I´s to the Future: invention - innovation - impact" in Lyon statt und ist die größte Veranstaltung für Forschung im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie in Europa. Mehr als 4000 TeilnehmerInnen, inbesondere ForscherInnen und politische EntscheidungsträgerInnen, werden auf dieser Konferenz erwartet.


ebiz egovernment award
07.08.2008
Wirtschaftspreis für nachhaltige und kreative IT-Lösungen

Das Bundeskanzleramt, Plattform "Digitales Österreich", veranstaltet auch heuer wieder mit Partnern aus Wirtschaft und Medien den "ebiz egovernment award". Der Award richtet sich an IT-Spezialisten und ihre Kunden - jene Unternehmen und Verwaltungen, die erkannt haben, mit Hilfe von IT-Lösungen ihr "Business" effizient und gewinnbringend fördern zu können.

Teilnahmeschluss ist der 31. August 2008 - die Teilnahme ist kostenlos. Der Award wird in jedem Bundesland vergeben, im Finale in Wien im Herbst werden die Bundessieger gekürt. Nähere Informationen zu der bunten Themen- und Projektvielfalt sowie den Preisträgern der Vorjahre finden Sie unter www.report.at/award. Sie finden dort auch die Einreichformulare für den "ebiz egovernment award 2008" sowie für die Sonderpreise "Barrierefreiheit in der IT" und "Gelebte Chancengleichheit in der IT".


Kontaktpersonen

   
Martin Szelgrad, 0699/19029918, [email protected]
Links

Einheitliches Registrierungssystem PDM-URF
24.07.2008
Registrieren Sie Ihre Organisation!

Die Europäische Kommission weist darauf hin, dass die Registrierungsnummern (PIC) konsequent von allen teilnehmenden Einrichtungen, insbesondere Experten für Evaluierungen von ICT PSP, Projekten genutzt werden sollten! Teilnehmer am 7. Forschungsrahmenprogramm müssen validiert werden, bevor die Europäische Kommission mit ihnen Finanzhilfevereinbarungen abschließt. Dies bedeutet, dass rechtliche, finanzielle und sonstige Informationen und Nachweise von den Einrichtungen abgefragt, die Richtigkeit der Angaben geprüft und sie dann in einer Datenbank gespeichert werden. Diese Datenbank trägt die Bezeichnung PDM - URF (participant data management - unique registration facility).


Erneuerung der Richtlinien der PSI
24.07.2008
Online Konsultation zum Thema „Review of the Public Sector Information Directive"
Die Europäische Kommission ruft zur öffentlichen Konsultation bis 15.September 2008 auf. Alle InteressentInnen sind eingeladen aktiv mit Ideen, Vorschlägen, Stellungnahmen und Informationen richtungsgebend zu der anschließenden Debatte beizutragen. Der Zweck ist so viele Informationen wie möglich von unterschiedlichen Quellen zu sammeln, eingeschlossen sind die öffentlichen, kommerziellen und nicht kommerziellen Benützer (Universitäten, NGOs).

ICT PSP Expertendatenbank
24.07.2008
Europäische Kommission sucht ExpertInnen

Unabhängige ExpertInnen werden gebeten an der Eintragung in die ICT PSP Expert Database teilzunehmen um die Europäische Kommission bei der Evaluierung von Projekteinreichungen und der Bewertungen von Projekten zu unterstützen.



Kontaktpersonen

Mag. Daniela Hackl 
T +43 (0)5 7755 - 4203
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
Downloads

Ausschreibung im ICT Policy Support Programme (ICT PSP) geöffnet
10.07.2008
Aktuelle Partnersuchen und FFG Services

Hauptthemen der aktuellen Ausschreibung sind eGovernment, ICT for ageing und ICT for Energy Efficiency. Zahlreiche Partnersuchen zur aktuellen Ausschreibung wurden bereits auf der FFG Webseite und in der Partnersuchdatenbank der Kommission publiziert.
Einreichfrist für Projekte ist der 9. September 2008.

ICT PSP Förderungen haben das Ziel die Nutzung von IKT im privaten und öffentlichen Sektor voranzutreiben und damit die Innovation- und Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken.

Die FFG berät Sie in allen Fragen zum Förderprogramm - nutzen Sie das kostenlose Service!


Kontaktpersonen

Mag. Daniela Hackl 
T +43 (0)5 7755 - 4203
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
Öffentlicher Konsultationsprozess zum Thema „ICT enabling energy efficiency“
10.07.2008
Alle Interessenten sind eingeladen sich an der Diskussion aktiv zu beteiligen und richtungsgebend an der diesbezüglichen EU Politik mitzuwirken.


Ab sofort bis zum 21. Juli 2008 besteht die Möglichkeit sich am öffentlichen Konsultionsprozess zum Thema „ICT enabling energy efficieny“ zu beteiligen. Beiträge zur Konsultation können online  eingereicht werden.

Die Ergebnisse dieses Konsultationsprozesses werden in ein Update des kürzlich von der Europäischen Kommission veröffentlichten Dokuments zum Schwerpunkt "Addressing the challenge of energy efficiency through Information and Communication Technologies" einfließen.

 


Kontaktpersonen

   

[email protected]
ICT for Sustainable Growth Unit,
Information Society and Media DG, European Commission,
B-1049 Brussels

austrian eletronic network - 2. Ausschreibung
18.06.2008
Die Einreichfrist endet bereits am 30.6.2008

Für kleinere und mittlere Unternehmen, sowie High-Tech Unternehmen, Vereine und Verbände gibt es im Rahmen des Programms „austrian electronic network“ (AT:net) Projektförderungen des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zur Einführung von qualitativen und innovativen Breitbanddiensten und -anwendungen, die innovative Verwertung von Forschungsergebnissen - Markteinführung von Prototypen - und den Breitbandausbau.

Anträge, die bis zum 30.6.2008 um 12 Uhr bei der FFG, Bereich Thematische Programme, einlangen, können im Auswahlverfahren für eine Förderung berücksichtigt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der Homepage unter  http://www.ffg.at/atnet


Das Partnersuchtool für ARTEMIS und ENIAC Projekte: Ideal-ist
18.06.2008
Ideal-ist erleichtert die internationale Konsortialbildung für die aktuellen Ausschreibungen

Die EU-Initiative Ideal-ist ist ein seit mehr als 10 Jahren bestehendes Netzwerk nationaler Kontaktstellen in Europa und vielen anderen Staaten weltweit.

