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FFG - Konzept der ETP



Konzept der Europäischen Technologieplattformen (ETP)



Was sind Europäische Technologieplattformen?

Europäische Technologieplattformen konzentrieren sich auf strategische Fragen, in denen Europas zukünftiges Wachstum, seine Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von großen technologischen Fortschritten abhängt und stellen somit einen wesentlichen Beitrag zur Lissabon Strategie dar. Sie bringen Vertreter der öffentlichen Hand mit Industrievertretern an der Spitze zusammen, um mittel- bis langfristige Zielsetzungen in Forschung und technologischer Entwicklung zu definieren und Eckpunkte für deren Verwirklichung festzulegen.

Europäische Technologieplattformen spielen daher eine Schlüsselrolle bei der Anpassung der EU-Forschungsprioritäten an die Bedürfnisse der Industrie. Sie betreffen die gesamte wirtschaftliche Wertschöpfungskette und stellen sicher, dass durch Forschung erzeugtes Wissen in Technologien und Prozesse umgewandelt wird, woraus schließlich marktfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen.

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Warum sind sie wichtig?

Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren (siehe Lissabon Strategie), muss sich die europäische Industrie mehr auf Bereiche der Spitzentechnologie spezialisieren. Investitionen in Forschung müssen erhöht, die Forschungskoordination europaweit gefördert und der technologische Inhalt von Industrietätigkeiten verbessert werden.

Europäische Technologieplattformen stellen sich diesen Herausforderungen durch:

  • eine gemeinsame Vision und Strategie der Industrie und aller relevanter Stakeholder;
  • ihren positiven Einfluss auf eine ganze Reihe von Politiken und EU Strategien;
  • geringere Fragmentierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten;
  • Mobilisierung öffentlicher und privater Fördermittel.
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Seit wann gibt es die Europäischen Technologieplattformen?

Das Konzept der Europäischen Technologieplattformen (ETP) wurde in der Kommissionsmitteilung COM(2004)353 "Science and technology, the key to Europe's future - Guidelines for future European Union policy to support research" vom 16.6.2004 vorgestellt.
Die Kommission wollte damit der sinkenden Industriebeteiligung im RP6 entgegenwirken und diese zentral in die Entwicklung des RP7 einbinden, um sicherzustellen, dass die Interessen der Europäischen Industrie auch im Rahmenprogramm gewahrt werden. Auch sollte die Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Förderungen (RP7, Strukturfonds, CIP) und Initiativen wie EUREKA neu überarbeitet und anwenderfreundlicher gestaltet werden.

Einige ETP entstanden aus bereits etablierten Strukturen, die Jahre zuvor ins Leben gerufen wurden. Die meisten Gründungen der mittlerweile fast 40 offiziellen Technologieplattformen fanden jedoch im Jahr 2004 und 2005 statt. In einigen Fällen wurde auf schon bestehende Arbeitsgruppen (Advisory Boards) zurückgegriffen in anderen Fällen ging die Initiative von den Europäischen Industriedachverbänden oder anderen schon seit Jahren bestehenden Initiativen wie ERTRAC und ERRAC aus.

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Wie arbeiten sie? Wie sind sie strukturiert?

Europäische Technologieplattformen folgen in ihrem Entwicklungsprozess einem 3-Stufen-Plan:

  1. Industrievertreter treffen sich, um eine gemeinsame Vision für die Technologie zu formulieren.
  2. Die Industrie und weitere Stakeholder definieren eine Strategische Forschungsagenda (SRA), welche die erforderlichen mittel- und langfristigen Zielsetzungen für einen bestimmten technologischen Bereich festlegt. Diese Agenda wird von der Europäischen Kommission geprüft und nach Möglichkeit in die spezifischen Arbeitsprogrammen des Forschungsrahmenprogramms implementiert.
  3. Als letzer wichtiger Punkt erfolgt die Verwirklichung der Strategische Forschungsagenda durch die Mobilisierung wichtiger Human- und Finanzressourcen.

Um diese 3 Ziele umzusetzten, ist es notwendig der ETP eine operative Struktur zu geben: z.B. ein Sekretariat einzurichten, eine "Chairperson" und eine "Steering Group" (oder "High Level Group" etc.) zu ernennen und  "Working Groups" zusammen zu stellen.
Bei einigen ETP wurden auch sogenannte nationale Spiegelplattformen ("Mirror Groups") gegründet.
Die Erarbeitung der SRA erfolgt im Idealfall in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Mitgliedsstaaten (in erster Linie Vertreter von  Ministerien), die sich in den "Mirror Groups" regelmäßig über den neuesten Stand der Entwicklung informieren und etwaige Anmerkungen an die Industrie weiterleiten.

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ETP - RP7?

Die Inhalte in den SRA werden von der Kommission geprüft und in die spezifischen Arbeitsprogramme des FP7 - falls passend - implementiert. Einige wenige ETP haben das Potenzial eigenständige Organisationsformen mit eigenen Ausschreibungen zu formen, die sogenannten Gemeinsamen Technologieinitiativen ("Joint Technology Initiatives" - JTI).

ETP sollen während der gesamten Laufzeit des FP7 eine wichtige Netzwerk- und Lobbyfunktion erhalten und nicht zuletzt auch die weiteren Arbeits- bzw. Rahmenprogramme mitgestalten.

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ETP und das Forschungsrahmenprogramm

 

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