Die wichtigste Aufgabe dieses Netzwerks ist die Suche nach geeigneten Partnern für Projekteinreicher im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Ideal-ist bietet ein einfaches Onlinetool für IKT-Partnersuchen, das nun auch für die Gemeinsamen Unternehmen (GU) ARTEMIS und ENIAC verfügbar ist:

Die GU ARTEMIS und ENIAC, sind Public-Private-Partnerships zwischen Europäischer Kommission, Mitgliedsländern und europäischen Industrieunternehmen und haben die ersten Ausschreibungen für kooperative Projektvorschläge mit  einem Gesamtbudget von jeweils 98 Mio. bzw. 90 Mio. Euro am 8. Mai 2008 gestartet.

Das Budget für österreichische Teilnehmer beträgt jeweils 4 Mio. Euro aus nationalen Mittel sowie 2,2 Mio. Euro aus dem 7. EU-Forschungrahmenprogramm. Die Einreichfrist endet am 3. September 2008. Diese neuartigen, industriegetriebenen Initiativen zur Forschungsförderung konzentrieren sich auf marktnahe Forschung im Bereich Embedded Systems sowie Nanoelektronik und haben das Ziel die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die FFG ist für die Information und Beratung der österreichischen Förderwerber zuständig. Da es sich bei den GU ARTEMIS und ENIAC um neuartige Initiativen handelt, empfiehlt die FFG Interessenten möglichst frühzeitig Kontakt aufzunehmen.


Kontakte knüpfen in Athen: "FP7 ICT Partnering Event"
26.05.2008
Für bis zu fünf ForscherInnen können Reisekosten zum Brokerage übernommen werden


Am 12. Juni 2008 findet in Athen die Konferenz "FP7 ICT Partnering Event" statt. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen ein Brokerage und Vorträge zu künftigen IKT-Ausschreibungen im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm. Die Konferenz ist eine Initiative des EU Projekts ERA WESTBALKAN+.

Die Konferenz bietet die Möglichkeit, in persönlichen Gesprächen mit IKT-ForscherInnen aus dem West-Balkan (Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, EJR Makedonien, Montenegro und Serbien), sowie Griechenland und Slowenien über folgende Themengebiete zu sprechen:

  • Pervasive and Trusted Networks and Service Infrastructure
  • Digital Libraries and Content
  • Cognitive Systems, Interaction, Robotics

und sich konkret auf die 4. IKT-Ausschreibung im RP7 im Herbst 2008 vorzubereiten.

Die FFG kann im Rahmen des Projekts ERA WESTBALKAN+ für bis zu fünf ForscherInnen aus Österreich die Reisekosten zum Brokerage übernehmen. Anfragen zur Übernahme der Reisekosten richten Sie bitte bis 30. Mai formlos und schriftlich an Victoria Solitander ([email protected]).

Registrieren Sie sich hierzu bitte unter http://www.matchmaking.at/athen2008 und legen Sie Ihr persönliches Forschungsprofil an. Sie finden auf der Webseite auch alle notwendigen Informationen zur Konferenz.

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Anmeldeschluss fuer die Registrierung ist der 30. Mai 2008. Ab 1. Juni 2008 können Sie Gesprächstermine online reservieren.

 


Kontaktpersonen

Mag. Victoria Solitander 
T 43 (0)5 7755 - 4606
F 43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
Neuer Call for Tender der Europäischen Kommission
23.05.2008
Studie zu "Multi-territory licensing for the online distribution of audiovisual works in the European Union"


Die neue Richtlinie zu "Audiovisual Media Services" soll die grenzüberschreitende Entwicklung von On-Demand-Services erleichtern, insbesondere im Onlinebereich. Die ausgeschriebene Studie soll die ökonomischen und kulturellen Auswirkungen der Einführung eines Systems bewerten, das Formen der multi-territorialen Lizenzierung von audiovisuellen Arbeiten anregt. 

Alle wesentlichen Unterlagen zu diesem Call for Tender finden Sie hier.


Neues Partnersuchtool für Ambient Assisted Living (AAL) Projekte
21.05.2008
AAL Association erleichtert mit dem Partnersuchtool die internationale Konsortialbildung


Die Ambient Assisted Living (AAL) Association hat ein Partnersuchtool entwickelt, das die Zusammenstellung potenzieller Konsortien für das Ambient Assisted Living Joint Programme erleichtern und fördern soll.

Bei grundsätzlichem Interesse an einer Teilnahme an AAL-Projekten, empfehlen wir, sich bei dem Partnersuchtool zu registrieren und Ihre Expertise und Ihre Interessen einzugeben. Gleichzeitig können Sie dort die Profile potenzieller Konsortialpartner finden und Kontakt aufnehmen.

 


Leitfaden zum Entstehungsprozess von RP7-Arbeitsprogrammen
15.05.2008
Prägnanter Überblick zu vorhandenen Einflussfaktoren


Der Leitfaden "A rough guide to FP7 Work Programmes" beschreibt ausführlich den Entstehungsprozess von Arbeitsprogrammen im 7. Forschungsrahmenprogramm. In dem Leitfaden wird unter anderem darauf eingegangen, wie externe Beratung in die Arbeitsprogramme einfließt, wie die kommissionsinternen Abläufe sind und wie die Zusammenarbeit mit den Programmkomitees funktioniert.

Der Leitfaden ist im Auftrag des schwedischen Forschungsministeriums und von VINNOVA entstanden. Der Autor, Dan Andrée, war vier Jahre lang in der Europäischen Kommission tätig.


Ausschreibung zu e-Infrastrukturen ist offen
06.05.2008
Einreichfrist endet am 11. September 2008


Die vierte Ausschreibung zu Forschungsinfrastrukturen (FP7-INFRASTRUCTURES-2008-2) ist am 6. Mai 2008 gestartet. Die Einreichfrist für Projektvorschläge endet am 11. September 2008 (17.00 Uhr Ortszeit in Brüssel).

Zu folgenden Forschungsthemen sind in der Challenge "1.1.2 ICT based e-Infrastructures" Einreichungen möglich:

  • INFRA-2008-1.2.1: GÉANT
  • INFRA-2008-1.2.2: Scientific Data Infrastructure

Das insgesamt zur Verfügung gestellte Budget beträgt 20 Millionen Euro. Alle relevanten Unterlagen und Informationen zur Antragstellung finden Sie unter http://rp7.ffg.at/resinf_ausschreibungen

 


ARTEMIS und ENIAC eröffnen erste Ausschreibungen
24.04.2008
Budget für Forschung in Nanoelectronics und Embedded Systems beträgt über 188 Mio. Euro


Die Gemeinsamen Unternehmen (GU) ARTEMIS und ENIAC, Public-Private-Partnerships zwischen Europäischer Kommission, Mitgliedsländern und europäischen Industrieunternehmen, führen ihre ersten Ausschreibungen für kooperative Projektvorschläge durch.

Diese neuartigen, industriegetriebenen Initiativen zur Forschungsförderung konzentrieren sich dabei auf marktnahe Forschung, die Prototypen und Demonstratoren mit domänenübergreifender Anwendbarkeit schafft und so zu wichtigen gesellschaftlichen Zielen Beiträge leistet.

Die Eröffnung der beiden Ausschreibungen erfolgt am 8. Mai 2008. Die Einreichfrist endet mit 3. September 2008. Die nationalen Mittel für österreichische TeilnehmerInnen betragen jeweils 4 Mio. Euro bereitgestellt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit). Dazu kommen jeweils 2,2 Mio. Euro aus dem Budget des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms.

Spätestens ab 8. Mai erhalten Sie alle relevanten Ausschreibungsinformationen unter http://www.ffg.at/artemis beziehungsweise http://www.ffg.at/eniac. Weitere Informationen finden Sie zudem auf unserer RP7-Website unter http://rp7.ffg.at/artemis-jti beziehungsweise http://rp7.ffg.at/eniac-jti.

Erste Projektideen für ARTEMIS wurden bereits im April bei einem internationalen Informationstag in Düsseldorf präsentiert und sind über folgenden Link abzurufen: https://www.artemisia-association.org/brokerage-event. Weitere Projektideen und Partnersuchen für ARTEMIS werden ab sofort auch bei dem IKT-Partnersuchprojekt Ideal-ist (http://www.ideal-ist.net) veröffentlicht. Projektideen für ENIAC dürften hier in Kürze folgen.

Für den 30. Mai 2008 ist eine nationale Veranstaltung zu den Gemeinsamen Unternehmen ARTEMIS und ENIAC geplant. Nähere Informationen dazu folgen in Kürze.

Die großen neuen europäischen Forschungsinitiativen ARTEMIS (GU) und ENIAC (GU) bieten mit einer Laufzeit bis 2013 und einem Gesamtbudget von jeweils bis zu 2,5 Mrd. Euro eine wichtige Ergänzung zum 7. EU-Forschungrahmenprogramm, EUREKA und den nationalen Förderprogrammen.  Die nationale Programmabwicklung erfolgt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).


Kontaktpersonen

DI Thomas Zergoi 
Referatsleiter IKT im Bereich EIP
T 43 (0)5 7755 - 4201
F 43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
DI Georg Niklfeld 
Programmleitung FIT-IT
T +43 (0)5 7755 - 5020
F +43 (0)5 7755 - 95020
[email protected]
European Grid Initiative
23.04.2008
Unterstützen Sie den Aufbau einer nachhaltigen, langfristigen europäischen Grid Infrastruktur


Die Europäische Grid Initiative (EGI – www.eu-egi.eu) strebt die Errichtung einer nachhaltigen Grid Infrastruktur in Europa an. Basierend auf existierenden Grid Technologien und angetrieben von den Bedürfnissen und Anforderungen der Forschungsgemeinschaft soll diese Initiative den nächsten Schritt im Ausbau der Forschungsinfrastrukturen darstellen und damit nachhaltig die wissenschaftliche Zusammenarbeit im europäischen Forschungsraum (European Research Area – ERA) unterstützen.

Die tragende Basis von EGI sind die Nationalen Grid Initiativen (NGI), die das Grid in den jeweiligen Ländern betreiben. In Österreich ist dies das Austrian Grid (www.austriangrid.at), welches bereits jetzt von vielen WissenschafterInnen für ihre tägliche Arbeit genutzt wird. Damit die Interessen der heutigen und zukünftigen österreichischen ForscherInnen und Forschungseinrichtungen in der geplanten EGI Organisation auch entsprechend unterstützt werden, müssen die Wünsche der österreichischen Grid Anwender jetzt eingebracht werden.

Im Rahmen des EU Projekts EGI Design Study (EGI_DS) werden Ihre Wünsche bezüglich der zukünftigen europäischen Grid-Infrastruktur gesammelt und fließen damit in die Definition der EGI Organisation ein. Wenn Sie Interesse oder Bedarf an der Verwendung des pan-europäischen Grids haben, melden Sie sich bitte mit Ihren formlosen Anforderungen beim EGI_DS Team (Kontakt siehe unten).

Weitere Informationen zum Thema Forschungsinfrastrukturen finden Sie auch unter http://rp7.ffg.at/resinf


Kontaktpersonen

   
Ao.Univ.-Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Projektdirektor EGI_DS, Johannes Kepler Universität Linz, [email protected], +43 (732) 2468-9499
Projekteinreichungen in der dritten IKT-Ausschreibung
16.04.2008
Die Europäische Kommission hat einen ersten Überblick zur Anzahl der Einreichungen veröffentlicht


Das Budget der dritten IKT-Ausschreibung im 7. Forschungsrahmenprogramm beträgt 265 Millionen Euro. Bis zum Ende der Einreichfrist am 8. April sind insgesamt 829 Projektanträge über das elektronische Antragssystem EPSS erfolgreich eingelangt.

Zum derzeitigen (vorläufigen) Stand geht die Europäische Kommission von 141 Integrierten Projekten (IP), 16 Exzellenznetzwerken (NoE), 606 STRePs und 66 Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (CSA) aus. Diese Zahlen können sich noch geringfügig ändern, wenn alle fehlerhaften und leeren Proposals aus- und umsortiert worden sind.

AntragstellerInnen, deren elektronische Einreichung erfolglos war, sollten sich direkt an das EPSS Helpdesk ([email protected]) wenden. Ein unabhängiges Komitee wird jeden einzelnen Fall prüfen.

Die dritte Ausschreibung war übrigens die letzte Ausschreibung im IKT-Arbeitsprogramm 2007/2008. Das neue Arbeitsprogramm 2009/2010 wird auf der ICT-Konferenz in Lyon im November 2008 vorgestellt. Die erste Ausschreibung des neuen Arbeitsprogramms wird für November 2008 erwartet.


Deutschsprachiger Leitfaden zur Finanzierung indirekter Maßnahmen im RP7
15.04.2008
Übersetzung des offiziellen "Guide to Financial Issues" der Europäischen Kommission


Das Büro Brüssel der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. hat in Zusammenarbeit mit dem Bereich für Europäische und Internationale Programme der FFG den „Guide to Financial Issues relating to FP7 Indirect Actions” übersetzt.

Der deutschsprachige Leitfaden soll sowohl AntragstellerInnen, AdministratorInnen als auch ProjektkoordinatorInnen eine finanztechnische Hilfestellung im Rahmen von RP7-Projekten geben.

Weitere Informationen bezüglich Preis und Bestellmodalitäten finden Sie unter http://rp7.ffg.at/finanzleitfaden


World Community Grid
14.04.2008
Kostenlose Rechenkapazität für heimische Forschungsprojekte


Das World Community Grid (www.worldcommunitygrid.org) bietet innovativen österreichischen Forschungsteams die Möglichkeit die immensen Rechenkapazitäten des gemeinnützigen Computernetzwerkes für Ihre Projekte kostenlos zu nutzen. Ein prominent besetzter Beirat aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft wählt die Forschungsprojekte für das World Community Grid aus, die signifikante Ergebnisse für die dringendsten Probleme der Menschheit versprechen und von der Grid-Technologie am meisten profitieren können.

Forschungsprojekte in folgenden Bereichen werden vom World Community Grid unterstützt:
• Heilungsmittel für Infektionskrankheiten 
• Erforschung von genetischen Krankheiten 
• Naturkatastrophen und Welternährung 
• Umweltforschung 

IBM Österreich möchte in Zukunft verstärkt heimischen ForscherInnen und Forschungseinrichtungen die Chance geben, von diesen Rechenressourcen zu profitieren und Projekte zu beschleunigen bzw. erst möglich zu machen.

Die Computerkapazitäten kommen ausschließlich öffentlichen und gemeinnützigen Forschungsorganisationen zu Gute. Forschungsprojekte, welche die Bekämpfung von Krankheiten in Entwicklungsländern unterstützen oder Projekte, aus denen sich neue Forschungsfelder öffnen, werden bevorzugt. Unterstützt werden auch kleinere Forschungsvorhaben von öffentlichen oder Non-Profit Organisationen.

Stellen Sie hier Ihren Antrag!


Kontaktpersonen

   
Mag.a Isabella Luschin, IBM Österreich, Corporate Citizenship & Communications, [email protected], +43 (1) 21145-3815
Informations- und Kommunikationstechnologien in EUREKA
08.04.2008
Neue Projektideen online


Das europäische Programm EUREKA bietet österreichischen Spezialisten im Bereich IKT die Gelegenheit, sich an den unten folgenden, internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu beteiligen.

EUREKA SPAM GLOBBER: extremely efficient hardware SPAM filter for hosting service providers based on massive parallel processing algorithms (http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2407)

CELTIC EASY TRADE: on line platform allowing small companies expand their area of operations by coming closer to the customer (http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2400)

CELTIC ICE: deals with the introduction of a set of new technologies such as artificial intelligence techniques, semantic technologies, advance user interface facilitating the communication between companies" computer systems and customers" requests (http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2402)

CELTIC IPTV: works towards the definition of an IPTV architecture for a unified, integrated and converged global platform and infrastructure enabling efficient transmission of digital video and information in any virtual form across broadband networks (http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2403)

CELTIC HOME NETWORKS: deals with some activities related to domotics, such as Remote Device Management, P2P technologies, etc. (http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2401)

CELTIC LEGO: Leveraging enterprises groupware for construction sector
(http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2404)

CELTIC RELAY: social platform for IMS (IP Multimedia subsystem) relay services (http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2405)

CELTIC SENSES: sensor networks for ubiquitous enterprise services
(http://www.ffg.at/getdownload.php?id=2406)

 


Links

Die dritte IKT-Ausschreibung auf einen Blick
01.04.2008
Neues Dokument der Kommission gibt einen Überblick über den weiteren Ablauf der Ausschreibung


Die Kommission hat auf ihrer neuen Ausschreibungsseite eine einseitige Zusammenfassung mit allen wichtigen Informationen zur Einreichung und Evaluierung der dritten IKT-Ausschreibung veröffentlicht. Ziel ist es, AntragstellerInnen einen besseren Überblick ueber die wichtigsten Prozessschritte zu vermitteln, um eine erfolgreiche Projekteinreichung zu erleichtern.

Das Dokument finden Sie unten anbei und kann auch unter "Additional Documents" auf der Ausschreibungsseite von CORDIS heruntergeladen werden.

Sollten Sie als KoordinatorIn übrigens noch einen Last-Minute-Proposalcheck wünschen, steht Ihnen unser Team in der FFG gerne zur Verfügung. Unsere Kontaktdaten finden Sie hier.


Downloads

Gestalten Sie das Programm der ICT 2008 mit
12.03.2008
Europas größte IKT-Konferenz findet heuer vom 25.-27. November 2008 in Lyon statt


Die ICT 2008 ist Europas größte IKT-Konferenz und findet heuer vom 25.-27. November in Lyon statt. Seit kurzem ist die Website online und eine Registrierung möglich. Die Europäische Kommission ist der Veranstalter der Konferenz und bietet interessierten Organisationen die Möglichkeit, sich aktiv in die Gestaltung der Ausstellung und der Networking Sessions einzubringen.

Die Website zur Konferenz finden Sie auf den Seiten der Kommission unter
http://ec.europa.eu/information_society/events/ict/2008/index_en.htm
Hier können Sie auch den ICT 2008 Newsletter bestellen und sich registrieren.

Eine Einreichung von Vorschlägen für die Ausstellung der ICT 2008 ist ab sofort unter http://ec.europa.eu/information_society/events/ict/2008/exhibition/index_en.htm möglich.
Einmal eingereichte Vorschläge können bis zum Stichtag am 5. Mai 2008 modifiziert werden.

Ideen für die Networking Sessions können in Kürze unter http://ec.europa.eu/information_society/events/ict/2008/networking/index_en.htm eingereicht werden.

 


Geförderte IKT-Projekte der ersten Ausschreibung
11.03.2008
Kurzvorstellungen von 309 neuen IKT-Projekten im 7. Forschungsrahmenprogramm


Die Kommission hat Kurzvorstellungen von 309 geförderten Projekten der ersten IKT-Ausschreibung im 7. Forschungsrahmenprogramm veröffentlicht. An fast einem Drittel dieser Projekte sind österreichische Organisationen als Partner oder Koordinatoren beteiligt. 

Ein Blick auf die neuen Projekte ist insbesondere empfehlenswert, wenn Sie in der noch bis 8. April offenen, dritten IKT-Ausschreibung eine Projekteinreichung planen. Einige der geförderten Projekte wurden in den gleichen Herausforderungen eingereicht, die nun wieder ausgeschrieben sind.

Derzeit ist eine Suche unter den Projekten leider nur alphabetisch möglich, die Kommission hat aber geplant, in Kürze eine Stichwortsuche anzubieten.

Mehr Informationen erhalten Sie auf CORDIS unter http://cordis.europa.eu/fp7/ict/projects/home_en.html

 

 


Offene Konsultation zu Radio Frequency Identification (RFID)
26.02.2008
Beiträge zur neuen RFID-Empfehlung der Europäischen Kommission bis zum 25. April möglich


Die Europäische Kommission bereitet derzeit eine Empfehlung vor, die sich mit Fragen der Privatsphäre, des Datenschutzes und der Informationssicherheit bei der Nutzung der Radio Frequency Identification (RFID) Technologie beschäftigt.

Angesichts der hohen Bedeutung des Themas hat die Kommission nun alle Artikel der Empfehlungsvorlage veröffentlicht und einen breiten Konsultationsprozess gestartet. Eine Beteiligung steht allen Interessierten bis zum 25. April offen. Anschließend wird die Kommission die eingereichten Beiträge analysieren und noch vor Sommer 2008 eine Empfehlungsvorlage veröffentlichen.

Weitere Informationen zur offenen Konsultation finden Sie auf CORDIS.

Einen Überblick zum Thema bietet die Publikation "On RFID: The next step to The Internet of Things", in der die Ergebnisse und Präsentationen der gleichnamigen Veranstaltung in Lissabon im November 2007 zusammengefasst sind. Das Buch ist als Download auf CORDIS verfügbar.


Taschenbuchführer für Einsteiger
25.02.2008
Neue Broschüre zum 7. EU-Forschungrahmenprogramm auf deutsch erschienen


Kommen Ihnen Begriffe wie "RP6", "CORDIS", "Spezifische Programme", "Aufrufe zur Einreichung von Vorschlägen" bekannt vor? Haben sie an früheren Forschungsrahmenprogrammen der EU teilgenommen? Wenn nicht, dann wird die neue Broschüre der Europäischen Kommission Sie einer Teilnahme am "RP7" vielleicht etwas näher bringen. Die Broschüre bietet eine einfache Anleitung, wie man sich am 7. Rahmenprogramm für EU-Forschung (RP7) beteiligen kann, dem Hauptinstrument der Europäischen Union für die Forschungsförderung in Europa.

In der Broschüre erhalten Sie Informationen über die Bereiche und Aktivitäten, die die EU in dem Programm zu finanzieren plant, und bei welchen Stellen Sie sich für diese Förderung bewerben können. Ein kostenloses PDF können Sie auf den Seiten der DG Research (Dateigröße 1,51MB) herunterladen.

 


Reminder: Offene Konsultation zum IKT-Arbeitsprogramm 2009-2010
20.02.2008
Das Thema "Content and Knowledge" ist noch bis zum 28. Februar offen


Die Unit E2 von DG INFSO hat bei den Information Days in Luxemburg im Dezember 2007 einen öffentlichen Konsultationsprozess in Gang gesetzt, um die zukünftige Forschungsausrichtung und Prioritäten über das Jahr 2008 hinaus zu diskutieren. 

Alle Interessenten sind seitdem eingeladen, sich an der Diskussion aktiv zu beteiligen und zur Ausgestaltung des neuen Arbeitsprogramms 2009-2010 beizutragen. Das Arbeitsprogramm wird die IKT-Ausschreibungen für die kommenden zwei Jahre beinhalten, mit einem Budget von insgesamt mehr als 2 Milliarden Euro. 

Beiträge zur Konsultation können bis zum 28. Februar 2008 online eingereicht werden auf CORDIS.

Mehr Informationen zum Thema "Content and Knowledge" finden Sie ebenfalls auf CORDIS. Weitere offene Konsultationen der Europäischen Kommission finden Sie auf unserer Website unter Aktuelles.
 


Neuer Ideal-ist Newsletter erschienen
08.02.2008
Ideal-ist hat sich im FP7 als erfolgreiche Partnersuchplattform bewährt


Die zweite Ausgabe des Ideal-ist Newsletters kommt in völlig neuem Gewand daher. Ebenso wie das Webportal wurde auch der Newsletter des Partnersuchprojekts überarbeitet, um Forschungsorganisationen schneller, einfacher und übersichtlicher aktuellste Informationen zu bieten. 

Zentrales Thema des vorliegenden Newsletters sind die Erfolge der Ideal-ist Partnersuche in den letzten beiden IKT-relavanten Ausschreibungen des 7. Forschungrahmenprogramms. Auch aus österreichischer Sicht können sich die Zahlen sehen lassen: Insgesamt sind in der zweiten IKT-Ausschreibung und der gemeinsamen Ausschreibung ICT/SEC 8 österreichische Organisationen über Ideal-ist einem Projektkonsortium beigetreten. Das bedeutet, das etwa 1/5 aller österrereichischen Organisationen, die eine Anfrage (Expression of Interest) über Ideal-ist aufgegeben haben, am Ende auch als Projektpartner von den Koordinatoren akzeptiert und ins Konsortium eingeladen wurden.

Vor allem die Möglichkeit, über Ideal-ist auch aktiv Partner für die eigene Projektidee zu suchen, kann von österreichischen Organisationen aber noch stärker genutzt werden. Dass sich dies lohnt, zeigen unter anderem Ideal-ist Success Stories, die aktuell von der Kommission gefördert werden und erst über Ideal-ist ihre Kernpartner gefunden haben.

Weitere Themen des Newsletters bilden übrigens der neue RSS-Feed für Partnersuchen, eine aktuelle Umfrage zu den Services von Ideal-ist und vieles mehr.

Den Ideal-ist Newsletter können Sie direkt auf dem Ideal-ist Webportal herunterladen:
http://www.ideal-ist.net/press/ideal-ist-newsletters 
 
 


Kontaktpersonen

Mag. Frank Schneider 
T +43 (0)5 7755 - 4204
F +43 (0)5 7755 - 94204
[email protected]
HANDS ist eTEN Projekt des Jahres 2007
05.02.2008
Beste Projekte 2007 auch als Video verfügbar


Die Wahl ist entschieden: HANDS ist das eTEN Projekt des Jahres 2007.

Mit nahezu einem Drittel aller Stimmen wurde das Projekt zum Besten unter den 12 eTEN Monatsgewinnern gewählt. Ausgezeichnet wurden vor allem die verständliche Vermittlung der Projektziele und -ergebnisse sowie in diesem Zusammenhang die benutzerfreundliche Website. HANDS steht übrigens für Helping Answers Decision Service. Dahinter verbirgt sich ein Onlineservice, das die Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden durch IKT vereinfachen soll.

Werfen Sie einen Blick auf dieses und andere Erfolgsprojekte und lassen Sie sich zu neuen Ideen für das Programm eTEN/ICT PSP inspirieren. Alle herausragenden eTEN-Projekte des Vorjahres können Sie jetzt auch online als Video anschauen!


Beratung zu IKT-Forschungsprogrammen auf der ITnT 2008
31.01.2008
ExpertInnen der FFG am Stand des BMVIT

Die ExpertInnen der FFG bieten bei der ITnT 2008 Beratungen zu aktuellen Forschungsprogrammen im Bereich IKT. Informieren Sie sich bei der FFG und dem BMVIT über benefit, das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm, FIT-IT und Europäische Technologieplattformen.

benefit, das neue Technologieprogramm des BMVIT widmet sich allen Aspekten qualitativ hochwertiger Lebensraumgestaltung durch Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Nähere Informationen zum Programm benefit finden sie auch unter http://programm-benefit.at. Die Agenda des Messestands finden Sie unter http://www.programm-benefit.at/ITnT-Agenda


Zeit und Ort
ITnT 2008
5.-7. Februar 2008 
Messezentrum Wien
EconomyAustria Technologiepark 
Halle A, Stand 0834


Pressefrühstück und Podiumsdiskussion
Die Staatssekretärin im BMVIT, Christa Kranzl, lädt am Donnerstag, 7.2.2008 um 10.30 Uhr zu einem Pressefrühstück im Cafe-Bereich des Technologieparks ein.
Besuchen Sie zum Thema passend auch die Podiumsdiskussion: Faktor Mensch und neue Technologien: Synergie oder Widerspruch? Gast des BMVIT ist Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer Volkshilfe Österreich. Die Diskussion findet am Dienstag, 5.2.2008, um 16 Uhr auf der Bühne des Technologieparks in Halle A statt.


Downloads

 FFG Agenda zur ITnT (.pdf, 42 kb)
Einführung eines einheitlichen Registrierungssystems
31.01.2008
Europäische Kommission will Teilnahme am RP7 erleichtern


Die Europäische Kommission will die Verifizierung der Existenz und des rechtlichen Status sowie der operativen und finanziellen Leistungsfähigkeit aller potenziellen TeilnehmerInnen am RP7 erleichtern. Dazu hat die Kommission die "Unique Registration Facility" (URF) gegründet. Dieses einheitliche Registrierungssystem soll die Durchführung während der Vertragsverhandlungen übernehmen und vereinfachen.

Insbesondere werden Rechtspersonen grundlegende Daten und amtliche Dokumente dank des einheitlichen Registrierungssystems nur einmal einreichen müssen. Sie sind jedoch verpflichtet, etwaige Änderungen der Kommission mitzuteilen.

Die Kommission hat ihre Entscheidung in dem Dokument "Rules on verification of existence, legal status, operational and financial capacity" veröffentlicht. In einem weiteren Dokument wurden nun die Nationalen Kontaktstellen über den Status quo sowie weitere Entwicklungen dieses Services informiert. Derzeit befindet sich der Service noch in einer Vorlaufphase, mit einer vollständigen Implementierung wird ab Mitte 2008 gerechnet.

Unsere Experten geben Ihnen gerne weitere Auskünfte!


TRIPLE-I '08 Call for Papers
22.01.2008
Einreichung von Beiträgen noch bis 14. April 2008 möglich


Die TRIPLE-I '08 ist Österreichs größte Konferenz für Semantik, Wissensmanagement und neue Medien mit internationaler Ausrichtung. Unter der gemeinsamen Dachmarke werden in Graz drei Konferenzen parallel veranstaltet: I-SEMANTICS, I-KNOW und I-MEDIA.

Als deutliches Zeichen der Integration wurden heuer erstmals die Calls for Papers der drei Teilkonferenzen gleichzeitig gestartet. Die gemeinsame Deadline für die Einreichung von Beiträgen ist der 14. April 2008.

Neben dem wissenschaftlichen Vortragsprogramm wird bei der Triple-I '08 verstärkt die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft gefördert werden. Die dreitägige Konferenz wird durch ein Kooperationsforum von FFG und IRC Austria unterstützt und findet von 3. bis 5. September in Graz statt.

Details zur TRIPLE-I '08 finden Sie unter http://triple-i.tugraz.at


Offene Konsultation zum IKT-Arbeitsprogramm 2009-2010
15.01.2008
Neue Herausforderungen. Interessierte können sich online beteiligen.


Die Vorbereitungen der Europäischen Kommission zum neuen IKT-Arbeitsprogramm 2009-2010 sind in vollem Gange. Verschiedene Referate der Generaldirektion Informationsgesellschaft haben online zu einer öffentlichen Konsultation eingeladen. Auf diesem Weg kann sich jede/r Interessierte an der Erarbeitung der Ausschreibungstexte zu dem jeweiligen Thema beteiligen.

Zu folgenden Themen sind uns derzeit öffentliche Konsultationen über die genannten Webseiten bekannt (weitere Themen möglich):

Herausforderung 1.1: Future Network
Die Einreichungsfrist für Beiträge endet am 18. Januar 2008.
Weiterführende Information finden Sie hier auf CORDIS

Herausforderung 1.2: Service und Softaware Architekturen, Infrastrukturen und Engineering
Die Einreichungsfrist für Beiträge endet am 31. Jänner 2008.
Weiterführende Informationen finden Sie hier 

Herausforderung 1.5: Networked Media
Online-Konsultation (geplant) und Workshop am 29. Januar 2008 (Anmeldeschluß 18. Jänner)
Weitere Informationen finden Sie hier auf CORDIS

Herausforderung 3.5: Photonische Komponenten und Systeme
Offene Online-Konsultation (keine Fristen genannt)
Weitere Informationen finden Sie hier auf CORDIS

Herausforderung 4 : Digitale Bibliotheken und Inhalte
Die Einreichungsfrist für Beiträge endet am 28. Februar 2008.
Weiterführende Information finden Sie hier auf CORDIS

Herausforderung 8 : FET Proactive: Neu aufkommende und künftige Technologien : Proaktive Initiativen
Es ist eine Online-Konsultation und ein Konsultationsworkshop geplant, Termine werden nicht genannt. Grundsätzliche empfiehlt es sich aber, möglichst frühzeitig seine Empfehlung abzugeben.
Weiterführende Information finden Sie hier auf CORDIS





Neues Informationsangebot zu Joint Technology Initiatives
03.01.2008
CORDIS erweitert seine Dienste


Im Mai 2007 hat die Europäische Kommission die ersten Vorschläge für Joint Technology Initiatives (JTI) angenommen. Dabei wurden öffentlich-private Partnerschaften unter Beteiligung von Industrie, Forschungsgemeinschaft und öffentlichen Behörden erstmals auf europäischer Ebene vorgeschlagen, um ehrgeizige gemeinsame Forschungsziele zu verfolgen.

Am 20. Dezember verabschiedete der Europäische Rat die Verordnungen für die Gründung von vier gemeinsamen Unternehmen, die jeweils eine JTI als öffentlich-private Partnerschaft umsetzen und einen neuen Mechanismus für die Finanzierung integrierter industrieller Forschung etablieren.

Ein neuer Dienst zu diesen Entwicklungen wurde nun gestartet. Der Dienst umfasst Nachrichten und häufig gestellte Fragen zum Thema JTI, ebenso wie offizielle Dokumente. Die einzelnen bisher verabschiedeten oder vorgeschlagenen JTI werden ebenfalls von dem Dienst beschrieben.

Den neuen CORDIS RP7-Dienst zu den Gemeinsamen Joint Technology Initiatives finden Sie hier


2007

Wahl zum eTEN Projekt des Jahres
21.12.2007
Ihre Meinung entscheidet


Das Programm eTEN hat als Vorläufer des neuen ICT Policy Support Programmes (ICT PSP) Maßnahmen finanziert, die elektronische Dienste von öffentlichem Interesse in der gesamten Europäischen Union leichter verfügbar machen.

2007 wurde jeden Monat ein herausragendes, noch laufendes Projekt aus dem eTEN Programm von der Europäischen Kommission vorgestellt. Bis 21. Jänner können Sie nun mitentscheiden, welches dieser zwölf Projekte das eTEN Projekt des Jahres 2007 werden wird.

Lernen Sie hier die besten Projekte der vergangenen 12 Monate kennen
und wählen Sie hier Ihr persönliches eTEN Projekt des Jahres.


EPSS ist wieder online
20.12.2007
Elektronische Einreichungen ab dem 20. Dezember wieder möglich

Nach einer kurzen Unterbrechung ist das Electronic Proposal Submission Service (EPSS) ab heute, den 20. Dezember, wieder online verfügbar. Über das EPSS müssen alle Projektanträge (Proposals) für Förderungen im 7. EU-Rahmenprogramm eingereicht werden. Derzeit ist im Bereich IKT die dritte Ausschreibung noch bis zum 8. April 2008 geöffnet. Mehr Informationen zur Online-Einreichung erhalten Sie bei CORDIS oder direkt bei unseren Referenten.


Kontaktpersonen

DI (FH) Manfred Halver 
T +43 (0)5 7755 - 4207
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
DI Jürgen Rattenberger 
T +43 (0)5 7755 - 4208
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
Dritte Ausschreibung im Bereich IKT offen
04.12.2007
Europäische Kommission fördert Projekte mit einem Gesamtbudget von 265 Millionen Euro

Die Europäische Kommission hat am Dienstag, den 4. Dezember, die dritte Ausschreibung für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im 7. Forschungsrahmen­programm (RP7) eröffnet. Die Forschungsthemen sind
teilweise mit der ersten IKT-Ausschreibung identisch. Projektanträge, die in der ersten IKT-Ausschreibung von der FFG beraten wurden, waren nach einer aktuellen Analyse um 35 Prozent erfolgreicher.

Dritte Ausschreibung

In der dritten Ausschreibung für Informations- und Kommuni­ka­tions­technologien im 7. Forschungsrahmen­programm fördert die Europäische Kommission Projekte von Unternehmen und Forschungs­einrichtungen mit einem Gesamtbudget von 265 Millionen Euro. Die geförderten Themen­bereiche sind

  • Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik
  • Digitale Bibliotheken und technologiegestütztes Lernen
  • Intelligente Inhalte und Semantik
  • Neue und zukünftige Technologien (FET)

Die Einreichfrist für Projektanträge endet am 8. April 2008, 17.00 Uhr (Brüsseler Zeit). Auch Wiedereinreichungen von nicht geförderten Projekten aus der ersten IKT-Ausschreibung sind möglich. Alle Unterlagen zur Ausschrei­bung sind unter http://rp7.ffg.at/ikt_ausschreibungen online abrufbar.


Beratung der FFG

Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen können sich beim Referat für Informations- und Kommunikationstechnologien in den Europäischen und Internationalen Programmen der FFG kostenlos zu der aktuellen Ausschreibung informieren und beraten lassen – zu Projekt­formen und Möglichkeiten der Zusam­men­arbeit mit europäischen Part­nern ebenso wie zu Formulierungen in den Projektanträgen. Die mit der FFG in Kontakt stehenden Organisationen haben dadurch eine signifikant höhere Erfolgsrate in europäischen Program­men als Organisationen, die sich nicht beraten lassen.


Österreichische Erfolge der ersten IKT-Ausschreibung

In der ersten IKT-Ausschreibung des 7. Forschungs­rahmenprogramms im Frühjahr 2007 wurden 401 Projekte mit österreichischer Beteiligung eingereicht, von denen 80 Projekte von der Europä­ischen Kommission gefördert werden. Eine interne Analyse der geförderten Projekte zeigt dabei den Erfolg der Beratungen durch die FFG: Die Chancen auf eine EU-Förderung stiegen in der ersten IKT-Ausschreibung durch die Beratung der FFG um 35 Prozent, die Expertise des IKT-Referats bietet ProjekteinreicherInnen also einen wertvollen Wissens- und Erfahrungsvorsprung. Der vorläufige monetäre Rückfluss nach Österreich beträgt übrigens alleine bei der ersten IKT-Ausschreibung 46,6 Millionen Euro und liegt damit in Relation deutlich über dem europäischen Durchschnitt.



Kontaktpersonen

DI Thomas Zergoi 
Referatsleiter
T 43 (0)5 7755 - 4201
F 43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
DI (FH) Manfred Halver 
T +43 (0)5 7755 - 4207
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
DI Jürgen Rattenberger 
T +43 (0)5 7755 - 4208
F +43 (0)5 7755 - 94200
[email protected]
EPSS vorübergehend außer Betrieb
30.11.2007
Wartungsarbeiten am EPSS dauern voraussichtlich bis 14.01.08

Das Electronic Proposal Submission Service (EPSS) der Europäischen Kommission wird ProjekteinreicherInnen vom 30. November 2007 voraussichtlich bis 14. Jänner 2008 nicht zur Verfügung stehen.

Die Kommission wird aber versuchen, mit dem EPSS-System schnellstmöglich wieder online zu gehen. Bitte konsultieren Sie daher ab Ende Dezember regelmäßig CORDIS, um aktuelle Informationen zu erhalten.

Grünes Licht für EU-Technologieinitiativen im Bereich IKT
23.11.2007
Public-Private-Partnerships werden gefördert

Die Forschungsminister der EU-Mitgliedstaaten haben in der vorigen Woche bei der Ratstagung über Wettbewerbsfähigkeit grünes Licht für die 4 gemeinsamen Technologieinitiativen (Joint Technology Initiatives - JTI) gegeben. Dabei handelt es sich um öffentlich-private Partnerschaften zur Unterstützung der industriellen Forschung im 7. EU-Rahmenprogramm, die auf eine Dauer von 10 Jahren angelegt sind und mit 7,6 Mrd. Euro gefördert werden. Von diesen vier Initiativen werden zwei – Nanoelektronik (ENIAC) und eingebettete Systeme (ARTEMIS) – für die Entwicklung der Nanotechnologie-Industrie in Europa von entscheidender Bedeutung sein.


ICT Results
19.11.2007
Neue Website bietet Überblick zu geförderten Projekten


Die Website ICT Results bietet einen umfassenden Überblick zu IKT-Projekten, die von der EU gefördert werden. Hier finden Sie umfassende Informationen zu neuen Produkten und Dienstleistungen ebenso wie zu bahnbrechenden technologischen Erfindungen.


Ideal-ist Newsletter
03.09.2007

Im neuen Ideal-ist Newsletter erhalten Sie aktuelle Informationen unter anderem zur neuen Service Map der europäischen Partnersuchinitiative Ideal-ist.

 


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IKT & Sicherheit: Gemeinsame Ausschreibung eröffnet
03.08.2007

Die gemeinsame Ausschreibung von IKT und Sicherheit im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm wurde am 3. August 2007, veroeffentlicht. Die Einreichfrist endet am 29. November 2007, 17:00 Bruesseler Zeit.

Nähere Informationen finden Sie unter "Ausschreibungen"

Die Europaeische Kommission organisiert am 27. September 2007 eine Informationsveranstaltung, bei der alle Themen vorgestellt werden.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: http://www.innovation.public.lu/html/agenda/event.jsp?idUrl=5445


Zweite IKT-Ausschreibung seit 12. Juni geöffnet
12.06.2007

Die zweite Ausschreibung im 7. Rahmenprogramm im Bereich IKT ist seit 12. Juni geöffnet. Unsere Informationsveranstaltung findet am 28. Juni 2007 statt.

zur Veranstaltung
zur Ausschreibung


European ICT Grand Prize Winner 2007 - ScanRobot
16.03.2007

Am 16. März 2007 wurde im Rahmen der CeBIT in Hannover der bedeutendste Preis für innovative Produkte und Services im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien vergeben.

Zu den drei stolzen Gewinnern des 2007 European IST Grand Prize zählt das österreichische Unternehmen TREVENTUS Mechatronics mit dem automatischen Buchscanner ScanRobot.

Die Firma g.tec Guger Technologies mit "Brain Computer Interface" und SAIL LABS Technology mit ROSIDS (Rapid Open Source Intelligence Deployment System) holten sich den Titel European IST Prize Winner und wurden mit dem Qualitätslogo "Nominee for the European ICT Grand Prize" ausgezeichnet.

Wir gratulieren allen Gewinnern!

Den Film zur Preisverleihung sowie Informationen zu allen Teilnehmern finden Sie auf der ICT Prize Webseite.


eGovernment
24.01.2007
Das virtuelle Amt ist längst Realität

Das Internet hat den Verwaltungsbereich des Öffentlichen Dienstes revolutioniert – Was ist E-Government und was bietet es?


2006

Wissenslandkarten zur Erleichterung der Informationssuche
24.08.2006
Semantische Technologien verbessern Verwertung und Verwendbarkeit von Information - Projekt "Living Semantics" vorgestellt

Alpbach - Die bildliche Darstellung, die Bündelung von Suchergebnissen oder ganze Wissenslandkarten sollen in Zukunft die Suche nach Informationen in Datenbanken wie dem Internet erleichtern. Möglich wird das durch so genannte "Semantische Technologien", mit denen sich im nächsten Jahr die Technologiegespräche am Europäischen Forum Alpbach beschäftigen werden. Schon heuer hat das Projekt "Living Semantics" der Projektpartner sem'base (Semantic Knowledge Base) und APA (Austria Presse Agentur) auf das wirtschaftliche Potenzial dieser Technologien aufmerksam gemacht.